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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.10.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-10-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188310296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18831029
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18831029
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-10
- Tag 1883-10-29
-
Monat
1883-10
-
Jahr
1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.10.1883
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VolkswirWastliches. für dies«» Theil bestimmte» Leu dringe» sind za richten an de» verantwortlichcn Redactenr desselben C. G. LiNtt in Leipzig. Die Liseubahnprojecte Meuselwitz-Gera und, Meuselwitz-Ronneburg. 2. I» Bezug aus de» am 14. d. M. von Herrn Max Wagner sta Bewerbeverein zn Altenburg gehaltenen Vortrag über VaS Eisen, da-nproject Meuftlwitz-Ronneburg geht von sachkundiger Veite sol» gendc Berichtigung zu: Der Herr Wagner hebt in seinem Bortrag« I» anerkennen'. Wrrtber Weise hervor, daß ein direkter Schieneustrang, welcher Meuselwitz mit Gera verbind«, «in großes Bcdürjuib sei. Hrftht aber zugleich sür die indirekte Verbindung der Meuselwitzer Kvhlenschächte mit Gera über Ronneburg. Durch den Ban der letztgenannten Strecke würde der Weg von Meuselwitz »ach Gera, nach Angabe des Herrn Wagner 3? Kilom. betragen, also nur 5 Kilom. weniger, als die jetzt kürzeste Strecke über Zeitz, welch« 42 Kilom. lang ist. Die Bahn über Pölzig würde aber 15 Kilometer kürzer, als der Weg über Zeitz sein und würde den Vortheil haben, daß die Kohle nur »ns einer Bahn lüust. Diese Differenz von 10 Kilom. Länge ist eben bei den kurzen Entfernungen, mit welchen hier zu rechnen ist, sehr hoch zu ver- anschlagen: über Ronneburg würde «t»va'/». über Pölzig '/« von dem jetzt kürzesten Wege erspart. Was die Rentabilität, weiche beide Bahne» versprechen, aube- langt, so ist zu bedenken, dag die Linie Dobitzscheu-Ronueburg keine größeren EtabliffemeutS, keine Fabrik, kanm ei, «ul mit Brennerei, keinen größeren Ort berührt »nd kein« Aussicht Hot. de, Sohlen- dedarf sür «era zu liefern. Di« Linie Meuselwitz - Pölzig. Gern würde sür die Zuckerfabrik Spora, das Dhomverk Groß. Aga. die GcliV/ce- ProducN»»: g«ci»e>r«cr vcntz! vnlift «»schrn- Uno- Dätt- »«,»«: jadr: Kilo M. M. «. »i. Wr«. 1873,74 649,859 362.722 53,190 0 0 0 1874/75 1,044,967 606,727 27,347 0 0 0 1875/76 1,207,581 867,917 42,321 36,419 0 0 1876/77 1,438.835 910,320 106.<8>2 «4,778 4IF13 0 1877/78 1,629.052 1,070,074 240 812 129,860 l 10,952 0 1878,79 1,784,607 1,144.049 L6i >,558 125.242 141,316 4 1879/80 1,821,637 l.lM.lf,', 305.748 114.818 191,133 10 1860/81 1,iU3.09l 1,033,781 237,442 84,577 152,884 8 1881/82 1,918,578 1.123,249 250,408 87,034 163,373 8',.! 1882.83 1,893,572 1,018,555 244,224 81,486 182,757 8'/^ Die Borzugsdividende der Pvioritäls-Stammactien ist von 1876/77 ab für die rückständige Ze t rom 1. Januar bis 30, Juni! 1874 und kür die Gesclfästsjahre 1874/75 »nd 1875/76 nachgezahll j worden. Dieselbe betrug ftir 1873/74 bis einschließlich '.878 79 je 6 Proc., für 1879/80 10 Proc., sür 1860.81 8 Pro«., für 1831 32 »nd 1862/83 je 8'/, Proc., stellte sich sür die letzten 10 GeschäfiZ- sahre aus durchschniitlich 7.1 Proc. Die ordentliche Dividende stellte sich in demselben Zeitraum ans dnrchichnittlich 3.9 Proc. vro Jahr. Der Bewmmtbetrag der bis jetzt ge-ablten Dividende beziffert! sich aus 759,000 .<* Die seit 1875/76 bewirkten Abschreibungen ans die Besitzconten erreichten die Höh« von 723,992 Die! im Jahre 1878 ausgenommen« hypothekarische Anleihe von! ursprünglich 600,000 ^l ist bis aus 562,200 .ck amortisirl worden. I Der in den Jahren des AuiblühcnS des Etablissements angeftmmrl e > Reservesond» ist aus die Summe von 51,750 -ckl angrivachseu. ftk Dresse», 27. Ottober. Häaichener Steinkolenban-! Herein zn Dresden. Im Anschliff an unsere in Nr. 297 des Brauerei Tinz, wahrscheinlich auch die chemisch« Fabrik Heiurichshall I Leipziger Tageblattes enthaltene Besprechung des so überaus nn- »icht bloS die Kohle, sondern auch die erzeugten Artikel «biahren, I günstige Resnltate verzeichnenden ncncstrn Geschüfd'berichts der vor- es würden verschiedene Brennereien berührt, die Massenfrachten der vielen in and bei PSIzig belegen«» Steinbrüch« würden der Bahn zugcsührt und di« drei Marktslecke» Kayna, Pölzig, Langcnbcrg der Bahn eine» erhrblichea Verkehr in Personen und Gütern bringen. Besonder« hervorzuhebe» ist aber, daß Gera sich «» der Linie über Pölzig beiheiligt, während di« Vertreter von dort »» «sterrn «Märt habe«, daß da« Projekt Dobitzschen-Ronnebura stk sie gar kein Interesse biete. Dieser Umstand ist sür die Rrniabilitüt der Bahnen gerade ansschla^cbeak; ei ist anznnehme», daß die Concurrenzbahne» vmfnch«, »nd««, dadurch, daß sie «den so billig fahre» als die neue Linie, letztere »odt »n «ach«»; hat aber Gera oder '/, j» den Kaste» des Bahnbau«« anfnedeach», dana bat es ei» groß«- Jntereffe a» der Reutadilitöi derselben, daß man von dort an- nur über Pölzig beziehen wird. An dieser Stellt würde »och zn berücksichtigen sei», daß in Linz wohl ei» Kohlenbahnhof für diesen Ort. ftwie für Langenberg und Heinrichshall, aber nicht etwa für Gera gebaut werdeu soll. Auch der Bahnhof Pölzig würde nur etwa I Kilom. und nicht 2'/, Kilom. von diesem Ort entfernt angelegt «verden. Die von Herrn Wagner als einzigen Bortheil der Strecke Dobitzschen-Romieburg als blühend hervorgehobene Landwirthlchaft kann die Strecke Pölzig-Gera in demselben Maße sür sich in Anspruch nehmen, aber daS Comitt ist vorsichtig geuug gewesen, diesen »instand bei der Rentabilitäts-Berechnung nicht hoch geuug »uzuschlagcn. Di« Landwirthe, welche Psecde halte» und nicht gerade ein technisches Gewerbe treiben, werden erst mit der Zeit sich an den Bahnbezug gewöhnen und in der Zeit, wo die Wirthschast den Pferden keine Arbeit bietet, mit denselben noch manche Fuhre Kohl« ans weitere Entfernung fahren. WaS nnn den äußerst schwierigen Punkt der Finanziirung an- belangk, so ist zunächst hervorzuhebe», daß die Strecken ziemlich dass lbc Baucapiial beanspruchen werden, daß also der Verkehr über Doditz'chen nach Ronncburg-Gera, weil 10 Kilometer ä 100,000 .cd Baukosten läng-r, 1 Million Mark mehr zu verzinsen hat, a!S der über Pölzig nach Bern, daß die aus etwa 3—400,000 .6! zu ver anschlagende Betheilignng GeraS bei erster» Linie wegsülli und daß es doch wohl fraglich ist, ob et gelingen wird, an dieser Strecke Actieazcichnungcn auszubringen, wie sic Pölzig und Kayna anszn- »eisen haben, welche Orte allein jeder 90,000 -/k in Stammaciien für Gera-Meuselwitz aufgebracht haben. An Staats-Unterstützungen wird es beiden projertiric» Linien nicht fehlen. Preußen hat dieselbe sür Pölzig.«era zu- gesagt, da daS königliche Eisenbahnamt in Erjurt den Bohnbau günstig beurtheilt hat. Den bisherigen Erfahrungen gemäß würde sich die Beiheiligung Preußens aus etwa 210,000 .Ai berechnen lassen; giebt Alten bürg und Reu« dasselbe, d. h. der aus die im Lande gelegene Bahalänge erforderlichen Bausumme, so Würden noch 90,000 -ckl und 150,000 ckl hinzukommen, während Dobitzscheu-Ronueburg eiue Betheiliguug des Altenburger Staates von über 500,000 beanspruchen müßte, um dieselbe günstig« Position zu erreichen. Ob aber der Altenburger Landtag eine so hohe Summe sür das Jntereffe einiger weniger Ortschastru riskiren wird, dürste doch fraglich sein. Schließlich wird der Beldmarkt schwerlich die Aktien einer Lahn über Ronneburg sür rentabel erachten und gern ausnehmeu, «ährend sich sür den Rest des Actiencapitals der Gcra-Mcuselwitzer Linie, deren Rentabilität nicht zweifelhaft ist, Baaken «nd Unternehmer gesunden haben, welche denselben übernehme» wollen. Vorstehende Berichtigungen sind lediglich als solche und jedenfalls nicht in der Absicht geschrieben, Irgend welche Verstimmung in dc» betheiligteu Kreisen herbeizusnhren. Der Herr Referent Wagner hat die Altenbnrgischen Jntereffe» »ach Möglichkeit vertrete», wo» ihm gewiß nicht zu verargen sein wird, wir möchten ihm zum Schloß nur «och bemerken, daß nach Ausbau der Linie Menftlwitz-Pölz>g Gcra sich leicvt ein« Bahn von Pölzig nach Ronnebnrg baue» lassen würde; dieselbe würde nicht Anger, als die über Döbitzschen sei» und würde ebenfalls die Bor. ltzeile habe», nur im Alteoburgijche, Gebiet zu liege» »nd Ranne- bürg mit Meuselwitz und Leipzig zu verbinden. Herrn Wagner könne» wir dagegen i» der Beziehung »Illig bei- tzslichtcn, daß die kleineren Ortschaften des Altenburger vstkreises am besten durch billige Schmalspurbahnen a» die Vorhände»» arößere» Linien anzusä,ließen sind. Nur darf mau nicht längere durchgehende Linien von Schmalspur in Aussicht nehmen, sondern nur kürzere Stichbahnen, welche den Verkehr einzelner «egenden »it der normalspurigeu Bahn vermitteln. Für solche Anschisse würde die Gera-Meuselwitzer Bahn die günstigste Gelegenheit bieten and hierdurch de« Altenburger Lande gratzen Bortheil bieten. ^ Vermischte«. Leipzig, 28. Oktober. In »nserer Sonnabendsanmmer theilti» wir »it, daß durch die Fabrikation wollener Kleidersieffe in Gera »genwärtig 14,000 Arbeiter beschäftigt, 13,000 mechanische Web- Kühle und 4000 Handivebstühle in Ihätigkeit seien und der Umsatz dieser Maaren im vergangenen Jahre weit über 60 Millionen Mart betragen habe. Es ist hicrbei eiue Auslassung unterlaufen. Die Notiz entstammt de« letzten Monatsberichte de« amerikanischen Cousularageutc» für Renß. welcher di« oben aogcsührten Ziffer» gemeinschaftlich sür Greiz und Gera angiebt. Daß Greiz mit dcm Löwenantheil dabei betheiligt ist, wurde durch die Zählungen and Mtttheilunge« der beiderseitigen Herren Fabrikinspectoren ftstgrstellt. 1 ^Chemnitzer Papierfabrik zu Einsiedel beiChemn itz. Welch' «norme Schwierigkeiten gar «ancheS Sctienuateraehme, za überwinden Helte, bevor cS ein« durchaus gesund« Basis erreichte, da« zeigt am dentlichsten die Entwnkelang der Chemnitzer Papier- sabrik z» Einsiedel, welch« im Jahre 1871 mit einem Acliencapital »on nur 900,000 Ai in« Leben trat. Das Acliencapital erwieS sich schon in der am 29, October 1872 abgehaltenen 1. ordentlichen «-neralverlainmluag als völlig «»zureichend, da da« Etablissement »it Genehmignng der Actionaire in einem gegen da» ursprüngliche Projeet sehr wesentlich größeren Umfange zur Ansiührnng gebracht wnrde. Dir beiden ersten Geschäftsjahre 1871/72 «nd 1872/73 hatte, eigentliche geschäftlich« Rrsultaie nicht im Gefolge »ch waren lediglich als Baujahre anznsehe«. In beiden Jahren erhielte» die Actionair» sür ihr eingrzahlte« Aktienkapital 5 Proeent Banzinsen, »der mit anderen Worten erhielten die Arttonaire unter tzirscm in der Gründerzeit eigens erfundenen Rechtstitel einen Theil he« »och nichi werbend gewordenen Siammcapitales in Gestalt von Zinsen zarückerstatte«. Die Großartigkeit der Aalage» erfordert« die Beschaffung neuer Geldmittel und erfolgte daher i« Iahe« 1873 die Begebung von 600,000 4» PrioritütseStammactirn mit 6 Procent Borzugsdividende. Ta» gelammte Acttencaviial erreichte dadurch seine jetzige Höhe von 1,500,000 Am 1. August 1873 kouute der Betrieb eröffnet werden, Tie seitdem erzielten Betriebsresuliate gestalteten sich wie folgt: genannte» Aktiengesellschaft dürste es nicht uninteressant sein, an der Hand des uns vorliegenden statistischen MaieriaiS den wieder- Hollen rapiden Niedergang und darauffolgenden Aufschwung diese» seit 1846 bestehende» und t» Laus- der Jahre mehiinals schwer heimgesuchie», aber Immer von Neuem als lebenskräftig sich er- weisend«» Unternehmens z» verfolgen. Wir beginnen unsere D«r- legnng mit dem Geschäftsjahre 1889/70, einem Zeitpunkte, mit welchem d«s Unternehme», nach einer glücklich überhandenen schweren Krisis »nd nach langjähriger Dividendenlosigkeit, wird« in di« Reihe gewinnbringender ilalernehmungr» eiugetreteu war. In de» vorausgegangenen besser«« Jahren hatten die Actionaire eine „goldene Zeit" mit fetten Dividenden durchgemacht, bis in den 80r Jahre» di« „sieben mageren Kühe" die gute Zeit adlösten. Nährend seine- bis dahin 24jährigen Bestehen» hatte sich das mit einem Aktienkapital von nnr 180,000 -41 begonnene Unternehmen wesenrlich vergrößert. Das Aktienkapital mußte nach und nach vis aus 720,000 Mark vermehrt werden. Außerdem wurden durch Ausgabe von 4'/,- proeenttgen Schuldscheinen, 4proeentize» Taattömr-AblSsungs-Schuld- scheinen und 6proe. PrioritötS-Obligauonen serncrweit 1,027,500 beschafft, so daß das Unternehmen bis dahin 1.747FOO Lapitalien in sich ausgenommen hotte, lieber die seitdem erzielten Betriebs- resullate giebt folgende übersichtliche Zusammenstellung Aufschluß: »djchrtt- Brott»- dxnic, Uri», on»«» «»I vcgtz- ,e»,«i Gck»ill». i»hr Nebln,. filrternng Nebln,. ecrk»uf 1969/70 1870/71 1871/72 1872/73 1873/74 1871/75 1875/76 1876.77 1877.78 1876.79 1879.80 1880/81 I88I/82 1882/83 H-tlrt. 1/S07.599 1,169.246 1,218,554 982,619 980,186 943,005 958,842 893,849 876,200 992,97? 959,371 1,005,955 1,030,7:!8 1,044,261 Das Unternehmen LeNel. 1,206,854 1,169,451 1,169,471 1,028,813 955.035 936,160 943,46? 840,852 895,710 961,765 1/U8.299 945,471 96.3,873 996,414 hatte in dee-iN, ,»t »eg»- reelen Matt 27,943 126,305 56,321 »9,098 58,740 Dtei- d«»d« 0 0 48.162 40,652 36.162 24,250 50.427 58,477 50,413 M»et 35,574 90,080 291,171 151,724 151,453 0 0 0 10,035 18.282 0 17,737 S6,OlS 0 Proc. 4'/. 10 85 17V. 17'/. 0 0 0 1 2 0 » S 0 »on «re, 150,272 310,031 447,»23 807,655 808,014 «er,»»: 168.204 3,361 Genim«: 59,700 153,189 150.204 121,738 156.253 168,431 50^13 1874/75 «ine» Brnttogetvinn 130,203 erzielt, als besten damaliger Direktor Sladtralh Richard Beck, unter Mitnahme des gesammten Effeetenbesitzes der Hänichrner Steinkohlenwerke >m Betrage von ca. 300,000 >». flüchtig wurde. Die Veruntreuung Beck'» soll sogar noch weit größer geweseu sei» Der damalige Vcrwaltungsrath hat jedoch, in richtiger Erkcnntniß seiner Mitverantwortlichkeit sür die dnrch seine allzu groß» Ber trauensseligkeit gegeu Beck entstandene Schädigung der Aktien gejcllschast. einen Theil der veruntreuten Gelder ersetzt, Io daß der «eschäjtebericht von 1874/75 nur einen Berlnst von 168,204 aus wie». Von diesem Schicksalsschlag« hat sich jedoch das Unternehmen bis hent- nicht wieder zn erhole» verwocht. Der in 1874/75 vorhandene Reservesond» in Höhe von 34,825 ist hei der Katastrophe «ns- gebraucht worden. Während der letzten 8 Jahre ist nn, ein nener Reservesond» a»gesamn>elt worden» der gegenwärtig 21,114^4 beträgt. Ja den letzten 14 Jahre» ergab sich für die Arttonaire immerhin eine Durchichnitts-Dwidende von 6'/» Proeent ft» Gesammtbetrage von 666,00 Die in diesen. Zeitrau,ne «ns die Besitzconten (aus schließlich derer aus die Kohlenscldcr) vorgenommene» Abschreibnngen belause» sich ans 631.950 Die Häniichencr Werke haben inner halb der letzten l4 Jahre ihre Prioritttsschuld von 810,000 dis aus 633,000 »i getilgt. *— Bei der königlichen Altrrsrrutenhank in Dresden — Altstadt, LandhanSstraße 16 — sin» ftn 3. Quartal lanfenden JahrcS in 240 Einlagen 181,916 » eingezahlt „d badnrch eben- soviele Renten und Rentenanwartschaften im Jahresbetraqe von 25,304,88 erworben worden. Im Vergleich znm nömlichen Quartal he« vorigen Jahre» ist wieder eine »ehr starke Zunahme in der Betheiligunq de» Publienms bei der Allerseentenbank z» eon- statireu; die Zahl der Einlagen hat um 103, der Betrag derselben um 68,603 ^l »nd der Jahresbetrag der erworbenen Renten «nd Rentenanwartschaften »m 5367.14 -6 zugenommen. Die Alters- rentcabank vcrsich rt gegen einmalige oder in beliebigen Zeiträumen »irderbolte Einlagen von 1 .Al an Rente» ft» Betrage von 3 -Ai bis 2000 ul jährlich. Die Renten sind »ach sreier Bestimmung des Einlegers entweder lebenslänglich oder »nr 1 oder mehrrre Jahre z» beziehen; erster« werden Alters-, letztere Zeitrenten genannt. Die Altersrenten können mit Verzicht »der Bor bebe kt der Rück gewähr der Einlagen, die Zeitrenten nur mit Verzicht erworben werde». Der Beginn der R uten kann mit dem 1. Tage de« a»f die Einzahlung folgenden Quartals oder von einem spätere», im Voran» zu bestimmenden Altersjahre an erfolge«; im letzteren Falle kann später ein« Berfrnhung her Rente beantragt werde». Die „Allersrentenbank" ist eine Staatsanstalt nnd ihre Renten werden d> der tarifmäßigen Höhe vom Staate aaranttrt, was bei keiner andern Rentenvrrflchenmqsanftalt der Fall ist. X van »er sächstsch-hühmische» Grenze, 27. Oktober. Den jetzt schon eftibrrufenen Delegat »nen sür den ReichSrath in Oefterreüh ist «mH ei» Voranschlag über di« Zollei»nahmen vorgelegt wardeu, wonach der ans das Jahr 1683 iestgesetzt gewesene reine Ueberschnß von 14.6? Will, Gulden, sür 1884 um 2.99 Rill. Gulden, al/o bis zu 17.66 Mill. Gulden erhöht ist. Die Einnahmen sind von 45.27 Mill. auf 47.79 Mill. veranichlagt, wogegen die Restitutionen von 28.14 Mill. aus 28.24 Mill. erhöht wurden. Die Regiekosten sind mit 1L5 Mill. eingestellt. Jedenfalls wird der österreichische RcichSrath über Sbänderunqen d«S Zoll tariis diesmal nicht zu berathen habe»; denn wenngleich hier »ad da unter den Gewerbetreibenden nnd Industriellen Wünsch« bezüglich der Zollerbühuag aufgelaucht sind, so habe» dieselbe» dock, leine so seue Gesialtnng genommen, daß sie Anssickft hätten, Gesryeskrast zu erlangen. Z Nach den vom Bundesrath am 30. Juni 1881 erlassenen B« ftimmunaca, vetresseud die Statistik aus den deutschen Wasserstraßen, ist als Grundlage sür die Verkeh:->veni»«ielunge» jedes süuste Jahr, erstmals am Schluffe des Jahre- 1882, nebe» einem bcschreibendeu Verze.chniß der deutichcu Waiierstraßen. eine Statistik des Bestandes der deutsche» Flußschissc herznstellen Die letztere soll die zu gewerbsmäßiger Frachtbesördernng dienenden Schiffe von 10 Donnen (die Tonne zu 2.12 Eubikmeter oder V« britischen Rcgistertsus) »nd mehr, sowie die Personendampsschiffe, unter Berücksichtigung der Gattung, des honpl' rchlichftcn Materials, der Tragsühigkeit und bmiehuiigswcise der Maichiu.-nkrast, beqre>sru. Reben den eigcnttlcheu Flußich:ffcu siud an den »utcrea Wasser- lüasen. den Haffen und den »arllimcn Binnengewässer», diejenige» Schiff« von 10 und mehr Donncn zn zähle», welch« in da« verzeichniß der Seeschiffe aicht an,gen»», wen sind. Für die Zählung der Schiffe ist der Hemuths- ort entscheidend. Schiffe, welche nur zum Zwecke riuer Dhalsahrt gebaut sind, werden nicht ausgenommen. (Flosse.) lieber jedes der zu zählenden Schiffe ist eine Fragekarte auSzusüllen, sür welche die Formulare vom kaiserlichen slatiftüchcn Amt geliefert werden. Dem selben liegt auch die qeeiguete Zusammenstellung und die Veröffent lichung der Ergebnisse ob, die Art der Erhebung ist de» einzelnen Bundesstaaten überlassen. Zu einer der sür Deutschland wich tigsten diesbezügliche» Erhebung gehört die des Hamburgischea Staates, welche in dcm gegenwärtig erschienenen Bericht des statislischen Bureaus der Stadt Hamburg veröffentlicht worden ist. Nach diesem Berichte wurden Ende 1882 gezählt: 49 Personen- danipsschlfse, 78 Schleppdampfschiffe, 2 Dampjsähre», 71 Leichter- fal rzeuge. 233 kw r. 202 Zillen »nd Kähne und 2304 Schuten, also überhaupt 2969 F-.hrzeuge mit einer Besammltragkrast von 119017 Tonnen. 370 Fahrzeuge ivaren auS Eise» und 2569 aus Holz gebaut und zwar beirug dieTragkraft der crfteren 29712 Tonne» gegen 89305 der letztere». Bewegt wurden 129 Fahrzeuge durch Damvs. »ul eine: Tragkraft von 3967 Tonnen und 2810 Fahrzeuge durchWind- odcrMenschenkraft, mit cinerTragkrast von 1l5050To»nen. Gegen eiue im Jahre 1877 gemachte Erhebung hat sich nicht nur eiue erhebliche Zunahme der Flußfahrzeuge überhaupt ergeben, sondern es ist auch insbesondere eine Vermehrung der Benutzung der Dampskrast als bewegende Kraft, namentlich auch bei kleineren Fahrzeuge», u»ü des Eisens alt Baumaterial zu constatirrn gewesen. — Im Juli d Js. ging ein F ll fast durch die gcsammt« arößere Presse, aus dem recht klar ersichtlich war, wie es mit den sogenannten Hnmanitätoprincipiea bei den Feuer- So cieta reu bestellt ist. Es handelte sich um de» bei einem Tuchsabrikintea iu Forst zu Anfang dieses Jahre« stattaehabtr» Bcandsck.den und dessen Behandlung durch die Stidte-Fe»er» Societät der Provinz Brandenburg. Der betreffend« Fabrikant hatte seine Gebände i« Rohbaa de» dieser Societät ver sichert. und in der Meinung, daß mit Eröffanng des Betriebes dies« Versicherung erlöich«, nachher bei einer Actie„gesellschast Deckung aeiiomniea. Nach de« Brand« verweigerte di« Societät jede Ent- schädigung, obgleich sie »och nach Abschluß der Versicherung bei der Akliengesellschaft »ege» Eröffnung de« Betriebe« de» Beitragssatz des Versicherten ans die für den Betrieb norgeschriebene rrglemeiits- mäßige Höhe gesetzt und damit da« Fanbesiehe» der Ber- sicherung bei ihr anerkannt hatte. Die Aktieogesellschast aber glaubte in ihrem egoistischen Jnterrsse eanlant Ui» zn sollt» nnd bezahlte den vollen Schab», den ab»»»«ise» sie dasselbe Recht hatte, wie di« Soeietät. Der Lnchfabrilant hätte »nn wohl nicht ganz mit Unrecht glauben dürse». dnrch de» Brandschaden und die Verweigerung de- Schadenersatzes na» seine» Verpstichtnige» gegen die Societät wenigstens sreigrwarbe» z» sein: »» jedoch ganz sichcr zu gehen, kündigte er seine Versichern», »ach ansbrücklich de, der Societät unter de« 26. April; er «hielt aber »ntrr dem 28. April die Antwort, daß sein Anstritt nicht früher ,1« mit be» Ablauf des letzten DecembertageS d. Js. erfolgen könne. Er «nt- lchloß sich demnächst, de» »on der Kacietüt geforderten Beitrag zn bezahlen, zugleich aber eine Versicherung bei der Acttengesellschaft zn schließe», also lieber eine doppelte Prämie z» entrichten, als sich von Neuem der Humanität der öffentliche» Anstalt prriszngebr». Zn der Versicherung bei der Aktiengesellschaft aber verweigerte di« wohllöbliche Polizeibehörde die polizeilich« Geaehniigung, und es dedurfte erst verschiedener energischer Schritte und eines ausdrücklichen Verzichtes ans jede evemuelle Entschädigung durch die Socwtät seitens de- Duchsabrikanteu, ehe diese Genehmigung ertheilt wurde. Die Societät hatte sich daun auch bewogen gesunden, in den Aus tritt zu w-lltgen. Sie nokisicirte dies dem qu. Fabrikbesitzer ft» einem Schreiben, das solgendermaßeu lautete: „Berl.a, den 16. Juli 1883. Nachdem Sie in Ihrem Antrag« vom 20. Juni d. I«. ausdrücklich Ihre Verpflichtung zur Fort zahlung der Socictütsbcitrüge für das lausende Kalenderjahr an- erkannt habe», wolle» wir, obwohl das Reglemeiu uns dazu nicht verpflichtet, aus Billigkeitsrücksichten (II) Ihren josortigru Austritt auS der Societät hierdurch genehmige». Directio» der Ktädte-Feuer-Societät. gez. Aa-.-d«aliu." AuS Billigkeitsrücksichtenl Nach dem Borangegaugeueu in der Thal eine wunderbare Begründung. Di« Societät versichert einen Mann gegen Brandschaden, ein Schaden tritt rin, ti« Societät weigert sich zu bezahlen, glejchwohl hält sie den Beschädigieu weiter fest, verlangt und erhält die »olle Prämie für da« lonsend« Jahr, obwohl sie weiß, daß der Lersichertc in eiue« etwa eintreteudr» neuen Braudschadcnfalle au sie keine Ansprüche stellen würde, und entläßt ihn dann endljch nur aus Lilligkeitsrücksichte«. St fällt schwer, den Bescheid sür Ernst zn nehmen. Jedenfalls zeigt der ganze Verlaus dieses Falles, wie eigenartig die gerühmt« Humanität bei den Eocietälen sich in der Praxi« gestaltet. (Ans den „Mittheilungen" der Magdeb. Fcnervers.-Gesellschait). Warsteiu. 27. October. Die landespolizriliche Abnahme der Warstein-Lipostädter Bahn hat heute stattgesnnden. »nd wird der Betrieb, welcheu di« Firma Sinderon öc Co., Commandft- «esellschast zum Bau und Betrieb van Eisenbahn«», bis zum 1. April 1894 gepachtet, am 1. November er. eröffnet. «— Dortmunder Steinkohlenbergwerk Lonise-Lief- bau. Die Generalversammlaiig Hot die Bertdeilung einer Dividend« van 2'/, Proc. gegen l Prac. im Vorjahre beschlossen. Die Dividende kommt sofort zur Auszahknng. »— Bochnmer Verein sür Bergbau- »nd Gußstahk« sabrikation. Die Geneealveriammlung ertheitte der Verwaltung Dechorge. Der Brutto-lletx-richuß beträgt 2H72.846 sür Ab schreibungen wnrden 1,237,517 -A verwendet, zum Reservefonds komme» 200,299 -A Die Dividende ist ans k'/, Proeent fest gesetzt. Das Gewicht der verkruste» Fabrikate beträgt Idl.145 Tannen, die Einnahme 26,664,000 ^G, das Cxpartgnantnm 72,000 Tonnen. An Bestellungen waren am 1. Juli »orhandrn 84,000 Tanne». *— Seit Drcember ». I. sind bereits « Schiffe mit »oller Ladung Rah-Inte van Kalkntta in Bremrrhaaen eingetroffen und -war 4 sür Rechnung der Braunschweigischen Jute-Spinnereien und Webereien, ccns für die Bremer Jntr-Spftnierci nnd eins sür eine Bremer Handelsfirma. — Bon der erster»» war ursprünglich «nutz eft, Schiff, und zwar die eben anf der Weser cingctroffene „Winnipeg", sür eine Bremer Firma bezogen, wnrde ober ichwim- mend an dir Brnunschweigische» Spinnereien »erkanst. Sämmtliche Schiff« brachten «a. 60,000 Ballen im Wenhe »an ca. 3'/, Millionen Mark. An« Bihme». 27. October. Heber be» in Oesterreich und besonders ,n Bübinen während de« Monat« Juli erzeugten Spiritus berichten die statistischen Nachrichten, daß während dieses Monat« in Oesterreich 3,328,467 1,1 Grade, darunter in Böhmen allein 1„338,985, erzeugt wnrden. LSährend der gou-eu Branntwein- Campagne 1882—83 lvurden in Oesterreich 72,744,404 kl Grade prodncirt und dafür 7,997,482 fl. Steuer» entrichtet. Was de« Exvork anlangt, so betrug derselbe im Jnli 608,181 KI Grad«, wofür wieder 66.9W fl. Steuern restituirt wurden. Für Ungar» betrug die Ansiuhr in dem erwähnten Monat 12116,757 kl Grade »nd die Steuer.Rcftilulion 144.843 fl. Während der ganzen Campagne wnrden ans Oesterreich 7,535,76? dl und «ns Ungarn 19,239,950 kl Grade exporttrt und dafür in Oesterreich 828.940, tu Ungarn aber 3,120,792 fl, Stenern zurück erstattet. Man ersieht daraus, daß die Spiritusproduction in Oesterreich sehr nennenswrrth ist, »nd daß der Export dabei eine bedeutende Rolle spielt. IV-n. Prag. 27. October. Die projectirte Eisenbahn von Reichenderg über Gable»» nach Tannwald srll so gebaut »nd geführt werden, daß eiue Fortsetzung dieser Linie in das Waldenburg» Kohlenrevier nnd ein Anschluß an di« schlcsische Gebirgsbahn möglich wird. Das genannte Eisenbahnprojeet soll ancb ei» Mittelglied werde» sür den Durchbruch nach dem Elbe thal«. So ist deute schon olle Anssich« vorhanden, daß dir Linie Lann-Leitmeritz-Lcip« (Loncesfionsbewerber: Oefterreichische Rord- westbahn) z« Stande kovimt. Ein weiteres nrnr« Bahnstück wird di« Linie Leipa-Reichstatt-Niemk- (Oefterreichische Localbahn-Gesell- schuft) bilde» und eiue Verbindung über Böhmisch-Aicha nach Liebenau (Sübnorddentiche Verbindungsbahn) wird anch schon lange projeciirt. Die böhmischen Indiistrlebezirte Raspeuau, Friedland, Hriaersdorf und Neustadtl suchen ebenso wie Reichenberg eine Abkürzung des Schienen Weges nach de» schlesischen Steinkohlenrevieren and sollen die Au« sichten nach dieser Richtung sür die nächste Zelt theilweise sehr günstig siche». A ff preußisch-schlesischer Seite ist, gutem Vernehmen nach, eine neue direkte Eiscudahnverdindiiag von Licgaitz nach Greifenberg bereit» gesichelt, und bilvet daun diese Strecke di« Sehne zu dem Bogen über Görlitz. Die kurz« Strecke von Grrisenberg »ach Friede- berg an der preußiich-üsterreich sche» Grenz« ist schon in Angriff genommen. Es würde sich hier somit noch darum handeln, daß von Fried«' crg au» von österreichischer Seite über Reustadt-HeinerSdors nach Friedland zum Anschlnffe an di« Süduorddeutsche Verbindung«, bahn die Ergänznugsstrecke zu Stande käme. Für dieselbe mit einer Schleife nach Rasprnou ist anch bereit« et, Lomitü thälig. Pra«. 27. October. Der Elbenmschlagsplatz der österreichisch-ungarischen StoatSbaha bei Lobasitz soll am 1. Novcmbcr d. I. dem Verkehre übergib«» «erden. Die Läng« der Usergleis« beträgt 700 Meter. Außerdem sind Manipulatione- gleisc angebracht, die einen sehr regen Umichlageverkebr gestatten. Durch die von der Navlgationsbebörde veranlaßte nnd entsprechend durchzesührte Baggerung ist da» Anlegen der Schiffe ermöglicht. *— Zur Frage der Eisenbahn-verstaatlich»», schreibt man ans auS Wien, 26 Oktober: ,Hn den verschiedenen Blättern beichäfttgt man sich seit einiger Zeit mit bemerkenswertber Auffülkta- keit mit einer Reihe von Berstaatlichungsprojerten verschiedener bi« nun in Privatbetrieb befindlichen Eisenbahnen, »nd es vergeht säst kein Tag, an dem nicht ein „aes Bulletin über de» Stand dieser Angelegenheit erschiene» würde. E« ist anch ein Gebiet publicistischer Diskussionen, für welches der Geldmark» naturgemäß eine besondere Einträchtigkeit a» de« Tag legt, »nd ist die Wechseftoirkaug. die da erzeugt wird, in der Dhat ein« in den Börsenberichten ganz evidente; aus diesen, Gebiete scheint eben der Wunsch der Vater vollendeter Thaisachen werden zu sollen. Mit zu optimistischen oder sonstigen Wünschen aber werden derartige, für den Staat und dessen Finanzen so hochwichtige Frage» nicht gelöst. Im Gegentheil steht das ruhige, langsame, genau abwägende Vorgehen der Regierung zn jener Lebhaftigkeit im diametralen Gegensatz«, und ist man in den leiten- den Kreift» der Ansicht, daß vielleicht für einzelne Kreise der Capital-Uebersluß, sür die Regierung jedoch nicht die mindeste Ursache vorliegt, ihre diesbezügliche Actio» irgendwie beschleunigen und finanzielle Opfer bringen zn müssen, die den mit der Verstaat lichung erreichte» Bortheil nicht aufwiegeu würden. Die Regierung glaubt zu ihrer Actio» sich hinlängliche Zeit lassen su könne», und ist dem anch so. Wenn man von der Elisabeth-Westbah» ad- fieht, sür deren volle Verstaatlichung im Gesetzeswege beretts präg nante Bestimm»»««» »erliegen, so stehen jetzt die Verhandlungen «it der Kaiser Franz Joseph-Vah» in nächster Linie; allein hier scheinen Leistung und Gegenleistung im Angenblickr noch nicht in das nolhwendige Gleichgewicht gebrach« worden zu sein, und so ist es ebenso möglich, daß die« rasch geschieht, wenn die bei jener Gesellschaft maßgebenden Foetörrn ihre Ansprüche z» beschrünkeu wissen, als daß die Erledig»«, längere Zeit dauert, da. wie nichi nachdrücklich genug betont «erde« kann, die Regierung sich nach keiner Seit« hin in ihrer Aktion zu einer Beschleunigung bestimmt süblen kan». Was die KronprinzNnbalsvah» «»be langt, so ist dieses Unternehme» ohnehin in staatlicher Verwaltung und dir staatliche Antoritüt badnrch in der Laß», »ater Wo Henna der staatlichen Verpflichtungen, auch de» wiethschasttlchen Bedürf nissen der Bevölkernna »olle Rechnung z» trage» »nd gleichzeitig jenes Unternehme» ons eine aesnndere Bast» z» stellen. Hier steht somit di« Dransactton in Bezug -ns eine »oll« Uebernahwe der Bad» in das Sloats-Eigenthu« »och in weiter Ferne, »nd liegt es in de» Hände» der Regier»»,, sich de» Zeit»Et hierzu »» wähse». der ihr am Geeignetesten erscheint. Bei diese» Sachverhalte «laude» wir uns der Mühe enthoben, noch andere BerstnatlichungS-Projerte einer nähere» Disenssioa zn unterziehen. E» find eben mir — Projekte". *— Elektrische Eisenbahnen. Der Van elektrischer Eisen- bahnen schreitet in Europa immer weiter vor. Namentlich in Oesterreich finden dieselben diel Förderung. Znnöchst ist dort eine L9 Kilometer lanae Bahn von Mödling in die Brühl im Ban begriffen und aus der Lheilstrecke Bahnhof-Feldgasse bereits vollende«. — Sodau» soll Wien »it einem ausgedehntrn Netz elektrischer Bahn versehe» werden, deren Ausführung der Firma Siemens ät Halste (Berlin) übertragen wurde. DaS Projekt beziveckt die Herstcllnug von zwei Ringbahnen in Wien, von welchen der größere äußere Ring die acht Borstadtbezirke durchziehe», der kleinere Ring aber mitten dnrch die innere Stadt laufen »nd den westlichen Theil des inneren Wiens etwa von der Elisabethbrücke bi- znm Salzgries einschließea wird. Bier Zweiglinieo verbinden die briden Ringbahnen mit einander. Als wesentlich »nd neu bei diesen Wiener elektrischen Bahnen ist, daß ein großer Theil derselben unterirdisch in Tunnels aus Eiscnconstruction lauft« wird, während der Rest als Hochbahn aus eisernen Säulen über dir Straßen sich hinziehen soll. Zuerst wird die Hanptlinie vom Wcstbahnhof und der Mariahilfer Linie durch die innere Skabt bis zun, Praterstern gebaut wcrden. Die ganze Bahnanlage ist in 7 Linienriuscbnitte eingctbcilt. — Auch in Paris soll nun eine elektrische Bahn zur An-silhrung kommen und zwar als Hochbahn (4.7b Meter über dem Niveau der Straße) o« Boulevard la Bilette entlang bis zum Platz Moncry. Die Bahn wird 3 Kilometer lang und erhält 9 Stationen. — I» der Hauptstadt des deutscher. Reiche- dagegen hat man bis jetzt von elektrischen Bahnen abgesehen, und Berlin wird auch wodl dieses System in Zukunft gar nicht nnwenden, nachdem es mit der vor züglichen Stadt-Dampsbahn versehen worden ist. In wie weit sich größere Anlagen, wie sie in Wien znr AuSsührung kommen, bewähren werden, bleibt abznwarten. Kopenhagen, 27. Oktober. Im Folkethina hat heute der Finanzminiftcr eine Vorlage» die Alter-verficherung tür Arbeiter betreffend, eingebrach». Die Beiträge deS Staates find vorläufig aui zwei Millionen bemessen. *— Da« Fiasko der Staatsversicherung in Frank reich. Schon vor einiqrr Zeit wurde der zisftrmäßige Nachweis geführt, daß die Staateversicherung in Frankreich auf den ver schiedenste» Gebieten ei» vollständiges Kiasco gemacht Hobe »nd es wurde dabei vor ähnlichen bedenklichen Experimenten in Deutschland gewarnt, die von verschiedenen Sociatpolitikern al» Mittel zur Lösung der sociale» Frage warm empfohlen werde». Wie richtig die« war, beweist jetzt die weitere Dhotsache, daß von beiten des französischen Finanzministers der Vorschlag gemacht worden ist. es söge behufs Serabmindcrung des Deficit», welches der Voranschlag sür das neue Buvget in Höbe von rund 47 Millionen uachweist, der de» Ein legern der öniw« äs retnüte bi eher gewährte Zinssatz bedeutend ermäßigt nnd hierdurch eine Ersparnis von 14 Millionen Francs erzielt werde,,. Welches Mißlraueu »nd welch« Mißstimmung in de» betheiligten Kreisen darüber empfunden wird, die nun keinerlei Gewähr oaiür habe», daß in Zukunft nicht »och weitere Herab setzungen stattfindeu können, braucht nicht näher geschildert zu wrrdeu. Eine Privatgesellschaft würde unter -hnlichrn Verhältnissen sür bankerott erklärt «erden und zwar »an Rechts wegen. Ein« staat liche Bersicherungsgesellsckwft, welch« ihre übernommene» Verbind lichkeiten nicht zu erfüllen vermag, untergräbt zngleich das Ansehen und de» Credit des betreffenden Staates. *— Beherzige,swerthe Wort« ansArgenttnie». Dem „Export' wird ans Santiago del Esterro »uterin 20. September geschrieben: Der Gedanke, eftirn rege», direkte» Verkehr von den inneren Provinze» ans mit Deutschland anzndahnen, stößt trotz unseres guten Willen« «ns größere Schwierigkeiten, al« man drüben lanben «ag. Wenn man Gelegenheit gehabt Hot, das Eutgegen- «ngläader »nd Franzosen, welche bei sämmtliche» de» Platzvrrdältnisft» Neckwmig tragen, mit den welche »entsch« Exporteure stellen, zn vergleiche», in wird inan zu der Ueberzeugung gedrängt, haß den Erster«» »ach für lange das Feld überlassen bleibe» wird. So sende» »ns z. B. deutsche Fabrikanten Preisconrant« nnd »heile» »ns gleich i« Bora,^ mit. daß sie „nnr gegen Rimeffe de. Anstrag esftetniren". Der hiesige Kaufmann sagt »»»«»fach: „tränt mir »er Fabrikant nicht, wie soll ich ihm mein Geld «»vertrank», bevor ich noch weiß, ab er probenmäßige Waare liefert?" Habe» »hn ja dir Engländer »nter «eit leichteren Bedingungen so lauge bedient «nd daen« bleibt er einfach bei englische» Waaren. Trotzdem giebt es doch «uch hi« schon Kansleiite, welche die Vorzüge einer großen Anzahl deutscher Erzeugnisse vor den englischen und französischen wohl kennen. Aber hier wie sonst aus dein Weltmarkt« giebt es sür Deutschland keine» größere» Feind als denttch« Unentschiedeudei». Deutsch« Jndnftrie- erzeugnisft könne» fast überall concnrrireu; aber man muß rühriger sei», diesell cn aus den Markt zu bringen. — Die Schwierigkeiten, welch« hirrftlbft zu überwinde» wären, um einen größere» dirocte» Import von Deutschland ins Leben zu ruft», find im Geist deutscher Fabnkanten noch immer größer als in der Dhat. Die hiesigen Konflknt« entnehmen sömmtliche Waaren von Buenos Ayres nnd Rosario aas süns Monat Ziel, von End« des Monats an, in welche» der Saus abgeschlossen wurde, gerechnet, so daß z B der Betrag einer vom 4. December datirteu ffacinra End« Mai fällig ist. Br« dem gegenwärtigen Verkehr nach dem Inneren dauert es »st ei« bis zwei Monate, bevor die Waaren hier eintreffen. Daß es nun bei dieser znr Regel gewordenen Art der Reguliruug schwer sein wird, den hiesigen Handel an direkte comptante Eiukiuse in Europa zu gewöhnen, liegt aus der Hand. Nimmt man an, daß dir Waare» bis Rosario und vo» da weilcr bis hierher gewöhnlich zwei Monat», oft auch niehr unterwegs sind, hätte man dieselben etwa drei Monat» vor Empfang bezahlt, nnd dieser Modus wird, so lange noch et» anderer möglich ist, nicht conveniren. Selbst die van eftter groß«» Tuchfabrik gemachte Offerte, drei Monat Ziel vom Datum der Factora. ist ablehnend ausgenommen worden. Es ist mir wt» Ge nüge bekannt, daß der geringe Gewinn deuischrr Fabrikanten Dermin, ge'ckfäste nnr z» sehr ansschließt, »nd e« ist eine leidige Dhatsache. sich >n dem vorliegenden Falle vor di« Alternativ« gestellt z» sehe», entweder nicht zu exportiren, oder da» Zogestänkntß »» mache,, welch«- allein zu einer Verbindung führen kann. Für de, Anfang wird es selbst bei süns Monaien Ziel schwer halten, gegen die Eng- linder und Franzosen auszukommen : denn dem deutschen Fabrikate sicht die bisherige Gewohnheit der hiesigen Kauften«« entgegen. — komme» der Regnlirnngen Bedingungen.
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