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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.10.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-10-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188310284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18831028
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18831028
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-10
- Tag 1883-10-28
-
Monat
1883-10
-
Jahr
1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.10.1883
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5448 der TambourruaiorSwittwe in „Madame Flott" besonders Hervorgeboben. Die männliche Hauptrolle spielt Herr Corel! und auch die übrigen Rollen sind in bewährten Händen. — Als Telegraphistinnen und Studenten diSponirt die Direktion über einen außergewöhnlich zahlreichen Chor junger Damen. V. Leipzig, 27. Oktober. Die Schaufenster unserer Kunsthandlungen bieten ja immer einen reichen Schatz von Sehenswürdigkeiten, doch ist gerade jetzt wieder einiges besonders BeachtenSwertbe zu erwähnen. So befindet ych seit einiger Zeit m einem der Fenster der Klein m'schen Musikalienhandlung aus dem Ncumarkt, aber leider viel zu niedrig aufgestellt, eine von Frau Professor Alice Stoh- i.iann modellirte Portraitbüstc des Herrn »Concert- meister Reinecke." Sie wird der Individualität des Dar gestellten gewisserinaßen nach anderer Seite gerecht, als die neulich hier ebenfalls besprochene, bei Del Vecchio ausgestellte Reineckebüfte von der Hand deS Bildhauer« Georg Rheineck. Während diese letztere ei» gelungene- Streben nach realistischer Darstellung zeigt und dcn Hauptaccent auf die Portraitähn« lichkeit legt, bat die feinfüblige Damenhynd mehr die ideale Seile und zwar mit viel Glück betont. Dem Ver- «ehmen nach ist übrigen- das Stohmann'sche Modell von der Concertdirection mit zur Ausführung sür die Ausschmückung VeS neue» Gewandhauses bestimmt. Einige Schritte weiter auf dem Neumarkte, im Schaufenster der Klein'schen Kunsthandlung, befinden sich zwei sehr interessante Neuheiten. Nachdem nämlich dort erst vor wenig Tags» noch das Ludwig von Alt'sche Oelportrait des verstorbenen ..Grasen Henckel von DonnerSmarck" Aufsehen erregte, ist jetzt ein nicht weniger schöne- Bildniß des ebenfalls verstorbenen Musikers „Professor Zopfs" ausgestellt. ES ist von Konkely in der ihm eigenen reizen den Pastelltechnik auSgesührt, zeigt sprechende Aehnlichkeit nnv schone ideale Auffassung. Ferner ist noch in demselben Schaufenster als ausgezeichnete photographische Leistung von Hösferl ein großes Portrait, Kniestück, des „Violinvirtuosen Waldemar Meyer", der demnächst hier iiu Gewandbause , auslrcten wird, niit seinen, Tenor sich aber auch der Bühne zu widmen gedenkt. Herr Meyer ist überdies auch bekannt durch feine würdige, männliche Haltung in der Dresdner Skandalgescbicbtc der Frau Redactenr Hartman». Das hier ausgestellte Bild zeugt von dem großen Geschick des Herrn Höffert im künstlerischen Arrangement. — In dem Schau fenster von Hermann Vogel an der Gocthestraße befindet sich jetzt ein prächtiges von Carl Bell ach auSgeführteS photographisches, nahezu lebensgroßes Brustbild unseres „Max Grube" in seiner Rolle als Richard III. Auch wer den Mimen noch nicht in dieser Glanzrolle ge sehen, wird daS charaktervolle Bildniß mit höchstem Interesse betrachten. DaS Interesse wird aber kaum geringer sein einem ebenda befindlichen, ebenfalls von Carl Bellach auSaesübrten „Tietzlableau" gegenüber. ES führt unS unfern Joses Tietz in zwölf seiner Rollen mit ihren unübertreff lichen Marken vor. Da steht der durstige Zollcontroleur Pram, wie er eben auf Herrn oder Frau Tjälde anstoßcn will, neben dem klassischen Droschkenkutscher Huggerdubdel, der seine vier Portionen Erbsen bezahlt. Dort bringt der geschmeidige aber ehrenfeste Journalist Schmock gerade die den Eariolan compromittirenden Papiere zu Tage. Da steht wieder der Hauptmann Schreck, der die „gesellschaftlichen ""-chten" beim Spiele so herrlich auSzuübcn versteht, hier der biedere Paffepartout im Bewußtsein, die Reisccaffc seines Herrn wohlverwahrt an seiner Brust zu tragen, und wer sie alle sonst noch sind diese Herren, alle wohl gruppirt um ein pikantes Mittelstück. Bei dieser Gelegenheit fei auch zugleich noch auf den trefflich neu auSstaffirte» Schaukasten de« Bellach'schen Ateliers am Cafb fran^aiS in der Grim- maifchen Straße hingewiesen. Auf dem Grunde von in der Nüance gut gewähltem, braunrothcm Plüsch hebt sich die neue Auswahl von Bilder» wirksam ab. —r. DaS auf Sonntag den 28. October in Aussicht ge nommene Herbst-Meeting des Bicler'schen Rert- verein« auf dem Terrain bei Oetzsch wird an diesem Tage nicht stattfinden, sondern ist auf später verlegt worden. — Wie uns mitgetheilt wird, sind angesichts der bevor stehenden Illumination unserer Stadl bei der Lut hei serer bereit« bedeutende Bestellungen aus Beleuchtungs gegenstände bei den betreffenden Geschäftsleuten eingegangen. * Leipzig» 27. October. Wir erhalten folgende Zu schrift: An dem Tageblatts-Berichte über den Proceß des Rathe gegen die „Leipziger Bürger-Zeitung" habe ich besonders zwei Punkte richtig zu stellen, 1 hat der Herr Vertreter der Staatsanwaltschaft die Bürger-Zeitung nicht ein „ausgesprochenes Raisonnirblatt" genannt, sondern nur bemerkt, „die Bürger seien gewöhnt, sich beim FrühstückS-Kaffe« von der Bürger-Zeitung Etwas vorraisonniren zu lasten". ^<1 2 hat der Herr Bertheidiger nicht gesagt, daß der Herr Staatsanwalt die Haltung der „Bürger- Zeitung" „doch wohl zu scharf beurtheile", sondern die Noth- wendigkeit, Nützlichkeit und Ehrenhaftigkeit der Bestrebungen der „Bürger-Zeitung" energisch betont. Arnold Perl». * Reudnitz. 27. October. In der letzten Gemeinde» rathSsitzung kam zuvörderst ein Antrag de- Wohlfahrts ausschusses zur Verhandlung, nach welchem den Hausbesitzern im Hinblick auf die Feuersicherheit deS OrtcS aufgegeben werden soll» da. wo es noch nicht geschehen ist, Hausklingeln anzubringen. Der Gemeinderath konnte sich jedoch diesem Anträge nicht anschließen, beschloß vielmehr, nur eine Auf forderung ohne Zwangsbestimmung an die Hausbesitzer wegen Anbringung der Hausklingeln ergehen zu lasten. — Da» LuthercomitS hat zur Ausführung deS bereits mitgetheilten Programme« zur Luthcrseier einen Kostenbetrag von rund 1700 --k für notbwendig erachtet. Durch die HauScollecte sind 620 ^ eingekommen, 100 glaubt man noch durch weitere freiwillige Beiträge zu erlangen, während der Kircken- vorstand einen Beitrag von 300 gewähren will. Der Gemeinderath beschloß, den übrigen Theil der Kosten bis zu einer Höbe von K70 ^ auf die Gemeindecaste zu übernehmen. — Der Stadtratb zu Merane hat vor längerer Zeit die Einreichung einer Petition an die königliche StaatSregierung wegen Wegfall« der Bestimmung in 8- 30 der revidirten Städteordnung, nach welcher bei Erhebung von Gemeinde- anlagen festes Diensteinkommen re. nur nach V, in Anschlag zu bringen ist. beschlossen. Der hiesige Gemeinderath hat nun in der gedachte» Sitzung den Beschluß gefaßt, dieser Petition, was bereits eine Anzahl anderer städtischer Ge meindeverwaltungen gethan haben, beizutreten, um auch den Wegfall der bezüglichen Bestimmung in 8- 23 der revidirten Landgemeindcordnung zu erzielen. Gohlis, 27. October. In der Angelegenheit, be-1 treffend die Flurgrenzregulirung zwischen Leipzig und Gohlis läng- der Halleschen Chaussee, hat der Rath der Stadt Leipzig zu endlicher Beseitigung der Differenz vergleichsweise pröponirt, daß die eine Halste de« fraglichen Chauffcetractes der Flur Leipzig, die andere Hälfte der Flur Gohlis zugeschrieben werde. Der Gemeinderath hat beschlossen, hieraus einzugehen, dem Rathe der Stadt aber anheimzugeben, die Theilung nicht in der Mittellinie der Längenachse, sondern durch eine Querlinie zu bewirken, so daß die südlich gelegene lfte in die Flur Leipzig, die nach Norden zu gelegene , Aste in die Flur Gohlis zu liegen käme. Das Gesammt- vermögen der politischen Gemeinde Gohlis einschließlich de« ungefähren WerthrS aller Stiftungen. Legate und Schenkungen beträgt 324,922.82 ^ * Grimma» 27. October. DaS Luthersest wird hier drei Tage kick auSdehncn und ist nachstehendes Programm festgesetzt worden. Am 10. November Vormittag« Actus in der Realschule und der Bürgerschule. Von 1—2 Uhr Nachmittag« Einläuten der kirchlichen Feier in drei langen Pulsen mit allen Glocken. Nachmittag« 3 Uhr Zug der Kinder der Volksschulen nach dem Schulbauplatze, wo eme Luthereiche und eine Lutherlind« unter Ansprache de« Schul direktors gepflanzt werden sollen. Darauf werden de« Kindern Luthrrbücher als Festgesckrnk der Stadt auSgehSndigt. Abends 8 Uhr vorbereitender Gottesdienst in der Frauenkirche. — Am ll. November: Vormittag« Festgottrsdienst für die er wachsene Gemeinde in der Klosterkirche, in welche sich die geladenen Behörden und Corporatiouen. die städtischen Col- legien, der Kirchenvorstand und sonstige Mitglieder der Kirchen gemeinde in festlichem Zuge vom Markte aus begeben. lO ki ll Uhr Choralmusikblasen de- StadtmusikcorpS von der Freitreppe de« Ratdhause«. ll Uhr Ordnung eines Festzuges aus dem Markt und V,12 Uhr Aufbruch zum Lutberdenkmal an der Frauenkirche unter Glockenaeläute und Ausstellung de- Zuge» unter dem Blasen de- Choral- .Sei Lob und Ehr dem höchsten Gut". Hieraus Ansprache deS Bürger meisters und Enthüllung de- DeukmalS, Gesang de- Sänger chor- der Fürftenschule und de- Seminar«, Festrede des Superintendenten. Schhißgcsang: .Eine feste Burg ist unser Gott" unter Orchesterbegleitung. l Uhr Gottesdienst für die Schuljugend in der Frauenkirche, in den späteren Nach- mittagSstunden Kirchenconcert in der Klosterkirche. Nachfeier an, 12. November: Nachmittag 2 Uhr gemeinschaftlicher Spaziergang der Mitglieder der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde von der Mariaburg au« nach der Kloster ruine Nimbschen, woselbst eine Ansprache zur Erinnerung an Katharina von Bora gehalten wird. Die städtischen öffent lichen Gebäude werden an den beiden ersten Tagen beflaggt sein, aber auch von privater Seite wird man nicht versäumen, Vas Fest durch Schmückung der Häuser gebührend auszuzeichnen. — Gestern fand die diesjährige allgemeine Lebrerconserenz im SchulinspectionSbezirk Grimma in der Aula de- Lehrer seminar- statt, der auch einige Ehrengäste, darunter Amts- hauptmann I)r. Schnorr von Carol-t«ld, Seminardirector vr. Auster, anwohnten. Nach gemeinsamem Gesang und einer Ansprache de- Bezirk-sckulinspector- Eckardt sprach Sckul- director Nietzold von hier in längerer Rede über Luther'« Bedcutung sür Erziehung und Unterricht, woran sich eine Debatte nicht knüpfte. Nachdem fand Festesten im „Wiesen- thal" statt. — Rittergutsbesitzer von Arnim auf Otter- wifch bat der Gemeinde Ollerwisch zur würdigen Begehung deS Lutherjubiläums die Summe von 300 uk überwiesen. — Kommenden Montag und Dienstag wirb der diesjährige Herbstmarkt abgehalten. — Aus der projectirlen Bahn linie Nerchau, Mutzsch«, Wcrmsdors-HubcrtnSburg, Oschatz sind dieser Tage die BermrssungSarbeiten wieder in Angriff genommen worden. Chemnitz. 28. October. Von gewisser Seite ist neuer lichst die Behauptung aufgestellt worden, .der im 36. Land tagswahlkreis jüngst zum LandtagSabgcordneten gewählte Professor vr. S trau in er sei nach seiner Wahl vom königl. Ministerium des CultnS und öffentlichen Unterrichts zum Conrector deS königl. Gymnasiums befördert worden. Pros. Stranmer bade in Folge besten „ach 8- 71 der VersastungS- urknnde aufgchört. Mitglied der Kammer zu sein, und eS fei deshalb eine Neuwahl erforderlich". Wenn nun. wie wir aus diesfalls,g eingezdgene Erkundigung erfahren, das Mini- ücrialdecret, durch welches die Ernennung deS Herrn Pros. Stranmer zum Conrector am hiesigen Gymnasium crsolgte, vom 3. Jul, d. I. datirt ist, so kann davon, daß Professor Straumer'S Beförderung nach seiner Wahl zltm LandtagS- abgeordneten erfolgt sei, nicht und natürlich dann noch weniger die Rede davon sein, daß in dein genannten Wahl kreis eine Neuwahl statlzusindcn habe. (Chemnitz. Tagebl.) * Chemnitz, 20 October. liniere Bezirk-Vereine beschäftigen sich bereits lebhaft mit dcn Stadtverordneten wahlen. Der westliche hatte ein Zusammengehen in dieser Angelegenheit mit den Brudervereine» davon abhängig ge macht, daß die Delegirten bei der Abstimmung über die Cankivatenliste offen stimm« sollten; dagegen befürworteten die Vertreter anderer Vereine die geheime Abstimmung und so hat sich um dieses Punktes willen der Compromiß'zunächst zerschlagen. Der östliche BezirkSverem hat demnach beschlossen, gemeinschaftlich mit dem (vorwiegend konservativen) nördlichen zusammenzugehen und jener der inneren Stadt will, wenn ein Zusammengehen mit allen Bezirksvereinen nicht möglich und der Anschluß an einzelne nicht thunlich sei, eine selbstständige Candidatenliste ausstcllen. Im Interesse deS günstigen Aus falls der Wahlen muß man jedoch hoffen und wünschen, daß die vorhandene Differenz sich ausgleiche. — Die Feier deS 25jährigcn Bestehens der Schloßparockie war eine einfache und würdige und erhielt noch mehr Interesse durch das mit derselben verbundene Jubiläum des Herrn Lehrer Küttner, welcher seit dein Bestehen der Kircken- gcmcinde als Cantor sungirte. Der Jubilar wurde durch werthvolle Gaben wie durch Kundgebungen allgemeiner Svmpathie auSgereicbnct. — Ncberniorg« feiert auch die Chemnitzer Mägdeherberge ihr IahreSsest in ge wohnter einfacher Weise durch Gesang und Ansprache deS Vor sitzenden und eS ist zu wünschen, daß der Iahre-bericbt eine gedeihliche Entwickelung dieses segensreichen Instituts ausweist Chemnitz. 27. October. DaS hiesige .Tagebl." meldet: Gestern Abend gegen '/»II Uhr bemerkte der auf dem Bahn hof stationirte Polizeiwachtmeister auf dem Perron daselbst zwei Burschen im Alter von 14 und 16 Jahren. Nach ihrem Reiseziel gefragt, gaben dieselben an, von Annaberg gekommen zu sein, um nach Leipzig zu reisen und sich dort Arbeit zu suchen. DaS Wesen der Burschen erregte aber Verdacht bei dem Beamten, weshalb er dieselben mit in daS Wachtzimmer nahm. Dort fand er bei dem Einen ein Portemonnaie mit 2l2 eine neue Uhr mit Kette und einen Revolver mit Munition und bei dem Anderen ebenfalls ein Portemonnaie mit 208 >6, eine neue Uhr mit Kette und einen geladenen Revolver, außerdem noch Munition. Nunmehr waren die Burschen geständig, daß sie heimlich ihre Heimath verlassen hätten, um nach Amerika auS- ruwandern. Zu diesem Zweck hätten sie ihrem in Frohnau wohnhaften Großvater au- einer Lade ein Sparkassenbuch mit 200 Einlage und ein Einlagebuch über 1800 gestohlen und auf erstereS Buck 200 und aus da- andere Buch 400 ^lk erhoben. DaS Sparcastenbuck wollen die Burschen sodann wieder in die Lade gelegt, das Einlagrbuch aber in einer Kiste mit noch anderen Effecten nach Leipzig geschickt haben. Weiter gaben die Burschen noch an, daß sie vor einigen Tagen von einem Alter-genoffen, der ebenfalls vor einiger Zeit nach Amerika auSgewandert sei, einen Brief erhalten hätten, in welchem er sie aufsordert, nachzukommen, er habe gure Stellung und Verdienst und würden auch sie dasselbe finden. Außerdem führten sie aber auch noch einige Bücher, wie Robinson und deral., bei sich. Durch Lesen dieser Bücher mag wobl der Entschluß, nach Amerika au-zuwandern, in ihnen gereist sein. Revolver, Uhr und Kleidun g-stllcke hatten sie sich theil« hier» theil« in Annaberg gekauft. Plauen, 28. Ortober. Im Anschlüsse an die heutige Sitzung de- hiesigen Gesammt-Rathe- fand Vormittag- in der zwölften Stunde durch die Mitglieder desselben und im Beisein des Herrn Sup. Landmann eine Besichtigung der biefigen Hauptkirch« mit Bezugnahme aus die vorzunehmend« Renovation derselben statt. E» hat nämlich die bedeutendste Autorität im Kirchenbauwesen, speciell in der Gothik, Herr Professor Haas« in Hannover, im Austrage de« hiesigen Kirchenvorstandes seine Ansichten über eine zweckentsprechende Renovation der hiesigen Haoptkircke mitgetheilt und die hierzu nötbiaen Entwürfe beigelegt. Herr Professor Haas« empfiehlt zunächst die Beseitigung der Emporen und Her stellung einer Mittelgalerie an beiden Längsseiten. Um Ersatz sür die Plätze zu gewinnen, welch« hierdurch verlor« gehen, schlägt genannter Herr weiter vor. die Sakristei sowie die Tauscapelle wrgzureißen und diese Räume zum Kirchen« raume umzubauen, die Sakristei aber in einen Anbau an die Südseite zu verlegen. Hierdurch würde es möglich werden, daß di« Kirche 1300 Sitzplätze (1074 zu ebener Erde, 226 aus de» Emporen) erhalten würde, gegen 1200 wie gegen wärtig. Der Kostenaufwand stellt sich gegenüber de» früher« Plänen günstig. Schwarzbach bei Colditz. 25. October. Ein ganz b«. sonderer Festlag war der gestrig^ sür die hiesige Kirchen gemeinde, da di« Weihe der vom Baurath Möckel neu erbauten Kirche stattfand. Bon auswSrtö hatten sich zur Feier eine Anzahl Ehrengäste, darunter Obereonsistorialrath Ientzsch an-Dresden. Amtshauptmann vr. Schnorr von Carolsseld aus Grimma. Superintendent vr.Großmann« Grimma, die betbeiligten Baumeister. 12 Geistliche der Um gegend u. s. w. eingrsunden. Vormittag« 10 Uhr ordnete sich der lange Festzug im Psarrhose und zog unter Gesang und Paukenbegleitung um die Kirche herum bi- zum Haupteinaange. Vom Bauoberleiter wurde hier der Kirckenschlüstel unter entsprechender Ansprache an den Superintendent« vr. Großmann und von diesem an den Pfarrer gegeben, der die Kirche im Name» des dreieinigen Gottes eröffnrte. Die von den Geistlichen getragenen Altargeräthe, Bekleidungen re. wurden hier einzeln dem Superintendenten eingehändigt, der sie mit Unterstützung de- betreffenden Geistlichen an den gehörigen Ort brachte. Daraus mtonirtr Superintendent vr. Großmann am Altar .Ebre sei Gott" re. und eine Abtheilung Sänger vom königl. Lehrerseminar im Grimma sang den HvmnuS von Palcstrina. Daraus weihte Superintendent vr. Großmann den Altar mit seinen Gerätben, den Taufstein, die Kanzel, da- Lesepult. Die anwesenden Geistlich« sangen jeder ein Mal antiphraisch paffende Bibelworte und die Gemeinde schloß mit ..Erböre unS, lieber Herre Gott!" Superintendent vr. Großmann über gab daraus da- Kirchensiegel und weihte da- Innere der Kirche. In dem Augenblick, in dem da- Kreuzeszeichen gemacht wurde, begannen alle Glocken zu läuten und ertönten so lange, bi- die Unterzeichnung der Weiburkunde aus dem Altarplatze erfolgt war. Sie wurde der überzahlreich an wesenden Gemeinde vorgclesen und dem Pfarrer übergeben. Jetzt wurde die Orgel geweiht, und Musikdirektor Bvbringer au- Grimma trug einen längeren Orgclsatz vor. Nach dem Gesänge von „Nun danket Älle Gott", liturgischer Gesang, und dem Vortrag einer Motette begann nun der eigentliche Gottesdienst, der in Predigt, bann Taushandlung und Com- munion der anwesenden Geistlichen bestand. Liturgischer und Ehorgrsang beendeten in der zwarten Stunde die erhebende Frier. — Ein Gattenmord ist am Dien-tag Nachmittag in Grumbach bei Zöbstadt verübt worb«. Der 40 Jahre alle Fleischer und Handarbeiter Wilhelm Bernhard Häbncl hat daselbst in seiner Wohnstube im Armenhause seine Ehe frau mit einer Radehaue erschlag«. Der Verbrecher ist bereit- sestzenommen worden; er soll, trotz der erdrückenden BewriSlast. die Thal ableugnen, lieber die Motive de- furcht baren Todtschlags verlautet, daß dieselben in ehelichen Zwistig keiten zu suchen seien. * Großenhain, 26. October. Nack einer siebzehn jährigen. höchst segensreichen TWrgkeit in hiesiger Gemeinde wird der als tüchtiger Kanzelredner bekannte ArchitiakonuS Weißbrenner unsere Stadt verlassen, um daS Pfarramt in AniSfeld bei Annaberg zu übernehmen. In die erledigte Stelle rückt DiakonuS Peter von hier auf. — Wie ander wärts. so soll auch in Großenhain das Luthersest in würdigster Weise begangen werden. Am Vormittag deS 10. November wird in den Schulen der Stadt ein FestactuS stattsinden und im Stadtparke von der Jugend eine Luther- eicke gepflanzt werden. Nachmittag- 5 Uhr ist Gottesdienst und öffentliche AbendmablSseicr. Am ll. November findet der HauplfestgolteSdienst statt, an dem nach einem feierlich« Zvgr durch die Straß« der Stadt viele Corporation«, die königlichen und städtische» Behörden u. s. w. Theil nehmen werden. Nachmittag- soll sür die Schuljugend von Stadt und Land ein Kindcrgottcsdicnst abgehalten werden. Dcn Schluß de- Festes wird die Vorführung von zwölf lebenden Bildern aus dem Zeitalter der Reformation bilde». Bautzen. Die RestaurationSarbeitcn am hiesigen Dom sind soweit vorgeschritten, daß man im Aeußcrn (und tbeil- weise auck im Innern) mit der Niekeriegung der Gerüste hat beginnen können. Die Kirche, bekanntlich die einzige Sachsens, in die Katholiken und Protestanten sich theilen, ist eine späl- gctbische. dreischifsige Hallenkirche von einfacher, nicht ganz regelmäßiger Anlage; der katholische Theil derselben befiehl auS dem ursprünglichen Hochchor und einem südlich daran- gebauten Orgelchore. Die Erneuerung der Außenseite ist säst beendigt, und auch dak Innere, das mit seinem schmutzig- grünlichen Anstrich und der zum Tbeil stil- und geschmacklosen Ausstattung »och mehr als das Acußerc den Stempel des Versal!« getragen hatte, zeigt bereits Spuren des neu« Glanzes. Den herrlichsten Schmuck der restanrirten Kirche werten unstreitig die mit wenig AnSnabincn schon eingesetzte» Mosaiksenfler bilden, in deren reich und geschmackvoll zusammen gesetzt« Tcppichinlistcrn der Strahl der Sonne sich tausendfach bricht. Sonst ist es jetzt im Innern nock wüst und leer; nur der kostbare und imposante Hochaltar in spätem Rcnaissancestll ist stehen geblieben, die übrigen Altäre, Beichtstühle, Kanzel re. sollen neu und stilgerecht errichtet werden. -h Dresden, 26. October. Heute Mittag vollzog sich in feierlicher Weise die Beerdigung deS Probstes der Dresdner russischen Gesandtschastskirche, Erzpriester Alexander Rosanoss, unter überaus zahlreicher Betheiligung der hiesigen russischen Cvlonie und vieler nicht der griechisch- katholisch« Kirche angekörenden Freunde de- Verstorbenen. Vorher fand in der russischen Kirche an der RcichSstraßc ein Trauergottesdienst statt, an welchem sich die russischen Ge sandten von Berlin und Dresden, sowie das gesaiiimte Per sonal der hiesigen russischen Gesandtschaft betheiligt«. In der Mitte des Kirchenschiffe- war auf einem Podium, in mitten zwischen silbernen Canvelabern mit brennenden Wachs kerzen, in einem kostbaren metallenen Sarge die Leiche de- Verewigten, angethan mit dem Priestergewande, ausgebahrt. Zu Häüptm de- Sarge- hatte man Palmen, Ziergewächse und reichen Blumenschmuck hübsch gruppirt, während zu Füßen aus schwarzen Sammetkiffen die Orden des Dabingeschiedenen zu sehen war«. Da- Innere der Kirche, die Betpulle, der Altar, waren mit schwarz«Sammetdraperien versehe». Die sunctio- nirenden Geistlichen erschienen in langen schwarzsaminetnen und silberbordirten Talar«. Die sämmklichcn Leidtragenden hielt« brennende Wachskerzen in den Händen. Nack vor- an-gegangener Liturgie la« der Probst der russisch« Kirche die Seelenmeste. nach deren Beendigung, unter dem IaI er» im Ueberschlag auftret«». Al 8« singen eine- russischen Choral- seiten- des KirchencborS, die sammtlich« Grmeindeglieder im Vorübergeben dem dahin- qeschiedenm Seelenbirt« nochmal- die Hand drückt«, woraus her Sarg geschlossen und in feierlicher Procession unter Vor antragen der Kircheusabn« au- der Kirche herau-getragm und sodann auf den reichgrschmlickten Leichenwagen gehoben wurde. Unter dem Geläut« der Glocken der russischen Kirche setzte sich der Leichenconduct nach dem Trinitatisfriedhofe in Bewegung. Den Zug eröffnet« Trauermarschälle, denen die Träger der Ordenkissen folgten. Dem verewigten erwies rin langer Zug von Leidtragenden die letzte Ehre. Zahlreiche herrschaftliche Equipagen folgt« dem Sarge. Die Beisetzung-seierlichkeit aus dem Friedhöfe war eine kurze. Unter dem Segen des Prager Priesters ward der Sarg sang- und klanglos in das Grab gesenkt, worauf ein Herr von Westelitzky. Mitglied der diesig« russischen Eolonie, dem Heimgegangenen ein« längeren Nachruf in russischer Sprocke widmete. Nach den auch bei den Ruff« üblichen drei Hände voll Erde in das frische Grab treuute sich die hochansehnlich« Lrauerversamm lung. — Dresden« Wachsthu» ist seit den Kriegsjabre» stetig fortgeschritten, ohne erhebliche Sprünge in vm Be- vvlkerungsziffern zu zeig«, ei» Zeichen dafür, daß die Bevölkerungszunahme ans normaler Bast« beruht. In Nachstehendem geben wir die Ziffern, wie sie sich thrilweise aus den officiellen Volkszählung« ergeben haben theil- al« an nähernd berechnet« hatte Dresden im sichre 1871 177,040, 1872 181,899. 1873 186.892. 1874 192,023, 1875 197.295, 1870 201,790, 1877 206,387, 1878 2II.08S, 1879 215,898, 1880 220,818, 1881 225.848, 1882 230,992 Einwohner. — Ueberall in der Umgenv von Dre-den neigt sich nun die Weinernte ihrem Ende zu. In den königl. fiskalischen Weinberg« wird die Weinlese Milte nächster Woche wohl ziemlich beendet, da man mit dem kleineren Theil derselben in Cossebaude begonnen hat. Die Traub« der Burgunder, Gutedel, Muskateller rc. sind zwar sehr reif und süß und der Most davon außerordentlich süß, fettig und wohlschmeckend, aber die Quantität läßt sehr zu wünsch« übrig, so daß der diesjährige Gesammt-Mostertrag der königl. fiskalischen Weinberge in Pillnitz, Hoslößnitz und Cossebaude wohl wenig über 75 Faß (ü 4 Hektoliter) zu schätz« ist. Dir fiskalischen Weinberge baden 40 Winzer«« mit Berg voigten und einem königl. Bergverwalter, steh« unter dem königl. Finanzministerium und der speciell« Oberaufsicht de« Herrn Geh. Finanzralh Götz. Während der Weinlese werden in den Bergen gegen 300 Arbeiterinnen beschäftigt wovon jede täglich wohl durchschnittlich wohl dreißigmal ihre grün-weiße Butte füllt, welche ca. 40 Pfd. Trauben ausnimmt und dieselben in die großen Fässer auf den Wag« auslerrt, nachdem sie. gleich der Henne, die eiu Ei gelegt hat. dem überwachenden Winzer das .Butt« voll" zugerufen hatte. Letzterer notirt den Fall durch einen Ein schnitt in seinen großen Stock, welcher die eingeschnittmen Namensbuchstaben der Leserinnen trägt und seine genaue Buchballung bildet. Die Trauben werden sofort zur Presse geschafft, der Weißwein gepreßt und in Fässern in da- königl. KnffenhauS tranSporlirt, der Rothwein aber erst ans den Trestern gefärbt und vergobren, wa« ca. 4 Wock« in Anspruch nimmt, ehe der junge Wein in da« KuffenhauS zur Pflege gelangen kann. Ganz erstaunenSwerth ist die Ver schiedenheit deS WeinertragS in den letzten Jahrgängen, wenn man erfährt, daß beuer ungefähr in den gcsammt« fiskalischen Bergen 75 Faß erzielt worden, während 1882 bloS 50. 1881 gegen 45, 1878 aber 210, 1875 sogar 280, 1874 etwa 190. im Iabre 1880 aber kaum 7 Faß sich ergab«. Der Wein de« königl. KusienhauseS ist übrigens immer sehr gesucht, so daß augenblicklich fast alle Vorräthe gründlich erschöpft sind. — In der Versammlung deS katholischen Castnos in Dresden am Sonntag, den 21. October, war auch der neue Herr Superior und Pfarrer der katholischen Hof- und Pfarrkirche in Ailstadl-DrcSden. Herr PetruS Will» bisher in Leipzig, zum ersten Male anwesend und wurde vom ersten Vorsitzenden, Herrn Consistorialralh Suchanek, herzlichst begrüßt. Leipziger Lehrer-Verein. In der vorletzten Vcreinssitzung stand auf der Tagesordnung eia Referat über die Bcrthelt-Feier zu Dresden am 6. Oktober. Die eigentliche Festseier bestand in einem Festmahle ün Gaale deS kSnigl. Belvedere zu Dresden. Die Behörden sowie die Eor- poraiionen und Dresdner College» hatten ihre Glückwünsche bereits am Bormittag dargebracht. Am Abend wurde der Jubilar bei seinem Emirirt durch Gelang begrüßt. Hieraus hielt Herr Direktor Hc eger-Drcsden eine Festrede, die entsprechend den persöulichrn Beziehungen des Redners zum Jubilar einen gemüthlich-rrnften Ton an sich trug. Zugleich wurde die Bcrlhelt-Stistung im Betrage von 6000 überreicht. Dieselbe war durch Veranstaltung einer Sammlung unter der Lehrerschaft Sachsens ausgebracht Word«. » Nachdem »och Herr Geh. Schulrath vr. Bornemanu einen Toast aus den Jubilar ausgebracht batte, trat die vom Leipziger Lehrerverein zur Begrüßung des Herrn Schulrath Berlhelt abgcsandte Depuiation, bestehend aus den Herren Böttger, Göpsert und Mätz old vor, um ihm, dem langjährigen Ehren- mitgliede des Vereins, eine Glückwünschadresse zu überreichen. Herr Böttger begrüßte de» Jubilar mit tolgend« Wort«: „Hochrerchrter Herr Jubilar I — Im Namen und Aufträge des Leipziger Lehrer-Vercins sind wir gekommen, um Ihnen, unserem hochverehrten Ehrenmitglied,:, zu Ihrem heutigen Jubelfeste die innigsten Glück- und Segenswünsche des Vereins zu überbringen. Wem ein solch fünfzigjähriges Amisjubiläum zu feiern vergönnt ist, wie Ihnen, hochverehrtester Herr Schulrath, dem beut der Herbst des LebcnS in der Thal damit eine goldene Frucht, und wenn ein edler Lcbeiisbaum — gleich dein Ihre» — selbst allezeit reich geschmückt ist mit goldene» Früchten, an denen sich erquickten und stärkt« Tausend« und aber Tausende, die in seinem weithin über Länder und Meere reichenden Schatten geistige Labung ilichicn und fanden, so ist es heilige Pflicht, aller Edcldcnkcnden und Gleichsrrebenden im Dienste der Schule theilzunel men mit dankerfülltem Herz« an dem heutigen Feste und zu zeugen von dem empfangene» Segen. Milt« m einer Zeit, in welcher von buotgesärblen Reben und Zweigen goldene Früchte herniedcrschaueu, langer Arbeit den verdiente» Lohn gewährend, mitten in einer Natur, die Ihre langjährige traute Heimstätte mit ieltencr Pracht und lieblicher Anmuih umichließt und heute mitten in einem Kreise aufrichtiger Verehrer, ergebener Freunde und dank barer Schüler, ist Ihne» ein besonder- schöner Erntesesttag bescheen Ivordcn, und alle die Worte des Dankes, der Freude und innigen Verehrung, die Ihnen heute von nah und fern, hoch und niedrig, grob und klein dargebracht werden, verschlingen sich zu einem strahlenden Ehrenkranze, der Ihr würdig Haupt schöner schmückt als Perlen und Edelsteine, und in diesem reichen Kranze gestatten Sie, hochgeehrtester Herr Schulrath, auch deu Dankes- warten des Leipziger Lehrervereins ein bescheidenes Plätzchen und genehmigen Sie die Bersichcrung, daß derselbe in Ihnen, seinem Hochverehrten und treuverdieuten Ehrcnmitgliede» da« leuchte»»« Vorbild edlen Strebens und freudigen, nimmerruhendeu Wirkens erblickt, dessen Gunst ihm durch de« Allmächtig« Suade »och eine lange, lange Reih« von Jahr« erhalt« bleiben möge. Die« unser aufrichtiger Wunsch und inniges Bebet am heutigen Tage. Als sichtbares Zeichen solcher Besinnung bitten wir Sie, dies« Glück- wunschadreße annehmea und verlesen hören zu wollen". Bei Be fand. Vorher war dieselbe von Herrn Göpsert verlesen ward«. Noch verschied«« Redner trat« ans, unter ihnen Herr Schulratb vr. üempel, der den Jubilar al« Freund feierte, sowie Herr Taubstummenlehrer Stöyner, der ihn als Mann des Herzens schilderte, Gesänge wurden vorgetragen, auch Lebensbilder auS dein Leben de» Jubilars vorgeführt: zuletzt ergriff derselbe selbst daS Wort und zeichnete seinen eigenen LebenSgang als einen glücklichen, mühelosen, schließend mit dem Wunsche, daß allen Anwezendcn ein solcher beschiel»« sein möge. Jeder mußte mit dem Bekenntnisse scheiden, daß sowohl Arrangement, als auch Verlauf de« Festes einen würdigen harmonischen Eindruck hervorgerusen habe. Bon einem Referate über Herrn Kirchhofs'« Bericht über die 5. Generalversammlung deS Dllgem. sächs. LehrcrvcreinS zu Zittau wird hier abgesehen, da dieser Gegenstand im „Leipj-Tageblatte" schon mehrfach Erwähnung gefunven hat. In der letzten Sitzung, Donnerstag, den 18.October, verlas der Herr Vorsitzende zunächst ein Dankschreiben vom Herrn Schulrath Berthelt, das gleichfalls im Wortlaute mitgetheilt sein möge: An den hochzuverehrendcn Lcivziger Lehrerverein. — Dein Drange meines Herzens folgend, gestatte ich mir. dem hochgeehrten Vereine sür die mir bewiesene überaus freundliche und mich hoch- ehrende Tbeilnahme an dem Tage meiner bOjäbrig« Amtsjubcl- seirr den wärmsten und tiesgesühllcstcn Dank auszusprrch«. Früher schon beglückt mit Ertheilung der Ebrenmitgliedscyast sind die zu meinem Jubeltage mündlich und schriftlich in hochersreuendrr Weise mir dargebrachtea Wünsche eia wrrihvolleS Zeichen, daß die hoch geehrte» Mitglieder desselben immer noch in amt-brüderlicher Lieb«, dir »riaem Herz« io woklthut, mir zugethan sind. Der Versiche rn»« der innigsten Gegenliebe, die nach solch« Liebesbeweisen nickt «der« als selbstverständlich sei» kann, brauche ich wohl nicht erst Ausdruck z» geben. Mit dem lebhaften Wunsche sür das fernere Blüh«» »nd Gedeihen des Vereins uns daß seine unserem Sckml- «rse» gmvidmetc segensreiche Wirksamkeit stet- von den erkenlictiften Erfolg« begleitet sein möge, zeichnet sich hochachtungsvollst und er gebenst Schulrath A. Verthelt. Ms st. Grgrastaad stand ans der Tagesordnung „Fartsetzung der Besprechung der hier eia gesahnten Lesebücher", Res. die Herr«, Müller, Gandlitz and Rocke. Eine einaedrndere Verichtrrstattnug über dies« Gegenstand kan» erst »ach Abschluß da» ganz« Frage erfolg«. 8t.
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