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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.05.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-05-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188405277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840527
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840527
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-05
- Tag 1884-05-27
-
Monat
1884-05
-
Jahr
1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.05.1884
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Erscheint täglich früh 6'/,Uhr. Kedaction und Lrprdition JohanueSgasse 33. Lprechkundkn drr Urdaction: BormittagS 10—12 Uhr. Nachmittag« 5—8 Uhr. >4« VN Ava»»»« u»,elandi«r Man«lcri»tt «acht sich »I« Vtedaclio» nicht »ndmdlich. Nnnthme der für die nächstfolgend« N«»«er »estimmtrn Inserate an Wachentagen bi» 3 Uhr Nachmittag», an Tann- und Festtage» früh bi»'/,» Uhr. 3n de« Filialen für 3ns.-Annah»e: Ott« Klemm, UniversttätSstraße 21, Lvut« Lüsche, Katharinenstrabe 18, p. »nr di» '/,t Uhr. Auflage LS.ktlß«. Abannementaprei» oiertelj. 4'/, Mt. incl. Bringcrlohn 5 Mk.. durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 20 Pf. Belegexemplar 10 Ps. Lebüdre» für Extrabeilagen (in Tagrdlall-Forma« gesalzt) Oh«» Poftbesörderung 30 Mk. Mil Pvstbesordcrung 48 Mk. Inserate Sqespaltene Petitzeile SO Pf. Größere Schrillen laut unserem PrriS- verzeichniß. Tabellarischer u. Zisfcrnsatz »ach Höhen» Tarif. Lkllamrn unter dem Uedarliou»strich die Spallzeile 50 Ps. Inserate sind bet« an die Eppedtti«« zu senden. — Rabatt wild nicht gegeben. Zahlung prneuu meranäc» oder durch Post» Nachnahme. Dienstag den 27. Mai 1884. 78. Jahrgang. Amtlicher Theil. In der Zeit vom 12. bi» mit 17. Mai 1884 erlangten oa» hiesige Bürgerrecht: Albrecht, Mar Eduard, Kaufmann: Arlt, Hermann Theodor Richard, Oberpostsecretair; Bachmann, Robert Ernst Emil, Kaufman»; Barth, Ernst Robert, Korbmachermetster; Baumgärtrk, Carl August, Buchhalter; Bett, Carl August, Ttempelsabrikant; Biüthuer, Albert Richard, Pianomacher: Bnrkhardt, Heinrich Arthur Paul, Beamter der Allgemeine» Deutschen Lrcdiiaiistall: Dieckmann, Friedrich August Rudolph, Postserretair; Enghardt, Hermann Theodor, Lthrrr; Erlrr, Paul Richard. Kürschner; Etzold, Ferdinand Max, Kaufmann; Fischer, Friedrich Wildelm, Lieuerauffrher; Fürster, Heinrich Emil, Postserretair; Fritzsche, Ernst August, Steueraufseher; vantz, Friedrich Oswald. Fabnkdirertor; teinemann, vr., Gustav Adolf Carl, Oberlehrer; feunig, Carl August. Malrrmimaarenhäudlrr; »etzne, Friedrich Wilhelm, Schaffner; Wietel, Franz Carl Johann Albert, Kaufmann; »afmann, Gotllob Ludwig, Baumaterialieahändler; sathar«, vr., Carl Clemens, Oberbeamter der LebenSverfiche- rungS-Gesellschaft Teutonia; Hübschmann. Paul Ferdinand, GerichtSschretber; Iah«, Gustav Adolph. Buchdrucker; Jahn, JnliuS Friedrich Oscar, Buchhalter; lässt««, Julius Edmund, Secretair veim K. Telegrapheuamt; Ihle» Friedrich Hermann, BuchhandlungSgehilse; Inngmann, Ernst OScar, Kaufmann; raulsnst, Ernst Hermann Richard. Berichtsschreiber; tinig, vr , Friedrich Eduard, Oberlehrer und Privatdocrnt; Kraft, Ernst Albert, Kausmann; Krause» Heinrich, HandlungSdienrr; Krebs, Rudolf Hermann, Actuar; Kuuath, Friedrich Maximilian. Lrhrer; Langkammrr, August Paul, Kaufmann; Ltpdmau», Hermann, Kaufmann; Litmaun. Anton Adols, Oberaufseher ln der Kgl. Gefangen» Anstalt: Lorenz, Ernst Paul, Schreiber; Lü«e, August Emil Theodor. Provisor; Malsch Zun., Peter Hermann. Geschäftsführer; Malter, Carl Julius, Bauiührer; Mäscher-Naumann, Gustav Adolf, GerichtSschrriber; Manckk. Carl Ernst, RcchnungSbeamter beim Kgl. AmtSgerichl; Müller, Carl Theodor, Lithograph; Nanmau», Albin Leopold, Lehrer; Nikolai. Franz Heinrich, Resereudar; Oehlschlegel. Gustav Mociy, Stahlstecher; Barsche, Carl Friedrich Richard, Kaufmann: Prruher, Friedrich Felix, Kaufmann; Netcheiibach, Wilhelm Albert, Kausmann; Range, Paul Otto Richard, Kaufmann; Lause, Heinrich Albin. Oberlehrer; ScheiScl, Adolf Albert, Tischler; Schrövter, Gottlob Heinrich, Kaufmann; Seidel, Gustav Louis, Kausmann; Check, Oscar Waldemar, Poftsecretair; Ltetubrecher, Bernhard Louis Gustav, RathSdiener; Lttlzrr, Heinrich Felix, Lehrer; Triutler. Georg, PolizeiamtS-Registrator: Nhlig. Friedrich Robert, Magazin-Verwalter; Walther, Franz Hermann, Tischler; Wavplcr, Heinrich Wilhelm Adolf, Kaufmann; Weber, Conrad Friedrich, Stenerbotr: Wcsiphal, Christian Friedrich Otto, Lehrer d.HaudrlSwiffenschft.; Witte. Ernst Heinrich, Lehrer; Winkel, August Heinrich Hermann, Buchbinder; Wolfs, Franz Robert, Kausmann; 8»tzrkg, Johann Georg, Kaufmann. Au» Anlaß vielfacher Beschwerden darüber, daß die Bänke tu de« öffentlichen Anlagen von Kinder« Wärterinnen dergestalt besetzt werden, daß andere Personen keinen Platz mehr finden, verfugen wir hierdurch Folgend«»: Kinderwärterinnen. l>. b. dienende Personen, welche Kinder unter ihrer Aufsicht baden. dürfen, sofern sie sich nicht in Begleitung ihrer Dienstherrschaften befinden, nur aus den eichenholrartig an-efirichene« und mit der Aufschrift: „Kinderdnnk" versehenen Bänken i« den öffentlichen Anlagen mit den Kindern sich nieder» lassen. Zuwiderhandelnde werden um Geld dis RN «v Mark oder mit Haft dtS z« IG Tagen k«. straft werden. Die Bänke, von welchen die Kiuderwärlerinnen au-ge» schloffen sind, ungefähr der drille Theil sämmtlicher Bänke, sind durch fildergrane« Anstrich kenntlich gemacht. Auch wird nicht geduldet werden, daß aus diesen Bänken Kinder, welche allein in den Anlagen verkehren, sich aiedersetze». UebriaenS bringen wir bierkurch in Erinnerung, daß e» nach unseren Bekanntmachungen vom 14. August und 24. Oktober v. I. bei Vermeidung obengedachter Strafe verboten ist. in den städtische., öffentlichen Anlagen Dapter» stücke oder andere Gegenstände wegjnwerfe«, und daß erwachsene Personen, weiche mit Kindern die Anlagen besuchen, bei eigener Verantwortung dafür zu sorge» haben, daß die Kinder diesem Verbote nicht zuwiderhandeln. Leipzig, am 2«. Mai 1884. Der Skatb der Stadt Leipzig. vr. Georg,. Hennig. Vrksnntmihlln-. Die Herstellung der verbreiterten Fußwege in der Eolon- nadenstraße, sowie die damit verbundene Lieferung von neuen Granitplatten und Schwellen soll a« einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung, Natbhau?, II. Elage. Zimmer Nr. !4, au» und können daselbst eingcseben resp entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Amschrist: „Trottoir» in der versehen ebendaseibst und zwar bi» zum >4. lfd. MatB. Machneittag» ö Uhr ein,»reichen. Leipzig, am 2l. Mai 1881. De» RatbS der Stadt Leipzig Straßenban-Depatatto«. Slrb-ahls-Vckanntmachung. Gestohlen wurden allhier erstatteter Anzeige zufolge: 1) Eine stifte, sign. 0. ?. 7597 20 Kilo schwer, zwei Toskl- maage» enthaltend, aus einem Güterboden im Magdeburger Bahn» Hose, vom 27. bi» 28. vor. Ml».; 2) eine Tanne Theer, aus dem Rayon de» Militatr-Lazareths, im Lause der letztvergnngeiirn Wochen; 3) ein grauleinener Ltrohsack, ein Paar weiße «ud ein Paar rothgesttcifte baumwollene Franenstrumpsc. ein Paar roth- und weißgestrciste Mannssacken und fünf weißleinene Tasch««tüchrr, aus eine», Bodenräume in Nr. 12 der Harkortstraße, am 3. d. Mt». Nachmittags: 4) drei Paar neue Francnschnhe von Glacsleder, au« einer Kiste aus der Tour von Berlm nach hier oder vom Güterboden im Berliner Badnbofe, vom 9. bis 12. di«. Mis.; 5) zwei Deckbett- und vier kiffkttüderzügc von weißem Damast, zwei ebensolche Tischtücher säst neu. und sechs dergleichen Servietten, 3. 8. gez., zw«, weißleinene Betttücher, gez. 3. 6.. und jechs Hand tücher, wovon zwei 3. 8. gez., au« einer Wohnung in Nr. 11 brr Reichsstraße, in der Zeit vom 4. bi« 19. ds«. Mi«. ; 6> ei» Lain«eridrrjieher von gelb- und röthlichenrrirtem Stoffe, mit einer Reihe braunen Eteianußknüpfcn, Seilrntaschen mit Patten, hellgestreiftem Aermel- und schwarze,» Wollallalsutter »m Schooß, in einer Tasche befand sich cm Schlüssel —, an« einem Gasrlocale in Nr. 9 drr Dintergorlenstraße, am 20. dst. Ml». Nachm.; 7) ein Boden zu einem kupfernen Kessel, etwa 70 Leuiimerer im Durchmesser und ca. 9 Kilo schwcr, aus einem Ardc lslocale in Nr. 45 der Slcrnwarteiistraße, in der Zeit vom 20. vor. biS21. ds» MiS ; 8) ein Paar Ltirselettcn von Kalbleder, fast neu, nut Gummi, einlätzen und Stisiablätzen. au« einem Schlaslocale iu Nr. 7 der Ulrichsgasse, am 21. dis. MiS. früh; 9) eine silberne Lhliuderuhr mit Goldrand und rankcnartiger Gravirung aus der Ruckieüe, nebst kurzer Wrsfingkette, aus einer Wohnung in Nr. 37 der PcierSstroße; am nämlichen Tage BormittagS; 10) zwei Paar gewirkte weiße baumwollene llutcrhuseu, von einem Trockenplatz« in der verlängerten Bayerischen Straße, am gleiche» Tage Nachmittags; 11) ein Winternderzicher von rauhem bläuliche» Stoffe, mit schwarzem Samuieikcagen. Borbcuciniasiung, zwei Reihen Kiiüpseii, Seilentaschen mit Patten und schwarzem Futter, «in Paar Hosen von schwarzem Tuch, sowie ein Paar Hosen und eine Wcstc vou Lunlelaraumelirtem Stoffe, au« dem Porsaal, bez. Sch askanuner einer Wohnung in Nr. 3 der BahnIwsSftraße, am 22. ds«. Mk«. Abends, «in Haudkvffer, miltelgioh. Mil grauer Leinwand über zogen. enthaltend eine Partie Photagrnphien: 12) eine neusilberue Ankerutzr mit Secunde, vergoldetem Rand«, lädirtem Zifferblatt und geriester Rückseite, ii-bst breiter gestochener Kette von schwarzen Haaren, mit Goldbeschlag auö einer Wohnung iu Nr. 37 der Schenkendoristraße, in der Zeit vom 6. bis 23. dis. Mrs.; 18) drei weißleinene FraucnhrmSrn. aus «,»cr Wohnung in Nr. 8 der Schioßgasse. im Laufe dl«. Mts.; 14) ein Portemonnaie von schwarzem Leder, mit Stahlbügel, enthaltend 11 »6-E. in Markstücke» und einem Fünszigpseunig- stücke, aus einem Garbcrodclocale in Nr. 6 der Glockenstraße, am 23. dsS. MlS. AbendS: 15) zwölf Standtncher mit Henkeln, fünf leinene Handtücher, gez. k. L, und einige Da«riikra»cit. «uS einer Wodnung ,n Nr. 54 der Elisenstraße, in den letzten Tagen des vor. Mir.; 16) eia weißleinene« Betttuch und ein ebensolches Handtuch, ?. 3. gez., zwei arauleinene gemusterie Hauvlüchcr, ein weißes Wischtuch, gez. 3., und zwei blaulcineac Latzschürzen mit weißer Kante, au« einem Waschhaus? iu Nr. 6 der Turnerstcaße, vom 20. bis 21. ds«. Mir.; 17) rin Paquet mit der Adresse: Frl. C. Lader, Freiberg i<S-, etwa 6 Kilo schwer, enthaltend drei Kartons, darin Rüschen, ein Stück weiße baumwollene Lpitze und ei» Dutzend gestrickte halbe Handschutze» ferner em ebensolche« Packet mit der Adresse: Herrn E. Steidtmann L Co., GeringSwalde, ca. 1 Kilo schwer und drei Stück schwarzseiden« Lpitze« enthaltend, aus der Flur des Hause- Katharinenstraße 16, oder vor dem Postamt II, am 31. ds-. Mi«. Abend«: 13) ein Portemonnaie von schwarzem Leder, mit gelbem Schlößchen, enthalte»- ca. - tu div. Silbermünze, sowie einen Psantzschetn über einen goldeuen Trauring, ferner ein Paar lederne Hrrreaschntze mit Gummieinsätzen, aus einem Schlaslocale in Nr. 1b der Windmühlengaffe, in der Nacht vom 23. zum 24. ds«. MtS.; 19) ein schworzlrdcrne« Geldtäschchen mit Messingbügel und einem Inhalte von ca. ft in zwei Thalern und kleiner Münze, sowie einem Schlüssel und einer Marke, aus einem Fremden» zunmer in Nr. 13 der Ritterstraße, in derselben Nacht; 30) ein Echankdlrch von Neusilber mit Zinkeinsatz, etwa 40 cm lang und 2V <rm breit, sowie zwei hölzerne Lasset» aus einer Trink» Halle am Königsplatze, z» derselben Zeit; 21) et» weißleinene- vdertzemd, ein« Weste von schwarzem blauinelirten Stoff, mit schwarzen Hornknöpsen, und ein Paar kalb» ledern« Haldftirsekn, au« einer Schlafkammer in Nr. 3 am Gerichts» weg, am 24. bis. Mit. AbendS. Etwaige Wahrnehmungen über de» verblieb der gestohlenen Lachen ober den Thärrr sind ungesäumt bei unserer Erttmaal. Abthrilung zur Anzeige zu bringen. Leipzig, am 26. Mai 1881 Da» Polizei-Amt der Stadt Leipzig. Bretschnelder. Kneschke. Nichtamtlicher Theil. Der Streit um die Verdands-Invali-encasse -er deutschen Gewerkoerrine. * Durch den Bescheid, welchen da« Berliner Polizei- Präsidium dem Arbeiter Pampel aus dessen Beschwerde geoen die Berbaudd-Znvalideucaffe der deutschen Gewerkvereiu« hat zugeben lassen und welcher lautet: ..Die Revisie» dieier Lasse im Juli v. I. hat ei» rechnerische« Dcfic'l von 1,601,000 >l ergeben, welche« für den Fall der an» gezweiselten RechlSverbindlichteit der bezüglich der fünfzehnjährige» Larrnzzeit und der Herabsetznng der Pension in Stuttgart und Stralsund gefaßten Beschlüsse immer noch etwa 1,208.000 .ckl an«» macht. Diese« Deficit ist In Folge der Anwendung unzutrrffeuder RechnungSarundloqen bei der Normirung und der Erh-hung der Beitrag«» den». PenfionSsätze herbeigesilbrt »nd würde ein« Er» böbung der Beiträge »in do« Drei» bi« Vierfach« der gegenwärtigen Sätze «rsorderu. Nachdem die fetten« der BerbandScasse wegen der vorgenommene» Revision erhobene Klage durch Entscheidung de« Ober-Berwalinnglqericht« vom 6. März d. I. zurückgewiesen wordea ist. hob, ich luinmkbr den Vorstand der gedachte» Lasse unterm 3. d. MtS. bei gleichzeitigem Hinwei« auf den S. 360 Ziffer 9 de« Strafgesetzbuch« anigeiordrrt, binnen 6 Wochen bei mir den Antrag auf Genehm,gnng der Lasse unter Vorlegung eine« geetgneten Lassen» ftatul-Entwuri« einzubringen." ist die finanzielle Lage jener Lassen wieder zum Gegenstand der öffentlichen Disirussion geworben. Der ablrhnende Bescheid de« Berliner Polizeipräsidium« ist iu zwei Punclrn besenker« interessant. Er bcbauptet ein- «al, daß die erwähnte Jnvalidencasie rin rechnerische« Deficit von 1,60l,000 be;w. 1,208,000 .pl ausweist, welche- bei der vorgenominenen polizeilichen Revision der Lasse coni'tatirt worden sei. Er erklärt ferner, daß in Folge diese« Ergeb nisse- die Lasse ausgesorkert worden sei, die Conecisiomruiig derselben bei den Verw.illu»g-bebörde» nachzu'uchen. In die erste Behauptung des polizeilichen Bescheides richlig. dann wird die Zweckmäßigkeit der dainil in Verbindung gebrachten An ordnung nicht bestritte» werben können. Denn ofsenbar wird vor Ertbcilung der Lonccssion die Garantie verlangt werde», daß die Lasse den berechtigten Ansprüchen der bei ihr ver sicherten Arbeiter Genüge zn leisten vermag. Kan» dieser Nachweis nicht geführt werten, dann wirb die behördliche Erlaubniß zum Weilerbelricbo versagt und die Liquidation muß erfolgen. Dieser Verlaus der Angelegenheit ist vorau-zuscben und zu billige», fall- die polizeiliche Behauptung von dem vor handenen Deficit wirkl ch der Sachlage entspricht. Wäre da- nickt der Fall, beruhte die polizeiliche Berechnung nur aus unzutreffende» Voraussetzungen und würde sie dennoch zur Grnndlaze der Forderungen gemacht, welche die Verwaltungs behörden an die Zulassung des weiteren Betriebe- der Lasse stellen, tan» wäre ein solcher Vorgang entschieden zu bekia, en. Tie aus unrichtigen Factorcn ausz-baute Desicilrcchuung müßte dann zu Ansprüchen hinsichtlich der künftigen Beitrag«' d.'messung führen, welche die Mitglieder der Lasse nicht er füllen könne». Der Bestand der Lasse wäre dann ein Opser polizeilichen JrrthumS. Da« ist so klar, daß vor Allem die Verwaltung-behörden selbst ein Interesse daran haben müßlen, die Autoritäten der Bersicherung-wissenschast zu nennen, welche daS Von ihnen behauptete Deficit der VerbandS-Juvalidencasse herauSgerechnel haben, und die rechnerischen Factorcn zu ver öffentlichen. auf denen jene Berechnung begründet ist. Mit der bloße» B Häuptling, daß ein rechnerisches Deficit in der angegebenen Höhe vorhanden sei, wird man bei den schwanken den Gruntlagrn der Inoalidilätrstatislik, aus welche allein eine solche Berechnung ansgebaul werden kann, nicht allseitig und namentlich nicht in den Kreisen der Interessenten Glauben finden. Eine Entgegnung ans die polizeiliche Behauptung, welche jetzt der „Centralrath" der deutschen Gewcrkvcreine ver öffentlicht, weist daraus hin, daß schon der Zusatz „rechnerisch" in dem Pampel'schcn Bescheide andrute, es bankte sich nicht um ein wirkliche- Deficit. Sie betont, daß die DcrbantS- Jnvalidencasie ein in sichersten Papieren bei der Bank hinter legtes Vermögen von 230,000 vesitze. Sie fährt dann wörtlich fort: „Aber auch da« rechnerische Deficit beruht bei de» vou der Regierung selbst zugegcbenen, höchst ungenügenden Grundlagen der JuvalidilLtSlvahrichcinlichkeit nur auf einer durchaus subjektiven Annahme dcS speciellen Sachverständigen. Während der nicht genannte Sachverständige de- Polizeipräsidium» ein nicht weiter motivirleS Deficit vo» über 1'/, Millionen Mark Herausrechner, schätzte der bekannte Sachverständige, Herr vr. Zillmer, den mehr fach auch da- prcuß'sche Ministerium zu Rath« gezogen, die Minder- d'ckunz unserer Lasse sür Ende 1883 (als die Lasse wesentlich schlechter stand) nach den bisherigen RechnuugSgrundlagen nur aus 50.'94./l und hielt eine Beitragserhöhung von 10 Proc., nicht von 3—400 Proc., sür »„gezeigt. Zugleich beaniragte Herr vr. Zillmer. eine nach streng wissenschaftlichen Grundsätzen angelegte um» fassende JnvalidnälSstatistik zu erheben, um hierdurch zu ganz sicheren Ergebnisse» zu gelangen, und ist diese Arbeit bereits in Vorbereitung. Erst nach Vollendung derselben wird sich die finan zielle Lage dieser und anderer Jiivalidemasscn zuverlässig bcurthrilen lassen, bis dahin müssen alle Schätzungen als mehr oder weniger willkürlich betrachtet werden, zumal wenn sie gegenüber den bei de» Buchdrucker- und anderen Arbeiter.Iiwalidencassen ieit Jahrzehnte» gellenden Beitrags- und Uinerstatzu»g->ätz:ii zu so exorbitante» An» sordcrungen kommen, wie die de« Sachvciständigen d S Polizei präsidiums, welcher vermutlilich nur die gefährlichsten Beru'e zum Maßslab genommen hat. Roch iei daran erinnert, daß vor Kurzem in der Zeitschrift de« Köntgl. stalistischen Bureau« sür die preußi» ichen KnappschastScassen, die doch vielfach als Muster qelren, ei» rechnerische« Desirit von über 90 Millionen Marl berechnet wurde. ES ist hin »ach kein Grund vorlzandc», die Lage der BerbandS-Jnvalidencasse als eine aoSnahmSweije un» günstige zu betrachten." Diese Entgegnung entkräftet keine«weg« alle gegen die DerbandS-Jnvaiidencasse erhobene» Bedenken. Die in Aus sicht gestellte, „rach streng nnsienschastiichen Grundsätzen angelegte umfassende Jiivalibitälsilattslik", von welcher der Zeiipnnct der Vollendung und des Erscheinen« in keiner Weile bestimmt wird, darf nickt Maßregeln ausschieben, welche im öfsentlichen Interesse nolhwendig erscheinen. Ein rechnerische« Deficit giebt auch die Erklärung de» Eentral- rathS zu. sie unterscheidet sich von der polizeiliche» Behauplung nur in Bezug aus die Höbe de« Deficit-, sie gäbt zu, die finanzielle Lage der Lerba»ds-J»val>bencasse sei eine ungünstige, aber keine «ausnabmSwciie- ungünstige. Für die gewcrkvcreinliche Berechnung wird allerdings der bekannte vr. Zillmer als Gewährsmann genannt, während die polizeiliche BersichcruiigSantoriläl bis jetzt anonym ist. Aber auch sür di« Richtigkeit drr Zillmer'schen Berechnung werden keine Beweise angeführt, c« wird einfach Behauptung gegen Behauptung gestellt. Da- ist leiten-der Gewertvereine ein unkluge« und unpraktische- Verfahren Wollten sie die polizeilich« Behauptung in der Oefsentlicdkeil entkräften, dann konnte da« nur aus dem Wege einer im Einzelnen durch sichtigen Beweisführung geschehen. Die Autorität Zillmer'« ist Ieine«wea« goeignet, alle Bedenken niederzuschlagen. Lerr vr. Zillmer bat die früheren falschen Berechnungen gemacht, welche mehrfach drr Remedur durch Beitrag«erhvhungen und Verlängerung der Earenzzeit bedurften und welche den verband«,nvalidencassen in der öttenllicben Meinung so sehr schadete», er ist Partei in dieser Frage und hat allen Grund, seine Jrrthümer al< möglichst geringe darzustellen. Seine Behauptungen können am allerwenigste» der eingehende» eontrolirdarr» Begründung entbehren. Da« versäumte hier »achzuholeu, ist de» Belheiligten dringend z« empfehlen. Ein Hinwei» de« Tentralrath« ist allerdings berechtigt, der Vergleich mit den KnappschastScasfen. Bei diese» ist in amtlichen Schriftstücken em viel größere« rechnerische« Deficit nachgewiese» worden al« bei der Verband«. Fnvalidencasse der Gewerkvereine. Geht die Regierung gegen die letzteren vor. weil sie deren Grundlagen sür unsolide bält, dann muß sie e« auch bei den ersteren tbun ohne Rücklicht daraus, ob sie damit bei einigen Grubenbesitzern unliebsam anstößt. »Gleiche« Recht für Alle- sollte auch aus diesem Gebiet« gelte«. Leipzig, 27. Mai 1884. * Dem Reichstage ist der Gesetzentwurf, betreffend die Verwendung von ReichSmilteln zur Einrichtung und Unter haltung von Postbampsschjfsverbintungew mit Osiasiea und Australien zugegangrn. * At« der Reichskanzler in seiner Rede vom S. d. M. vom Blinb'schen Attentat sprach, erwähnte er. daß nambaske Frauen, die in der wissenschasliichen Welt — wenigstens ihre Männer — einen gewissen Ruf halten, die Leiche Vllnd'S mit Lorbeer nnd Blumen bckrlnzten. Den an diese Worte geknüpfte» Deutungen gegenüber ist die „Nordd. Allgem. Z " zu der Erklärung ermäck»igl, t>»iß der Reichs kanzler die Schriftstellerin Fanny Lcwalb — Frau Fanny Slahr — nickt im Sinne gehabt bat, da diese mit Blind und den Vorgängen nach seinem Tode in gar keiner Be- ziel'ung steht. * Ucber die am Sonntag stattgcsnnbene General versammlung des Hessischen Verein- sür wirth« schaskliche Interessen erhalten wir solgcndeu Bericht au- Bebra: Unter den, Vorsitze des königl. OberamtmannS Herrn Oldenburg (Wilheln>5:>oÖ wurde heute Nachmiliag dahier die Generalversammlung de- ..Heisilch?» Vereins sür wirthschaitliche Interessen" abgehaltru, welche mit Rücksicht aus die iiilercjsante Tagesordnung au« alleu Theilen de- Regierungsbezirkes zahlreich besucht war. Der Herr Vorsitzude theille zunächü mit, daß die Zahl der Mitglieder gegen das Vorjahr die gleiche geblieben ist. La der C,>ssenbestaud rin sehr günftiaer ist, so wurde beschlossen, für da« Berrlnsjahr 1884/85 gar keine Beiträge »u erheben; der Baardestand von 125 ^4 56 genügt völlig zur Deckung der erforderlichen Koste». — Zn dem Thema „Die Bagabondensrage" hielt Herr Eorr>gead«aa»staft<- Tirigent Nettelb eck (Breitem»») einen längere» Bortrag. Rldaer theille im Eingänge seiner Ausführungen mit, daß die, Zahl der seit 1877 in die von ihm geleitete Anstalt ausgenommen«« Vagabonden männlichen und weiblichen Geschlecht« von Jahr zu Iabft ui geradezu erschreckender Weise angewachsen sei. Alt Ursache dieser Vagabondennoth müßten in erster Linie die leidigen Zustände a«s dem Gebiete des Handwerks bezeichnet werden, und zwar sei e« N-tr» züglich da» verrottete LehrlingSwefen der Gegenwart, da« derartig« Lubjccle großziehe. Herr Retielbeck schilderte einaehend die „Vor studien" eine« Bagabonden, wie derselbe als genußmchttger LehrAag seinem Meister entläuft, sich von Ort zu Ort bettelnd umhertretbt, bald in die Schule der „Älteste-Fabrikanten" geräth und schließfllch thätige« Mitglied jener Landplage wird, deren Bckäntpsuug «tne brennende TageSsroge bleibt. Eine Reib« von BeWtlen, die Redner vorsührte, erläuterte da« Gesagte. Vornehmlich seien -S aber auch gewisse gesetzlich« Vorschriften der modernen Aera. dl« eine gründlich« Abhilfe vereitelten, so namentlich di« Freizügigkeit »nd da» lax« Paßwesen. Die Bio- Handlung der in da« LorrrctionShan« gewiesenen Strolche leg« aber auch, wie diese da« Simnliren vo» Krankhrittn, da« svsche Auftreten und sonstige Uningende» sehr wohl verstände», «nd es gäbe biergegen als wirksame« Mittel nur — Prügel und Faste» in consequenler Durchführung. Die „humane" Behandlung dieser Leute sei absolut nicht am Platze, auch müsse dringend eine Revision de« Gesetzes über den Unterstützung-Wohnsitz und über da« Recht der unbedingten Eheschließung gefordert werden. Die Darlegungen des Redner«, die sich etwa» sehr in die Länge zogen, gips««» in der Forderung einer streng christlichen Erziehung in Han« «nd Schule. Eiaiührung von Innungen und Wanderbüchern. vefeittanng de- UntersiützungSwoh'isitzgcsetzes. Beschränkung der Freiheit der Ue» schließung und schließlich Schaffung von ArbeitSftationen.— Ein weiterer Gegenstand der Tagesordnung betraf „die wirthschasttich« Bedeutung der projeciirten Haun-Ulsterbahn tHünseld-Geisa-HilderS)". DaS Referat erstattete Herr I. Stieb (Kassel) unter Anlehnung an die früher von ihm au-gcarbciieie, den StaalSregierunge» zu Berlin und Weimar vorgelegte Denkschrift. Redner verwies auf die wirthschastlich« Ab» geschlossenheil des Rhöngebiete«, dessen endliche Einbeziehung in da« europäische Eisinbahnnetz dringend noihwendig erscheine. Al« zweck en isprechendsie Linie müsse hierbei eine solch« von Hünseld über Geisa und Tann »ach Hilder« angesehen werden, da der Schlüssel zur wirihschaftlichcn Befreiung der Rhönbcvölkerung im obere» Ulstcrihalc liege. Eine derartige normalsvurigc Sccundairbah» sei ohne erhebliche technische Schwierigkeiten und billig herzustellt», sie diene speciell den Interessen Preußens durch die dadurch zu schaffende organüchc Verbindung de- Kreises GcrSfeld mit dem Regierungs bezirke Kassel und ermögliche — den Ausbau der kleinen Fcldabahn- strecke Vacha-Weiiigentasi als sicher vorauSgesevt — eine wesentlich kürzere Schienenstraße zwischen der Frankfurt »Bcbraer Bah» und der Werrabaha. An der Rentabilität dieser Bad» sei abioiut nicht zu zweifeln, und zwar im Hinblick aus dm bereu- gegenwärtig sehr regen Achsveckchr von und nach dem zu erschließenden Gebiete, ans dessen außcrordenllsch großen Rcichihuin an werthvollen Rohproducten, sowie aus die ousstrebend« Industrie. Nachdem Reserent »och die rastlose Thätigkeit der betreffenden Eisenbahncoum-S rühmend hervorgehoben und betont hatte, daß bei den obwaltenden Verhältnisse» den Adjaccnte» gewiß keine drückenden Bedingungen sür die BaoaiiSfüvrung auserlegt werden würden, beantragte er die Annahme nachstehender Resolution: „Der Hessisch« Verein für wirthschaslliche Interessen erkennt die auf den Bau einer Haun-Ulsterbadn (Hünseld-Grisa-HilderS) abzirleaden Maßnahmen der königl. SiaalSregierung dankbar an und hofft zu versichtlich auf die baldige Herstellung dieser wirihschafilich wichtigen Zweigbahn. Gleichzeitig giebt der Verein der Hoffnung Ausdruck, r>aß tne königl. ElantSregierung in Würdigung aller einschlägigen Verhältnisse bchulS BnuanSsübeung den Adjaceuten keine ober doch möglichst gering« finanzielle Berpslichiungen ouserlegen wird." — Nach dem kurzen Lorrekeraie de- Herrn Aha (Hünseld) wurde die obige Resolution Mit großer Mnjornäl angenommen und im Weiteren beschlossen, dieselbe den, Ministerium der öffentliche» Arbeiten z« unterbreiten. — „Welche Anforderungen sind aus volkSwirlhschaft- ltchem G-biete an die Verireter ln den legislativen Körperschaften zu stellen?" lanrrte rin wriierrr Punci der Tagesordnung. Herr Oberamimonn Oldenburg (WilheimShos) hatte da- Reierat über nommen. welche- er mit dem Tadel emleilete. daß last alle Parteien tm Reichstage und Landtage den Fehler begingen, die Parteiintereffe» über die rein volkswirthichastlichen Interessen zu stellen. Bor Allem lei auk dem Wege drr Gesetzgebung dafür zu sorgen, daß die pro» ductiven Kräfte die Grundbedingungen ihrer Existenz finden. Man polemistre zwar gegen die „Jnieressenveriretung" und doch sei diese absolut iwthwendig, auch im Re ch-lage re. in oft mehr al« nöihiger W-üe bcikäiigt worden. (Rns: „Rechi-anwältel") Redner gab dann ein übersichtliche« Bild über die aus gesetzt chem Wege zu erstrebenden Schutzmaßnahmen für Industrie. Handel, Landwirih« schast und Handwerk und brzeichnete die Gcknitzvolittk al« die bedeutendste Thor des Fürsten Bismarck im Rahmen der innere« Politik. Ein deutscher Abgeordneter müsse vor Allem Herz und Berständniß sür die Leiden der Landwiribschast milbringen. Die volle Ausbildung der System» der indirekten Steuern sei zu ver langen. Bei künftigen Wahlen müsse jerer Wähler in erster Linie nach dem wirtlsschastlichen Katechismus des Candidaken fragen und hiernach seine Stimmenabgabe -inrichten. Der Lorreserenk. Herr Rentier Zlmmermann (HerSfeld) eolorirte noch im Einzelne» die Ausführungen de» Vorredner-, speciell die Lage der Landwirthschaft betonend, und verlai gte Abänderung de« Acttengesetze-, Einführung der progreisive» Einkommensteuer sür Rentcnbezüge, Schutzzölle für Gewerbe mit gcrinqemUmsatze. Schaffung einer einheitlicheiiWährung, die mil den anderen Staaten zu vereinbaren sei u. s. w. — Nachdem »öS der al- Gast anwesende Abgeordnete Herr vr. Grimm (Marbnrg) erklärt Halle, daß er und seine polit-schen Freund« streng ans de»
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