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». s. so»«, Frl. Heaßner In mehrere» hübsche, Nelle». darunter auch di« auü d«m Bcttelstudent. Ebenso ist zu iekien Frl.' Lharlotte Bast«, Frl. Beber, Frl. Buse, Frau «Veline Lu »er u. s. w. Bon dem Herrenpersonal unserer Bühne sind aus den Bildnissen vertreten die Herren M-r Grube, Trucker. Barmann, Schönkeld. Rolandt, Jost, Prost. ließ, Borcher«, Herbst, Meyer. Moritz und mehrere Ändere, so »ab also schon jetzt eine ziemlich reichhaltige Portrait-Galerie unserer Bühnenkünstler vorliegt. Ein Theil der Bellach'ichen Eriolge ist übrigen» sicher auch aus Rechnung der ratioiiellen neue» Einrichiung de» Atelier» zu letzen. Schon allein die sicher und ohne Belästigung wirkende Ventilation, welche die Temperatur a»ch in den heiyestca Tagen nie über an- genehme Kühlung sich erheben läßt, giebt sreiere Hand zur Erzielung künstlerischer Ersolge, und gewiß nicht minder wirkt in dieser Rich tung die Ausdehnung der WarterLume aus die schattigen Gänge eine» hübschen Garten». Die Beseitigung aller körperlichen Be lästigung und Beengung ist in der Portrailphotographie die erste Bedingung iür erfolgreiche Bekämpfung der gemüthlichen Befangen- heit de» Äuszunehmenden. Adols Wei»ke. Entscheidungen -es Reichsgerichts. (Abdruck ohne Angabe der Quelle wird gerichtlich verfolgt.) Der Gasthofsbesitzer Bl. zu S. ist vom Landgericht wegen Unterschlagung verurtbeilt. Der Tbatbestand war folgen der. Ter Kaufmann St. in Leipzig war dem Ziegeleibeiitzer R. in Dr. für Ziegel 800 .K schuldig geworden. Im März 1482 traf Et. de» Angeklagten in Leipzig auf der Straße und fragte deiiselbe», ln der Meinung, derselbe komme im Aufträge de» R.. Sie wollen gewiß Geld für R. holen? Aus die Antwort de« Angeklagten: Wenn ich eS bekommen kann! bändigte ihm St. 900 .<? mit dem Aufträge ein, dieselben an N. abzuliescrn. Angeklagter lieferte jedoch nur 400 an R. ab. mit dem Bemerken, St. werde ihm, dem R., den Rest in nächster Zeit nächtenden. Die übrigen 500 ^8 ver» wrndete Angeklagter zur Tilgung einer eigenen Schuld. Al» N. hiervon Kenntniß erhielt, begab er sich mit St. zum An geklagten. welcher, unter Thräncn sein Vergehen eingestehend, zunächst eine CautionShypoihek zu 500 ^8 an St. ccvirte und später eine Tratte aus Ps. an denselben Übersandte, au» welchen beiden Zuwendungen jedoch St. Deckung bisher nicht erhalten konnte, während er seine Restschuld zu 500 -K an R. zahlen mußte. Da» Landgericht hat »un festgeslellt, daß An geklagter weder sofort nach der Aneignung der 500 -ckl noch auch später überhaupt in der Lage war. die SSO zu erstatten, und daß «r ebensowenig glauben konnte, daß der Eigeuthlimer, St., mit seiner, de» Angeklagten, Handlungs weise einverstanden sein werde; daß er aoer auch die Zu stimmung R.'ö offenbar nicht vorau-setzte. da er demselben die Wahrheit vorenlhielt und hat dann al» erwiesen angenommen, daß Angeklagter einen ihm nicht grbörigen Geldbetrag von 50V ^8, welcher ihm anvertraut war. und den er in Gewahrsam hatte, sich rechtswidrig zugeeignet habe. Di« Revision de» Angeklagten ist vom R.-G, HI Straf senat. am lv. Februar d. 9. verworfen unter folgender Be gründung. Eigrntbümer jener SOS -K, welche Angeklagter sich zugenauet, ist der Kaufmann St. gewesen. Zwar bc- d indigte Dieser dem Angeklagten die Summe von 900 -ck in der Meinung, Letzterer sei von X- mit deren Eincassirung beauftragt. Hätte ein solcher Auftrag rxistirt, so wäre da» Ei ge» th um a» den Geldstücken — mag man nun da» R. den Empsa»g der 909 seiten» de» Angeklagten durch St. t» Bezug aus di« vom Angeklagten nicht abgrlirferten »X» ull genehmigt; X. ist daher auch nicht Eiaenthümrr dieser 500 ^lk geworden, selbst angenommen, Angeklagter habe bei Empfang »«selben di« Absicht «bebt, dag Geld für X. zu empsu^und dmait besten ' ' ^ ' Etaenthnm an den »stezu führen. Angeklagter Geldstücken nicht erwerben tragen wollte. Mithin war B«««, da St. r» ihm nicht Lbertragen wollte. Mithin St., al» »»geklagter di« 599 ^ik in feinem Nutzen verwendete, ^ r diA i . . . Eitzrnthitmer Geldes. Nun wird der ckolu» > gegenüber der ll»terschlag»»g nur dann ausgeschlossen, wenn Derjenige, welch« sich dir fremde Sach« unbefugt aneignrt, die» unter Umstiluden thut. welch« ihn zu d« Annahme berechtigen, der Etgenthümer »erd« mit jener Brrsügung einverstanden sein. Handelt e» sich um Geld, so kann diese Boraussetzung beim An geklagte« dann alsvorhanden angenommen werken, wenn er jeden Augenblick in der Lag« ist. au» eigenen paraten Mitteln die Summe zu erstatte«. Gegebenen Falle» ist frstaestellt, daß Aaaeklagter z»r kritischen Zeit solche parate Mittel nicht besaß. Würde er also auch wirslich, woraus sein Antrag binzielte, bewiese« haben, daß ihm gegen Sch. und Pf. gen zustande«, so war die Annahme dr» Landgericht», daß dieser Umstand nicht geeignet war, im An geklagte« die Ucberzeugung zu begründen, daß St. mit der Aneignung de» Geld«» durch den Angeklagten einverstanden fein werda» frei von Xechtsirrthum, zumal weiter festgestellt ist, daß St. den Anaeklagten gar nicht näher kannte und bi» beute weder von Sch noch von Ps. Deckung erhalten hat. Wenn dir Revision «»»führt, e» habe zur Beseitigung de» ckolu» genügt, wenn Angeklagter der Ueberzeugung sein konnte. R. werde mit der Verwendung der 599 in den Nutzen de» Angeklagten einverstanden sein, so ist diefe Ansicht um deswillen eine irrige, weil R. nicht Eiqenthümer de» Geldes geworden war. die Annahme seine» Einverständnisse» daher an sich zur Beseitigung der RechlSwidrigkeil der An eignung rechtlich nickt zu verwerthen wäre. Wollte man aber auch annebinen. Angeklagter sei auS einem an sich der Brachkong säkigen NecblSirrthiime über Sätze de- Civilrechl» der Ansicht gewesen, R. sei Eigrntbümer der 999 ^8 geworden, ehe die 509 .K vom Angeklagten sich zogreignet worden, so würde cnicli da»» die Feststellung. daß Angeklagter nicht parate Mittel, sondern nur ciuSsteyende Forderungen besaß, in gleicher Weife den Ausschluß seine» guten Glauben« zu begründen geeignet sein. Sachsen. * Leipzig. 24. Juni Morgen, Montag, den 25. d. M , wird sich Frau Marie Senger. unsere ausgezeichnete, all» verehrte Tragödin, von dem Leipziger Publicum verabschieden, und zwar als „Frau von der Strafte" in Laube» „Böse Zungen", bekanntlich eine ibrer Glanzleistungen; wir können deute nur wiederholt unser», lebbastesten Bedauern über den Abgang dieser vortrefflichen, bescheidene» Künstlerin Au-druck gebe», und freuen uns aufrichtig, Frau Senger, der in letzter Saison nur selten Gelegenbeit geboten wurde, sich in ihren Hauptrollen zu zeigen, an ihrem Abschiedsabende noch einmal in einer der Kunstleistungei» bewundern zu können, in denen sie dem Leipziger Publicum unvergeften bleiben wird. — Herr Affeftor Friede! in Dresden ist. wie auS Hainichen geschrieben wird, bei der dort stattgehabten Wahl zum Bürgermeister gewäblt werten. Lnrgstädt, 29. 9u»i. Heute Morgen verunglückte der Besitzer der Steiner Papierfabrik, Kaufmann Hertel, dadurch, daß er, al» er den lausenden Bogen glattstreichen wollt«, von den Walzen gefaßt wurde, so daß der rechte Arm bi» zum Ellenbogen schwere Verletzungen erhielt. Nach Lage de» Unglück» scheint eine Amputation nicht ausgeschlossen. Marienbera. 21. Juni Dir diesige Parochie be absichtigt da» Jubelfest de» 490. Geburtstag» Dr. Martin Luther'» dadurch würdig und zu bleibender Erinnerung avszuzeichnen, daß eine neue Altargewandiing beschafft zyerden und der Altarplatz eine würdigere Ausstattung durch Täfelung erhalte» soll Der Kircbenvorstanv richtet an di« Jungfrauen und Jünglinge, sowie an alle Glieder der Kirchen gemeind« in warmen Worten die Bitte, durch freiwillige ge schäftliche Beiträge diesen Zweck zu fördern. *I«hannaeorge«staPt,21. 9unj. Gestern Nalßmittag nach 4 Uhr verkündet« ein weit hin schallender Pfiff da» Naben der ersten, reichbekränzten und mit Fahnen und Bäumchen verzierten Loeomotive „Erla", weiche da» Baubeamten, personal, sowie einige besonder» Geladene den harrenden Stadlvertretern Iohanngeorgenstadt« und deu geladenen Bürgern sowie einer zahlreichen Volksmenge zusührte. Unter schmetterndem Tusch der ausgestellten Musikcapelle suhr der Zug durch einen Triumphbogen, der mit siunigen Inschriften verziert war. ein. Nachdem die verschiedenen Begrüßungen und Ansprachen vorüber waren, verfügten sich die Fest«Teil nehmer in eine improvisirte Halle, da da» im Schweizerityle im Thalgrunde erbaute StattLnsgebSude erst seiner Vollen dung entgegengeht. Abend» folgte «in Festcommer» der Theilnehmer im Rath-keller, womit die» Fest, schloß. * Au» dem Vogtland«, 22. Juni. In dem 44. länd lichen Wahlbezirke, welcher di, Dörfer der Amlsgericht-sprengel Plauen, Pausa und Elsterberg umfaßt, ist cm Stell« de» ver- orbenen LandtagSabaeordneten Kreller-Wrischlitz von einigen Läblern in der Person de« Herrn Rittergutsbesitzer Zeidler in Oberlosa ein conservativer Kandidat aufgestellt worden. Außer diesem bewerben sich noch mehrere Gut-besitzer (einer au- RuppertSarün und einer au» Christgrün) um da« Mandat. Die Liberalen, welche ursprünglich keinen Candidaten ausstellen wollten, haben die Candidatenfrage auch schon er wogen; doch verlautet darüber noch nicht» Bestimmte«. Jedenfalls wird diesmal nicht blo» ein Candidat auftreten wie früher, und man ist gespannt, wer schließlich den Sieg davon tragen wird. I. Au« dem Erzgebirge. Da« evangelisch« Liebes- werk der Gustav-Adolf-Stiftung findet in unserem Gebinze lobrnSwerthe Förderung durch Wort und Thal. So feierte vor wenigen Tagen der Schwarzenberg er Zweigverein sein ÄahreSfest unter allgemeiner Betheiligung von Nah und Fern in Crandorf und erhob hierbei eine namhasle Collecte. In Schneeberg erwachte nach dem Antritt« de« neuen Ephoru» Nolh neue- Leben, so daß der dortige Zweig in kurzer Zeit erstarkt ist und auch bereit- ssrüchte trägt. Tie Einnahmen h trugen im vorigen Jahre 355 *4k und 50 ^8. Ertrag der Collecte, sind der evang. Ge meinde in Agram zugewiesen worden. In diesem Jahre wird Schneeberg die Hauptversammlung de» Leipziger Verein» der Gustav-Avolf-Stistung aufnebmen. ein Zeichen, daß der Boden hier für die Sache de» Berein» ein guter ist. Der Neustädt l er Zweigverein hielt am 20. d. M. seine erste Jahresversammlung ab. wobei Herr k. Stille einen Vortrag über Luther'» Loben bi» zum Jahr« 1515 hielt. Ein nach Belieben erhobene- Eintrittsgeld ergab eine ansehnliche Summe, welche, durch fortgesetzte Borträg« erhöht, zu einer Festgabe für eine arme Diasporagemeinde bestimmt ist. — In Raschau schenkt« die Iagdgrnoftenschast der Gemeinde 509 ^8 zum Bau einer Brücke. Eine nachahinenSwerthe That. — Die fr. Feuerwehr zu Neustädte! erhielt aus Kosten der Stadl neue Uniformen, au- dunklem Tuch gefertigte, mit rothen Kragen und Ausschlägen und zwei Reihen Meiallknvpfen ver sehene Blousen nach dem Muster der Chemnitzer Feuerwehr- kleiduna. — Im Blausarbenwerke Oberschlema feierte Herr Bergrath Kvttig am 2l. b. M. sein 25 jährige-Dienst jubiläum, wobei dem beliebten Beamten von allen Seiten die Beweise herzlicher Theilnahme entgegengebracht wurden, v. Pirna, 22. Juni. In der hiesigen Lehrereonferenz -—er iu Niedersedlitz trat jetzt der durch seine rührige eThätigkeit in weiteren Kreisen bekannt gewordene Schuldirektor Richter au» Freiberg unter großem Beifall al» Redner aus. In Pirna erläuterte derselbe an der Hand von praktischen Vorführungen mit Schulkindern sein« neue geographische Methode, welche sichtlich belebtnd aus die Kleinen wirkte, «ährend in Niedersedlitz in orientirendster Weis« ein« Reform de» jetzigen Rechnenunterricht» dargelegt wurde. Herr Richter halt« hierbei in beiden Versammlungen die Freude, daß der anwesende Schulrath vr. Hahn, welcher da-kvnigl. Cultu»ministerium vertrat, den bezüglichen Aus führungen große» Intereste entgegenbrachte. — Die Spruch- weisheit der überall wieder modern geworden«» alldeutschen Trinkstuben geht den Wein« und Bierpantschern zwar mit sehr drastischen Worten zu Leibe, immer giebt e» aber doch noch gewissenlose Menschen genug, welch« de» schnöden Gewinn» halber der Kehle und dem Magen ihrer Mitmen schen di« seltsamsten Ding« zumuthen. So kommt z. B. jetzt wieder au» dem Städtchen Dohna die Kunde von einem Bierschröter, der au» Lagerbier, Natron. Esf sprit und Eitronensäure nebst noch anderen ingeniös cmsgedachten Zuthatrn eine sogenannte „kühle Blonde" zu sammenbraute und dann diesen fragwürdigen Mischlingstrank auch an zahlreiche Restaurateure avgab. Die Kundschaft de« Mantscher» soll schon eine sehr große gewesen sei», so daß die eingeleitete Untersuchung wegen Lebensmittelvcrsälscbung einen ausgedehnten Charakter annehmen wird. — Tie Bade- gesellschast von Schandau siebt den morgen beginnenden und dann ieden Sonnabend wiederkrhrendrn Xöunion» im großen Eursaale mit bedeutendem Interesse entgegen. Bei geschicktem Arrangement vermögen diese Veranstaltungen der Pflege der Geselligkeit sicher einen wesentlichen Dienst zu leisten. Bautzen. 2l. Juni. Am 18. und 19. d. M. weilt« in unserer Stadt der bekannte Reicb-tagsabgeorduete und Führer der CentrumSpartri. Dr. August Reichensperger, welcher sich hinsichtlich der AlterthumSsorscbungen wesentliche B«r> dienste erworben hat. Hier galt sein Besuch hauptsächlich der Besichtigung der Altertbümer de« Domkapitel», der St. Petrikirche, de» Rathhause». Schloß Ortenburg»; am Dienstag widmete er dem Alterthumsmuseum einen längeren Besuch. Bei seinem Weggange von hier äußerte er sehr befriedigt, daß Bautzen nächst Rothenburg a. d. T. wohl die Sladt sei, welcve in Bezug aus ibrrn Reichthum an Alter> tbümern unter deu Städten Deutschland- eine hervorragende Stelle eiunehme. f- Dresden, 22. Juni. Bom VM. Mitteldeutschen Bundesscbießrn. Am heutigen Tage wurde da» Schießen nach allen Scheiben fortgesetzt. Die Betheiligung am Gcdießen war auch heute ein« sehr rege, wie der Besuch de» Festplatze» seiten» de» Publicum« ein sehr zahlreicher. Allgemeine Klage wurde von den Festbesuchern darüber geführt, daß da» Fest» comitb heute und gestern, wie an ten vorausaeacmgenen reaen- sreien Tagen, auch nicbl di« geringste Veranstaltung getroffen, um auf der langen Wegestrrcke von der Stadtgrenze bi» zum .Wilden Mann" und von da entlang den Trachenberge» bi» zum Schüpenbos«. den gewaltig auswirbelnden Staub zu löschen. Der ganz kolossale Wagenverkehr hatte die be- und in r aai «ichneten? Wezestrccken allerdings derart in Ausruhr bracht, daß beim leisesten Wehen de« Winde« und f«l> beim langsamsten Fahren der Wagen ununterbrochen riesige Staubwolken sich erhoben, di« sowohl di» Fah renden, aber noch »eit mehr die Fußgänger arg belästigten, hingegen hatte der Stablratb für d»e Instandhaltung der Fahrbahn bi» zur Grenze de« Stadtweichbitde» auf da» Best« gesorgt. Im städtischen Rayon waren unausgesetzt Spreng wagen in Thätigkeit, so daß die Passage bi» zur Trachauer Flnrqrenze in kemer Weise erschwert wurde. Da» Festcomit» ließ sich jedoch durch da» gute Beispiel de» Stadtrathe» leider nicht zur Nacheiferung bewegen und blieb g«rn alle Klagen de» Publicum» taub. Die Gesammtschießergrbnisse de» B»n- deSschießen» werde» erst morgen osficiell veröffentlicht. Bi» gestern waren au» dem Gaoentempel al» Edrenprrise und Schlußprämien 325 Festmedaillen, l4 Silberlösfel. ZI Silber becher und 9 goldene Uhren abgegeben worden. Um vir Ebrenpreise wird noch morgen geschossen. Zum Abschluß de« Feste» werden am nächsten Sonntag von der hiesiaen Scbeiben- schützengilde noch eine Reihe origineller BoU-belustigungen aus dem Festplatze veranstaltet werden. b Dresden. 22. Juni. Trotzdem im Laus« de» beu> tigen Tage» in der ganzen Stadt genügend bekannt geworden war, daß heut« Abend dir Benetianische Nacht aus »er Elbe vor dem Helbig'sche» Etablissement, de» eiuge- rekenen Hochwasser» wegen, nicht stattfinden könne, hatten ich heute Abend in der achten Stunde Tausende und aber Tausende von Schaulustigen sowohl aus der Brühl'schen Terrasse, al» aus dem Schloßplatz«, und entlang den, Ter« raffenufer. sowie aus den Brücken eingesunden. in der Hoff nung. daß da« erwartete glänzend« Schauspiel möglicher Weise doch noch vor sich gehen werde. Durch die sich bauende» Menscdeümassen wurde der Berkehr über die Augustu-brückr außerordentlich erschwert und die zahlreich aufgebotenen Polizeimannschasten hatten ihre liebe Nolh, die Passage für Pserdebahnwagen und sonstige» Fuhrwerk frei ru^ halten. Alle Wagen konnten nur im Schritt durch die dicht durch- cinanver wogende Menschenmenge fahren. Endlich gegen 9 Uhr. da sich aus dem hochaogeschwollenen Strome kein Lichtchen zeigte, zerstreute sich langsam da» enttäuschte Publicum. — Da» Hochwasser der Elb« erreichte in Dresten heute Nachmittag 4 Uhr seinen höchsten Stand mit 2.26 Meter über Null. Bon da ab trat langsamer Fall ein. Heute Abend gegen 9 Uhr zeigte der Pegel an der AugustuSbrücke noch auf 2.15 über Nuksi Dir Personen» Dampfschiffe können vorläufig an den niedrig gelegenen Stationen in Neustadt-Dresdeu. unter halb de» Waldschlößchen», bei der Saloppe, in Hosterwitz, Kleinzschachwitz rc. nicht mehr landen. Bon Leitmeritz wurde Nachmittag« 2 Uhr »l» 2.59, Nachmittag» 4 Uhr -f- 2 44 und Abend» 6 Uhr -s- 2.44 Meter gemeldet. Seit 4 Uhr Nach mittag» ist also dort Stillstand de» Wasser» eingetretrn. Reise» erlebte» Abenteuer, di« gef«»»ektt« «ich« GM» rungen und die empfangenen Eindrücke begann er nutz in einer langen Reih« von Romanen zu veröffentlichen, di, s^nen stamen schnell bekannt machten. Biele dieser Roman« find «» Deutsch« übersetzt worden. Ter Nullpunct an dem im Jahre 1778 durch den Wasserbau mcister Pötzsch an der Thalseite der AugustuSbrücke ange brachte». ehemals am fünften, jetzt am dritten Pfeiler befind lichen Pegel ober Wasserfluthmeffer der Elbe bezeichnet den schiffbaren Wasserstand teS Strome», welcher bei Dresden aus 2090 Centner Schiffsfracht berechnet ist. Dieser Null- unct befindet sich nabezu 193 Meter über dem Spiegel der kordsee. Jetzt wird bei der europäischen Gradmeffung nach dem Niveau der Ostsee gemeffen und deren Spiegel al« Normal- Nullpnnct betrachtet. Derselbe befindet sich, auf unsere Dresdner Verhältnisse normirt, 195.592 Meter unter dem Nullpunct de» Elbpegel- an der AugustuSbrücke. Die mild lere Tiefe der Elb« vei der Brücke beträgt beim Nullwaffer> staiide 1.75 Meter. Die Sohle der Elbe an der mit gleich mäßigerem Grunde au-gestatteten Marienbrücke liegt 192.547 Meier über dem Spiegel der Osisee. Die Slromtiese wechselt und erscheint oberhalb der Brücke höher al» unterhalb der selben. Die Strombrrite beträgt im Lichten der Iocbe etwa» über 154 Meter und einschließlich der Pfeilerstärken 279 Meter. Die Stromgeschwindigteit beziffert sich in der Secunve auf ungefähr l.l5 Meter bei mittlerem Wasser- stände. Bei steigendem Strom braucht da» Master der Elbe um Durchlaufen der Stromstrecke von Leitmeritz bi» DrcS- >en (ll6 Kilometer), genau 13 Stunden. Die Ordinalen der Pegelnnllpuncte über dem Ostseespiegel in Metern sind sol gente: Leitmeritz l42.6l2, Aussig l32.64l, Letschen l2l.8l4, Schandau 116.951, Königstein 115.199, Pirna ll9.4l2, Pillnitz 198.539, DrcSden 195.592. Meißen 97.619, Riesa 99.896, Slrehla 89.324. Die- die Factoren bei Berechnung der NormalschiffSfracht, sowie bei Beurtheilung der Master staudSverhältniffe. Dresden, 22. Juni. Im Altstädter Hoftheater fand gestern Nachmittag zwischen 5 und 6 Uhr eine Be- leucbtungSprobe mit der elektrischen Beleuchtung und zwar m dem «ach der Elbfeite zu gelegenen Treppen- Hause statt. Beleuchtet war da« Treppenhaus von unten bi» herauf zum fünften Rang durch zwölf Gttiblichtlampen, außerdem leuchteten je zwei im Foyer de- ersten langes und im Vestibül. Die Probe nahm einen durchaus befriedigenden Verlauf. Die Lampen sind jedeSmal in der Milte der Decke angebracht, so daß man nach Belieben da» Gaslicht oder die Nothlampe außer Function setzen kann; zwei BelenchtungS- arten sind bekanntlich vom Ministerium für Theater verlangt. Die Hauptleitungen sind bereit- sämmtlicb gelegt, doch wird die elektrische Beleuchtung erst nach den Ferien in Function treten können, da Herr BeleuchtungSinspicienl Bähr. der die Einrichtung leitet, sich Anscnrg Juli zu den Festspielen »ach Bayreuth beaiebt, wo ihm wiederum das Arrangement der BelcuchtungSeffecte übertragen ist. Bei dieser Gelegenheit sei übrigen- erwähnt, daß auch sämmtliche Beleuchtungs- Arrangement« de» Meininger HostheatcrS au» dem hiesigen Atelier de» Herrn Bähr stammen vermischtes. N Au» Thüxingen, 2l. Juni. Im herzoglichen Museum in Goth» ist seit wenig Tagen die 2'/, Meter hohe Bronce-Statu« de» Herzog» Ernst ausgestellt worden. Die stattliche Gestalt de- Herzog», welcher i» der prächtigen Tracht der Ritter de» englischen Hosenbandorden-, geschmückt mit Kette und Ehrenzeichen, dargestellt ist, präsentirt sich in vornehmer Haltung, umwallt von einem mächtigen, mit wirkungsvollem Faltenwurf drapirten Mantel; die rechte Hand ist leicht auSgestreckt. während die linke auf dem Degen ruht. Da- Modell sertigle der Bildhauer Christian Behren» in Dresden, ei», Coburg-Gothaer und einer der bedeulendsten Schüler Hähnrl'S. Die Gußarbeit. au» der Lenz'schen Erz- airßerei in Nürnberg hervorgegangen. ist eine in jeder Hin sicht vortreffliche und giebt einen Beweis von der künstlerischen LcistungSsäyiakeit de» genannten Etablissements. — Der zum Chef de» Ju»i;departrment» im gotkaischcn Siaat-ministeriuin ernannte preußisch« Landrath Freiherr von Kettelhodt ist ein Tbüringer und in Rudolstadt geboren. Er besitzt da» Rittergut Hermann-grün im Fürstenthum Reuß ältere Linie ^ ein Bruder von ihm steht a» der Spitze der Forstverwaltung in Rudolstadt. Zum Zweck der Recon struction de» Gothaischen Ministerium» ist auch mit einem höheren königl. sächsischen Staatsbeamten ver handelt worden, fedoch ohne Erfolg. — Durch die Versetzung de» sehr liebenswürdigen und liberalen Geb. Reg.-Rath» Gebbardt von Coburg nach Gotha, woselbst derselb« im Ministerium die Leitung de» Cultu»-Departement« übernimmt, verliert der Coburger „Kunst- und Gewerbeverein" seinen langjährigen Vorsitzenden, dessen ersprießlick>er Wirksamkeit der gedachte Verein feinen Aufschwung zu verdanken hat. — Im Hcrzoglhuin Coburg ist die Auswanderung wieder im Zunebmei» begriffen, namentlich sind eS junge Leute, zumal jüngere Mädchen, welche bei Zeiten eine neue Heimat!» suchen, angesichts der in der alten in Folge der wachsenden Nebervölkerung immer ungünstiger werdenden Erwerbsver- hältniste und auch immer schlechter werdenden Heirathsaus» sichten. Fast bei Allen ist Nordamerika da» Reiseziel. — Große» Aussehen erregt in London der Austritt de» Herrn Goeschen, Lord Ampt Hill« und mehrerer anderer Herren au» dem Cobdenclub, der demnächst unter dem Vorsitz de» Handelsamt-.Präsidenten Mr. Chamberlain seine Iahrr«feier abbalten wird. Al» Ursache dieser Secessionen gilt die Aufnahme Elömencrau'S, die al« ein Anzeichen der in den Verein rindringenden socialistischen Tendenzen betrachtet wird und wabrscheiulich einen Mastenaustritt der gemäßigten Liberalen zur Folge haben dürste. — Gustave Aimard. der auch in Deutschland wegen seiner fesselnden Erzählung-weise beliebte französische Roman- schrislstrller, ist am 2l. d. in Pari-gestorben. Er war im Jahre 1818 in Pari» geboren, ging iin Knabenalter al» Schiffs junge nach Amerika und lebte dort zehn Jahre lang unter den wilden Volk-stämmen. Ein abenteuerliche» Wanderleben, während Vesten er ost an Kriegen und Verschwörungen theil- nabm, sübrle idn später durch Spanien, die Türkei und den Kaukasus. 1848 nach Pari» zurückgelebrt und znm Lsficier in der Mobilgarde ernannt, unternahm er kurz darauf neue Reise» nach ferne» Länder». Die zahllose» aus diesen und bei dieser Gelegenheit auch einen Au-flug nach Deutsch land zu unternehmen. — Rom. 2l. Juni, vom deutschen Schiff „Nympche" deserlirten in Palermo 7 Schiff-jungen, von denen zwei wieder gefaßt wurden. — Madrid, 18. Juni, vor dem Gpecialgerichtshof ür Preßvergehen ist „El Liberal" freigesprochen worden. „El Globo" wurde auf einig« Zeit suspenvtrl; sein Direktor, ein republikanischer Deputirter, will derohalben in den Eorte» interpelliren. Die Blätter haben die angeblichen Zerwürf nisse de« königlichen Ehepaare« erzählt. — Au- Lissabon wird dem .Standard" gemeldet: »Al ber König von Dahomey hörte, daß Portugal Whydah an England abzutreten beabsichtige, befahl er dem portu giesischen Eommandante», die Festung binnen sechzig Tage» u räumen, und drohte, im Falle de» Widerstande» all« i» einem Reich« seßhaften Portugiese» enthaupten zu lasten". Schstch. Auf,«»« Lr. <K. von Asuorä »»»«1 tu vrii««. 8eyM»r». «riß Vol»». zieht an uud setzt ia drei Züge» matt. LSsuug »o» Xr. «14. 1. S«»-« -5—14: 2. 845—d6 beliebig S. 856—47 matt. L Leb—o« 2. 845-b4s L«6—«5 3. 954—43 matt. Gi«gel«»fe«e LSs»»«e«. N». <14 wurde gelüst von K. W. Winkler io Reudnitz, Alwl» Schlotte, L. Nieman» (Thonberg), F. L. Wegwip tu Werlitzsch, H. Kelin» ln Sltenbura. - Nr. <1< wurde ferner gelöst von H. Keltug 1» »ttruburg, Hermann Voigt. Rösselsprung Vr. 242. «tilgetheilt von Lrtbur Lerelceu» i» Leipzig.) Ued etetr clem lieb- er- 8" er- lieb- rev uet »is 2V »»»' lieb »eßR- u- ilem der- ei- 4«m l»t uü- cdeu »tttr- 4eu> w iMß rev 8«- um» LU- eie «cd den Le- mit 4eu US meid ret i«. 8»°- edet de- »--« »DU» DM» ,tür- tritt io'e tu- äer 4e» er geuck Lisnug De« Rösselsprung» Nr. 241. Au» dem Feuerquell de» Weine», Au« dem Zaiilergrund dc» Becher» Sprudelt Gift und — süße Labung, Sprudelt Schöne» und — Gemeines: Nach dem eigne» Werth de« Zecher», Nach de» Trinkenden Begabung! — In Gemeinheit lies versunken Liegt der Thor, vom Rauich bcmeistert; Wenn er trinkt — wird er betrunken, Trinke« wir — sind wir begeistert! Sprühen hohe WitzeSsunken, Reden wie mit LngelSzungen, Und von Glut sind wir durchdrunge», Uud von Schönheit sind wir trunken! Denn e< gleicht der Wein dem Reaeu, Der im Schmutze selbst zu Schmutz wird, Doch aus gutem Acker Segen vriugt u»d Jedermann zu Nutz wird! »Lut den Lieder» de» Mirza Schafft »«gelaufene L-suugen. Der Rösselsprung Nr. 241 wurde gelöst von AgneS Espen- hasn. Theres« Eugelmann, Yerd. Funke, Hedwig Genfer, P. Goerlich, F. E. Vegw tz »n Werlitzsch, E. Scbdt., Earl Weder, K. W. W. in R., Marte Hübner, Herr und Frau Pastor Wille, Emma V.. Amalie Liedsch, Max Moune, S. Myr, Otto Prechtler, Marie Spich;all, Jenny Sturm, Lelma Schreiber, Alwin Schlotte, Gertrud Borzt- läuder, Dora vogelgesaug in Gohlis. vrtrfwochsrl. U. L. Nu» dan« gelegentlich t v. V. i» G. Gelegeatkch. Aussösmlg der arithmetischen Aufgabe Vr.266. 1. 111 Marie, liege» aus dem Tische. Keiner darf mehr al« 13 wegnHme». Wer 1 Mark« liegen läßt, gewtnut. Uuslssuug. E» hat Jeder daraus zu sehen, haß di« Unzahl der Marte», dl« er »ach dem Weguehmen liegen läßt, eme von den Zahle» 99. 8b, 71, L7. 43, S9, lb, 1. vei >ed«r andern A,hl »er- leert er. »eil alsdanu der Andere sich dieser Zablen demäch'-g». L «ei 111. 18 und 1 find dl« Zahlen: 96. 77. b8. 30. 20. 1. w. » Marken liegen aus dem Tisch«. Keiuer darf mehr al« d M. wemeehme». r M. solle» liege» bleibe». (» irge»d eine ^*8»sl«i»»g. « hat Jeder daraus z« sehe», baß der Rest , ober r -Z- d -s- 1 ober r 2 (5 1) »d« r -s- 2 (d -s- 1), all- gemel»: r -1- » (d -s- 1) tft. >»ssös»aar» ward«» «i»a«se»det »o» Fr. Lager, Oberlehrer in Rnwnitz: H. Mtchartt»; R. B—r, 2»».; «nch B—r. Stud.; Bestner; G. Greulich I, Latrltzsch; Mor Sch»lt« >» Weihen sel». kor. Kollenk, Rtch. Blletz;