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Sechste Beilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. ' ' 273. Sonntag den 30. September 1883. 77. Jahrgang Anthropologischer Verein. Ja der am 28. September abgehaltenen außerordentlichen Sitzung sprach Herr Or. TillmaanS über abnorme Be haarung beim Men ichea und stellte das jetzt hier in Leipzig weilende vorzügliche Exemplar eines sogenannten Haar« oder Bircamenjtyen vor. Die Fülle von abnormer Behaarung beim Menschen lassen sich in zwei Abtheilnngen bringen, von denen die eine diejenigen nmsaßt, wo die abnorme Behaarung aus anormalem Haarboden, die andere diejenigen, wo sie ans normalem anstritt. Hu der crsteren sind die behaarten Warzen und Muttermüler zu rechnen. Die behaarten Muttermüler haben manchmal eine außerordentlich große Ausdehnung, so beschrieb z. B. Hebra ein Mädchen, bei welchem ein selche- Muttermal vom Besicht bis zu Len Hüsten herabreichtc. Tie Fülle von abnormer Behaarung aus normaler Haut lassen sich in vier Gruppen bringen. Bei der ersten von diesen ist da- nor maler Weise vorhandene Haar ungewöhnlich stark entwickelt. Lo erstreckt sich z. B- bei manchen Individuen da- Kopshaar bis zu den Augenbrauen herab, bei anderen ist es durch uagewütmlich« Länge ausgezeichnet. Besonders bemerkenSwerth sind die Fülle von laugen Bürten. Der Bürgermeister HanS Steininacr besaß einen Bart, der bis zur Erde herabreichte, und dieser Bart wurde die Ursache seines Todes. Als er nämlich einst ein Pserd besteigen wollte, verwickelte sich sein Bart im Steigbügel, er kam zu Falle und starb an den Folgen des Sturzes. Ein Zimmer- meiker hatte sogar eine» Bart von neun Fuß Länge und mußte denselben, um bei der Arbeit nicht durch ihn gestört zu werden, in einem Säckchen tragen. Diese übermäßige Entwickelung der normal vorhandenen Haare findet sich beiouderS bei Personen mit dunklen Haaren, unter den verschiedenen Bolksstäinmen am hüusigste« bei deu JSraeliten und den im Norden von Japan leben den AinoS. Eine zweite Art von übermäßiger Behaarung ist die Entwickelung eine- starken Haarwuchses beim weibliche» Gesckilecht an de» Stellen, wo sonst nur das männliche stark behaart zu sein pflegt, aber namentlich das Austreten von Bärten bei Weibern. Solche finden sich in allen Abstufungen vom zarten Flaum bis zum starken Bollbart. Schon Aristoteles erzählt von bärtigen Priesterinnen des BaechuS, die wegen der Kraft ihrer Weissagungen berühmt waren, und in Rom befindet sich noch jetzt eine Statue einer solche» bärtigen Priesterin. Auch wird rin unter Maria Theresia dienender bärtiger Rittmeister erwähnt, der seinen Abschied nehmen mußte, weil sich herausstellte, daß er ein Weib war. Weiter gehört hierher die vorzeitige Entwickelung deS Körper« haarrS. ES finden sich nämlich manchmal Kinder von 6 bis 7 Jahre» mit vollständig entwickeltem Körpcrhaar. LlS vierte und letzte Gruppe endlich sind die Füll« zu erwähnen, bei denen lange Haare an solchen Stellen d«S Körpers auftreien, die sonst unbehaart zu sein pflegen. Man hat hier bei die partielle und die allgemeine Hypertrichose oder über mäßige Behaarung zu unterscheiden. Die erstere tritt namentlich häufig in der Nacken« und Kreuzbeiiigezend aus und ist öfter- durch einen äußeren Reiz hervorgebracht. Sie findet sich beispielsweise manchmal bei Personen, die häufig schwere Lasten aus ihren Schultern tragen. Die allgemeine Hypertrichose macht sich i» der Regel am stärksten im Gesicht geltend. Die hier wachsenden Haare sind seiden weich und meist von dunkelbrauner Farbe. Ain übrigen Körper ist die Behaarung bald stärker, bald schwächer; manch« Individuen mit all gemeiner Hypertrichose waren auch am ganzen Körper sehr stark und lang behaart. Das Gesicht wird durch die lange Behaarung den« eines LhiereS ähnlich, daher werde» derartige Haarmenschen auch als Bärenmenschen w. bezeichnet. Man hat beobachtet, daß die allge meine Hypertrichose in hohem Maße erblich ist: manche Fälle konnten bis in dir dritte Generation verfolgt werde». Es wurden zwar auch normale Kinder von Haarmenschen erzeugt, diese sterben aber fast immer in ' über Jugend. Die Haarmenschenkiiider werden entweder bereits mit abnormer Behaarung geboren, oder dieselbe entwickelt sich erst später, oft erst im 4. oder 5. Lebensjahre. Bis jetzt find 3l Fälle von allgemeiner Hypertrichose bekannt, doch dürsten sich dieselben aus 20 rcducire», da wahrscheinlich manche mehrere Male beschrieben worden sind. Von diesen treten nur b isolirt auf, die übrigen betreffen ganz« Familien mit Hypertrichose. Die ältest« Beobachtung stammt aus dem Jahr: 1683 und bezieht sich aus die adelige Familie von Ambras. Bon den neueren Fällen sind Juliana Pastrana, welche im Jabre 1860 in London starb, und der vor 3 Jahren verstorbene russische Haar- mensch Andrian allgemeiner bekannt geworden. Der Letztere wurde mit seinem jetzt vierzehn Jahre alte» Sohn, dem in der Sitzung vorgestcllten Individuum, in einem Walde bei Kostroma in Rußland ansgeftlndcn. Beide waren vollkommen verwildert und bewohnte» eine Erdhöhle. Der Alt« war in die Wälder geflohen, um der schlechten Behandlung von Seiten seiner Dorsgenoffcn auS de», Wege zu gehen, und behauptete, der bei ihm ausgesundene Knabe sei gar nicht sein Sohn, sondern ihm nur der Aehnlichkeit wegen von seinen Dorsgenossen übergeben worden. Jetzt ist der Knabe wieder der Civililation zugesührt worden und soll z. B. in den elementaren Unter. richtSgegenstände» recht gute Fortschritte machen. BemerkenSwerlh ist, daß bei allen Fällen von allgemeiner Hypertrichose eine mangellwfte Ausbildung de- Zahnsystcms beobachtet worden ist. Da« vollstän digste Gebiß von allen Haarmenschen halte die Julia Pastraua, welcher nur die Schneide- und Eckzähne de- Oberkiefer- sehlle», während z. B. der junge Andrian ini Ganzen nur süns Zähne de- sitzt, nämlich drei untere Echneidezähne und die beiden oberen Eck- »ahne. Eine befriedigende Erklärung sür diese- merkwürdige Zu sammentreffen hat man bis jetzt noch nicht finden können, obgleich verschiedene Versuche in dieser Richtung gemacht worden sind. Zur Milchsrage. * Leipzig, 23. September. Herr Professor Vr. Karl Birnbaum sendet unS folgende Zuschrift: Herr vr. LhalidäuS hat meine Bcincrkunge» über sein Referat in der „Gartenlaube", Wille'- Milchcuranstalt in Dresden be treffend, bemängelt und dem Uebclwolle» zug schrieben. Ich kenne die Herren in Dresden nicht und kann ihnen deshalb weder wohl- noch übelwollrn. Durch Herrn vr. CH. habe ich erst ersahrc», daß man in Dresden Milch pro Liter mit 50 ^ verkauft und daß die fragliche Anstalt als gemeinnützige Mustcranflall zur Bekämpfung der Kindersterblichkeit ausgesaßi wird. Dar letztere habe ich be- zweiielt, weil ich den Preis sür zu hoch halte; er stellt sich sür beste GesundheltSmüch, wie ich speciell »achgrwirsen habe, im höchsten Fall aus 30—SO men» uian kostspieligste Einrichtung, theuerstr» Lieh, bestes Futter und alles sonst Erforderliche voraussetzt, u»L der Preis, welcher für Leipzig gilt, kann wohl auch für DreSde» gelte»; ob man solche Milch nur sür die Säugling-Periode rechnen null, ändert das Gesagte nicht. Herr vr. CH. bringt neue Be hauptungen ohne Beweise und bestreitet meine Ausführungen ohne solche, zum Theil mit sehr arger Verdrehung deS von mir Gesagten. Das Weientliche muß berichtigt werden; auf persönliche Ausfälle lasse ich mich nicht ein. Herr vr. CH. giebt selbst die besten Belege sür mich und zwar durch 1) die Angabe, daß dort nur während der Sommerfrische der Bestand unter Durchschnitt oder Bollbcsatz steht; der beb utende Rückgang — 23 Stück gegen 34 — beweist, daß in Wirklichkeit die Milch hanplsächl'ch von Wohlhabenden benutzt wird; auch in der Beschränkung auf Säuglinge ist der Bestand viel zu Nein für Dresden, da die Anstalt als einzige bezeichnet ist: Centralanstalt heiß« sie i» einer mir zugegangenen Annonce. Da- in der „Garten laube" gegebene Bild, welches einen sehr guten Eindruck macht und sehr genau sein soll, zeigt als Trinker 8 Erwachsene, 8 Kinder über 5 Jahre und 1 Kind, welche- getragen wird. 23— 34 Kühe für ganz Dresden — Erwachsene und Kinder — ist eine verschwindend kleine Zahl. Daß auch einzelne Unbemittelte die Milch holen, ist sehr ehrend für die Eltern, beweist aber nichlS und ebenso wenig der Umstand, daß einzelne Andere auch da- kheuerere Kindermehl kaufen. In Plagwitz habe ich wochrniang den Milchwageu von Mockau ge- sehen, von wo aus auch sür SO H Milch in Flaschen versendet wird. In der nahen Marschnerstraße wird Gesnndheitsmilch von sicher nicht minder guter Beschaffenheit zu 30 ^ pro Liter verkauft. Wer 20 ^ mehr — 66 Proc Ausschlag — bqahlen will und kau», mag da« ihn»; von der Mehrzahl wird die Annehmlichkeit, die Milch in das HauS gebracht zu bekommen, nicht so hoey angeschlagen werden. Bier, Ci« und Anderes bekommt man auch ins Haus geliefert und die Höker fahren Gemüse, Obst n. s. w. allenthalben herum; Niemand wird eS eiufallen, 66 Proc. Ausschlag deshalb zu bezahlen und den Versendern nicht, solchen zu fordern. 1 Liter Milch wiegt wenig über 1 Kgr.; die Post befördert weit billiger; sie wird auch sür Milch in Anspruch genomn, u, da Herr vr. LH. selbst sagt, daß die Sommerfrischler sie sich nachichicken lagen. 2) Die Transportkosten-Berechnung; Herr vr. CH. sagt, daß da» Transportpersonal allein b—6'/, Kost« pro Liter verursache; er rechnet pro Kuh und Tag dafür 50 das ist im Jahr 182.6 ^l! Die Anstalt versendet, laut Annonce, täglich 2 mal Milch in alle Th eile der Stadt; wie viel, weiß ich nicht, der einzelnen Familie immer nur, wenn blo« für Säuglinge berechnet, 1 Liter bis höchstens 1'/, Liter. Im Versandt in alle Theilr der Stadt liegt der erste Fehler. Welcher Kausinanu wird aus solche Enlftriinnnen dem Einzelnen für 30—45 Waarr ins HauS mit 66 Proc. Ausschlag schicken? 3) Der BiehpreiS; ich habe allerdings früher (vor vielen Jahren) für die hier erforderlichen Prachtthiere 300—330 an- gcscyt, cinsach, weil damals der Preis nicht hölser war. 4) Der Ertrag. Prachtthiere der Art mit 450- 500 ^l An- kaus-preiS müssen weit mehr Milch liefern, als H:rr vr. CH. au- nimmt, wen» der Einkauf richtig war; dieser ist nicht ganz leicht; stattlich aussehend« Thiere tätlichen am meisten. Ich rechne sür solche wirkliche Milchprachlthicre und solches Futter mmdestenS 3200 Liter pro Jahr; di« Annahme de« Herr» vr. LH. ergiebt nur 2500 Liter. 5) Die Race». Im Allgemeinen ist es richtig, daß Niederung-. Vieh mehr Milch giebt al» Gebirgsvieh, aber nur bei Wcidegang oder Granfutter und aus Kosten der Güte, nicht in den Prachtstücken richtiger Schläge (Milchvieh) und bei Trockenfntter. Das hat Herr vr. CH. übersehen oder nicht gewußt. Hengrveld, der beste Kenner und Beschrelber de< Holländer Rindvieh-, glrbt als höchste» Durchschniitssatz 2800 Liter im Heiiiiathtand an; ebensoviel rechnete unsere berühmteste Autoritöt, v. Weckherlin in Hchenheim; Andere gaben 3000 Liter au. WilckcnS („Alpenwirthichast") rechnet sür da» hier in Betracht koinniende einfarbige Schwcizervieh (Graubündlner) in deu besten Canioiien 3030 Liter, sür Fleckvieh dort 2b00 Liter; Tschudi und Schatz mann geben 3300—3800 Liter sür beste Schweizer au. Im „Amtsblatt der landwirthschaftlichen Vereine" kann Herr vr. Eh. die Angaben über in Sachsen gewonnene Erträge finden, sie stimmen vo» Allgäuer Gebirgsvieh und Holländer Niederung-Vieh überein — 6000 Liter »n Maximo, über 3500 Liter im Durchschnitt. Herr Barth jnn. i» Stenn bei Zwickau hat mir von 40—50 Stück Allgäuer» de» DurchschnittSsatz von üb« 4000 Liter »achgewiesen; gleichen Ertrag kenne ich von Holländer» nur an« besten Wirth- schäften in Holland selbst. H ,. , 6) Die Milchgüte. Daß nur Sebirg«thiere eine, um ganz mit Herrn Vr. CH. zu reden, für Säuglinge aertgnete Milch geben, mag Herr vr. Eh. und die von ihm ongrführte thleräyzttich« Autorität glauben; beweisen könne» ba« die Herren aber nicht. Ich beweise da- Gegentheil durch unsere Milchanstalten, tu welchen säst nur oder nur Riederungsvieh gehalten wird. Unser: controlireuden Aerztr sind also anderer Ansitht und mit Recht; an der Geeignetheit der Milch bei uns kann nicht g«zweifelt werden. Ich selbst empfehle GebirgSthierr, aber nur deswegen, weil bei kurz-r Haltung der Wrrthverlust kleiner ist bet diese» nnd wetl sie bei Trockenfntter besser gedeihen. 7) Die Werthverriugerung: dies» ist um so Nein», je länger die Haltung der Thiere nach dem Kalben ist, der Milchertrag wird dann auch um so kleiner pro Tag. Hoher Werthverlust (circa 120 Mark nach vr. Eh., also 2b Proc. m SSS Tagen) und geringer Milcherlraa (S Liier im Durchschnitt) reimen sich nicht zusammen — wenn da« Vieh gut gewählt war. Man nimmt an, daß nach dem Kalben eine Kuh giebt in den ersten 100 Tagen 60 Proc. d«< Jahres- ertrag-, bei 3200 Liter also 1920 Liter und pro Tag 19.2 Liter, in de» ersten 200 Tagen 80 Proc. des IahreüertragS, bei 3800 Liter also 2560 Liter und pro Tag 12.8 Liter, in den ersten SbO Tage» 90 Proc. de« Iahrescrtragt, bei 3200 Liter also 2880 Liter und pro Tag 11.5 Liter, in den ersten 300 Togen 99 Pro«, de« Jahres- ertrag«, bet 3200 Liter also 3168 Liter und pro Tag 10.5 Liter. Herr vr. Cb. rechnet 9 Liter pro Tag im Durchschnitt aller Thiere und etwas über 250 Tage Haltung, das entspricht dem JahreSrrtrog von 2500 Liter, dieser aber nicht den Prachtthiere» zu bis bOO und nicht dem hohen Wrrthverlust vo» 120 ^l Irgendwo muß ei» Jrrthum, de», ein Fehler vorliegen. 8) Tie Fürterung. Ich habe nicht behauptet, daß gute« Mehl ausgeschlossen werden soll, nicht, daß GebirgSheu nicht den Borzug verdiene, nicht, daß ich, de« Preises wegen, „die Qualuät verringern will", und nicht, daß io Frankfurt Alpenheu nicht mehr gefüttert wird, sondern daß beim Futter nicht Verschwendung stattfinden soll, daß Heu auS den Alpen nicht uöibig ist, weil Gebirgsheu auS nächster Nähe vollkommen genügt, endlich, daß in Frankfurt früher Alpenheu contractlich verlangt worden war, jetzt aber nicht mehr verlangt wird. Herr vr. Eh. muß richtig lesen, wenn er Kritik üben will. Summa Summarom: der Betrieb dort zeigt verschiedeue Mängel, die PreiScalculatur ist eine unrichtige, die Belastung der Abnehmer im Stall mit den geradezu unsinnigen Berseadkosten zu Gunsten Einzelner ist unbillig. Dalau« schließe ich noch wie vor, daß nur Reich« die eigentliche« Abnehmer sind. Da« Hauptübel ist der Mangel an Loncnrrenz; wird diese grvßer, so verschwinden von selbst die übergroßen Preist. Die 10 »j pro Liter mehr, als sich calcnllren läßt (loco), machen pro Kuh bei nur 9 Liter täglich 90 >4. für durchschnittlich SO Kühe 2? »l, für da« Jahr 9855 » Extragcwinn, oder verlost durch Fehler, welche die Verzehrer bezahlen müssen; rechnet man nur die Hälfte ans den Absatz loco immer noch fast bOOO ^l über Gebühr, da der Preis »on 40 Lapitalzin», Uuternehmergehalt und Gewinn deckt. Di« Ausführungen de« Herr« vr. Eh. habe» mir die Nicht Wett meiner Berechnungen erst recht bewiese»; vafür kan» ich ihm drucken. VolksMrtWüstliches. Me für diese« Theil bestimmten Sendnngen sind z« richten au den verantwortliche» Redactrur desselben T. G. Lst« i» Leipzig. vom Tage. L Weh! Alle Plage» kommen über die Börse. Als wäre sie verflucht zu ewigem vergeblichen Bemühen, weiß ein englische« Blatt jetzt, nachdem sie kaum dem caudinischen Joche der Ultimoliquidat'on entronnen, zu melden, daß China die Vorschläge Frankreichs »b- gelehnt habe. Nun kümmert sich die dcnliche Börse nicht »» geringste» darum, ob etwa i» Asien geschossen werden wird; im Gegenldcil, eS ist ja gar niwt ungünstig, wenn die Franzosen in so weiter Ferne Beschäftigung hätten, aber die Wirkung aus die Pariser Börse wärezu sürchlen, »ach der sich in der iutcrnationalen Spekulation doch die Blicke aufmerljam richten, und durch einen kriegerischen Conflict zwischen Frankreich und China würden auch die HandelSinteresscn Englands und anderer Staaten berührt. Es käme also denn alles aus die Miene an, welche die Pariser Börse annehmen wird, welche so wiederum die ausschlaggebende Rolle spielt. Wahrlich, die armen Böesenschiffcr haben schlimme Zeiten zu überftchcn. Erst lange vollständige Windstille, dann gefährliche Felsenriffe und nun wieder eine unergründliche Fluth, von der man nicht weiß, wohin die Strö mung führen wird. Dafür ist cS eben die Bö ft, wo nichts fest- steht, wo jede Wctterprophezeiung eitel ist, wo auch die Erfahrensten der Täuschung unterliegen. ES wäre aber sehr fraglich, ob die Börse zu einer größeren Lebhaftigkeit der Transacfione» gelangen würd:, wenn nicht noch ganz andere politische Verwickelungen hinznkänien, welche die ganze Physiognomie der Lage verändern. Die außerordentliche Flüssigkeit des Geldes, die große Gcschästkunlust bieten einen Wall gegen den Emwerthnags- proceß. den die Lontremine etwa gegen die Lourse versuchen könnte, und so möchte di« Stagnation, welche bisher die Börse in Fesseln schlug, sortwähren, auch wenn die chinesische Nachricht, welche die „Moruiug Post" bringt, sich bewahrheiten sollte. Indeß die Chinese» sind schlaue Diplomaten, welche eine Sache bis ins Unendliche hm- zuziehen verstehen, ehe sie zu einem definitiven Entschlüsse gelangt» und wer weiß, wie lange die Ungewißheit noch dauert, wenn die Chinesen «S darauf anlcgen. Die Pariser Börse war am Freitag still wie an den vorige» Tagen; es waren weder lebhafte Kanslust noch starkes Angebot anfangs wahrzunchmen. Allmälig aber gericlhen die Course ins Wanten und aus allerlei Gerüchte über Belgien wurde die Stimmung flau. Ein Londoner Korrespondent der „Fr. Ztg." schreibt decielbcn, daß die Direktion der Bank von England bereits vorher die Herab- setzung der Diskontrate so gut wie beschlossen hatte, so daß nicht erst, wie die Zeitungen behaupteten, die große Go!dz»fuhr vom C»p den Ausschlag gab. Ja der nächsten Woche wird man wegen deS VicrteljahrswechselS cllvas mehr Nachfrage aus dem hiesige» Geldmarkt erwarlcn müssen; doch wird das Freiwerden der Octoderdividendcn und die beinahe fällige Zufuhr von 310,000 Lstrl. australischen GoldcS bald wieder in umgekehrter Richtung wirken. Für Gold kamen einige Ordres zum Import nach Südamerika an den Markt, und beinahe alle z»- gesührten Barren wurden demselben zu diesem Zwecke entnommen. Trotzdem erhielt die Bank von England eine» anschnlichc» Betrag, bestehend auS Sovereigns und anderm gemünzten Golde, io daß ihr im Ganzen 314,000 Lstrl. zuflossen. Verschifft wurden 5000 Lstrl. nach Indien. Silber hat wiederum angezogen und wurde l>0'/, <1 bezahlt. Haben die Mmetallisten Unglück! ES kommt alles verkehrt, als sic glaubten. Die Erde ist einmal ein Iammerthak. — LS giebt Franzosen: e« giebt Lombarden; jetzt giebt eS in Pari- auch Ulanen. Es wird nämlich von dort gemeldet, daß an demselben Tage, an welchem die Ernennung des König- von Spanien zum Lhes eine- preußischen Ulanen-Reaiments bekannt wurde, daselbst spanisch« Fonds nur noch unter der Bezeichnung „Ulanen" gehandelt wurden. — Spaß muß sein. Die Vorbörse in Wien blieb am Freitag im Verkehr bedeutung«. loS und die Tendenz unentschieven. Die «pecnlation bewahrte die äußerste Reserve. Lebhafte Kauflust gab sich für Lombarden kund, deren Eonr« sich neuerdings erhöht hat. Versorgung etwas theurer; Geld knapp. Di« MfttagSbörse zeigte andauernde GeschästSstocknng; weder in der Eonlisse noch im Schranken fanden Umsätze statt und anch t» den Course» ergab sich keine Senderung. Schluß schwach. Lredit 289KO. Weiß Jemand, ob die Actie» der österreichischen Nordwcst- ichiffsahrt jetzt oder erst später zur Emission gelangen werden? Tie Wiener Blätter bringen die widersprechendsten Nachrichten darüber. Mögen sie pch da« Vergnügen gsmien. Ban Berlin verlautet: Die Börie eröffnet« ln indifferenter Hal tung. weder Frage noch Angebot hatte» eine bemerkenSwerthe AuS- dehnnng. Die answärtt»» Rotirm,^« bot«, keinen Impuls zu größerer Bewegung, hauptsächlich weil auch an den fremden Börsen die Geschäftsstille h.'rrichcnd ist. Hier hatte der in der Liquidation sichtbar gewordene Siü-keüberflusi die Stimmung gedrückt, jedenfalls ri: Realisationslust verschärft. Der Mangel an Käufern dielt die Offerte» in engen Grenzen. Um 12 Uhr wurde die Londoner Depesche bekannt, nach welche die „Morninapost" meldet, Laß China die Vorschläge Frankreichs al ge! Hut habe. Di« Stimmung ermattete sofort und das Angebot wmdc überwiegend. Aber auch sitzt wirkt die Geschäftsstille einem stärkere» Ausdrucke entgegen, Umsätze blieben beschränkt und »ur in österreichischen Cred'taclicn entwickelte sich ei» gutes Geschäft. Einem stärkeren Angebot waren die Actie» der Deutschen Bank unterworfen. Tie über den Se,»cstral-?Ibs,i''iß de- kann! gewordenen Daten haben die Erwartungen der Börse nicht befriedigt, ungeachtet dieselbe die Situation der Banke» überhaupt »»günstig beurtheilt. Inländische Bahnen waren verhältnißmäßig fest, heute aber ruhiger als in den letzten Togen. Für österreichische Bahnen war die Haltung eher fester. Elbethal blieben behauptet, Franzosen und Lombarde» matter, ungeachtet der beffeien Wiener Notiz Die Wiener Morgencourse blieben einflußlos, weil in Wien die oben erwähnte politische Nachricht noch nicht bekannt war. Mon- tanwerthe wenig verändert. Ungarische Rente war ansangS ziem lich fest, russische 1880er Anleihe wurde zu gestrigem Course offerirt, Noten waren etwas matter. Im Verlause beseftigt« sich die Haltung rtwas, vom inländischen Eisenbahnactieilmarktc ausgehend In Ost preußen sanden große Umsätze zu steigenden Course» statt. Die Umsätze in internationalen Specnlationspapiercn hielten sich inner halb »ehr enger Grenzen. Deutsche Bank erholte sich etwas. Russische Merthe blieben vernachlässigt. Credit 495'/, (497'/,), Franzosen 543'/, (544), Lombarden 264 (265), Tarmflädtcr 151'/, (155), Deutsche Bank 148 (149.75), Diseento 193 (193.75), Mainzer 114'/. (114'/,), Marienburaer 107'/, (108.12), Ostpreußen 135 (134.75), Mecklenburger 210'/. (211), Werra 108.70 (109.25), Galizier 123.75 (125), Nordwest 325.50 do.), Elbthal 348 (347), Duxer 147.69 (147.75), Gotthard 101V, (103'/,), Schweizer Central 98.50 (98.25), 1880er Russe» 71.62 (71.50), Russische Noten 200.25 (200.75), Ungarische Gold- reute 73.75 (74), Italiener 91 (90.87), Laura 134 (134.25), Dort munder 99 (99.25). Der AHeuhari-el von Japan 1882. o. Zu de» Ländern, in welchen von jeher deutsche Handelshäuser hervorragend thätig gewesen sind und sich in dohein Grade die Werthschäpnng der Eingeborene» erworben haben, gehört in erster Linie Java». Wenn nichts desto weniger der dirccte Handelsverkehr zwisck>en Deutschland und Japan sich heute noch in verhältnißinäßig wenig bedeutenden Summen bewegt, so ist die Schuld daran in erster Linie der geringen Unterstützung zuzuschrciben, die bis vor einem Jahrzehnt noch die deutschen Handelsfirmen Japans von Srileu der heimischen Industrielle» und Bankiers empfingen. Während de- letzten Deceumums aber Hot der direkte Handel mit Japan nicht in dem wünlchenswerlhcn und wohl erwartete» Maßstabe zugenammen, weil die Lousumlähigkeü von Japan, lvenn auch nicht gerade stark zurückgcgangen, so doch icdenfallS nur auf ungesähr derselben Stufe liehen geblieben ist. Andererseits hat der direkte Bezog von japa- »..chrn Producten und Fabrikaten bei unS gleichfalls eine nur un wesentlich« Zunahme erfahren. Der japan.jche Thee, der wegen seines reine», kräftigen GejchmnckeS nicht allein, auch wegen der großen Sorgfalt, mit welcher die Japaner denselben manipnliren, in den Bereinigten Staaten von Nordamerika vo» Jahr zu Jahr de- siebter wird, hat bei uns leider noch immer keine» größeren Eingang gesunden. Die Versuche, den Thee in Dcnlschland cinzubürgern, scheiterte» bisher an dem Borurtheil, das ma» gegen grünen Thee bei nn« noch immer hegt, da sonst sowohl wegen der Preise, Ouakttät wie der originellen, unseren Bedürfnissen und Lerhälnilsen angepaßten Verpackung das japanische Product entschieden de» Vorzug vor dem chinesischen verdient. In Seide scheinen wir unS, trodcin die dculsche Seideniudustrie von Jahr zu Jahr nicht allein bedeutend an Lei- stuugS-, sondern auch an Concurrengsähigkeit gewinnt, noch zu keinen direkten Bezüge» verstehen zu können, obgleich die unserer Industrie heute zu Gebote stehend« direkte Dampftrlinie sicherlich im Slande ist, solche nicht uiiwksenlsich zu erleichtern. ES sollte deutlich unseren Seideninbustriellen schon möglich iein, sich tdeistveise mit Vortheil vo» Marseille-Lyon zu cmancipirc». Tie lapamscheu Jndusiric- Fabrikalc anlmgend, so werde» dieselbe», so lauge ihr Styl aus schließlich der bisherig« landesübliche bleibt, immer nur einen be schränkten Markt finden. Die Versuche, die indeß, und zwar speciell von deiilschen Firmen angcstellt wurde», die japanischen Arbeiter zur Fabrikation »ach europäischem Geschmack« zu veranlassen, ge langen über Erwarten und wenn et bi« heute ledtgsich bei Ver suchen geblieben ist, so trägt dk« stiefmütterlich« Behandlung, die man nur zu sehr auch gegenwärtig noch den, Handel mit Japan im Allgemeinen zu Theil werden läßt, die Schuld daran. Nur mit Hilft größerer Bezüge japanischer Produkte und Fabrikate dürfen wir daraus rechnen, unS au deu Importen Japan« einen wesentlich größeren Antheil als bisher, in Concurrenz gegen die anderen große» Industriestaaten, zu erwerben. Dem Handel inuß vo» deu»cher Seite dieselbe sorgsame und gewiffenhafte Pflege zugewandt werden, die uns zu unserer Stellung, beispiels weise in Venezuela und Mexiko, verholfcn bat. Man muß aner- kennen, daß von Seilen der deulscden Firmen in Japan der beste Wille hierzu bezeigt wurde; eS fehlt ihnen zu einem größeren Er folge indeß noch eine weitere, stärkere Zunahme der Unterstützung seitens de» HeimathlandeS, in welchem der Werth von Japan als Absatz, und Bezugsgebiet für unS bedauerlicherweise noch sehr häufig bedeutend unterschätzt wird. Nach dem von der Directioa de« japanischen Zolldrpartement« für das vergangene Jahr herausgegebeneu Berichte, der übrigen» wesenllich sorgfältiger wie in früheren Jahre» abgesaßt zu sein scheint, b.liefen sich die Importen 1882 ans 29,441,453 Den (etwa 4.20 ^l). Hicrvvn enlfielen aus zollpflichtige Artikel, von der japanischen Negierung eingesührt, 536,859 Ben, von Inländern importict 876,968 ?)en, durch AnslLnder 27.132F77 Yen. Zollfrei wurden eingesührt durch das japanische Gouvernement Maaren im Werthc von 9865 Den, durch Japauen von 27,435 Den, durch Ausländer von 837,916 Ucn. Rcexporttrt wurden Maaren im Be trage von 273,412 ?)en; eS beträgt demnach der gejammte Import tu 1882 uvtto 29,168,040 syen. Die Ausfuhr erreichte während diese- Zeitraum- eine Höhe von 37,235,775 Uen. Bon Artikeln, die einem Exportzölle unterliegen, wurde durch Japaner verichifft für 2,650,151 Uen, durch Ausländer für 29,627,-107 Aen. Zollfrei wurden von den Japanern Maaren im Werthe »on 1,549,428 Yen auSgcführt, indeß die Ausländer dein Lande für 2,660,773 Igen Maaren ohne Zoll entnahmen. /Für den Consum der Schiffe wurde für 743,161 f)cn exportirt, während der Reimport 5139 Hen betrug. Bon den Industriestaaten war in erster Linie, wie nicht ander» zu erwarten, England, dann die Bereinigten Staaten von Nord amerika, Frankreich und an vierter Stelle endlich Deutschland am Handel mit Japan bctheiligt. Es parttcipirtea am Export Import England mit 4,981.546 Yen 13.956,049 f)en Nordamerika 14,253.292 . 3,106,758 . Frankreich 10^13.969 . 1,461,085 . Deutschland 458,627 . 1,193,395 . China KLM.399 . 6,350,381 , Indien 360,291 . 2,304,506 . Während England im Berhällniß zu seinen Importen, trotzdem eS für Thee da- weitnn« bedeutendste Absatzgebiet der Welt bildet und Seid« in London ebenfalls einen großen Markt findet, nur mäßige Bezüge an japanischen Fabrikaten inid Produkten macht, find Frankreich und die Bereinigten Staaten desto größere Abnehmer sür dieselben, das eine sür Seide, die anderen sür Thee. Die Ein- fuhr der beide» letztgenannten Staaten ist im Berhällniß hierzu wieder sehr mäßig. Es beruht diese Erscheinung im Wesentlichen daraus, daß England an Producten die zum arohen Theilc quasi- tatlv geringeren und deshalb billigere» chiuefisch-n Provenienzen vorzieht. Andererseits beherrscht er den japanischen Markt so stark, weil die verhältnißmäßig armen Javaner bessere Waarenqualitätcn nur in beschränkte» Quanten zu kaufen vermögen, England es aber bisher am besten verstanden hat, dem Bedürfnisse de« Volke» an minderwerthlgen. billigen und trotzdem dem japanischen Geschmacke accommodirtc» Maaren entgegenzukommen. Die englischen Fabri- kanten befolgen in anerkennenswerther Weise sehr genau die Wünsche und Instructionen ihrer Exporteure, wa« leider bet unS noch Immer zu wenig geschieht. Die gegebenen Ziffern beziehen sich selbstredend nur aus die dem fremden Handel geöffneten Häfen und zwar waren daran bc- theiligt am Export 26,659,807 Yen 6,341.993 . 415.631 . 3,313.390 . 504,953 . Vermisch Le». Letp»t«, 99. September. .« Ledertndastrie-Sesrllschaft, »or»»l« Daniel Beck in Döbeln. Herr P. E. Heynaht- in Dresden ist freiwillig als Mitglied de« AnfstchtSratheS »««geschieden: Herr Bonallier Mar Srnhold in Dresden und Herr Emil LyriocnS daselbst sind al- Mitglieder de- AuksichtSratheS cooptirt worden. »— Sächsische Maschinenfabrik, vorm. Rich. Hart man u. Die herbe Enttäuschung, wclchc der gestern von nn« mtt- aeiheiltr Beschluß der BerwaltnngSorgaue der Sächsischen Maschinen- sabrik, vorm. Rich. Hartman», in den Kreisen der Acttonatre dieses Unternehmens hervorgernfen hat, fand ihren entsprechenden Ausdruck in einem abermaligen wesentlichen Rückgänge de« Course» der Aktien der erwähnten Gesellschaft. Wenn man »ach der vor einigen Tagen abgegebenen Erklärung der Direktion sich auf eine Dividend« von 7 Proc. gefaßt gemacht hatte, so mußte der nunmehr vorliegende Beschluß de« LerwaltnngSratheS, welcher die Dividend« ans nur 6 Proc., also um 3 Proc. niedriger al» im Vorjahr« festsetzt, eine tirse Verstimmung hervorgerufen, wie die» auch an der gestrigen Börse thatsächlich der Fall war. Als Grund für die wesentlich niedriger« Bemessung der Dividend« bcmerkt die Verwattnng, daß da- Eraebniß für dar am 30. Juni c. jabgelansene Ve- triebsjahr infolge verschiedener Einwirkungen, insbesondere noth- wendig gewordener größerer Reservestellungen, gegen da« Vorjahr nicht unwesentlich geringer anSkommt. Man hätte erwarte» solle», daß sich die Verwaltung über di« Veranlassung zn diesen größeren Reftevcstcllungen etwa» ausführlicher ausgesprochen hätte, sie hätte hierzu um so mehr Grund gehabt, als hierdurch die Dividende wesentlich geschmälert wird. Holfentsich beeilt sich der VerwaltnaaS- rath diesmal mit der Ausgabe seine« GelchäftSberichte«, damit die Actionaire recht bald erfahren, weshalb die erwähnten Reserve- stellungen erforderlich waren. Wenn die Direktion vor Kurzem eS sür angezeigt hielt, den Telegraph »ach alle» Windrosen ytu spielen »u lassen, um der Welt mttzutheilen, daß die Dividend« wesentlich hinter der de« Vorjahre« znrtickbletbe» würde, so würde sie sich wahrscheinlich ei» noch größere« Verdienst er worben haben, wenn sie schon früher den Angaben über die Höhe der Dividende entgegen getreten wäre und inMesondere di« Ende Juni bei Detachirung de« Dividendenscheia« von der Börse ange nommene Schätzung auf 10 Procent corrigtrt hätte, da ja «n diese Zeit ihr schon bekannt gewesen sein dürfte, da» diesmal erhebliche Reservestellungen vorzunehmrn sein würden, welche von dem Jahers- ergebniß einen »ich! unwesentlichen Betrag beank-ruchtrn. — Anßer den üblichen Abschreibungen soll der Reservefonds «ns die statnt- gemäße Höhe von 750,000 ^l gebracht werden. Derselbe belief sich Ende Juni 1882 aus 700,000 ^i, es werden demselben somit jetzt 50,000 ^l zugeführ'. Dressen, 29. September. Dresdner Preßhefen» nnd Kornspiritu«.Fabrik (sonst I. L. Vramsch.) Die hrntr Vormittag im Saale der hiesigen AndekSmunng abgehaltrne, von 28 Actionären mtt 987 Attma nnd Stimm«» besuchte 18. ordentliche Geueralversammlimg der voraenannten Aktiengesellschaft ^nahmiote ein stimmig und devattanlo« den »on nn« bereit« befprichane, Ge schäftsbericht, sprach die Justlfiration »er Jatzre«r^m«,, «s mW beschloß die Bertheilnng einer Dividende von 19 Proc. — 98 pro Actie. In den BcrivaltuugSroth mnrde an Stelle de« »er storbenen Bankier« Moritz Weber, in Firma Ed. Rockßch Bochfolgy, dessen Associs Banster Wilhelm Meyer nen-, and Obeoforst. moister Weißwauge »on hier mtedergewähst. Die Verf«»>»>»»g ehrte das Andenken de< Verstorbene» durch Erhebe» von de» Plätze». Die bisherige» Mitglieder de« Auisichtsrathes Eonsul Künder. Brancreidirector HaaSmann und Rentier Li«' wählte man einstimmig wieder. lindem«»» von HRr Yokohama mit Kobe » Osaka » Nagasaki » Hakodatr » Nligata . — . — . Man bemerkt, wie Hokohama in ganz überwiegendem Maßfiabe die Superior,tät sowohl im Export wie im Einsiihrhandel Japans behauptet und so leicht sich auch nicht entreißen lassen wird. Import 20,l 19.061 Yen 6,346.361 . 1,238.420 . 1.156.732 - 7,417 - *— Die ,.N. A. Ztg." «heilt aus der allaemetne» Vtitünbnna de- neuen Actien-Gesetz-Entwurse« Folgende« mtt: ^Di« Ziele deS Entwurs« sind daraus gerichtet: schon dnrch di« Vor schriften über die Actien »nd die Haftbarkeit an« der Zeichnung einen sachlicheren Anschluß der Betheisigten mi da« Unternehmen z» erreichen; rücksichtlich der Gründung der Gesellschaft die »«»stiftchiGr nnd richtige Zusaninienbringung de« Grundkapitals »n sicher» »nd da» Verinhren der Gründung so z» gestalten, daß dir Gründer gegenüber der zu gründenden Gesellschaft hervortrete», der letztere» selbstthättg eine sachliche Prüfung und Enl chließung erm«glicht »nb den, Registerrichter die formelle Prüfung erleichtert wird; anch während des Geschäftsbetriebe- die Organe der Gesellschaft — Vor stand, Aussicht-rath, Generalversammlung — in ihren Functionen gegen einander sicherer abzugrenzen und von unberechtiatc,i Linflüll«» ,» befreien, sachgemäßer die Geschäftslage der Gesellschaft erkenn»««