Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.12.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-12-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189012207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18901220
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18901220
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-12
- Tag 1890-12-20
-
Monat
1890-12
-
Jahr
1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.12.1890
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
lhm», k« t da tli- «rise»t<ch.. Reichseifa. sowie da l; di« «n< Schulrath !l Aerfcha- l dieS,-:- die höchst« und sprach ligatonschtt sioaen au«: t über »ni stunden von vegung mir chulziinmtt« nunltrrichl« )erhaodlu»g or Liegeoil unter de» lauge». gl. Wasser- > Treibe!» kommen. - a wird vom len mit der , de- Justiz- gerungen >» hloß. kllafliz n. Ten in Licht nur zu :wäbrt wirk. ,ter beschloß. Ermordunz :n. die General- deS Fiuanz. ze». — Äm ist der 8u- letzteren de mente vor- Der Ln- ete Name»« Aeschworaa atb wählte >men Bern atb, welcher ralS mit der chrichten >u> idafrikaniiche n und dabei nicht geh^i bschluß tünc hiesigen euz- tigcn werk» len lder äew Le-c «i. trüb« U»r Klar - - ISP. itot«» » - t« L ? b- io. - I - 1 ! -1 - l - t — 2 L - ii - r - 8 l« - ,2 lo. - 19 c - z Io. -1« io. - u - IO t - ly t - II - 18 — 10 »ckockt - ir t - s t — 8 t -i- 2 - 19 t -i- L t 4- » <1 sollt 4- K 4- 1 t ü 8»ck»«a uuck ?rrib«ra x Der IVina von witmag-e ie Tempenrlur it nur —IO°I, t — 20°,1 eio- : geetarv nur Europa» dereir» lageroäeo ve- !trr»lao<Ie» um irop» nkermaft rla« Iliniiiuim en-Is /kun»bm« ! vilken-a« von , Lnisl»o<t uixt Keils rv, ekelt» r 2eit j,t »ach »eitern, Vor- ioeli allgemeio« -eizftom IVeua ». Kilitgt W LkiDW Sqedllltl,«>> AiiMt Nr. LSI, Lmlldeiid de« 2«. PkttM MV. Volkswirthschastliches Fernsprechmeldungen. * Per«. 19. December. Aus di« schweijertsch« Etseabuh». eeeteiaoleihe von 35 Millionen Franc- sind bi< jetzt bk Mit« p«ia Franc- gezeichnet worden. 'Paris, IS. December. Di« Zollcommtsstou der Deputirten- kmmer bat den Zoll aus Wein mit 70 Centime- für jeden Grab Alkoholgehalt im Minimal- und mit 1 Franc- im Maximaltaris festgesetzt I desgleichen wurde der Zoll für geschält« u»d gedörrte >«»fel und Birnen aus k Frcs. tm Minimal- und aus 9 grrs. i» Marimaltarif bestimm«. st»d P, rtcht» a» da» »eraukwartltch«» N^acteur deffelbe» E. G. 8«»« tu Leipzig. — Sprechzatt: uur »» 10—1» VH» Telegramme. Allst. Berit«, 19. December. Die General-Versammlung der Pereiuigten Chemischen Fabriken zu Leopold-Hall de- schloß, vom Reingewinn (872 201 ^l) zu Abschreibungen 779 000 ^l, für -ratificaiionen 9000 ^i, al- Dividende b Proc. an die Stamm- »rioriiäien bkOSO^l, für Leu Reservekond- 4499^1, zum Vortrag „s ueue Rechnung 22484 » zu verwenden. /.Gera, 19. December. (Privat - Telegramm.) Da- Fort bestehen der Handels- und Creditbank ist nicht geucherl, auch kau« au-sührbar. Ein Ersatz durch ein andere- Lredit- lusiüai ist »war «iogeleitet, aber auch nicht gesichert. ' Frankfurt a. M., 19. December. In dem Proceste der Teitsche» Unionbank gegen di« liqnidirte hiesige Bankfirma L.». kteiger -i Comp. verurtheilt« da- Lberlandcsgericht tzkeiaer wegen Erlheilung falscher Au-kuuft zur LchadloShaituug der lUgenschrn Bank. -». Muuche», 19. December. (Privat - Telegramm.) Bei der jS^slr» Submission für die Regtekohlen»wecke der tierischen Stoat-bahnea pro 1891 wurde dem böhmischen Sruakohlenreviere in-gesammt eine Lieferung von 97 500 tBraun kohle zngewiesen. Der Buschtiehrad-Lladnoer Kohlen- verei» erhielt den Zuschlag aus ein größere- Quantum Stein- kohle. X. München, 19. December. (Privat-Telegramm.) Antwortlich der Auslassung der „Berliner Politischen Nachrichten" über die Vergebung einer Schienenlteserung der bäurischen Staat-- dadnen an «in englische- Wers wird osficiö- bemerkt: die Vergebung ist erfolgt, und zwar '/, an englische und an preußi sche Werke, um die Unabhängigkeit der bayrischen Bahnverwaltuug von dein preußischen Schienencarlel zu erhalten. A. Thar«, 19. December. (Privat-Telegramm.) Der Regie- rungt-Präsident zu Marienwerder hat uun auch die Einfuhr russischer Schweine in da- Schlachthaus zu Lhorn über die »reuzstatioa Atlotschin gestattet. ' Petersburg > IS. December. Dem „Grashdanin" zufolge be eidet die Zolltarife omm isst on heute ihre Arbeiten. Tteselb« »ah« die Erhöhung des Zolle« auf landwirthfchaftlich« Maschinen uvd -ersehe vou 50 auf 70 Kopeken an. Sitzung der Handelskammer. varliusiger Bericht * Leipzig, 19. December. De» Vorsitz führt Herr Präsident Thier»«. Auf der Registrand« befindet sich u. A.: ein Bericht de- Herr» Bahje, die Errichtung einer deutschen Export - Gesellschaft tu Australien, mit Filialen daselbst, bez. einer deutschen Bank für das d<usch-australische Geschäft betreffend. Die Kammer läßt es bei den rorläustgen Mittheilungen hierüber bewenden, sie wird sich aber weiter mit der in-besouder« auch für Leipzig bedeutungsvollen An- aelegeuheit befassen. Zu einer tm Monat Januar in Hannover siallstudenden Versammlung de- Deutschen Lentrat.Lanal-Beretn» werden die Herren Stadtrath Schars und De. Bensel deputirt. Die Wohl zur Ergänzung des Börsenvorstandes und di« Neuwahl der ilommisjion für Rottrung der Getreide-, Oel- und Spiritu-preise findet dergestalt statt, daß di« bisherigen Mitglieder dieser beide» Lorpo- rationen wiedergewahlt werden. Der Hau-Holtplan für dos Börsen- jlebiud«, di« Handelskammer und di« Börse auf da-Jahr 1891 werden durchweg nach den Anträgen de- Finanz-AuSschusses (Referent V«rr Heydenreich) genehmigt, desgleichen der Haushaltplan für die lttamerstistung, einschließlich de-jenigeu für di« öffentliche Handels- lrhranstalt (Referent Herr Kreutzer) aus da- Jahr 1891. Zu dem letzteren Gegenstand stellt Herr Scharf den Antrag, di« Kammer möge eine Petition an di« königl. Staat-regierung um Wieder- gewähruna de- früher der öffentlichen Handel-lehranstalt hier ge- wahrten Staat-zuichusse- richten. Der Antrag wird angenommen. lieber die Zuschrift der 2. Abtheilung de- Börsenvorstandcs. di« Abänderung der Börsenordnung und der Ordnung für die Notirung der Productenpreise betr., reserirt Herr Baffcnge. Der Antrag, die Notirung de- Sviritu-preises künftig nur noch Dienstag« und Sonnabend« stattfinden zu lasten, wird genehmigt, desgleichen der Antrag, eine andere Zusammensetzung des Börsen-Notirungs-Aut- schnfse- betresfrud. Vermischtes. Lettzzig» 19. December. *— Wolle — Wollgarne, von der werthgeschitzten Seite, die »»- gelegentlich über den Artikel berichtet und von welcher wir, wie wir wiederholt gern constatirt haben, darüber jederzeit aus gezeichnet iusormirt worden sind, wird uns heute Folgende- mit- geihttlt: „Lin bekannte- Berliner Fortschritt-blatt bringt in seiner vor- «eitrigen Nummer wieder einmal einen Artikel über die Lage des Wollmarktel, einen jener Artikel, dem der aufmerksame, ruhige Beobachter aus den ersten Blick ansieht, daß derselbe nur der „Flaumacherei" dienen soll. Unter Anderem wird darin gefa, daß auch die deutsche Wollindustrie sich bikher keineswegs gevrstert habe. wer nun aber dieselbe aenauer zu verfolgen in der Lag« ist und demgemäß ein llrtheil darüber hat, dem wird e» nicht entgangen sein, baß eine Besserung, wenn auch vielleicht erst in ihren AntangS- siadien, doch entschieden Platz gegriffen hat. Mag nun die Folge davon das förderliche, eingetretene kältere Wetter sein oder die das Ervottgeschäil betreffend«, neuerdings ruhigere Auffassung bezüglich der amerikanischen „Mac Kinley-Bill" oder welche Gründe sonst noch maßgebend sein mögen — kurzum, e« macht sich in einzelnen Zweigen der Textilbranche, speciell en der autgcbrciletcn Weberei, wieder mebr Vertrauen bemerkbar, e- giebt wieder mehr Ordres, nicht blos dringlich«, für den nothwendigen Bedarf, sondern darüber hinant. Ich komme wieder auf den Eingang- diese- erwähnten Berliner Zeilung-artikel zurück, mit welchem daher der Zweck vielleicht bei dem Laien erreicht, bei dem ausmerkiamen Beobachter, der irgend ein Interesse an der Sache hat, ober vollständig verfehlt werden dürite. Und zwar aus Len vorhin angeführten Gründen. Wie ich Ihnen schon neulich schrieb: To flau wie im Allgemeinen Wolle und Wollgarn« in den letzten Monaten gelegen haben, so sicher werden wir in der bereits eingctretenen Besserung in den nächste« Monaten stetig sortschreiten — hosscntlich steng, nicht etwa mit spekulativen Eingriffen, wodurch die Preise nur unuölhig hluauigelriebea werden würden. uk....» Leipzig, im December. Um denjenigen unserer Leser ematßeiizukoniiiicn. denen e- erwünscht ist, über die für Eopit, anlage und Bermögen-Verwaltung bedeutungsvollen wir schailUchen und finanziellen Lagessragen, über da« Finanzwesen fremder Staaten, in- undousiändisch« Werth- paviere aller Art, über Banken, Eisenbahnen, Ber sicherung«. und Industrie-Gesellschaften, neue Emissionen und ionslig« Vorkommnisse an der Berliner Börse ». s. w. «in gebender« Informationen zu erhalten, al- wir solch« über dieie Gegenstände in unserm, dem ganze» Gebiete de« wirthschast- lichen und geichästlichrn Leben- dienenden volk-wirthichastltchrn Tdeile darbieien können, haben wir mit der in Berlin erscheinenden Woäienichrisi „Der Deutfchr Orkonomift" ein Abkomme» getroffen, wonach dieselbe den Abonnenten de« „Leipziger Tageblattes" für die Hälft« de- Abonnement-vreise-, d. s. für 2 25 oß tzr» Quartal geliefert wird. — Dieienigen unserer Abonnenten, welch« von dieser Begünstigung Gebrauch machen wollen, belieben sich unter Einirndung von 2 25 ^ per Post anweisung, sowie der Abonnement-quitlung de« .Leipziger Tage- b.altes" an die Expedition de« Deutschen Qrkonomist in Berlin 8. IV Koehftr 28, zu wenden, woraus di« Zusendung jede» Loinebrod unter direkter Adresse per Post erfolgt. *— Deutsch« Nrichlbauk. vom 1. Januar 189l an wird dir Deutsche Reich-bant die Gebühren für vir Verwaltung von Depot« von Werthpavtere» von '/, auf '/, pro Tausend erhöhe». Die Arbeitslast bat sich mit der Zeit derartig gesteigert, daß ein« Erhöhung de- dafür zu berechueadeu Provistou-iatze» nolhwendig rschten. Vom Geldmärkte. Der gestern von uns mitgrtbeilte Ausweis der Deutschen Reichrbank brachte durchweg günstig» Veränderungen de- Status. Da- Institut verfügt letzt über ein» um 52 Millionen Mark höher« steuersrei« Rvlenrelerve als zur gleichen Zeit de» voriahrrs. Wenn trotzdem der Wechjeldi-eont nicht ermäßigt worden ist, so läßt dir- aus eia» außerordeatlich« vor- ichr der Leitung der Bank schließen. Es steht zu erwarten, daß n den nächsten beiden Wochen bedeutend« Ansprüche an die Reichsbaok heruntreten werden. — In der am 18. diese- Monats abgelaufenen Woche ist da- Portefeuille der Baak von England um I 230000 L angewachsea, dagegen haben sich aber die Guthaben der Privaten um 556 000 » unv diejenigen de- Staate« um 434 000 L erhöht. Der Roteuumtauf hat um 210000 t ad- genommen und ebenso ist dir Lotalrrserv« um 244 000 L zurück- >egangen. Da- Procent - vrrbältnih der letzteren zu den Passiven »»trägt 44'/, Procent gegen 46'. Procent m der Vorwoche und 37'/, Procent am 18. December 1889. Der Privatdiscout hat gestern etwa» angezogen, derselbe erböbtr sich von 4 aus 4'/, Proc. — -koch dem neuesten Ausweise der Bank von Frankreich dat da« Portefeuille um 12 720 000 Frcs. zugenommen , dagegen verminderten ich die lausenden Rechnungen um 1 555 000 Frc«., während di» Re- ticrung ihr Guthaben um 7364000 Frcs vermehrte. Die Gelammt- Vorschüsse sind um 1870 000 Frc-. gestiegen. Der UaarvorraIV in Gold ist um 3 539 000 Frcs. und solcher in Silber um 2084«» ranc- gewachsen Der Nolenumcaus vermehrt» sich um 1072 000 iranct: bas vcrhältniß desselben zumBaorvorrath beträgt 77,42 Proc. legen 77,26 Proc. vor acht Tagen und 84,52 Proc. im Vorjahre. Rach dem Ausweise der Oesterreichisch - Ungarischen Bank vom 1b. December beträgt die steuerfreie Notenreserve 28 Millionen Gulden gegen 21,9 Millionen Gulden am 7. d. M. Mit Rücksicht aus die gesteigerte Inanspruchnahme, welche erfahrungsgemäß in der zweiten Decemberhälstr eintritt, faßte der Gcneralraih der erwäbnten Bank keinerlei Beschluß hinsichtlich einer Ermäßigung des Zinssußc«. Für die zweite Hälft« de- Decemder erwartet man wieder eine be- trächtliche Steigerung de- Leihaeichäsles und Banknoten-Umlause- und glaubt, daß die Grenz» der steuerpflichtigen Banknoten nochmal« in diesem Jahre überschritten werden wird. In den ersten Wochen des kommenden Jahres dürste aber der Geldstand «sne wesentliche Erleichterung erfahren. *— Dividendea-Schätzungen. Unter dem üblichen Bor- behalt geben wir folgende Dividenden-Schätzungen: „Berliner Makler- bank" 10 Proc., „Berliner Börsenhandels - Verein" 13' , Proc., „Russische Bank für auswärtigen Handel" ca. 6 Proc., „Schlesische Zinkhütte" 18 Proc., „Berliner Hotelgesellschast" (Kaiierhos) 8 Proc., „Aachen-Mastrichter Eisenbahn" 3 Proc., „Nalionatbank für Deutsch land^ 9 Proc., „Berawerkgeftllschaft Hibernia" 19 Proc. (8'/, Proc. im Vorjahr«), „Aachener Discouto-Gesellschoft" 5'/,—6 Procent (4'/, Procent). -r- >d»rf, 18. December. Die große Fabrik, welch« di» Firma Gebr. Uebel hier errichtet hat und wovon schon «in Theil im Be trieb ist, wird nun, wo die große mechanische Weberei in Netzschkau niedergebrannt ist, sehr bald mit mehr Webstühleu besetzt werden, so daß dann ein rege- industrielles Leben hier beginnt. Da di« Stickerrigeschäfte ohnehin keine großen Aufträge haben und die Perl- mutterwaarenfabrikattvn durch die erschwerte Au«suhr nach den Brr- einigten Staaten gelittea hat, so ist diese Aussicht mit Freuden zu begrußk». -r- Ltzenmttz, 18. December. Ja dem hiesigen Haudel-gerichte ist die Liquidation der Actten-Baumwollsärbrrei Chemnitz ivormal« Hermann Friedrich) angezeigt worden. Desgleichen er- folgte im Handelsregister der Etntrag, daß die Chemnitzer Strick- maschinensabrik ihr Aetien-Capitat aus 90000 erhöht hat. Die beiden Kohlenbahuen Stoilbrrg - St. Egidien und Höhlteich-Wüstenbrand mit den dazu gehörigen Zechenbahnen haben im Jahre 1889 einen Reinertrag von 879201,59 » ergeben, wa» pro Kilometer Bahnlängt 24 885,44 und eine Verzinsung de« Anlagecapital- von 10,215 Proc. ergiebt. Da- ist gewiß ei» erfreuliche« Ergedniß und ein Zeichen von dem günstige» Stand des Steinkohlenbergbaues tm Jahre 1889. -u- Metszcii, 19. Drccmber. Die Eisdecke, die jetzt die Elbe theilweisr bedeckt, hat es manchen Schiffern unmöglich gemacht, den Winterhafen noch rechtzeitig zu erreichen. Einzelne Schiffe sind dadurch in eine recht unangenehme Lage gekommen. — Von dem in« Jahre 1889 von Böhmen nach Sachsen eiugesührtcn 2'/, Mill. Tonnen Braunkohlen kamen nur II2794 t aus dem Wasierwege an, also etwa nur der 22. Theil der Einfuhr. Tie großen Kohlen kähne, die hier durchkommen, bringen ihre Güter meist nach den Städten außerhalb Sachsens. ss Dresden, 18. December. „Tonsolidirtes Feld fchlößchcn", Acttengesellschast zu Dresden. Der Aussicht»- rath der Feldjchlößchen-Brauerei hat beschlossen, für das abgclausene Geschäftsjahr 1889 90 oon Vertheilung einer Dividende abzuschen. Es sollen vielmehr von dem 97 900 bettagenden Gewinn zunächst 33 500 ^l sür außergewöhnliche Neuherrichlungen der Brauerei rrstaurants und des „Italienischen Dörfchens'^ abgesctzt, ferner 58370 >! auf Abschreibungen (50 674 .äl im Vorjahre) verwendet, 4000 „4l dem Delcredere-Lonto überwiesen und 2037 für die während der Hochsluth der Elbe im September d. I. am „Italienische» Dorschen" entstandenen Wasserschäden zurückgestcllt werden, so daß der Gewinn vollständig auigebraucht wird. - Altenburger Spielkartenfabrik. Ueber die am 16. dieses MonatS in Altenburg stattgesundene General-Versammlung der Altenburger Sptelkartensabrik geht uns folgender ausführlicher Berscht zu: Es war dieselbe von etwa 40 Actionairen besucht und verlies unter der umsichtigen und unparteiischen Leitung de- mit dem Borsitz betrauten Herrn Iustizrath Haas» In im Ganze» ruhiger Weise, obwohl die Verhandlungen und Debatten zum Theil HSchst interessante Aus schlüsse über den Stand dieser Gründung boten, von deiien die Acttonaire wohl wenig erbaut worden sind. Das letzte BetriebSjabr hat einen Berlust von 74 OM rund erbracht, irgend welche Baarmittel zur Befriedigung der Gläubiger sind bei einem Lassen bestand von 13,50 .öl nicht vorhanden, die meisten Aktiva, ins besondere das Grundstück und die Maschinen und Utensilien stehen mit di« Wirklichkeit weit überschießende» Beträgen zu Buche. Mi« Rücksicht aus letztere Thatsache ist wohl auch die Dividende der letzten Jahre als eine legal verthcilte und verdiente nicht anzuerkennen. Es wurde ferner dem Aussichlsraih und der früheren Direktion der Vorwurs gemacht, gewisse Tuxaiione» nur pro lorma herbeigefübrt zu Koben, dem AussichtSrath aber insbesondere noch der Mangel an Beauf sichtigung und Comrole vorgehalle», welcher sich z. B- auch daraus ergebe, daß ein der Gesellschaft mitvcrkaustcs, in die Nctiva ein gestellte- Grundstück gar nickst Eigenilmin der letzteren geworden sei, sondern dem Nachbar gehöre. Ter Aussichlsraih sühne seine Ber- theidigung gegen diese Vorwürfe in nicht gerade alücklicher Weise durch di» Darlegung, daß es ihm nicht gelungen fei, die frühere Direktion, mit der er sich ein aanzes Jahr deshalb gestritten und geplagt habe, zur Revision zu bringen, vermochte aber di« sack, licht Begründung der erhobenen Ausstellungen nicht zu be streiten. Daß derselbe da- Gefühl der Verantwortlichkeit selbst in sich ttägt, hat er deutlich damit bekundet, daß er den Actionairen ein Bergleichsaebot dabin mochte, daß der Gesellichast 90 OM -6l tu Aktien zur Bernichlnng zuruckgeHkben und 30000 aus mehrere Jahre zinslos zu späterer Amortisation leihweise von ihm zur Disposition gestellt werden sollten, wogegen aus alle Ansvrüche aus der Gründung und Geschäftsführung zu verzichten sei. Tiefe Offerte ist noch längerer Verhandlung als viel zu gering von den Actionairen mit großer Majorität abgelehnt und stall dessen deichloffea worden, gegen AussichtSrath, Gründer und Vordireclocen den Klaawea zu beschrritkn. — Als neuer AussichtSrath wurden Herr Justizrath Stöhr, Actionaire Herrn Allseld, Leipzig, Herr Renneberg. Altenburg, Herr Schröder, Halle, HerrSvenner, Chemnitz, gewählt. Es wird zunächst wichtige Inventur ausgestellt und dann wohl neue General-Versammlung einderusen werden, in der über Beschaffung von Mitteln zum Forlbetrieb und zur Reor ganisation des on sich guten Geschästsganges derathen werden wird An der Debatte beiheiligten sich hauptsächlich die Herren Allseld, Rechtsanwalt Burckas 1, Leipzig und Schröder, Holle a S. aus Leiten der verletzten Actionaire die Herren Kammerraih Wal <M Schi« Nachf.), Dre«den, Dinche und Rechtsanwalt Schellen berg aus Seiten und i» Lertntung der Verwaltung. — To« Zustandekommen «in«- Vergleiche- dürste allerdings eben,» sehr im Jniereffe der Verwaltungsorgan» liege», als den Acttonaire» dieser verkrachten Gründung die Ermöglichung der Fortführung de» Ge- chäfteS zu wünschen ist. Brnuukohten-Actien-Gefellschaft „Grube Ernst". Wir machen wiedekboli daraus aufmerksam, daß die Priorität-- obligaiionen dieser Gesellschaft vom 1. Januar 1890 ab nicht mehr verzins! werdka. Tie rückständigen Obligationen sind bebufs Ver meidung weilereu Ziasverlustes nunmehr sofort an di« Herren Heuischel L Schulz in Zwickau t. S. etnzultesen», um daselbst di« Betrage »u erheben. G »rra, 18. December. Der so plötzlich herringkbrochen» Con- cnrs der Geraer Handels- und Creditbank bildet da- Ge- prach in allen Kreisen unserer Bürgerschaft. Es tauchen dabet allerlei Gerüchte aut, die gar zu gern weiter erzählt werden und oft aller Begründung entbehren. Die hiesige „Zeitung" rickstet daher die nachfolgende Matniung an da- Publicum: Die Lage der Bank ist, wir wir an maßgebender Stelle vernommen, »och so, daß nahe an 2', Mill. durch die unsinnigen Spekulationen der Direktoren, «uptiachlich de« Direktor- Roßbach, verloren gehen, so daß mit suhilfrnadme der beiden Reservefonds vorausstchttich noch zwei drittel de-Actiencapilal» in Mitleidenschaft gezogen werden dürsten. Die fürstliche Staatsonwalijchasr tatzl durch einen vereideten Bücherrevisor die Richtigkeit der Bücher prüfen; auch ist vr. SchIott» r al- Loncur-verwaller von dem zuständigen Gericht ang,stellt, um die Ausstellung einer richtigen Bilanz und alle- Laufende zu über- wache». BiS dakin, wo die Bilanz von competenter Seite gezogen und verösftntlickit ist, sollt» jeder vorsichtige und billig denkend» Mann sich eine- Urtdeil« enthalten, weit gar zu leicht in über- triebcnem Maße ehrenwerld« Männer, die mit der Verwaltung der Bank in Ziisaininenhang stehen, verletzt und tn ihrer Ehre gekränkt werden könne». Die Depo'.S sollen, soweit sie bi- jetzt geprüft wur den, unverletzt da sein, dis aus »in-, dos noch der Aufklärung be darf. Die Guthaben der Gläubiger scheinen bi« jetzt kaum geiäbrdet. Geraer Handels- und Creditbank. Die weiteren Ausschlüsse über dl« Ursachen der Katoslropd« sind noch immer unvollständig, sie scheinen aber zu bestätige», daß die Verlust bringenden Sveculaiioiik», sür welche die beiden Directoren das Geld der Actionaire so gröblich mißbraucht haben, bereit« auf eine Reihe von Jahren zurückreicken. Rach «tner Angabe sollen di« beiden Direcioren bei den Revisionen de- AussichtsralhS den Statu- durch Hineinlegen von Solawechseln verschleiert haben; nach einer anderen hätte Direktor Roßbach, der sür sich allein 2 Millionen Mark vcrspeculin hat, diese Verluste offen aus sein Conto verbucht. Dazu demerkt die „Frks. Ztg ": Wenn Erster»- zulrisst, so würde sich daraus wohl der verhältiiißmaßig hohe Bestand an Wechseln erklären, den die Bilanzen auszuweisen pflegten, nicht aber, daß der AussichtSrath den Betrug uneulbeckt ließ. C- ist schwer zu begreifen, wie eine Revision, bei welcher doch selbstverständlich das Durchsehcn derWechselbeslände wie derBuchschuldner nicht »nterlassen werden durste, den wahren Stand nicht bemerkt haben will, wenn «in jo großer Thett des Wechsetportefeullles au- in betrügerischer Absicht ein- gelegten Solawechseln bestand, oder gar ein Debetfaldo von 2 Mil lionen Mark aus dem Conto eine- der beiden Directoren figurine. Aus alle Fäll« lteat sür die Acttouatre Grund aenua vor, die Frage, wieweit der Auftichtsralh etwa durch Fahrlässigkeit sich haftbar gemacht habe, einer gründlichen Prüfung zu unterziehen. H Bierbrauerei Eichberg, Actten - Gesellschaft t» Sonneberg. Der Abschluß pro 1889 90 ergiebt nach 8443 Abschreibungen und 1580 >l gewährter Tanttsmen sowie Zuwendung eines Satzes sür den Reservefonds 5000 Dividende — 5 Proc. aus 100 000 ^l Capital. Ein Rest von 58,87 wird vorgettagea. *— Werra-Eisenbahn. Die Mitlhriluna einiger Blätter, wonach die Streck« Lichtciifel-- Coburg der Werradahn an die bayerische Betriebs-Verwaltung und die Strecke Mellrtchstadt- Meiiiiiigen an dir Verwaltung der Werra^kisendahn am 1. Januar 1891 übergehen werde, ist unrichtig. E« wird nur der gestimmte Station--, Güter- und Rangirdienst der Werrabahn tm Bahnhof Lichtenfels von Neujahr ab vcn der bayerischen Babnverwaltung übernoounen werden. Die Inspektion der Werrabahn in Lichteosels wird demgemäß am 1. Januar 1891 aufgelöst werden. WDö. Berlin, 16. December. Der Bundesralh hat tn seiner heutigen Plenarsitzung dcm Gesetzentwurf wegeu Abänderung de« Branntwein st euergesetzeS zugestimmt. Bcrlin, 18. Decemder. Las Bezugsrecht auf di« tzarkort scheu Bergwerks - Stamm»Prioritäten ist vom 19. bi« 27. Tccember auSzuuben; auf je 6000 alt« convertirte Stamm- PriorilLle» entfalle» 1200 neue Staiilin-Priotttäten zu 162. Deutfch-Oesterreichischer Handelsvertrag. Die augenblicklich srattfindcildcn Vertrag-Verhandlungen zwischen Deutsch- laiiv und Lcsterrcich-Uiigar» haben, wie wiederholt gemeidet worden ist, de» Abichiuß eines Tarisvcrirages zum Gegenstände. Da es sich aber hierbei »m die Vereinbarung eines neuen Vertrages handelt, der an Stelle des bisherigen treten soll, so liegt e« nah«, daß, ab gesehen von den in Aussicht genommenen tarisarischen Abmachungen aucki der Text de- Haiidelsverirages neu vereinbart, bcziehung». weife der Text des bisherigen Handelsvertrages einer Revision »iilerzogeil werden dürste. In demsclden nehmen unter Andern die Bestimmungen über den Eisenbahnverkehr zwischen den beide» Reichen eine wichlige Stelle ein. Mit Rücksicht hierauf ist die Abhaltung einer osterreichisch-ungarischen Handcs- conserenz, an welcher die Eisciibahn-Reserenlen de» östrrreichiichen und ungarischen Handelsministeriums sowie die verirrter der ösler- rcichischen und ungarüchen Staatsbahnen »heilnehinen werden, bevor stehend, in welcher speciell die Fragen des Eisenbahnverkehres zwischen Lesierreich-Ungarn und Deutschland, soweit dieselben «inen Gegen stand deS in Verhandlung stehenden vertrage- bilden, erörtert und die diesbezüglichen Instructionen sür die üsterreichisch-ungarischen Unterhändler scstgesiclll werden solle». >q Abfertigung zum Ein- und Ausgang tn Gewerks» anstalten, t» denen unter steuerlicher Lontrole stehen der Branntwein gereinigt werden darf. Nach 8. 7 des Regulativs ist den Anträgen des Inhaber» oder bevollmächtigten Vertreters der Gewerbsanstalt aus Vornahme steueramtlicher Ab fertigungen von zu- oder abgehendem Branntwein nach Maß gabe der verfügbaren Beamlenkräste thunlichst bald zu entsprechen Für dir Beamten, welche zum Zwecke der Abfertigung nach der Gewerbsanstalt entsendet werden, kann eine Gebühr gefordert werden, welche jedoch den Betrag von 3 ^l sür den Lag und den Beamten nicht überschreiten darf. Wird zur Bornahme dieser Abfertigung die Anstellung von besonderen Beamten ersorderltch, so hat der Inhaber der Gewerbsanstalt an Stelle dieser Gebühren einen Verwaltiingskosienbeittag in Höhe de« Durchschnittseinkommen« der anzuslellciiden Beamten zu zahlen. *— Rach einer durch die Presse verbreiteten Mtttheilung hat sich die „Vereinigung der öffentlichen Feuerversicherung-.Ansiallen" in ihrer im Juni d. I. zu Cassel abgehattenen General-Versammlung u. B. auch mit ihrem Verhalten gegenüber den Privat- AcrsicherungSgeseUschasten beschäftigt. Das Ergedniß war die, wie es heißl, allseitig getheilte Ansicht, daß eS nicht die Auf gabe der öffentlichen Vcrsicherungsanstallen sein könne, die Thäligkeit der Prival-Feuerversicherungs-GeseUschasieii zu bekämpfen, daß viel- mehr den Interessen des Versicherungswesen« im Allgemeinen, wie denen der össeniiichen Ansiallen am besten gedient fei, wen» alle Versicherungsanstalten in friedlichem Wettbewerb und, wo «S möglich, in gemeinsamem Zusammenwirken die Feuerversicherung aus solider Grundlage zu erhallen und deren Wohlthaten in immer weitere Kreise zu tragen bestrebt sind. Tie zu dem verbände Deuticher Privat-Feuerversicherung.'-Gcjcllickiasicn gehörenden Anstalten nahmen in ihrer General - Venamnilung. wie die „B. P. N." hören, mit um so größerer Besriedigyng von diejer Notiz Kenntniß, da sie nur gezwungen und im Inieresse der Selosierbaltung, ledoch stet« mit Widerstreben den Kamps geführt haben. Tie Privatgesellschaslti, baden niemals verkannt, daß da- Gebiet außerordeiiilich groß ist, aus dem beide hier in Rede stehenden Arien von Bersicheruiigs-Ansialien in Verfolgung ihrer eigenen Zwecke zugleich auch die allgemeine Wohlfahrt zu fördern in der Lag» sind, und daß dieses gemeinsame große Ziel besser und vollkommener erreicht werden kann, wenn sie denifelben friedlich nebeneinander und, soweit thunlich, in wechselseitiger Verständigung und Unterstützung entaegenstreden. Berltn-Luckenwatder Wollwaarenfabrtk Aktien- gesrllschaft vorm. Wilhelm Müller. I» der am 18. d. M. siattaehalften General-Versaminlung waren 1255 Stimmen vertreten. Einziger Gegenstand der Tagesordnung war Neuwahl des Aussichts- ralkes. Tie bisherige,, Mitglieder desselben, deren Mandat mit Schluß des Jahre» abloust, wurden v»r Acclamation wiedergewählt. Aus Anfrage eine- Actionairs thcitte die Direktion mit. daß die Resultat« de« lausenden Geschast-iahres, da« mit 31. December cr tz«> »-» Uhr endigt, trotz der im Allgemeinen nicht günstige» Lag« der Industrie befriedigende seien und daß voraussichtlich aus eine Dividende von mindesten- 9', Proc. zu rechnen sei. Soweit sich die Au-stchiea für die Zukunst übersehen taffen, könnten dieselben auch al» günstig« be zeichnet werde». *— EinftelinngderFadrikatioakünstlichervlumentc. in den preußischen Strafanstalten. In den Strafanstalten des Ressort« de- Ministers de» Innern ist bereits seit längerer Zeit die Einstellung der Fabrikation von künstlichen Blumen oder Vor arbeiten »ir denselben, sofern nicht bestehende Berttäge binderlich sind, in Aussicht genommen. Dem entsprechend dot der Minister neuer- ding- bestimmt, daß. fall- etwa noch ein» solche Fabrikation in den Strafanstalten stamind«, die betreffenden Contracte, sobald es an gängig ist, auszuläsen und neue derartig« Loattocte nicht mehr zu schlichen sind. L. Zum Wagenmangel auf den preußtschea Staats- bahnen. Die königl. Eisenbahndirectton Erfurt giebt bekannt, daß in der Zeit vom 16. bi- 30. November aus ihren Strecken, ein schließlich der zum TiSposilion-dezirk gehörigen Strecken de- Direction-dezirk- Frankfurt, erforderlich waren: 22 606 gedeckte Güterwagen /gegen 22 690 im Vorjahre), 18 876 offene (gegen 22 691 in I68S>: gestellt wurden 22 420 gedeckt» (22 598), 18 624 (21 829) offene Wagen; es konnten somit nicht gestellt werden 166 (1889 92) gedeckte, 252 (862) offene Wage». "— Heinrich Bock, Hutsabrik, Actten.Gesellschaft. Wir meldeten bereits das Resultat der stattgehadten General-Ver- sammlungen. Stack, der durch fehr bewegte Scrnen, sowie eine rcich« Zahl nutzlos gebliebener Aniräg» unterbrochenen Tagesordnung der ordentlichen General-Benommlung wurde sodann in der außer- ordenllick»»» General-Versammlung die Offerte der Gebr. Bock an genommen, wonach sie säinmtliche Activen und Passiven der Gesell schaft überiikbiiien und den Acltonairen außer der Dividende per 1890 91 in Höbe von 3 Proc. eine Abfindung von 101'/, Proc. nebst 4 Proc. Zinsen vom 1. Juli d. I. ab gewäbren. Hierbei werden aber 600 000 d. i. die Hälfte ves Aettencapitat-, i» einer aus da- Etablissement «inziitragenden Hypothek bezahlt, so daß di« Liquidation vor Realisation der Hypothek nicht wird zu Ende ge- sührt werden könne». Zu Liquidalvren wurden die Herren Cahn und Sutzer gewählt und damit die General-Versammlung nach vier stündiger Dauer geschloffen. Zu bemerken ist noch, daß seitens eines oder zweier Actionaire ein Protest gegen die Beschlüsse der ordent lichen General-Versammlung angemeldet wurde. *—* Haltesche Bterbrauerei E. Michaelis L. Co. Actten aesrtlschast. In der am 18. d. M. stattgefundenen General-Versammlung, welche sehr zahlreich besucht war, wurden die beiden Puncte der Tagesordnung: 1) Geschäftsbericht, Vor legung der Bilanz und Dechargeertdrilung, und 2) Miltheilung über die Lage de- Protestes mit Herrn Franz Rudy bezüglich Gencbmigung eine- Vergleichs mit demselben — aus Antrag de- RechisanwaliS SuchSIand in Halle a./S zusammen zur Debatte gestellt, indem eine Lechargeerlheilung erst dann möglich, wenn gleichzeitig Punct 2 der Tagesordnung erledigt sei. Der Geichaslsvericht wurde von verschiedenen Seiten einer ein gehenden Kritik unterworfen; in der Hauptsache concentrirte sich jedoch die Debatte um den Proceß: Halleiche Bierbrauerei coukr» Braumeister Rudy. — Kaufmann Atbert Werner au« Leipzig, dem die betreffenden Proceßaclen Vorgelegen, ging auf diesen Pcoeeß, namentlich auf di« seitens der Halleschen Bierbrauerei gegen Brau- Meister Rudy erhobenen Anklagen genau und speciell ein, iiidöiil der Genannte Punct sür Punct vieler Anklagen fach- und sach gemäß deleuchtete und in seinen Ausführungen den Bcwei» vrachte, daß die ganze Anklage hinfällig, somit «tn günstiges Resultat für die Commandilisien der Halleschen Bierbrauerei bei Fortsetzung des Processc« nicht zu erwarten sei. Die Be- weissührung des Kaust»»»»- Werner stützte sich hanpisächttch aus die Thatsache, daß in der kritischen Zeit aus Anirag de» Brau meisters Rubo am 25., 26. und 27. Lctober 1689 durch Herrn vr. Wt irdisch (Versuchs- und Lehranstalt für Braucret tn Berlin), eine anerkannt« Autorität, tm Beisein des AuisichlsralbsLelegirlen Lottermann »ine genaue und gründliche Belriebsdurchsicht statt- gefundea, und Vr. Windisch seine Wahrnehmungen und seine Rath- schiäge in einem ausführlichen Gutachten vom 29. Oktober 1889 iitedergelegt habe, welches Gutachten dem Aussichrsrath der Halle schen Bierbrauerei Vorgelegen und daß aus Grund dieses Gul- ackiiens, sowie auf Grund einer nenerding» schriftlich abgegebenen Erklärung de» Vr. Windisch, dcm Braumeister Rudy keine Schuld an der Biercalamität beizumesten, vielmehr der einzig richtige Grund darin zu suchen sei, daß s. Z. da- Brauwasser mit Batterie» inficirt, sowie der absolut unzugängliche Mitrailltusen- apparat (zur Bterkühlung) dieser Insertion t» Folg« Undichtjein weiteren Vorschub geleistet habe. Die gegen dielen ausführliche» Vortrag des Kaufmann- Wcrner gemachten Einwendungen seilen des Vorsitzenden Schüller sowie BierbrauereibesitzerS Gese in Bernsdors bei Chemnitz wurde» sofort vom Kaufmann Werner ats nicht stichhaltig widerlegt. — Sämmtlich« folgenden Redner erklärten sich im Princip mit dem proponirten Vergleich Rudy einverstanden, nur wur den juridische Bedenken geilend gemacht, ob die Genrrat-Lerlanimlung, da die Gesellschaft ausgelöst, legittmirt sei, einen rechlsverbindlichcn Vergleich mit Braumeister Ruby abzuschlteßen, tn Folge dessen die Verlanimlung dahin schlüssig wurde, eine Revissonscommission au- drei Mitgliedern einzusetzen; diese Commission hat die Aufgabe, die Geschäftslage, sowie die gemachten Vergleich-Vorschläge im Proceß Holleschc Bierbrauerei coukr» R»by einer gründliche» Prüfung zu unterziehen und in einer baldmöglichst «inzuberusende» außer ordentlichen General-Versammlung Bericht zu erstatte». Als Mit glieder dieser Coininissivn wurden einstimmig gewählt Kaufmann Hasengter, Bücherrevisor Brandt tn Halle und Bierbraucrei- besitzer F. A. Ulrich in Leipzig. — Ob überhaupt die Gesellschaft aus Grund des Actikngrsctzes 18. Juli 1884 als aufgelöst zu be- trachten sei, wurde von juridischem Standpunct aus bezweifelt und sollen nach dieser Richtung hin Erörterungen angestelll und der Gesellschaft baldigst Klarheit verschafft werden. — Es wurde dem nach dt« Erledigung der beiden Puncte der Tagesordnung bi- zur nächsten General-Versammlung vertagt. Da- tiefste Bohrloch der Erde. Nach einem von dem Ingenieur MohS im Bezirksverein deiltscher Ingenieure gehaltene» Vortrag befindet sich das tiefste Bohrloch der Erbe in der Provinz Sachsen. Dasselbe ist von der preußischen Bcrgverwallung in» all gemeinen Landesinlercsse zur möglichen Erschließung von Stein kohlen bet den, Tors Schladebach »ah« der Bahnftelle Kölsch»» on der Bahn von Corbeiha nach Leipzig niedcrgebracht worden. Die Gesammltiese dieses Bohrloch«, das mit hohler Tiamaittbohr- krone und Wasserspülung niedergestoßen worden ist, ist 1390 in, seine untere Weile 48 mm und dieselbe zu Tage 280 mm. Im Ganzen ist 3', Jahr an demselbeil gearbeitet worden; die Koste» betrugen etwas über 100000 .<4 Düsfr1d«rf. 18. December. Alis dem heutigen Aohlenmarkte wurde constatirt, daß in den Jndustriekreisen die Verlegenheit in Folge dcr Verkehrsstockung und de« kohleninangel» von Tag zu Tag wächst; der Eiseninarkt ist lebhaft. Zeche ver. Hamburg. Nach dem Geschäftsbericht betrug die Kohleiisörderuiig deS Jahres 1889, die wegen des Ausstaiidrs gegen das Vorjahr zurückgeblieben, 4 001 610 Ctr., die vcrtheilte Ailsbentc 405 000 -4t (im Voriahre 255 000 ^l). Im lausenden Jabre 0890) sind in den ersten elf Monaten 4 4I3102Etr. Noblen gefördert. 205 344 Ctr. mehr, als im gleichen Zeitraum des Vor- ladrcs, tro.: eines achttägigen Ansslandes. vom l. Juli d. I. ab sind erbeoiich höbere Kohlenpreise erzielt worden, welche auch bereit» ihren Ausdruck in der seit Juli vertheillen Ausbeute gefunden haben. Am 19 December findet in Dortmund die Gewerken-Bersammlung statt, welche sich mit der Frage wegen Umwandlung der Zechen Hamburg, Ringeltaube und Franziska in eine Aclieii^NeskUsckiast befassen soll. *— Der Vochumer Gußstahl-Berein erhielt den Zuschlag auf 8500t Siahlschienen au- der früheren Submission in Magde burg, nachdem er den Preis der ausländischen Forderungen ent- sprechend ermäßigt hatte, angeblich aus 129'/, ^l *— Bergwerksgesellschast „Hibernia" tn Herne. In den abgelaufenen 1l Monaten des Jahre« betrug di« gesammte Kohlen förderung nach Mittheilung der Verwaltung 1367 2l>4 t (gegen 1313157 t in dem gleichen Zeitraum des Vorjahres), wovon 398 ,30 t aus die Zeche „Wilhelms»» Victoria", 408914 t aus die Zech» „Hibernia" und 559 620 t aus die Zeche „Shamrock" enlsallen. Aus „Shamrock" wurden ferner producirt: 6? 763 t Cooks, »39 t Theer und 325 t schweselsaures Ammoniak. Die Production an Gas auf Zecb« „Shamrock" betrug 519 402 'Km und an Ziegelsteinen wnrden auf „Wilkelmine Victoria" 3 466 500 Stück bergeslellt. Der erzielte Rodgewinn des genannten Zeitraumes wird, unter Hinzurechnung Le» wuth»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)