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r, h n »d m es dr ir- :l- en en )1rl Anzeiger. Amtsblatt dki Mligl. BczirlSomchtS aad bis Rat-S der Stadt Leipzig. M 17. Donnerstag den 17. Januar. 1861. Im Monat December 1860 erhielten das hiesige Bürgerrecht: Herr Krau Herr Frau Herr Frau S Herr Victor, Johann Christian August, Viktualienhändler. ' Herr Simon, Friederike Anna Louise verw., Hausbesitzerin. - Schatte, Heinrich August, Meubleur. - 3 och er, Johann Wilhelm Ernst, Hausbesitzer. - Reil, Raimund Richard Rudolph, Cravattenfabrikant. - Haß, Friedrich Julius, Kohlenhändler. Frau Roth, August Hermann, Meudlespolirer. ' Herr Richter, Carl Hermann, Hausbesitzer. Rückardt, Friedr. Wilh., Landesproductenhändler. Scharlach, Johann Franz, deSgl. Haun stein, Friedrich Wilhelm, Kramer. Zeit heim, Carl Ferdinand, Schneider. Haller, Friederike Charlotte Emilie verehel., Hausbesitzerin. - Legel, Johann Friedrich David, Papparbeiter. - Roßbach, Ewald Oskar, Hausbesitzer. - Prager, Carl Friedrich Anton, Restaurateur. > - Stickel, Sophie Pauline verw., Hausbesitzerin. ^ - Gerhard, Auguste Amalie verehel., desgl. ! - Rischke, Rudolph Hermann, Meubleur. Frau Wilfferodt, Robert Julius, Buchbinder. Herr Höfert, Heinrich August, Holz- und Kohlenhändler. Falk, Carl Friedrich Hermann, Dictualienhändler. Nagel, Julius Rudolph Ehrenfried, Papparbeiter. Köhler, Friedrich Wilhelm, Fischer. Mutze, Joseph, Dachdecker. Hoffmann, Loui« Albert Robert, Productenhändler. Bergmann, Marie Florentine verehel, Hausbesitzerin. Weich ert, Carl Gustav Adolph Hermann, Schneider. Benndorf, Heinrich Bernhard, HandlungS-Agent. Klitsch er, Friedrich August, Kramer. Fischer, Alexander Theodor, Hausbesitzer. Klette, Carl August Heinrich, Fortepiano-Fabrikant. Grabe gen. Pfuhl, Heinrich Gottlieb, Essigfabrikant. Moritz, Bernhard Heinrich Albert, Graveur. Bock, Johann Christian August, Holz- und Kohlenhändler. Saupe, August Richard, Buchbinder. Wetz old, Johann Friedrich, Meubleur. Ficinus, Ferdinand Oskar/Dachdecker. Strößner, Johann Friedrich, Schneider. Fischer, Gottliebe Naide Rofalie verehel., Hausbesitzerin. Dolge, Carl Moritz, Landkramer. Purfürst, Heinrich Otto, Buchhändler. Bekanntmachung. Das Haus Sckulgaffe Nr. v. V. 8. nebst Gärtchen soll von Ostern 18SL ab anderweit gegen drei- monatlicke Künoigung an den Meistbietenden vermiethet werden. Miethlustige werden veranlaßt Donnerstag den TT. dieses Monats Vormittags 11 Uhr an RathSstetle zu erscheinen, ihre Gebote zu thun und darauf weiterer Entschließung des RatheS, welchem die Auswahl unter den Licitanten, so wie jede sonstige Beschlußfassung Vorbehalten bleibt, sich zu gewärtigen. Die LicitationS- und Miethbedingungen können schon vor dem Termine an RathSftelle eingesehen werden. Leipzig den 12. Januar 1861. Der Rath der Stadt Leipzig. Berger. Cerutti. Bekanntmachung. Aus dem an der Pegauer Straße gelegenen Gehau des Connewitzer Reviers sollen Freitag den 18. Jan. von früh V Uhr ab an Nutzhölzern: 6V eichene, 8erlene, 6 ahorne, 2 lindene Klötze, 2 Kirschbäume, auch 176 Schock kleine Reifen, 13^ Schock Hebeväume, 1^4 Schock Schirrftanqen und 1/2 eichene Nutzklafter; — von 1 Uhr Nachmittags aber 200 meist eichene, buchene und erlene Scheit- und Aackenklaftern gegen entsprechende Anzahlung und unter den übrigens an Ort und Stelle bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbie tenden verkauft werden. Leipzig den 11. Januar 1861. DeS Raths Forstdeputation. Sechstes Loncert des Mustkvereins „Euterpe". Die beiden Abtheilungen diese- Concerts standen in ziemlich starkem Contrast gegen einander. Am Anfänge der Aufführung begrüßte die Hörer HaydnS heitere freundliche Muse und zwar mit einem sehr selten gehörten Werke des großen deutschen Mei ster-, mit der Symphonie 8o. 9 in 6 moll. Wir unsererseits fühlten un- von den edlen anmuthigen Melodien, dem harmlosen Humor, der schönen Empfindung und dem echten künstlerischen Ernst dieses Werks auf daS Freundlichste angeheimelt, wie wenn man einem trauten Jugendfreund nach langen Jahren wieder be gegnet oder in eine Gegend kommt, an die sich schöne Ertnne- rungen au- der Kindheit knüpfen. Eine Haydn'sche Sym phonie Macht auf un- stet- den Eindruck einer blühenden länd lichen Gegend in hellstem Sonnenschein. E- giebt hier zwar keine grote-ken himmelan strebenden Felsengebilde, keine wild brausenden Bergwaffer, keinen drohenden Gewitterhimmel, über haupt keinen Sturm und Drang, dafür aber sanft anschwellende grüne Hügel, spiegelglatte Weiher, tiefblauen Himmel und die beseeligende Ruhe einer wahren tiefen Empfindung. Fast scheint es jedoch, als wenn unserer Zeit immer mehr und mehr die Em pfänglichkeit für solche milde und freundliche Eindrücke verloren ginge, alS wenn der moderne Mensch von der höheren Kunst nur starke Aufregung, die Darstellung gewaltiger Leidenschaft in dem blendenden Glanze der Tonfarben unseres heutigen Orchester- verlange, denn auch diese Symphonie HaydnS fand trotz sehr rühmen-werther, frischer und lebendiger Ausführung nur eine kühle Aufnahme, wenigsten- war man ihr gegenüber ziemlich karg mit äußeren Zeichen der Anerkennung. Bei weitem mehr ward die Versammlung durch das zweite Orchesterwerk de- ersten Theil-, Beethoven- Ouvertüre zu „Coriolan", ergriffen. Der große Tondichter, der feiner eigenen Zeit so weit vorauSaeeilt war, daß er von dieser oft mißverstanden, von den Kunstgenoffen und Kunstrichtern von damals verkannt, heftig angefeindet und zuweilen selbst in dn musikalischen Preffe gröblich insultitt wurde — er steht dem gegenwärtigen Aeitbewußt- sein näher al- Irgend ein anderer Classiker und ist unserer Zelt in gewissem, d. h. im edelsten Ginne vielleicht der populärste