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Nein ! Wer log? Ha! Gott? Friedrich. Ortrud! JA; i : >4i- ESS Hör’! Vor allem gilt's, von hinnen nicht Zu fliehn: drum schärfe deinen Witz! Gerechten Argwohn ihr zu wecken, Ortrud. Willst du mir droh’n? Mir, einem Weibe — droh’n? 0 Feiger! Hättest du so grimmig ihm Gedroht, der jetzt dich in das Elend schickt, Wohl hättest Sieg statt Schande du erkauft! — Ha, wer ihm zu entgegnen wüsst’, der fänd’ Ihn schwächer als ein Kind! Entsetzlich! Wie tönt aus deinem Mund furchtbar der Name! Ortrud. Ha, nennst du deine Feigheit Gott? Friedrich. Friedrich. Du fragst? war’s nicht dein Zeugniss, deine Kunde, Die mich bestrickt, die Reine zu verklagen? Die du im düst’ren Wald zu Haus, logst du Mir nicht, von deinem wilden Schlosse aus Die Unthat habest du verüben sehn? Mit eig’nem Äug’, wie Elsa selbst den Bruder Im Weiher dort ertränkt? — Umstricktest du Mein stolzes Herz durch die Weissagung nicht, Bald würde Radbod’s alter Fürstenstamm Von neuem grünen und herrschen in Bra bant? Bewogst du so mich nicht, von Elsa’s Hand, Der reinen, abzusteh’n und dich zum Weib Zu nehmen, weil du Radbod’s letzter Spross? Ortrud. Ha, wie tödtlich du mich kränkst! — Dies alles, ja! ich sagt’ und zeugt’ es dir! Friedrich. Und machtest mich, dess Name hochgeehrt, Dess Leben aller höchsten Tugend Preis, Zu deiner Lüge schändlichem Genossen? Ortrud. Ortrud. Was gäbst du drum, es zu erfahren? Ich sage dir: ist er gezwungen Zu nennen, wie sein Nam' und Art, All seine Macht zu Ende ist, Die müh’voll ihm ein Zauber leiht. Friedrich. Dann begreif’ ich sein Verbot! Ortrud. hör' 1 Niemand hat hier Gewalt, das Geheimniss zu entreissen, Friedrich. Je schwächer er, Desto gewalt’ger kämpfte Gottes Kraft! Ortrud. Gottes Kraft ? Ha ! ha 1 — Gieb mir die Macht, und sicher zeig’ ich dir. Welch’ schwacher Gott es ist, der ihn beschützt. Friedrich. Du wilde Seherin! Wie willst du doch Geheimnissvoll den Geist mir neu berücken! Ortrud. Die Schwelger strecken sich zur üpp'gen Ruh’, Setz' dich zur Seite mir! Die Stund’ ist da, Wo dir mein Seherauge leuchten soll. Weisst du, wer dieser Held, den hier Ein Schwan gezogen an das Land? Friedrich. Nun Ihm Als die, der er so streng verbot, Die Frage je an ihn zu thun. Friedrich. So gält’ es, Elsa zu verleiten, Dass sie die Frag’ ihm nicht erliess' ? Ortrud. Ha, wie begreifst du schnell und wohl! Friedrich. Doch wie soll das gelingen? Ortrud. Friedrich. Du! — Hat nicht durch sein Gericht Gott mich dafür geschlagen? Ortrud.