52 Am 27. März 1800 traf er mit seiner Begleitung in San Fernando de Apure ein, dem Hauptorte der Kapu ziner-Missionen in der Provinz Varinas. Damit, sagt er, habe er das Ziel seiner Reise auf dem flachen Lande erreicht gehabt, um nun eine Zeit von drei Monaten aus Strömen zuzubringen. Der Schwager des Gouverneurs, Don Nicolas Sotto, bot sich ihm zur Begleitung an. Sie schifften sich auf dem Apure ein, der in den Orinoco fließt, fuhren auf ihm bis zur Stelle hinauf, in der er den Rio Negro aufnimmt, und lenkten nun in diesen Fluß ein. Die Beschwerden und Gefahren der Schiffenden waren eben so groß als das Erstaunen über den Anblick der schönen und wilden Natur, von der sie sich umgeben sahen. „Die Nacht," erzählt Humboldt, „war still und heiter bei schönem Mondschein. Die Crvcodile lagen am Ufer hingestreckt. Sie hatten sich also gelagert, daß sie ins Feuer schauen konnten. Wir haben zu bemerken ge glaubt, daß sein Glanz dieselben eben so mächtig anzieht, wie die Fische, die Krebse und andere Bewohner des Wassers. Die Indianer zeigten uns im Sand die Tritte von drei Tigern, unter denen zwei noch ganz junge. Weil nirgends ein Baum zu finden war, stießen wir unsere Ruder in die Erde, um die Hängematten daran zu befestigen. Alles blieb ruhig bis um elf Uhr Nachts; alsdann aber erhob sich aus dem nahen Wald ein so furchtbarer Lärm, daß es beinahe unmöglich ward, ein Auge zu schließen. Von der Menge wilder Thierstimmen,