Volltext Seite (XML)
33 Die Freunde hatten vermittelst ihrer Instrumente die vielfachsten Untersuchungen angestellt, und die Ergebnisse derselben gewährten eine große Ausbeute. Jetzt setzte die Kor vette Pizarro ihre Fahrt nach Centralamerika fort. Humboldt beobachtete die Seewinde, die in dem Maße gleichmäßiger wurden, in dem man der Küste Afrikas nahe kam. In der Nähe des grünen Vorgebirges fand er Seegräser mit Stengel von 800 Fuß Länge. Bald darauf erregten fliegende Fische seine Aufmerksamkeit. Am 1. Juli sahen die Seefahrer einen Mast aus dem Wasser ragen und trafen auf die Trümmer eines Schiffes, das von Seegras umrankt und überzogen war. Wie dieser Anblick sie zur Wehmuth stimmte, erregte bald darauf ein anderer sie zu andachtsvoller Bewunderung. Sie sahen zum ersten Male das Sternbild des südlichen Kreuzes. Humboldt sagt darüber: „Seit wir in die heiße Zone eingetreten waren, konnten wir jede Nacht die Schönheit des südlichen Himmels nicht genugsam bewundern, welcher in dem Maße, als wir nach Süden vorrückten, neue Sternbilder unfern Augen entfaltete. Man hat ein wunderbar un bekanntes Gefühl, wenn man bei der Annäherung gegen den Aequator und besonders, wenn man von der einen Hemisphäre in die andere übergeht, allmählig die Sterne niedriger werden und zuletzt verschwinden sieht, welche man von seiner ersten Kindheit an kennt. Nichts erinnert einen Reisenden lebhafter an die unermeßliche Entfernung seines Vaterlandes, als der Anblick eines neuen Himmels. Die Humboldt. Z