27 „Reise in die Aequinoctial-Gegenden" entnommen, auf das noch weiterhin des Näheren eingegangen werden soll. Charakteristische Stellen dieses umfangreichen Werkes werden wir theils wörtlich, theils — in Berücksichtigung des besonderen Zweckes dieser Schrift — in verkürzter Gestalt unserer Darstellung einflechten. Humboldt betrachtete es als ein Glück, in Bonpland einen Reisegefährten gewonnen zu haben, der bei großem Reichthum an naturwissenschaftlichen Kenntnissen sich durch edle Gesinnung ihm immer wcrthvoller machte. Beiden Naturforschern gab die Meerfahrt fortgesetzt Gelegenheit zu Beobachtungen und Untersuchungen. Am 11. Juni wurden sie durch ein sonderbares Schauspiel in Erstaunen gesetzt. Sie sahen das Meer von einer ungeheuren Menge von Medusen bedeckt. Diese bewegten sich mit einer Ge schwindigkeit, die das Bierfache der Meeresströmung war, und es dauerte ihr Zug nahe an drei Viertelstunden. Der beinahe metallische Glanz dieser Thiere, ihre in Violet und Purpur schillernden Farben machten einen angenehmen Kontrast mit der azurnen Färbung des Oceans. Zwischen der Insel Madera und der Küste Afrikas erwies sich die Meeresstille als besonders günstig, magnetische Beobach tungen anzustellen. „Wir konnten nicht aufhören," sagt Humboldt, „die Schönheit der Nächte zu bewundern; nichts gleicht der Klarheit und Helle des afrikanischen Himmels. Wir erstaunten über die Menge Sternschnuppen, die jeden Augenblick herunterfielen. Je mehr wir nach