—^ 68 M>— Quälende Besorgnis erfaßte Stanley bei dem Gedanken an die Verzögerung seines Werkes, dessen Gelingen doch gerade von möglichst raschem Vorwärtskommen abhing. Diese Verzögerung mußte für Stanley doppelt unangenehm sein, wegen der Möglichkeit, daß Livingstone Nachricht von seinem Anmarsch bekommen könne und ihm möglicherweise werde ausweichen. Mitte August erfuhr Stanley den Tod Farquahrs, der in Mpapua wahrscheinlich an einem Herzschlage gestorben war. Am 22. August griff, wie zu erwarten war, Mirambo den Hauptort Tabora an. Seine Leute und die mit ihm verbündeten Wangoni töteten eine Anzahl Araber, die sich ihm im freien Felde gestellt hatten. Nachdem Mirambo, ohne einen entscheidenden Schlag zu führen, mehrere Tage die Um gegend in Angst und Schrecken versetzt hatte, derart, daß sämtliche Araber schon davon sprachen, Unjanjembe aufzugebcn, zog er wieder ab. Stanley kam nach langen Erwägungen zu dem Entschluß, in einem weiten Bogen nach Süden die Gebiete Mirambos zu umgehen und, durch Uwinza nach Norden marschierend, Ujiji zu erreichen. Die Araber suchten Stanley auf alle mög liche Weise von diesem Vorhaben abzubringen. Wahrscheinlich gab ihnen seine Anwesenheit immerhin das Gefühl einer ge wissen Sicherheit in den kriegerischen Zeiten. Endlich waren die Vorbereitungen so weit gediehen, daß Stanley seinen Leuten ein Abschiedsfest geben konnte. Am 20. September 1871, also nach genau dreimonatlichem Auf enthalt in Unjanjembe, verließ er den Ort. Wie eine Zentner last fiel es ihm vom Herzen, als er mit seinen einundfünfzig Leuten Unjanjembe hinter sich hatte. Er nahm eine so geringe Anzahl Lasten und Bedeckungsmannschaften mit, um schneller ans Ziel zu kommen „zu der anscheinend unnützen Mission", wie er schreibt. Zunächst verfolgte Stanley eine direkt südlich nach Ugunda