die Wanjamuest Tippu Tibs und sangen einstimmig eines ihrer schönen Lieder, von denen Stanley ganz ergriffen wurde. Es liegt, wie der Verfasser dies unzählige Male beobachtet hat, thatsächlich ein ganz eigentümlicher Reiz in den Gesängen dieses Volksstammes, melodiös fremdartig, ergreifend und erregend sind die Weisen dieser Lieder, und niemand, sogar Angehörige anderer afrikanischer Stämme, können sich dem Zauber derselben entziehen. Der Kongo, auf dessen majestätischen Gewässern Stanley und die Seinen nun hinabglitten, erweiterte sich von da an immer mehr bis zu einer Breite von 1600—1800 Metern. Der Riesenstrom behielt seine Richtung gerade nach Norden bei. Wo immer die fremdartige Flotte bei den Dörfern der Uferbewohner erschien, erregte sie mit wenigen Ausnahmen ungeheure Wutausbrüche der Bewohner, welche sich überall als wirkliche Wilde gebärdeten. Die Kriegstrommeln und Elfenbeinhörner ertönten, die Luft trug den Schall von Dorf zu Dorf, von Stamm zu Stamm, den Fluß hinab und mel dete heranziehende Feinde, denn für solche hielten die User bewohner die Stanleysche Expedition, da in jenen Gegenden der Welt alles Fremde unbedingt als feindlich angesehen wird. Es ist ein greuliches Gesindel, welches die Ufer des Kongo bewohnt, bis beinahe hinunter zur Küste. Fast jedes Dorf lebt mit dem andern in tötlicher Feindschaft; Kämpfe sind dort an der Tagesordnung, wie bei uns Vereinsversammlungen. Wütend fallen sie um des nichtigsten Grundes übereinander her, beschießen sich mit vergifteten Pfeilen und schleudern ihre Lanzen, und was ihnen von menschlichen Wesen in die Hände fällt, wird ausgefressen. Sie sind alle Kanibalen und be trachten ihren Nebenmenschen als ein Stück Schlachtvieh. Es ist kaum zu glauben, wie roh diese Völker sind. Menschen fleisch erscheint, wenn irgendwie möglich, täglich auf ihrem Speisezettel, ebenso Hundefleisch. Dabei sind diese Wilden