Nus dem Morgenlande. 91 seines LcibcS, für welche sie die Farbe des ElektrumS wähl ten, einer Mischung von Gold und Silber, das in natür lichem Zustand in Flüssen und in Bergwerken vorkommt und nicht mit dem gleichnamigen Worte für den Bernstein ver wechselt werden darf. Neben der Eigenschaft des Glanzes haftete nach dem Glauben der alten Ägypter dem Golde eine typhonische, d. h. schädliche und Verderben bringende bei, welche sich merkwür dig genug in dem Urteil über das Gold bei den Moham medanern wieder findet. ES wird nämlich den frommen An hängern des Islam empfohlen und die Empfehlung meist auch befolgt, vor dem Gebete alle goldenen Gegenstände am Körper, wie z. B. goldene Uhren und Ringe, hübsch beiseite zu legen, um nicht satanischen Einflüssen anheim zu fallen. Der Goldschmied gehörte zu den ältesten Künstlern der Welt. Wenn wir auch nicht in der Lage sind, die verschiede nen Verrichtungen seiner Arbeit auf Grund vorhandener Abbildungen eingehender zu beurteilen, so beweisen die in ägyptischen Sammlungen ausgestellten Gegenstände aus Gold einen hohen Grad seiner Kunstfertigkeit. Der uralte ägyptische Gott Ptah, welchen die Griechen mit ihrem Hephai stos, die Römer mit ihrem Vulkan zusanimenstelltcn, galt in Memphis als der Schutzpatron der Goldschmiede, sein be sonderes Heiligtum führte deshalb den Namen der Gold schmiede, und sein jedesmaliger Oberpriester die Bezeichnung eines „Werkmeisters" im Dienste des Gottes. Memphis hatte für die Goldschmiedekunst eine hervorragende Bedeutung und noch in den Zeiten der Ptolemäer befand sich in dieser Stadt eine Münzstätte des Reiches. Daß Memphis in der Schmelz kunst von Metallen überhaupt einen besonderen Vorrang cin- nahm, beweisen die zu Tausenden vorhandenen Bronzen, welche in der Wüste in der Nähe des Serapeums bei Memphis noch heute gesunden werden. Es giebt einzelne Stellen, in welchen Bronzestatuetten zu Hunderten im Sande verscharrt liegen.