86 Aus dem Morgenlands. Gau, nach dem Negerlande Wawa zu, der Anfang des ägyp tischen Reiches. „Es ist die hohe gewölbte Treppe, auf welcher der Sonnen gott zur Zeit der Frühlingsgleiche nach ihrer Rechnung em porsteigt, um allen Menschen das Leben zu fristen. Anmutig zu leben, so heißt diese seine Wohnstätte. „Die beiden Ouelllöcher, also heißt das Gewässer. Das sind die Brüste, welche allem Gedeihen schenken. Sie sind das Ruhebett für den Nil." Nach vervollständigter Schilderung fährt er fort, um die Natur des Niles und des Schutzgottes Chnubis weiter aus zumalen: „Er steigt (bei Elephantine) achtundzwanzig Ellen empor und er sinkt bei Diospolis in Unterägypten bis ans sieben Ellen. Die Sonne der Frühlingsgleiche erscheint dort als Gott Chnubis. Er schlägt den Boden mit seinen Fuß sohlen und es mehrt sich die Fülle. Er öffnet den Riegel des ThoreS mit eigener Hand und die Thürcn seines Wasser- spundcs thun sich weit auf." In der weiteren Fortsetzung seines Berichtes, die sich zu nächst noch mit dem Wesen des Gottes beschäftigt, ergeht sich der Berichterstatter über die Insel und die Reichtümer der natürlichen Produkte in ihrer Umgebung. Vor allem sind es die Edelsteine und das zum Bauen verwendbare Material in den Gebirgen, welchen die Beschreibung gewidmet Wird. Jedes Erzeugnis wird mit botanischer und zoologischer Ge nauigkeit geschildert und jede einzelne Pflanze und Steinart ihrem Namen nach aufgeführt. Der König ist entzückt von der Darstellung und fühlt sich für die Zukunft beruhigt. „Meine Seele ist froh, so drückt er sich wörtlich aus, nachdem ich solches gehört habe." Er begiebt sich nach Elephantine, um dem ihm bis dahin unbekannten Gotte durch Opfer und Gebete seine Huldigung zu bezeugen, und der Gott ist nicht unempfänglich für diese königliche Verehrung. Der König erzählte: „Ich fand den Gott vor mir stehen, und ich betete ihn in Demut an Sein