46 Aus dem Morgenlande. schm Schriften um so zahlreicher, welche von der Mischung der Metalle handeln und chemische Prozesse berühren. Die Alchimie, die Mutter unserer Chemie, ging mit der Magie Hand in Hand und es setzt in Erstaunen, mit wel cher Auswahl von Mitteln man das gesteckte Ziel zu errei chen glaubte. Selbst die Heilkunde wurde in das Bereich der gnostischen Schulen gezogen. Die Beweise dafür liegen in derselben Papyrusrolle vor, mit welcher ich mich gleich näher beschäftigen werde. Es fehlt z. B. nicht an Rezepten, um das Blut zu stillen, nicht an anderen, welche sich auf die Beseitigung von Ohren-, Augen- und Fußleiden beziehen, auch nicht an Beschreibungen von Pflanzen und Mineralien, welche auf das Gebiet der matsria raeäies, verweisen. Die Gnosis umfaßte eben die Erkenntnis der Dinge in ihrem letzten Grunde und ihre Verbindung mit dem Namen „des großen Gottes", unter welchem das Dämonenreich als Ver mittler mit dem Anhänger der Gnosis stehend angesehen wurde. Der Hypnotismus gehörte zu den wirksamsten Mit teln, um diese Verbindung herzustellen und auf dem Gebiete der Wüsche und des Wissens die wirksamsten Erfolge zu erzielen. Der ägyptische Papyrus, von dem ich am Eingänge ge sprochen habe, ist seit dem Jahre 1829 Eigentum des Mu seums (eingetragen als Pap. Nr. 65) in der niederlän dischen Universitätsstadt Leiden. Er ward in Theben entdeckt und gelangte durch Ankauf in den Besitz jener Sammlung. Seine Länge beträgt 3,ii Meter, seine Höhe 25 Centimeter. Von beiden Seiten mit zierlichen Schriftzügen in enger Zei lenfolge bedruckt, hat er beim Aufrollen den Anfang cinge- büßt. Es sind deutliche Spuren vorhanden, daß sich der ehemalige Besitzer desselben häufig bedienen mußte, denn er ist abgegriffen und danach zu urteilen sein Inhalt häufig ge lesen worden. Der Name des Verfassers oder selbst nur der des Abschreibers oder Besitzers ist nirgends zu entdecken. Vielleicht stand er am Anfänge und ist bei der Zersplitte-