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Aus dem Morgenlande. 45 Gnostiker, welche sich vor allem an die Namen der Stifter der einzelnen Schulen und berühmter Theosophen wie Marcus, Valentin, Basilides, Jamblichus knüpfen, lassen ein ganzes Geisterreich erkennen, in welchem die Dämonen wie gehorsame Diener und Vermittler zwischen dem „großen Gotte" und dem Anhänger der Gnosis auftreten. Durch geheimnisvolle Mittel, auch die schrecklichsten Drohungen gehörten dazu, wur den sie gezwungen zu erscheinen und den Willen des Be schwörenden auszuführen. Mystische Namen und Titel spielten hierbei eine Ledeu- dende Rolle und dieselben, ihren gemalten oder geschnittenen Bildern beigefügt, galten als Schutzmittel gegen alles Un heil. Die in den europäischen Museen aufbewahrten gnosti- schen Steine können noch heutigestags als beredte Zeugen jener wunderlichen Lehren dienen, welche genaue Vorschriften über die Ausführung derartiger Talismane enthalten. So sollte z. B. ein goldener Ring von ganz besonderer Wirkung sein und vor jedem Unglück bewahren, an welchem ein Jaspis gefaßt war, der das geschnittene Bild einer Schlange zeigte, die sich in den eigenen Schwanz biß, darüber die Sonne, zwei Sterne und den Mond und daneben die drei Namen Abrasax, Jao und Sabaoth. Selbst jüdische Gottesge lehrte und christliche Bischöfe standen nicht an, der Dämonen lehre ihren Beifall zu schenken, denn sie spielen in ihren Äuße rungen und Schriften bei passender Gelegenheit häufig darauf an. Die Gnostiker schienen niemals in Verlegenheit zu sein, um selbst das Unmöglichste zu erreichen. Es gab förmliche Rezepte um glücklich zu sein, um Gegenliebe zu gewinnen und Haß hervorzurufen, um Träume zu haben und Träume zu senden, mit einem Worte, um jeden Wunsch in Erfüllung zu bringen. Sie legten damit den eigentlichen Grund zu dem ini Mittelalter allgemein verbreiteten Glauben an eine höhere Magie und wenn in ihren Schriften auch keine Vor schriften darüber enthalten sind, wie man schlechte Metalle in Gold verwandeln könne, so sind die Rezepte in den gnosti-