Aus dem Morgenlands. 7 schers reichen Anlaß zur glänzenden Bethätigung bei ihrer Entziffe rung boten. Acht Monate verweilte er dort in der Gesellschaft Mariettes und widmete sich mit vollerHingebung diesen sürdie altägyptischeSprach-, Geschichts- und Landeskunde unschätzbar wichtig gewordenen Arbei ten. Erst dann setzte er seine Studienreise nach Oberägypten zu den anderen Tempelpalästen, den Denkmalen und Felsengräbern am Wüstenrande des Nilthales fort. — Zwei Jahre lang hatte ihn die ser ägyptische Aufenthalt von der Heimat fern gehalten. Nach Ber lin im Jahre 1854 zurückgekehrt, wurde Brugsch vom Könige und Alexander von Humboldt in jeder Weise ausgezeichnet. Er habili tierte sich als Privatdocent an der Universität, und es fehlte ihm nicht an begabten Schülern, welche sein Werk erfolgreich fortgesetzt haben. Seine Studien arbeitete er zu einem großen historisch-geo graphischen Werk über bas alte Ägypten der Pharaonenzeit aus. Noch eine zweite Reise dorthin unternahm er nicht lange nach jener ersten. Diesmal machte er die Nilfahrt nach Oberägypten auf einem viceköniglichen Dampfer in Gesellschaft seines Freundes Mariette, der eben damals mit der Begründung des ägyptischen Museums zu Bulak bei Kairo beschäftigt war. Durch Humboldt warm empfohlen, machte Brugsch damals die persönliche Bekannt schaft des Chedive Said-Pascha, der ihm die Mittel zur Herausgabe seines ersten französisch geschriebenen Versuchs einer Geschichte Ägyp tens gab. Diese von ihm veröffentlichte „llistoirs ä'Lgxxto" ist die Grundlage seines späteren 1879 erschienenen umfassenden Werkes »Geschichte Ägyptens unter den Pharaonen" geworden. — Den wieder Heimgekehrten trafen herbe Schicksalsschläge. Sein Vater starb, und dieser Tod legte dem Sohne die Pflicht der Sorge für eine geliebte Mutter und einen fünfzehn Jahre jüngeren Bruder auf. Ein Jahr später schied auch sein hochherziger greiser Gönner Alexan der von Humboldt aus dem Leben, und der königliche Schützer und Förderer des Gelehrten, dessen besondere Wissenschaft nicht zu denen gehört, welche ihren Jüngern als reichlich melkende Kühe dienen können, verfiel jener schweren unheilbaren Gehirnkrankheit, die seinen reichen Geist für immer in Nacht hüllte und ihn stumpf und tot für alles geistige Leben uni ihn herum machte. Es kam eine schwere Zeit siir den Schützling des unglücklichen Monarchen. . . . In ganz ungeahnter Weise sollte Brugsch ans diesem engen