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Die Nadelhölzer Indien?. II Thaungyin, eines östlichen Nebenflusses des Salwin, etwa 100 Km östlich von Manlmein, entdeckt und nach ihm Linus kuttsri genannt. Sulpiz Kurz, der Curator des Herbariums an dem botanischen Garten in Calcutta, der lei der 1878 zu früh für die Wissenschaft ein Opfer des Klimas wurde, der Verfasser eines vortrefflichen Handbuches der Bäume und Sträucher von Birma, erkannte ihre Identität mit der schon früher aus dem indischen Archipelagus bekannten, von Junghuhn beschriebenen Linus klorknsü. Der Thaungyin bildet die Grenze zwischen Siam und der britischen Provinz Tenasscrim, die Thalsohle hat dort, wo die Bestände dieser Kiefer sich finden, eine Seehöhc von 180m; und es macht einen merkwürdigen Ein druck, im 17 o nördl. Br. in dem ungewöhnlich heißen Thale diese Kiefer als Bestandthcil eines ausschließlich tropischen Waldes zu finden. Reine Bestände bildet diese Art nicht. Die Kicfernbestände des Thaungyinthalcs sind Mischwälder, in denen der vorwiegende Baum neben der Kiefer der Eng baum ist, derselben Familie angehörig, wie der Salbaum. In Hinterindien vertreten die Wälder des Engbaumes lDiptervoarpus tubereulatus) die Stelle der Salwälder Vorderindiens. Sie bedecken ausgedehnte Landrücken, die aus Sandstein oder aus Ablagerungen von Sand und Kies bestehen und sich meist dem Fuß der Berge entlang ziehen. Hier herrscht viptorooarxus tuberoulutus in ähnlicher Weise, wie 8koroa robusta in den Salwaldungen Vorderindiens, und im Thale des Thaungyin-Flusses treten die eben genannte Kiefer mit dem Engbaum als vorwiegende Bestandtheile dieser Waldungen auf. In ihrem Aussehn erinnert diese Kiefer an die Pinie, starke wagerccht abstehende Aeste, die eine flach abgerundete Krone tragen. Die Rinde ist sehr dick und das Holz, wie das von Linus lonAitolis. und Linus ist sehr harzreich. Um das Harz zu gewinnen, werden die Stämme dieser drei so wie der andern indi schen Kiefcrarten häufig angehauen, aber ein Handelsartikel ist das Harz noch nicht geworden. Zwischen den Landrücken im Thaungyinthale, welche die Diptcrocarpus- und Kiefer-Bestände einnehmen, ziehen sich die Einschnitte und Thäler, durch welche Bäche und kleinere Flüsse ihren Weg zu dem Thaungyin-Flusse finden. Der Boden in diesen Thälern und Niederungen ist ein feiner tiefgründiger Lehm, der von den hohen Gebirgen, die das Thal einschließen, herabgeschwemmt wird. Auf diesem Boden wächst der Teakbaum, mit anderen Bäumen und Bambusen gemischt. Daß das Klima in den Wäldern der Linus Nerkusii angenehm wäre, kann nian nicht sagen. Allerdings zeigt das Thermometer kein höheres Maximum als in Dehra Dün, aber 12—15° C. ist die nie drigste Temperatur die überhaupt vorkommt, und die mittlere Monatstem peratur liegt zwischen 25 und 29 Grad des 100 theiligen Thermometers. Dies sind die Temperaturverhältnisse von Maulmein, das, wie schon erwähnt, an der Küste 100 Km westlich liegt. Dabei ist der Regenfall viel größer als in Dehra Dün. In Maulmein beträgt der mittlere jährliche Regenfall 4820 mm, die Regenzeit dauert 6 Monate, vom Mai bis Oktober, und wäh rend dieser Zeit fallen 97°/g der gesammten Regenmenge. Es kommt in