2 Einleitung. 1) We» ein wissenschaftliches Studium beginnt, des sen erste Bestrebung muß darauf gerichtet seyn, seinen Geist dadurch für die Aufnahme der Wahrheit empfang, lich zu machen, daß er über die Gegenstände und Der» hältnisse, welche er zu untersuchen Willens ist, alle die unreifen und übereilt angenommenen Meinungen, die dazu beitragen, ihn zu verwirren oder irre zu leiten, aufgicbt, oder wenigstens nicht mehr so fest halt; und daß er sich für die vorurtheilsfreie Annahme jeder Fol» gerung, die auf sorgfältiger Beobachtung und logischem Beweise beruht, — sollte sie auch den Ansichten entge. gen seyn, die er früher selbst gewonnen, oder ohne weitere Prüfung von Andern erhalten hat, — durch eine Art von Anstrengung und Entschluß kräftigt. Ein solches Streben ist in der That der Anfang derjenigen intellektuellen Disciplin, die einen der wichtigsten Zwecke aller Wissenschaft bildet. Es ist die erste Annäherung an jenen Zustand geistiger Reinheit, die uns allein für eine volle und stete Wahrnehmung moralischer Schön» heit sowohl als physischer Zweckmäßigkeit befähigen kann. Es ist „der Augentrost und die R^ute," mit welchen wir »unser Gesicht schärfen" müssen , bevor wir die Grund» ,üge der Wahrheit und Natur auffassen und betrachten rönnen. - (")