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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.01.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-01-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187701304
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18770130
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18770130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1877
-
Monat
1877-01
- Tag 1877-01-30
-
Monat
1877-01
-
Jahr
1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.01.1877
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590 der Haupt au- mannichsaltigen Gründen so vielen Schwankungen au-gesetzt sind. Doch überlasten wir, am nicht zu vielen Raum in Anspruch zu nehmen, unseren Lesern, die sich dafür interessiren, die Mühe der vergleichenden Zusammenstellung. verschiedenes. ? Au- der Fremde. Die optimistische Stimmung an der Pariser Börse hielt während der verflossenen Woche an. Man schiebt den Pereire einen großen Antheil an der Steigerung der französischen Rente zu. Daß sie wieder in „Franzosen" thätig sind, liegt auf der Hand. ES gilt eine Ausschwänzung der deutschen Spekulation, welche auf Grund der ungünstigen Chancen de- Unternehmen- und seiner starken Mindereinnahmen lu t>LN38e operirt batten. Die Haussi-.r- wollten sich auch einmal ein Vergnügen machen, und wenn e- ihre Mittel erlauben, warum nicht? — An der Börse ist ja Alle- verzinslich; jede Stunde kann ein anderes Bild bringen. Jetzt aber geht cS aus die MonatSabrechnung loS, und da heißt eS die Zügel stramm halten. UebrigenS hat sich die französische Rente vollständig demokratisirt. Die iin großen Schuldbuche eingetragenen 748 Mil lionen vertheilen sich auf 4 V« Millionen In skriptionen, deren Durchschnitt nicht 170 FrcS. Rente übersteigt. Die Anlage in Rente verdrängt immer mehr auch aus dem Lande die Hvpothekar- obligationen. Die Einschränkung in Handel und Industrie, die Menge unbeschäftigter Capitalien tragen naturgemäß dazu bei, den RentencourS zu steigern. ES erklärt sich daraus, warum die Contre mine, welche vergeblich bis jetzt auf die Intervention der Politik hoffte, jeden Monat bei der Liquidation eine Niederlage erleidet. — In den letzten Tagen der Woche fanden übrigen- weniger Comvtant- käufe in Renke statt. ES ist wohl erklärlich, daß der hohe CourS etwa- für VieleBedenklicheS hat.— lieber die Beschlüste der Negierung hinsichtlich deS Credit foncier haben unsere Leser schon daS Näbere erfahren. Hoffentlich bleibt auch Herr v. Soubeyran, der ja daS Institut durch seine eayptischen Speculationen in die Tinte geführt hat, nur so lange Vicegouverneur, alS zur Abwickelung nothwendig ist. Ein solcher notorisch wag halsiger Börsenspieler paßt nicht für eine Boden- credil»Anstalt. — Der Syndikus der Fallit maste der Laogae kranco-HoIlanclai-iS hat in der Gläubigerversammlung derselben die Aktiva auf 15 Mlllionen, die Passiva auf 55 Millionen an gegeben, wovon 14 Millionen in Forderungen sestliegen. Für den Augenblick ist also bloS 1 Million zur Vertheilung da. Der Syndikus reeurrirt auf eine Nachzählung von 250 FrcS. per Aktie und auch SchadloSanspruchannahmeder Verwalter und Commistare der Gesellschaft Der geflohene Direktor der Union-Credit-Bank cn Brüssel, Emerique, sitzt noch immer in MazaS fest, doch scheint e«, daß feine Auslieferung an Belgien Chancen hat. — Der neueste Statu- der Bank von Frankreich zeigt den Rückfluß de- Geldes. — Der Finanzminister hat die Einnahme au- den indirekten Steuern im Jahre 1876, ver glichen mit den Anschlägen und mit den Ein nahmen de- verflossenen Jahre-, veröffentlicht. Danach betragen die Einnahmen: 2.105,759,000 Franc-; die Veranschlagung lautete aus 1,952,48.1,000 FrcS. ; die Einnahme de- JahreS 1875 lieferten 2,042,180.000 FrcS. Allerdings sunctionirten während deS abgelaufencn JahreS neue Steuern, welche 1875 ganz oder theiliveise fehlten, doch auch unter Berücksichtigung dieses Ilmstandes bleibt noch ein PluS von 37 Millionen zu Gunsten von l876. Tie Besorgnisse, welche der Finanzminister bei der Budgetdebatte in der Kammer (auS Politik, um allen Schmälerungen zu wehren) hatte laut werden lasten, haben sich also in keiner Weise bestätigt. Der englische „Economist" bespricht in seiner neuesten Nummer einen curiosen Fall, der aus der Stock-Börse vorkam und zeigte, daß dies Institut in scinen Normalbestiminungen bedeutender Ver besterungen bedarf. Doch der Engländer ist ein mal sehr konservativ, und gar daS Publicum au der Stockbörse! — Ein Makler fragt einen Jobber, zu welchem Preise er Rumänische Bank aktie» verkaufen will; der Jobber nennt einen PreiS, weit unter dem, zu welchem reelle Käufer au dem Markt waren, und an welche auch der Jobber unmittelbar nachher zu den höheren Preise verkaufte. DaS Comitö der Börse beschloß darau hin in sk,ner Majorität, daß der Jobber sich nur eineS Vergehens geringeren GradeS schuldig gemacht und erließ ein TadelSvotum gegen ihn, während die Minorität der Ansicht war, daß er de-wegen aw der Börse auSzustoßen se» Ein großer Tbeil der Mitglieder der Stockbörse scheint der Meinung der Minorität zu sein, denn alS ein Mitglied derselben de-wegen auStrat, wurde er mit großer Majorität in daS Comite wieder gewählt Die Sache machte viel von sich reden ; der „Economist" findet die ganze Sache lächerlich und die Be stimmungen de- Reglement- der Abänderung be dürftig. Die Detaildarlegungen deS BlatteS über die Abschlüsse der Londoner Actienbanken haben für unsere Leser kein Interesse. Diese Institute unter scheiden sich ganz und gar von unseren deutschen Banken. ES sind reine Di-contbanken. — Hin sichtlich de- NrtheilS de- Pariser Handelsgericht Über die Guanoasfatre der Firma Dreyfuß urtheil der „Economist", daß, abgesehen von dem noch auSstehenden Entscheid der Apellinstanz, den In habern der Peruanischen Staatsfonds kein großer Vortheil daraus erwachsen werde, wenn nicht noc; andere Puncte zu ihren Gunsten entscheiden würden. Mit der ausführlichen Motivirung verschonen wir unsere Leser. Wahrscheinlich besitzen sie leider von heimischen Papieren schon genug Guano, um sich noch mit den Peruanischen zu befassen. ^ In der n-nlich stattgesundenen außerordentlichen Zersammlung der Suez-Canal-Gesellschaft schätzte ^err v. LefsepS die Nettorevenue für 1876 auf ,500,000 oder 1,600,000 FrcS; zu dieser Zu nahme um 50 Proc. in den Einnahmen wurde die Vertheilung einer Super-Dividende von über 2 FrcS. 80 C über die 5 proc. Zinsen per Aktie zestattet. ES ist aber außerdem zu bemerken, daß die Ausgaben bedeutend sich vermindert haben, so daß dieZunahme de- Profit- nicht 50 sondern lOOProc. »eträgt. Wegen der commerziellen Depression in kgypten hat die Gesellschaft ihre Landverkäufe nicht so betreiben können, wie in früheren Jahren, und ebensowenig ihre unbeschäftigten Gelder an- ;ulegen vermocht. — Die englischen Eisenbahn abschlüsse zeigen zwei Facta, die auch auf deutschen Bahnen in Folge der Krisis sich bcmerklich machten: die Zunahme der Frequenz in der dritten Wagknclasse gegenüber der Verminderung in den höheren Elasten und die Abnahme der Ausgaben für Kohlen und CoakS. — In den Vereinigten Staaten klagt man über den Mangel an kleiner Silbermünze, trotzdem der Bericht der Münze der Verrinigten Staaten über die erste Hälfte de-Fiskaljahres (Juli-Dccember) von der wachsenden Thäligkeit derselben Rechen- 'chaft giedt. Tie Banken und kleine Händler empfinden den Mangel in gleicher Weise und md genöthigt, sich ihren täglichen Bedarf an lleiner Silber-Münze mit 1 Proc. Provision von den Geldwechslern zu verschaffen. DaS würde noch ärger werden, wenn auch nur ein theilwciser Erfolg dem Streben die gesetz'iche Währung deS Silber- au-zudehncn, zu Theil würde. Der fortdauernde Goldabfluß auS der Bank von England vermochte nicht den DiScont in London höher zu schnellen. Noch immer steht die Bankreserve auf 14,591,000 Lstrl., und Niemand erwartet cine weitere bedeutende Abnahme der selben gegenwärtig, wegen deS bevorstehenden Rückflüsse- von Gold auS den Provinzen. Aus der Bankwaren indieser Woche 524,000 Lstrl. zu Erport geflossen und 399.000 Lstrl. waren in dieselbe wieder zurückgekommen, so daß die Gold abnahme bloS 125,000 Lstrl. beträgt. — Wie an anderen Plätzen thaten die Deckungen der BaissierS daS Beste an der Erhöhung der Course der Effecten an der Londoner Stockbörse Die Ein nahmen der englischen Eisenbahnen in letzter Woche zeigen ein Minus. -u- Leipzig, 29. Januar. Die Ultimo - Regu - lirung an der Berliner Börse findet im laufenden Jahre an folgenden Tagen stati: Einreichung Zur^ctempfang erkläruug des Lcontrvs deS Liefrruugszrtt. Ultimo Januar 27. 29. 30. 3l. Februar 24. 26. 27 28. März 27. 28. 29 3t. April 26. 27. 28. 30. Mai 28 29. 30. 31. Juni 27. 28 29. 30. Juli 27. 28. 3V. 31. August 28. 2» 30. 31. September 27 28. 29. Octbr. l. Oktober 27. 29. 30. 31. November 27. 28 29 30. December 27. 28 29. 31. Die Differenzen werden am Werkeltage nach dem Ultimo bezahlt. -u- Leipzig, 28. Januar. Wir haben bereit- die bevorstehende Emission von neuen .'»Procent Pfandbriefen der Deutschen Hypotheken bank in Meiningen signalisirt. Wie bekannt, erfreuen sich bereit- die alten Pfandbriefe deS ge nannten Institut- unter dem Capitalisten-Publicüm großer Beliebtheit und dürften sonach auch die neuen Pfandbriefe, alS Papier von unzweifelhafter Sicherheit, eine gleich gute Aufnahme finden und rasch placirt werden. Die pünktliche Zahlung von Capital und Zinsen der Pfandbriefe wird in erster Linie durch die unbedingte Haftung der Gesellschaft mit ihrem gesammten Vermögen, ferner durch die Nieberlegung eines den äuS- gegebenen Pfandbriefcn wenigsten- gleichen Be trage- guter hypothekarischer Forderungen in dem Portefeuille der Gesellschaft unter Controle dcS RegierungScommistars gesichert. Der Sub skription SpreiS ist auf 100^/4 normirt. Am hiesigen Platze nimmt da-Bankhaus Becker ckCo. noch heute, am 30. Januar, Zeichnungen auf diese sich als Capitalanlage besonder- qualificirenden Pfandbriefe entgegen. -u- Leipzig, 29. Januar. Die bei der Allge meinen Deutschen Creditanstatt zahlbaren Silber- coupon- werden bis mit 3l. d. M. zum Couri von 191,50 eingelöst. — Die Einnahmen an Zöllen und gemein- schaftlichen Verbrauchssteuern, sowie an deren Einnahmen im deutschen Reiche für die Zeit vom 1. Januar biS zum Schluffe deS Monat- December 1876 (verglichen mit der Einnahme in demselben Zeitraum de- Vorjahr-) betragen: 1) Zölle und gemeinschaftliche Verbrauchssteuern 267,941,341 (-s- 5.013,675 .4), 2) Wechsel stempelsteuer 6.874.596 ^ (— 338,582 ^k). 3) Post- und Telegraphenverwaltung 116,967,738 (-s- 1,997,135 ^ck), 4) Reichseisenbahnverwaltung 31.179.098 (-j- 847.664 ^k). A Aus dem Eisenbahn-Ausschüsse In der gestrigen Sitzung de- Eisenbahn An schusses kam abermals die Vorlage über die Dux- Bodenbacher Balm zur Verhandlung ES Han delte sich dabei wieder um die der Aussig Teplitzer Eisenbahn zu gewährende Steuerfreiheit, und der Ausschuß genehmigte einen VermittlungSantras de- Abgeordneten Herbst, welcher in der That allen billigeren Anforderungen entspricht. Wenn die BetriebSrechnung der drei zu susionirenden Linien eine gemeinsame ist, so muß notbwendiger- weise dievon der Au'sig TepliperBahn zu entrichtende Steuer eine geringere sein. alS wenn die Steuer ausschließlich nach dem Einkommen der activen lussig-Teplitzer Bahn bemessen würde. Wir glauben, meint die „N. fr Pr ", die Verwaltung »ieser Bahn wird diesen AuSweg um so eher ac- ceptiren, als der Au-schuß überdies eine Bestim mung in daS Gesetz aufnahm, durch welche der Staat ermächtigt wird, die Dur-Bodenbacher Bahn eventuell selbst zu erwerben. DieserBeschluß st auch insofern bedeutsam, alS der Ausschuß damit einen Willen manisestirt hat, Alle- zu thun, um den ConcurS einer bestehenden Bahn zu vermeiden. Insofern ist daS Votum dcS Ausschusses sehr wichtig, obwohl eS kaum zu glauben ist, daß eS )rcckt«iche Anwendung finden wird tz ES liegt unS vor die erste Nummer (dalirt vom20.Januar)deSVereinSblatts der deut schen Eisenwaarenhandlungen, herauS- gegeben von der Direktion deS Vereins deutscher Eisenwaarenhandlungen (Rappe L Arndt) in Dortmund, unter Mitwirkung deS Vorsitzenden de- Central-AuSschusscS Der AbvnnemcnlSpreiS beträgt pro Quartal 2 ^ für Verein-Mitglieder, 3 für Nichtmitgliever, und ist pränumerando an die Direktion, Firma: „Einkaufsgeschäst deutscher Eisenwaarenhandlungen Rappe <L Arndt in Dortmund" frei cinzusenden. Die Versendung de- VereinSblatteS erfolgt an die Abonnenten franco unter Kreuzband. Der Inhalt der Nummer bringt ein Protokoll über die erste Sitzung de- Central-Äusschuffes am 12/13. Januar und außer einer ersten Liste der Verein-Mitglieder, Vereinsmittheilungen und einen Artikel üüer den gegenwärtigen Stand der BereinSangelegenheitcn, welcher von den Kämpfen gegen die Grossisten spricht, welche die Fabrikanten gegen den Verein zu beeinflussen suchen. Es hat sich herauSgestellt, daß das projectirte Verfahren, zuvor L)fsertcn einzuholen und erst nachher den Bedarf der Mit glieder einzusammeln, nicht praktisch ist, da die großen leistungsfähigen Werke ihre äußersten Preise erst dann stellen, wenn sie wissen, um welche größere Quantitäten es sich handelt. Es muß also die Einsammlung deS Bedarf- für einen be stimmten Zeitraum unbedingt vorhergehen und wird die zweite Nummer des VereinSblatteS (am 31. Jan.) den Gesammtbedars de« Vereins für die nächsten drei Monate in einer bestimmten Anzahl von Artikeln publiciren. d- Die einst so blühende und vornehme schweizerische „Nordostbahn" ist einstweilen auch unter die Aschenbrödel gerathen. Wegen unrentabler Zweigbahnen hat sie Prioritätsaktien schaffen und Millionen ausnehmen müssen, so daß die Actionaire zu ihrem nicht geringen Schrecken vom Pserd auf den Esel gerathen sind, d. h. von 8 auf 3 Proc. Dividende. Der Cours der Aktien hat demzufolge die Höllenfahrt an getreten: einst über 600, jetzt keine 200. Einer der Herren Direktoren der Bahn, der Thurgauer Häberlin, benutzte seine Vorkenntniß, bevor ein „ehrendes" Publicum etwas ahnte, schleunigst aus Baisse zu speculiren und 12,000 Fr. ein- zusackcn. Für solche Unverfrorenheit haben ihn seine College» nach Gebühr vor die Thür gesetzt -d- Die neuerdingS ausgetauchten Besorgnisse wegen der Nichtvolleinlösung deS Juli-Actien- coüpons der österreichischen Nordwest bah n, denen wir bereis entgegentraten, sind', wie dem „Franks. Act " auS Wien mitgetheilt wird, auf einen tendenziösenConcurrenzkampf zurückzuführen, der von einer anderen Bahngesellschast gegen die Nordwestbahn geführt wird. Die Einlösung des JulicouponS ist schon auS dem Grunde gesichert, weil der BaufondS, conform dem Beschlüsse der Generalversammlung vom Jahre 1875, noch für einen eventuellen Abgang herhalten muß. — Naphtha-Industrie. Man schreibt der „N. fr. Pr." auS Krakau vom 26. Jan.: Bekanntlich ist aus Veranlassung deS galizischen LandeSausschusseS auch in Krakau eine Enquete zum Zwecke der Förderung der volkSwirthschast lichen Interessen GalizienS eingesetzt worden, welche ursprünglich blos die Ausgabe hatte, die seitens de- LankeSauSschusseS an sie gerichteien Fragen zu beantworten. Wie wir vernehmen, hat sich jedoch die Enquete mit den wirthschaft- lichen Interessen WeftgalizienS im Allgemeinen beschäftigt und erwägt jetzt die Frage der He bung der Naphtha Industrie in Westgalizien. ES ist nämlich Thatsache, daß in vielen Ortschaften in diesem Theile Galizien- reichhaltige Naphtha quellen vorhanden sind. Schon oft wurde der Versuch zu deren Ausbeutung gemacht. DaS Experiment scheiterte aber stets an dem Mangel an den hierzu erforderlichen Mitteln. Die Kca kauer Enquete wird sich, wenn eS ihr gelingt, diesen Industriezweig in Westgalizien zu fördern, unbedingt die Bevölkerung zu um io größeren Danke verpflichten, als hierdurch nicht nur der in der jüngsten Zeit rapid gestiegenen Theuerung diese- Leuchtstoffe- abgeholsen, sondern auch durch Schaffung einer neuen Beschäftigung für die brodlosen Arbeiter und Taglöbner dem zunehmen den PauperiSmuS gesteuert werden dürste. — Landwirthschaftliche Ausstellung in Prag. In den Tagen vom 8. bi- zum 16 September 1877 soll, wie wir dem unS mit- getheilten Programm entnehmen, aus dem lanv wirthschasllcchen Markt- und Expositionsplatze im Bubencer LanveSthiergarten bei Prag vom LandeSculturrathe de- Königreichs Böhmen eine landwirthschaftliche Lande--Ausstellung veranstaltet werden. Die Ausstellung wird umfassen Land- wirthschastliche HauSthiere jeder Art, Boden Produkte, Forstwirthschaft, Berg- und Hüttenwesen, landwirthschaftliche Industrie, landwirthschaftliche Unterrichtsmittel, landwirthschaftliche Maschinen und Geräthe. Anmeldungen zu dieser mit Staat- Preisen auSgestatteten Ausstellung werden mittelst Benützung auSzugebender Formularien bis l5 Juli 1877 im Bureau deS LandeSculturrathS, Wenzel- Platz Nr. 6 54 neu. II, entgegengenommen Zu gelassen werden auch fremdländische Objecte, doch haben dieselben keinen Anspruch aas Staat-Preise Mit der Durchführung de- Unternehmen- ,st daS iändig« Markt-Au-stellungS-ComitS de- Lande- culturraths für da- Königreich Böhmen betraut und wird im Sinne geschäft-ordnungsmäßiger Be limmungen durch eine entsprechende Zahl von Fachmännern bebufS Bildung von Sectionen verstärkt. —h— In Paris ,st jetzt der schwec erlsche Gesandte Kern nebst seinen industriellen Berathern eifrig bemüht, für den neuen Handelsver trag mit Frankreich anständige Bedingungen zu erlangen und den Rückfall in daS leidige Schutz zollsystem zu verhüten. Der vom eomsvi! saperioui' cku commerce auSgebrütete allgemeine Zolltarif bedroht nämlich die fremden Erzeugnisse mit den empfindlichsten Zollerhöhungen, welche zum Theil förmlichem Ausschluß gleichkommen. London, 28 Januar. In Folge der weitersn Ausdehnung der Rinderpest in Deutsch land ist durch Verordnung de- MinisterrathS nunmehr anch die Einfuhr von Schmalz, Heu, Häuten, Hörnern, Hufen, Dünger und frischem Fleische aus Deutschland und Belgien verboten worden. ^ Russisches Eisenbahnwesen. Der „Zeitung de« Vereins deutscher Eisenbahnverwal tungen" entnehmen wir folgende me,k.vürdlgeTat sachen. welche zeigen, welche Opfer der russische Staat bei seinem Eisenbahnwesen zu briugen hat. Die Gesammtschulv der russischen Privalbahnen an den Staat betrug am 1. Januar 1876 für geleistete ZinSgarantiezuschüsse 142.463.50» Rubel und 1,416,351 Pfund Sterling, waS zu dem heutigen Course von 30 Proc. 153,791,317 Rubel auSmacht. Dazu kommen noch weit bedeutendereVor- schüsse » oovto Betriebs Desicitdeckung, Schienen- auSwechselung, Bauvollendung Bei einer Gesammt länge deS russischen Eisenbahnnetze- von weniger als 20,000 Werst hat schon jetzt der Staat ein Guthaben von über 40,000 Rubel für jede Bahn «erst, ein Preis, zu dem die Bahnen zum Thci! gebaut wurden, zum Tbeil leicht herzustellen wären; sämmtliche im Prioalbesitz befindlichen Actien, Obligationen rc., welche aus russische Bahnen lauten, stellen somit in Wirklichkeit einen Antheil an einem Vermögen dar. das schon jetzt überschuldet ist. AuS officiellen Angaben erhellt, daß schon 1874 daS Guthaben der Regierung an die Bahnen aus den Zinßgarantiezahluugen, den consolidirten Obligationen, sowie den m Besitz der Regierung befindlichen Actien die enorme Summe von 909,661,396 Rubel repräsentirte, d. h. in runder Zahl 63 Procent deS Gefammt- GrundcapitalS der verschuldeten Bahnen; sic bk trägt ca 209 Procent des ganzen Aktienkapitals und ca. 247 Procent desjenigen ActiencapitalS, welche- sich in Privathänden befindet. — Dabei ist in Betracht zu ziehen, daß die Hälfte deS Eisenbahnnetzes erst seit fünf Jahren in Betrieb steht, und daß die neuen Bahnen, wie die Oren- burger, die Uraler, oder gar die definitiv ge nehmigte Sibirische Bahn in ihren Betriebs ergebnissen noch weit hinter den schlechtesten älteren Linien Zurückbleiben werden. (Eingesandt.) Portla»d-Ske«e»tfabrik Gößr-itz. Diese- Unternehmen ist eine von denjenigen Aktiengesellschaften, bei welcher voraussichtlich auch in diesem Jahre eine Dividende nicht vertheilr wird, angeblich de« schlechten Geschäftsganges halber, obgleich verschiedene Actionaire den Grund theils in theurer Verwaltung, theil- in fort gesetzter Belastung, theilS in Gründe» suchen, welche wir im Interesse de- Unternehmen- vor läufig hier nicht weiter erörtern wollen. DaS Unternehmen selbst ward im Jahre 1871 gegründet und die Fabrik neu erbaut. daS Grund stück nicht zu theuer gekauft, die Maschinen noch vor der damaligen Erhöhung der Ersenpreise billig acquirirt, da- Rohmaterial in nächster Nähe billig angekaust, so daß viele Faktoren vorhanden waren» daS Unternehmen prosperirend erscheine» zu lassen. Der Prospekt war denn auch glänzend auS gestattet, unterschrieben von dem herzoglichen Notar Herrn Große (Justizrath), dem herzoglichen Berg inspector Herrn Wohlfarth, dem Inhaber deS bekannten CementgeschäftkS, Herrn C. F Kindeisen in Chemnitz, dem derzeitigen Direktor Herrn Bettziech, nebst dessen Schwiegervater Herrn Pietzschel, welcher daS Grundstück dem Verein überlassen hatte. Den Actionaire« war der Schutz in Rechts fragen durch einen Notar gewährt, die Beur- theilung der Kalklager einem Techniker anver traut, der Verkauf de- Fabrikates großtentheilü durch daS bedeutende Cementgeschäst in sicherste Aussicht gestellt und die kaufmännische Vorsicht Herrn Bettziech anvertraut; unter solchen Um ständen durfte eS nicht Wunder nehmen, wenn sich daS Capital engagirte, welchem eS alS sicherste Anlage empfohlen war. 14 Procent und mehr Dividende waren in Aussicht gestellt und konnten der Glaubwürdigkeit kaum mangeln, »w so mehr. alS die Herstellung guten CementeS von einem der kompetentesten Sachverständigen garautirt war, welche- Fabrikat dem besten^englischenjund Stettiner Cement gleichstehen sollte. Voraussichtlich mußte bei versprochener gleicher Qualität auch die ähn liche Rente, wie in England und Stettin 20, 30 und 35 Proc, wenigsten- möglich werden. Ver lockender hätte allerdings ein Prospekt nicht sein können, um so mcbr überrascht die Enttäuschung, welche die Actionaire erfahren werden, worüber wir unS demnächst weiter au-zusprechen gedenken Leipziger Lörse am 29. Imuar. Narb allen von den aukwärtigen Börsen vorliegenden Nachrichten tritt «S ziemlich deutlich zu Tage, daß iw den M-eisrn der t>,»>« kn,i>e«'rin lebhaftes Interesse für die Hausse besteht Der politischen Sorgen hat man sich fast ganz ratschlagen. z,m Mindesten machen die hin und wieder . russische' inrhr u speculat' ^vaare nagrtrel Zweifel welkt ) hielt ai mäßig z punct i weniger betrage «ausort gangen paprere wertbe mehr 9! druck ii aahm vlestalti t it von rmistaü , aS Jei aus stl seit ein »vollen Bessere > ». an rel Sää größer« Pfand l -Ulqem Man«! Obliga triefe Lus lebhaft l'üpzig ,Zre>bu vl-ßnii Halber l.hrten lagen i iaours« ^ Pro I« laug; cUoaS ziemlic z>rml,< Für immer r>»e s n-erthe l'eipz'k und 0 Mich- Int l5hrmi Zmm> «oi Devis« drvorz Hchlei und I Ori l'vose Bo besser oer Holla lehr; ZU al Oe Berte stark ktwac 2 -Schr der Z r-örs 125.: Nhen F«br l'vmt « unS Ban Berü t». l 4»m Meirt Note «c Sou Wert lvml Effec Debi «cti> i Liug »kse Ban Nal tu Ln Hon oeS v,e i t5. V Iah zwöl ,1b 37V 68V Ott N4' 1351 1- ? 2». I St« «4 F- '
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