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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.01.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187701039
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18770103
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18770103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1877
-
Monat
1877-01
- Tag 1877-01-03
-
Monat
1877-01
-
Jahr
1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.01.1877
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50 Deckung-« und Meinungskiiufe und in Folge dessen eine Besserung der Course aus allen Gebieten. Die Jahresabschlüsse der Banken werden jeden- sall- daran profttiren. Wieviel schon vorher Wissende davon Gebrauch zu machen im Stande waren, wird allerdings im Verborgenen bleiben. — Man hatte übrigen- allseits auf eine Ver längerung de- Waffenstillstandes gerechnet, da für Rußland ostenbar Momente Vorlagen, welche ein augenblickliche- kriegerische- Vorgehen nicht vorau-sehen ließen, und russische Biätter die- auch zum AuSdruck gebracht hatten. ES is dorauSzusehen, daß die Börsenparteien die Lag in ihrem Sinne au-zubeuten suchen werden. Die Haussier- werden in der neuen Verschiebung die Gewißheit erblicken, daß eS zu einem Kriege über haupt nicht kommen wird, daß Rußland bloS imponiren wollte und sich mit einem möglichen Abkommen zufrieden geben wird; während die Baissier- den Standpunkt festhalten werden, da; die Verwickelung ungelöst geblieben und die Ent scheidung nur HinauSgeschöben worden ist, waS aber nicht auSschließt, daß auch hier eine Wen düng je nach Umständen statt findet. Die Berichte von den deutschen Plätzen ließen übrigen- den Stücke-Bedarf der Contremine zum Ultimo durchaus nicht so unbedeutend erscheinen, al- e- anfangs hieß, und war viel auf Januar abgegeben worden, ein Umstand, welcher den Häussebestrebungen zu Gute kommen mußte. Im Jahre 1876 war der Zuwachs an neuen Eisenbahnen in Oesterreich immerhin ein größerer a!S im Vorjahre, nämlich 7l9 Kilometer. Davon entfallen 442 auf Oesterreich, 277 auf Ungarn Unter Abrechnung jener Strecken, die in der Ver waltung ausländischer Gesellschaften sieben (100 Kilometer), stehen jetzt in Oesterreich 107,50 Km in Betrieb, während auf Ungarn 6659 Km. fallen Indeß betrifft die Zunahme der Bahnen nament lich in Cisleithanien ausschließlich Staat-bahnen die Privatthätigkeit blieb Null. Hinsichtlich der LörsenzustLnde in Wien werden folgende charakteristische Zistern angeführt: Die Zahl der Theilnehmer am Arrangement ist von 783 im Vorjahre auf 550 gesunken; die der auf' gegebenen Schlüffe von 2,800,000 auf 2 Millionen Dir Zählung -er Worte in tele graphischen Depeschen. Die Unbekanntschast mit den Bestimmungen hierüber giebt vielfach Anlaß zu Differenzen und ru Aufenthalt bei Aufgabe der Telegramme. ES sollen daher die wesentlichsten dieser Bestimmungen nachstehend angedeutet werden. Im internen deutschen Verkehr, sowie im Verkehr mit allen Ländern Europa-, ferner mit dem asiatischen Rußland, der asiatischen Türkei, Algerien und Persien ist die Länge eine- Worte- auf 15 Buchstaben, für den Verkehr mit den übrigen außereuropäischen Ländern aber auf 10 Buchstaben festgesetzt. (Da- gilt in nicht chistnrten Depeschen al- ein Schriftlichen.) Bei den in Ziffern geschriebenen Zahlen werden je fünf Ziffern für 1 Tarwort gerechnet, und dieselbe Regel gilt für die Zählung von Buchstabengruppen. ES werden jedoch die zur Bildung der Zahlen benutzten Puncte, Kommata und Bruchstriche al- je eine Ziffer mitgerechnet, so daß ;. B. 20000 für 1 Wort, 20,000 dagegen für 2 Worte, ebenso 152/4 für t Wort, 155/i, wegen der 6 Zeichen aber für 2 Worte zählt. Im Uebrigen werden Inter punktionen nicht mitgezählt. Werden Zahlen in Buchstaben geschrieben, so gellen auch dann 15 Buchstaben für 1 Wort; eS dürfen jedoch ganze Zahlen nicht mit Brüchen in einem AuSdruck vereinigt erscheinen; „12/4" muß mithin in Buch staben „Ein Dreiviertel" geschrieben und für 2 Worte gezählt werden. Jede- einzeln stehende Schriftzeichen gut für 1 Wort, ebenso das Unterstreichung- reichen. Sprachwidrige Zusammenziehungen von Wörtern, wie „morgenfrüh ', „Freibergerbähnhos", sind in gewöhnlichen Telegrammen nicht zulässig Wortbildungen, welche der allgemeinen Schreib weise zuwiderlaufen, wie „Roggencentner", „Drei monatgeduld", oder Abkürzungen, wie Gott hardprior.", „kammercommiff., Krieg-bereitfch' nöthigen*dazu, da- Telegramm al- ein theilweise in Buchstabengruppen oder geheimer Sprache ab- gefaßte- zu behandeln, und muß demgemäß die Gebühr für die Collationirung entrichtet werden. WaS nun die Gewährleistung betrifft, so leistet bekanntlich keine Telearaphen-Verwalung für die richtige Ueberkunft der Telegramme inner halb einer bestimmten Zeit Gewähr, und muß daher jede- Telegramm, vaS mit dem Verlangen der Beförderung in einer vorher bestimmten Frist aufgegeben wird, vom Annahmebeamten zurückgewiesen werden. Dagegen erstattet die Verwaltung dem Aufgeber die entrichteten Ge bühren: ä für jede- gewöhnliche Tele gramm, welche- durch die Schuld der Tele graphen-Verwaltung gar nicht oder aber inner halb 48 Stunden nicht in die Hände de- Adressaten gelangt (im außereuropäisck en Verkehr innerhalb 6 mal 24 Stunden); d. für jede- nachweislich durch die Schuld der Telegraphen-Aemter ver stümmelte collationirte Telegramm. Der An spruch auf Gebührenerstattung muß jedoch vor Ablauf von 2 Monaten, vom Tage der Ausgabe de- Telegramm- abgerechnet, vom Aufgeber beim UrsprungSamte erhoben werden. Als Beweisstück ist bei gänzlichem Verluste die schrift liche Erklärung de- Adressaten über die Richtankunst de- Telegramm-, bei Verstümmelungen die dem Adressaten zugestellte Ausfertigung ve- Telegrawms beizusügen. Behauptet der Em pfänger eine- Telegramm- eine Verstümmelung desselben, so vermag da- Adreßamt lediglich die Ausfertigung de- Telegramm- nochmal- mit dem Originalstreisen zu vergleichen; ergiebt sich hieraus, daß eine Verstümmelung durch das Aoreßamt nicht veranlaßt worden ist, alsdann dürfen von Amts« wegen weitere Rückfragen nicht ei folgen; e- hat vielmehr nur der Adressat da- Recht, innerhalb 24 Stunden nach Bestellung de- Telegramm- gegen Zahlung der Gebühren eine Wiederholung der al- zweifelhaft bezeichneten Stellen vom Aufgabeamte zu verlangen. Diese Gebühren werden zurückerstattet, wenn die Wiederholung eine Verstümmelung de- Ursprung- Telegramm- durch die Telegraphen-Anstalten conffatirt, voraus gesetzt, daß für letztere- die Collationirung bezahlt war. Schließlich sei nun noch eine- Punkte- gedacht, welcher oftmals unberechtigte Beschwerden hervor ruft. Wie eS nicht gestattet ist, daß der Tele graphen-Bote den Adressaten mit ein und dem selben Telegramm an verschiedenen Orten im Bestellbezirk aussucht, ebensowenig dürfen Tele gramme mit alternativer WohnungSangabe (etwa „Privatwohnung" oder „Börse") angenommen werden; vielmehr muß solche Angabe al- zwei Adressen behandelt und da- Telegramm in doppelter Ausfertigung nach beiden Orten ab getragen werden. Der Aufgeber hat in dickem Falle nur die Gebühr für ein Telegramm, für Die zweite uns jede weitere Vervielfältigung aber je 40 Pfennige zu entrichten. verschiedenes. -u - Leipzig, 2. Januar. Wir verfehlen nicht, unsere Leser oarauf aufmerksam zu machen, daß die Course. welche heute unser amtlicher Cours zettel notlrt, sich bei den Papieren derjenigen Unternehmungen, deren Geschäftsjahr am l. Ja nuar abläust, exclusive Dividenden verstehen. Nach der Usance der Börse werken monatlich von der Dividende die laufenden Zinsen abgerechnet und der Rest vom Course abgezogen. Wo ein Erträgniß nicht erwartet wird, da werden die lau fenden Zinsen oder soviel als die taxirte Dividende we niger betrifft, als diese lausenden Zinsen auSmachen, dem Course zugeschlagen. Dabei deine,ken wir noch, daß von heute ab junge Thüringer Aktien und junge Cottbus-Groß.'nhainer Aktien nich mehr eristiren, da dieselben bekanntlich vollgezahlt und vom 1. Januar 1877 ab gleichmäßig mit den alten Aktien an den Erträgnissen participiren Junge CottbuS-Großenhainer Stammprioritäten fallen gleichfalls von heute ab aus dem CourS- zettel Die Notiz für ehemalige Aktien der Leipzig- Dresdner Eisenbahn versteht'sich von heute ab in . rocenten und zwar 1 Stück gleich 1000 3procentige Sächs. Rente. Rumänier erfuhren einen Zuschlag von 3 Proc.; bekanntlich ist die Dividende aus 2 Proc. resp. 3 Proc. L Obligation geschätzt worden. —I Leipzig, 2. Januar. In Betreff der neu lich erwähnten Stockholmer Firma ist der hiesigen Handelskammer eine genauere Mittbeilunc zugegangen, welche von den Interessenten auf dem Bureau derselben, Neumarkt 19, eingesehen werden kann. — Credit-und Sparbank-Verein. Im December betrugen im Depositen- und Sparcasten- Verkehr die Einzahlungen 152, >0l ^ 64 und die Auszahlungen 114,936 ^ 93 -f. /^Die zeitweiligen Zulassungen. Die RctorsionSzölle haben zwar vorläufig FiaSco im deutschen Reichsparlament gemacht, doch soll ja damit in der nächsten Sesfion de- neugewählten Reichstage- ein wiederholter Versuch gemacht wer den. Unter diesen Umständen ist eine Auslastung de- Nationalökonomen und Freihändler- Paul Leroy Beaulieu im „Journal des DLbats" über die zeitweiligen Zulassungen und die titres ck'Lguits- L-eLation von Interesse. ES heißt darin unter Anderm: Die deutschen Schutzzöllner verlangten: daß die gänzliche Aufhebung ker Zölle auf Eisen und Maschinen um einige Jahre HinauSgeschöben würde. Die Regierung hat die- abgelehnt; Herr v. BiSmarck aber dennoch erklärt, daß, wenn auch die Zölle auf die fremden Eisen im Allgemeinen aufgehoben blieben, er bereit wäre, für französische Elsen und Maschinen besondere Zölle einzuführen, weil unser Regime der zeit weiligen Zulassungen und der Lcguits-L-cüntion einer Ausfuhrprämie für unsere Elsen und Ma schinen gleichkomme. Da- Raifonnement de- Fürsten Bismarck ist nicht ganz richtig; eS liegt aus der Hand, daß unsere Regierung unseren Ma schinenbauern keine Ausfuhrprämie giebt, da sie sich darauf beschränkt, die zollfreie Einfuhr fremden Eisen-, da- wieder au-geführt werten soll, zu ge statten. Indeß die Drohung besteht, und sie ist um so charakteristischer, als sie nach der Erklärung de- Fürsten BiSmarck in Betreff Rußland- kam, daß man sich wegen Zollfragen mit einem Nachbar nicht Überwerfen dürfe. Die Angelegenheit darf nicht leichthin genommen werden. Wenn wir da- Regime der zeitweiligen Zulassungen abschaffen oder eS verschärfen, so versetzen wir dadurch mehreren unserer schönsten Industrien, dem Maschinenbau, den Webereien und der Kattun druckerei einen furchtbaren Schlag. Wenn wir eS unverändert lasten, so müssen wir die Ein- ührung besonderer Zölle für unsere in Deutsch land importirten Erzeugnisse gewärtigen. Glück- icherweise giebt e- noch eine dritte Lösung, welche ehr einfach ist und ebenso sehr den Principien wie dem öffentlichen Interesse entspricht, daß man nämlich die Zölle aus Baumwollgarne und namentlich aus Eisen erheblich herabsetzt, um sie päter ganz abzuschaffen. Der französische Tarif aus Eisen ist ein übertriebener: die Zölle erreichen 30 Proc.; man setze sie um die Halste oder um /wei Drittel herab und die Frage der zeitweiligen Zulastungen wird dann viel von ihrer Wichtigkeit vertieren Vom politischen wie wirthschaftlichen Standpunkte muß unser Zolltarif in einem iberalen Sinne rcvidirt werden. Da- ist die »sie nationale Arbeit, die wir in diesem Augen- »licke verrichten können. — Zur Richtigstellung: Der „Berliner Börsenztg." hatten wir vor Kurzem eine Notiz au- Elberfeld entnommen, welche sich über die 1872 gegründete Vaterländische LebenSver- sicherungS-Actien-Gesellschast auSsprach, und wissen wollte, daß dieselbe im vorigen Jahre sich so werig günstig entwickelt habe, daß man in den Kreisen der Actionaire die Eventualität einer Liquidation de- Unternehmen- ernstlich in Er wägung ziehe. Wir erhalten nun eine Zuschrift der Direktion der betreffenden Gesellschaft, worin dieselbe diese Auslastung al- durchaus unrichtig beze-ichnet und auf die in der Abendausgabe der „Berliner Börsenztg." vom 28 December ent haltene Berichtigung verweist. Wir kommen dem Wunsche der Direktion nach Dementirung der Notiz um so eher nach, als eS uns sehr be dauerlich erscheint, wenn ein weitverbreitetes Blatt wie die „Berliner Börsenztg." dergleichen apnkryphe Nachrichten verbreitet, und wünschen den Actionairen der genannten Gesellschaft, baß da- Dividendenresultat wirklich ihren Wünschen ent sprechend auSfallen möge. Uns selbst fehlen frei lich alle Anhalt-Punkte der Beurtheilung. — Der landwirthschaftliche Haupt verein in Gotha hat für den Monat Juni die Veranstaltung einer größeren landwirth- schaftlichen Ausstellung beschlosten. Aus Staatsmitteln ist zu derselben ein nicht unerheb licher Beitrag bewilligt worden. Vereinigte Spiritusbrennereien und Spritfabriken in Magdeburg. Die „Magdeburger Ztg." läßt sich über die Eintra gung der von der letzten Generalversammlung gefaßten Beschlüste in da- Handelsregister aus; namentlich über die Bestimmung, welche da- alte Statut dahin abändert, daß die Auflösung der Ge sellschaft m ciner-«Generalversamm1ung mit einer 2/zMajorität der abgegebenen Stimmen beschlossen werden kann; während das alte Statut 2 4 der anwesenden oder vertretenen Actionaire verlangte. Dadurch ist den Liquidationsbestrebungen großer Vorschub geleistet, während früher die Kopfzahl der vielen kle nen Actionaire in Betracht kam. Nun hat aber da- RcichSobe>Handelsgericht in Sachen der Stettiner Vereinsbank d»e Frage, ob eine Aenderung der Statuten einer Actiengesell schaft zu dem Behuse, um dadurch die Beschluß fastung über die Liquidation zu erleichtern, in der Form einer einfachen Statutenänderung vorge nommen werden dürfe, in bestimmter Weise ver neint und dabei festgestellt, daß eine jede derartige Aenderung der statutarischen Vorschriften über tie Liquidation ebenso behandelt werden muß, wie die Liquidation selbst, bezüglich nur unter den für tie Liquidation vorgeschriebenen Formalitäten voll zogen werden darf. Da nun eben diesen Formalitäten in der letzten Generalversammlung der Magdeburger Gesellschaft nicht genügt ist, so besteht die frag liche Neuerung unseres Erachten- nicht zu Recht Da- Reichsoverhandelsgericht hat in dem er wähnten Erkenntnis feine Ansicht so unzweideutig kundgegeben, daß bei der Leipziger Wechslerbaw in der letzten Generalversammlung der Aussichts- rath, unter Hinweis auf jene« Erkenntniß. erklärte, einen bezüglichen Antrag, welcher darauf hinau- lies, die Liquidation der Bank auf dem Wege einer einfachen Statutenänderung anzubahnen, überhaupt nicht zurAbstimmung zulastenzu können. sss-o. Prag, l. Januar. Der Prager Eisen« büttenverein, welch-r sich zufolge finanzieller Bedrängniste kürzlich an seine Gläubiger um ein 2jährige- Moratorium wenden mußte, hielt hier gestern seine ordentliche General-Versammlung ab Der Geschäftsbericht klagt über den schlechten Geschäftsgang im Allgemeinen und in der Eisen brauche im Besonderen. Die in der vorletzten Generalversammlung in Aussicht gestellte Ab machung mit dem Finanzministerium betreffs de- Staat-Vorschüsse- per 165.591 fl. war nicht möglich durchzuführen, doch wurde seitens der Negierung ein vorgelegter TilgungSplan, nach welchem die Schuld in 10 Jahren (1878 — 1888) abgezahlt werden soll, genehmigt. — Im ab- gelaufenen Geschäftsjahre wurde nur da- Libschitzer Eisenwerk im Betriebe erhalten. Durch den Rück gang der Eifenpreise, der 10 Proc. betrug, sowie durch die kritischen Creditverhältniste hat das Unternehmen sehr gelitten In den Werken wurden 400 Arbeiter beschäftigt. Die Bilanz schließt mit einem Saldoverlust von 134,716 fl Der VerwaltungSratb beantragt, diesen Verlust durch die von der vorjährigen 30 proc. Abstempelung noch restirenden 77,900 fl. zu decken und den Rest betrag ca. 56,200 fl auf neue Rechnung vorzu tragen. Dieser Antrag wird angenommen und dem BerwaltungSrathe aus Antrag der Revi soren da- Absolutorium ertheilt. Der nächste Programmpuncl, betreffend den Antrag auf Statutenänderungen, mußte wegen Beschlußun- sähigkeit der Versammlung au-faklen. Zur Wahl dreier auSgeloosten VerwaltungSräthe ergreift vr. Rilke das Wort. Er bedauert die Apathie der Actionaire, sowie einiger VerwaltungSräthe zegenüber den Interesten der Gesellschaft. Per- önlichkeiten, die großen Aktienbesitz haben, halten sich vollständig fern und gehen der Gesellschaft nicht einmal mit gutem Rathe an die Hand. Da- Unternehmen würde gewiß rentabler sein und könnte sich ganz gut erhalten, wenn nur die Actionaire ein größere- Intereste an den Tag egen würden. Auf den Antrag de- ActionacrS Pfeiffer wird die Ergänzung-wahl de- Berwal- lung-rathes auf die demnächst einzuberufende Generalversammlung vertagt und die Bersamm- ung geschloffen. — WaarenauSfuhr nach Nordamerika. Daß der Export deutscher Industrieerzeugniste nach den Vereinigten Staaten in der letzten Zeit wesentlich abgenommen hat, gebt auch au- dem neuesten Berichte de- Generalkonsul- in Berlin hervor. AuS dem Bezirke desselben wurden näm lich ,n der Zeit vom 1. Oktober 1875 bis 30 September 1876 im Ganzen für 17.7S6.I6 « Doll. Maaren ausgesührt, d. i. für 4.222,684 Doll, weniger al- im Vorjahre. An diesem Gesammt- wertbe sind die Einzel-Bezirke in folgender Reibe betbeiligt: Barmen, Chemnitz (3,490,137 Doll ), Berlin, Hamburg, Leipzig (1,571,235 Doll ), Dresden (755,786 Doll ), Bremen, Braunschweig, Stettin. Mit Ausnahme de- letzteren haben alle Be.irke ein MinuS aufzuweisen; das absolut größte trifft Berlin, da- relativ bedeutendste aber Leipzig (40 Proc ). Berücksichtigt man die ver schiedenen Waarengattungen. so ergiebt sich der verhältnißmäßig größte Rückgang in der Ausfuhr von Spitzen, außerdem wurden namentlich von Metallen und Metallwaaren, von Borsten, Bett- sedern und Pferdehaaren, von Glas und Por zellan :c viel geringere Posten cmSgcführt. Da gegen wurden größere Geschäfte als im Vorjahre mit Bändecn und Kordeln, mit getrockneten Ge müsen und Conserven, ferner mit Lumpen und Makulatur, vor Allem aber mit baumwollenen und seidenen Fabrrkaten gemacht. Literatur. DasGanze der taufmännischen Arithmetik von vr. C. E. Keller und l^. C. G. Odermann. Zum sechsten Male bearbeitet von Earl Gustav Obermann, Director der öffentlichen Handelslehranstalt zu Leipzig. Dreizehnte, in Folge der Umgestaltung des deutschen Münzwesens durchaus umgrarbeitete Auflage. Leipzig l87K. Verlag von Otto Aug. Schulz (S. Vllt, 511; gr. 8.) Eine dreizehnte Auflage legt wohl hin reichendes Zeugnis; für die Lrcfflichkeit eines Werkes ab, wie denn auch der Name „Odermann" allereit Bürgschaft für die Geviegendeit des Inhaltes giebt. Deshalb (st es auch überflüssig, noch ein Wort zum Lobe des oben genannten Werks zu ver irren, von dem es nicht zu viel gesagt ist, wenn wir es zu der klassischen Literatur auf drin Gebiete ver Handelswissenschasten rechnen. Wenn wir dennoch seiner hier gedenken, so gesch eht es, um die Auf merksamkeit auf die neue Bearbeitung zu lenken, du, ch welch» ein ganz neues Werk entstanden ist. das nicht nur durchweg auf die Umgestaltung des deutschen Münz wesens Rücksicht nimmt, sondern allenthalben auch die bessernde Hand, die sich nimmer genug thut, erkennen läßt Als Schulbuch, dem kein anderes an die Seite zu stellen ist, überall eingeführt, hat es noch den Vor zug, daß es sich ganz besonders zum Selbststudium für junge Kaufleute e gnrt. in welcher Bestellung wir es ganz besonders zu einem passenden Weihnachts-- gcschenk empfehlen können, das bei gründlichem Stu dium nickt verfehlen wird, reiche Früchte zu tragen. Wer es bis jetzt mit Fleiß gebraucht Hut, wird ,hm für den vielfachen Nutzen, den er daraus geschöpft hal. gewiß nur dankbar sem, tu noch erhöhtem Maße wird dieser Fall aber bei der vorliegenden neuen Bearbeitung des Werkes der Fall sein. Leipziger Lörse am 2. Janvar. Wenn schon durch den Austausch der Neujahrsgratula» lionen an der heutigen Börse der Beginn des Geschäftes etwas verzögert wurde, so rief auch' die Detachirung des Coupon und die dadurch bedingte veränderte Nott rungswelse Schwierigkeiten hervor, welche aus di« Ent Wicklung des Verkehrs einen störenden Einfluß äußerten Die Tendenz des Marktes war eine durchaus feste; angesichts ober der «twaS schwächeren Notirungen von Berlin und Wien trat die Kauflust weniger kräftig au.-, als dies am Sonnabend der Fall gewesen war und demzufolge ließ der Berkehr im Allgemeinen an Aus dehnung etwas nach. Gegen Schluß der Börse. aiS Berlin noch mattere Course schickte, konnte sich die Börse ecner leichten Abschwächung nicht gavz erwehren Die vorliegenden politischen Nachrichten lauteten eber fried lich. und um so unerklärlicher mußten die niedrigeren Notirungen von den auswärtigen Plätzen erscheinen Von sächsischen Staatspapieren war 3 proc. Reute belebt, insbesondere gingen große Appoints in beträcht licheren Beträgen um; Ipioc. Papiere theilweis nach bebend und in mäßigem Umsatz, 5 proc. schließlich recht fest, Löbauer X. wurden höher bezahlt, Alb«rtsbahn» Prioritäten gaben etwas nach, während Erbländische Pfandbriefe fest lagen; 4 proc. Schuldverschreibungen der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt infolge der statt- gesundenen Kündigung wesentlich höher gesucht; verlooS- vare Leipziger Hvpothekenbonk-Scheine brss-r, ebenso »proc. Dresdner Anleihe und Braunschweiger Loose. Von den Eisenbahnactien begegneten Sussii-Tepliyer, Chemnitz. Würschnitz, Anhaltrr. Galizier, Thüringer. Gera-Lichlcht, Magdeburg-Halberstädter. Leipzig-Dres- dener unter Leipzig), Rumänier und Halle-Soran guter Frage und fanden ziemliche Umsätze statt Böhm. Nordbahn waren stark gesucht. Stammprioritäten ruhig. Bankaktien schwach belebt; in Verkehr kameu in erster Lime Leipziger Credit und Berliner Diskonto; Weima- rische Bank und Leipziger Lank gesucht. Oesterr. Credit wurden per Januar zu 239 » 228,50 gehandelt. Von den Jndustrieactieo waren Immobilien deliebter, Pferdebahn dagegen offerirt, Chemnitzer Spiunereiacsten nicht unwesentlich niedriger im Umsatz. Gohliser waren nur erbedlich höher erhältlich. In Prioritäten entfaltet« sich wseder ein ziemlich um fangreicher Verkehr, der auf ausehnl chen Privat-Kaus- orbres basirte; lebhaft verkehrten tnkbesondereAnhalterjc., Magdeburg Leipziger 4'/, proc, Oorrscblesische 5 proc. und alle Thüringer; von den österreichischen Werth«« waren eine größere Anzahl Höver im Tours; indeß mangelte es stark an Material, welcher Umstand das Geschäft etwas beschränkte. Ausländische Fonds höher und g'fragt, namentlich Gold- und Papicrrente Wechsel recht fest; Holland, London, kurz Paris und beideüWiener höher. Bon den Sorten waren österreichisch« Banknoten bei ziemlich unverändeUem Course schwach belebt, «ilbercoupons niedriger in einigem Verleb^ russische Noten bester und mäßig verkehrend. MllGe«et»e e»»«rrztelle Vksttze». s Berlin. 2. Januar. Börsenbericht. (Lelrgr.li Nachbörs«: Credit 227, Franzosen 407,5«, Lombard,» 124,50, Diskonto >06, Belgische 78,25 Minbener 10»,1»1 Rheinisch« 109,l«>, Galizier 82,40, Rumänier 11.3«. Paris, 1. Januar. Boulevard - Verkehr. 3'/, Rev 71.67'/,. Anleihe von ,872 106.00. Türken von I8«il 11.05. Egypter 253,0«, Bavqne ottomane 384,00, tüm ische Loose 36,5«. Matt. Landwirthschaftttcher Errdtt^ vcrrin im Königreich Sachsen Unter den Inserate der gegenwärtigen Nummer befindet sich daS Verzeick niß der am 19. December v. I. auSgeloosten Pfandbrie Anleihe der S>avt Brüssel vom Jahre 1k ' Ztthung am ^0. December. Auszahlung am 1. Mär 1 Nr. »1441 »r. 5091 52082 54t 14330 22«' » .500 Fr. 14511 156 47835 487 BlNdiilb Die Einnal Staatsbi r»m 29 D entsprechend von 331,01 »alb Sz einstell ung: Rechtsauwi — Kaufma Zahlungsei Verwalter: 6. Januar FrannS Lo ?o«. Kohle nnssions-Ac Kvrnhäadlc Geschäfte -c-isirten 8! Mutlan! aus de» ! snperseinen m allen 1 schöne Gre Der Markt Die Trockn ** Por kippert l Ein Vergl, unseres lei Preise in l sogar 1.1 ; Eröffnung llud Für Wochen nu Umsätze ges bi« zetzt k größere. < nickt zu ni war »äh e dem Post 8. d. M d zu erwarte fernere Bei «uscres D waschen«. 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