126 Gelöste Räthsel. Menge von geognostischen und physikalischen Problemen aufgehellt, die man für unlösbar gehalten hatte." In den Zeiten, welche dem Menschengeschlecht vorausgegangen sind, wirkte das Erdinnere noch auf eine Kruste von ge ringerer Mächtigkeit und mußte darum noch einen Einfluß auf die Luftwärme ausüben; so erklärt sich die damalige Bewohnbarkeit der ganzen Erde für Geschöpfe, die man jetzt für ausschließlich tropisch betrachtet. Damals zer rissen gewaltige Spalten die feste Erdrinde, in die sich Massen von flüssigem Basalt,' Porphyr, Granit ergossen, die dann erstarrten. So entstanden die Cordilleren der Anden und das Himalayagebirge, so entstanden über noch nicht geschlossenen Spalten die heutigen Vulkan reihen, deren Humboldt im tropischen Amerika allein fünf nachwies. So entstand die wellige Oberfläche des durchbrochenen Bodens mit jenen Hügeln und Thä- lern, die heute unsere Ebenen so malerisch gestalten. So entstanden, wo die vulkanischen Thätigkeiten die Erdrinde blasenförmig wie ein riesiges Gewölbe anschwellten, die gewaltigen Hochflächen Jnnerasiens; so entstanden, wo jene Gewölbe im Laufe der Jahrtausende sich senkten, jene tiefen Einsenkungen, die Humboldt am Kaspischen Meer und am Aralsee kennen gelernt hat. Obwohl es Humboldt vermied, sich über die Ur sachen zu äußern, welche zunächst die vulkanischen Er- cheinungen veranlassen, so sieht man doch, daß er ein streuer Anhänger des Vulkanismus geblieben war- Nichtsdestoweniger war er es doch wieder, der die erste Thatsache beibrachte, welche dieser Theorie die erheblich sten Schwierigkeiten bereitete. Es gelang ihm, im Innern Asiens, im Thianschan, im Küen-lün und in der Mandschurei Vulkane und Solfataren nachzuweisen. Die