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100 Ein treuer Freund. nach Paris reisen, und Alexander von Humboldt, von dem man sich einen versöhnlichen Einfluß auf den Kaiser versprach, sollte ihn begleiten. Diese Mission blieb frei lich erfolglos. Nach einem Jahre vergeblicher Versuche, den Kaiser für die demüthigen Vorschläge der preußischen Regierung zu gewinnen, verließ der Prinz Frankreich, während Humboldt sich von seinem Könige die Erlaubniß erbat, in Paris Zurückbleiben zu dürfen, da die politischen Zustände die Herausgabe seines Reisewerkes, die ja doch sein nächstes Ziel sein mußte, auf deutschem Boden un möglich erscheinen ließen. Mit kurzen Unterbrechungen blieb Paris in der That fast 20 Jahre lang der dauernde Aufenthalt Humboldt's, und nicht wenig trug dazu die Schaar treuer, gleichstrebender Freunde bei, die er hier fand. Vor Allem war es die Freundschaft eines Mannes, die fast im Augenblicke der ersten persönlichen Berührung geschlossen wurde, und die sowohl durch ihre fast 50jäh- rige Dauer, wie durch ihre Innigkeit und das gegen seitige Vertrauen, auf das sie sich gründete, von Hum boldt noch in seinem spätesten Alter als ein seltenes Glück empfunden wurde. Dieser Mann war Francois Arago, einer der größten Gelehrten Frankreichs, aber ebenso liebenswürdig als gelehrt, ebenso edel und charaktervoll als geistreich. Noch nicht zwanzigjährig, war dieser Mann im Jahre 1806 mit dem wichtigen Aufträge beehrt wor den, in Gemeinschaft mit Biot die Gradmessung in Spanien auszuführen. Nicht nur hatte er,unter den erschwerendsten Umständen in glücklicher Weise diese Auf gabe gelöst, sondern er hatte auch Schicksale erfahren, wie sie im Leben Gelehrter selten zu sein Pflegen. In Folge des ausgebrochenen Krieges in spanische Gefangen schaft gerathen, hatte er Monate lang in Lumpen, an