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Zwölftes Kapitel. Geschichte, Körperbeschaffenheit, GcmiithSart und Lcbcnsgcwohnhcitcn der Tschuktsche». Die Nordküste Sibiriens ist mit Ausnahme des westlichen und östlichen Theiles in des Wortes voller Bedeutung unbebaut. Im Westen, zwischen der Mündungsbucht des Ob und dem südlichen Theile des Karischen Meeres, dehnt sich die Halbinsel Jalmal aus, welche bei ihrer entlegenen Lage, mit ihren grasreichen Ebenen und fischreichen Flüssen das Paradies der heutigen Samojeden zu sein scheint. Einige hundert diesem Volke zugehörige Familien ziehen hier mit zahlreichen Renthierheerden umher. Zur Winterszeit wandern die selben nach dem Innern des Landes oder dem Süden, und dann soll die Küste unbewohnt sein. Gleicher Art ist das Verhältniß im Sommer sowol als auch im Winter, nicht allein auf Beli-Ostrow und dem äußersten Theile der Halbinsel zwischen Ob und Jenissei (Mattesol), sondern auch auf der langen Küstenstrecke zwischen der Mündung des Jenissei und der Tschaun-Bai. Während der Reise der Vega 1878 sahen wir auf dieser Strecke nicht einen einzigen Eingeborenen. Keine Spur von Menschen konnte auf den Stellen entdeckt werden, wo wir ans Land gingen, und obgleich wir lange Zeit hindurch ganz nahe am Lande hinsegelten, erblickten wir von der See aus doch nur ein einziges Haus auf dem Strande, nämlich die schon früher besprochene Holzhütte auf der östlichen Seite der Tschel juskin-Halbinsel. Russische Simovien und Zeltplätze der Eingeborenen