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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.01.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187401310
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18740131
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18740131
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-01
- Tag 1874-01-31
-
Monat
1874-01
-
Jahr
1874
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.01.1874
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rfle Mage zum Leipziger Tageblatt ms Anzeiger- «ri. Sonnabend dm 31. Januar. M4. ÄU- dem preußischen Landtag. Berlin, 29. Januar. In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhaus«» wurden zunächst mehrere kleinere S:setze durchberathen. Darauf trat da» Hau» in die Berathnug de» CultuSetat» ein. Za de« Titel: „Geistlicher Gerichtshof" d-m'.rkte Mallinckrodt, er und seine Partei würden die hierfür geforderte Summe nicht de- willigen, auch niemal» die Sprüche diese» Gericht»- hofe» für bündig in ktrcheurechtlicher Beziehung ansehen In ensperger versucht den Nachwei«, daß g»r nicht da» Recht habe, für Dotation a,»g»wersen, well die So «ihrt, LnIwLsiuü dhfRechtSverhLltuifle depr Staate und der katholischer» Kirche ^ Iri weist in laus die Rltkatholiken geseKich »vd na sttm«WL Mitglieder der katholischen Kirche g« blieben Md. Aeinken» ist der recht eigentliche Bischof der Kstzche. Meine Herren, wem da» Ansehen de» Staate» am Herzen liegt, ber muß fllr die Rltkatholiken sich erklären. Wir folgten und folgen unser« religiösen Gewissen, nicht dem Papsttham. Ist nicht da» Papstthum vergänglich wie jede Erscheinung in der G schichte? Wir halten Kirche und Papsttham weit au» einander, unser Bischof ist blo» Gott untergeben. Haben denn die römischen Bischöfe, haben die römisch- katholischen Laien noch Rechte- Wir erstreben die Errichtung der alten katholischen Kirche, k-inen Mechaui»mu», sondern Organi»mu». Wir wollen keine StaatSktrche, sond-rn eine deutsche National- kirche. Wer hat die römische Kirche ver nichtet- Diese Kirche hat sich selbst ver- nichtet. Ruhig und besonnen gehen wir weiter. Wlr habe« die Stolgebühren abgeschafft, wir wissen Nicht» von Ablaß, wir haben einen an dern Heiltgendteust, wir werden auch da» ganze dogmatische Gebiet reformtren. Mit der Zeit wachse« wir, von da ab bestimmt, wo die große Maste dahinter kommt, wie sehr sie Hintergaugen ist. Wir werden ein Nattonalconcil berusen, da» wird Rom» Schnörkeleten vernichten, und dann, hoffe ich, wird auch der Zwist zwischen Rom und Deutschland fein Ende haben. Wir wollen eine Kirche d.«r Liebe, eine Kirche für Alle, die mV dem Leben sich versöhnt, wir fürchten un» nicht vor »«- Papste» Baaustrahl! (Großer v-isall link», laute» Zischen im Eeatrum) vr. Falk: Die Erwägungen der StaatSregie- rung. Sie um die Dotation für vr. Reinken» hat za vlttza, sind sehr einfach, die Regieraug den sogenannten Altkatholiken Schutz gewä . _ ^ „ dral müssen gegen die römisch-katholische« Bischöfe. g, Katholiken haben den neuen Bischof gewählt und ein katholischer Bischof hat ihn geweiht; darum auch konnte sich die Regierung der Anerkennung nicht entziehe«. Herr Rrichensperger bezieht sich auf die Balle äo oulute »ulwarnm, um nachzawetsen, daß die Anerkennung de» vr. Reinken» nicht möglich war. Meine Herren! Die thatfächlichen Verhältnisse haben sich seitdem wesentlich geandrrt. E» soll durch den Etat nicht neue» Recht ge schaff m werden, sondern wir wollen nur einem Bedürf nisse genügen: die Forderung der Regierung be zieht sich zunächst nur aus de« die»jährigen Etat. Al» wir die Höhe der Summe fixirteu, zog:n wir zuvor Erkundigungen über die Zahl der Altkatholiken ein, un» der Stärke der Gemeinde entspricht die Höhe der Forderung. Meine Herren! Nicht verhehle ich, daß e» der Kampf mit Rom gewesen ist, der un» nöthigte, die- jeniaeu Katholiken zu unterstützen, welche sich willig zeigte«, die Staat»gesetze zu respectiren. (Bravo!) Zu welch hohem Grade der Wider spruch gegen den Staat gediehen ist, da» zeigt da» Verhalten de» Bischofs Erementz. der offen erklärte: bei einem Eonfliet zwischen Staat und Kirche halten wir Bischöfe un» unbedingt au den Papst und. da» kanorische Recht, nicht an den Slaat. v. Mallinckrodt: Die Majorität hat Herrn Petri viel Beifall gespendet; da» macht wohl, weil Herr Petri hier eine« ganz isoltrten Stand- panct eiunimmt. (Widerspruch: Rein!) Nun, meine Herren, find Sie Altkatholiken- (Ruse: nein, ach nein!) Nun, so werden Sie also zu- geben, daß Herr Petri hier tsolirt ist. Bedenken Sie doch, wa» dieser Bischof Reinken» ist; e» habe« ihn gewählt ganz vereinzelte Personen, nicht etwa Gemeinden. Ich klag« den Caltu» minister an, hier vor diesem Hause wie vor dem ganze» Laude: er hat sich in Mißachtung der Bulle Se sulato »nlmurum eine» Gesetzbruch» schuldig gemacht. Nachdem Miguel al» Berichterstatter die Etat»sorderuug vertheidigt, wird sie mit großer Majorität genehmigt. Gegen dieselbe stimmen nur die Ultram ontaueu und die Polen Da» Hau» setzt ote Etat»berathuvg fort und gelangt vi» zu« Abschnitte über die Universitäten. llasrrzrschichüiche Ilrberficht. e Nachwahlen «ad engereu Wahle» zum tz»tage sickd'großeuthchl» -Lustig skr die d«r Nattoualpartet i» ganz Deutschland auch bei den ersten Wahlen vom 10. Jannar noch gün stigere Erfolg« erzielen konnte Die Gesammt- ziff-r wird sich indessen nunmehr bald ausstellen lassen und die Freude einiger auswärtigen Sta- tisttker, u. A. de» Journal de» Debat», über die angeblichen Niederlagen de» nationale« Lager» an den meisten Orten in keiner Weife bestätigen. Wa» Bayern angeht, so walten dort eigeu- thümliche Verhältnisse, die auch bei den Wahle« zum Zollparlameut dem Kleru» Borschub geleistet hatten. Die Franzosen speculirten infolge besten, Bayern «erd« t« Kriegsfall zum wenigsten neu tral bleiben, haben sich aber bekanuttich > ver rechnet. Bayern muß noch einige Ersah« «ach«, um zu erkennen, wrlchen Bortheil da» klerikale llebergewicht brtngeu wird. Bayern wird de« Reiche doch mehr und mehr sen, wje setye Hgltung im BuadeSrathe und sollte Deutschland eivmgl wieder werden französische hin sich wieder ganz daS^etzte Mal. Da- von find auch wohl alle halb weg» besonnenen Leüte selbst,in Frankreich überzeugt. Up eine Lugsvse der jüngst i» preußischen Abgeordnetenhaus« eingebrachte» Nachtrag», entwürfe zu den Maigefetzzr« knüpft die „Provinzial. Correspoadeuz" folgende Bemer kungen: Die Bestimmungen dieser neuen Gesetz vorlage find eine scharfe, aber unerläßliche Ant wort auf da» ungesetzliche, revolutionäre Gebahren der Bischöfe und der ihnen untergebenen Geist lich keit. Die Bischöfe haben die Entwickelung von Schritt zu Schritt dahin getrieben, daß der Staat, nm seine höchsten Interessen und sein An- sehen zu wahren, endlich dazu schreiten maß, dnrch Mittel, wllche nicht «ehr von dem guten Wllen der Bischöfe abhängig find, die Geltang seiner Gffetze zu erzwingen. Daß der römischen Kirche gegenüber, wie sie sich feit der Feststellung der päpstlich:» Unfehlbarkeit immer bestimmter gestaltet und in ihrem W:sen offenbart hat, nur noch „die Vouverain tät der staatlichen Gesetzgebung" die Grenzen staatlichen und kirchlichen R:chte» frstzusetzm vermag, da» ist ueuerdiugS auch in wffentlich katholischen Staaten immer klarer erkannt worden. So eben hat di: österreichische Regierung den entschiedenen Willen bekundet, unter Brseitigung der früheren Verein barungen mit dem päpstlichen Stuhle da» Kirchen- recht m den kaiserlichen Staaten auf ähnlich« Grundlagen, wie e» bei «u» geschehen, neu zu regeln. Ueberall in Europraelangt da» Bewußt- sein zur Geltung, daß der Gebrauch, welchen der Papst von der ihm durch da» vatikanische Eonctl zugesprocheuen geistlichen Souverainetät macht, un» dnrch welchen die vischöse aller Länder mehr al» je der absolute« Gewalt der römischen Eurte willenlos unterliegen, e» den Staaten zur uaab- weiSlichen Pflicht macht, ihrerseits die Souverat- netät de» staatlichen Recht» mit allen Mitteln de» Gesetze» zur unbedingten Anerkennung zu bringen. Diese Mittel will sich die Regierung durch die neuen Grsetzvorlagen in eutscheldender und durchgreifender Weise verschaffen, un» sie wird dazu die Mitwirkung der Lande»Vertretung nicht vergeblich aurafen. Die „Kölnische Z>g." veröffentlicht, wie schon kurz e:wähnt, eine Ansprache d:» Central- comitö der Altkatholiken für Norddeutsch land an die Katholiken Deutschland», welche „die Entzweiung derjenigen beiden Mächte, aus deren innerer und organischer Verbindung da» ganze Gebäude der bisherigen Ordnung der mensch lichen Gesellschaft beruhte", zum AuSgangSpunct H- lue?" Die Antwort darauf lautet — den «halt de» langen Actenftück» in wenige Sätze gefaßt —: E» ist dem Ultramontantsmu» gelun gen, sein eigentliche» Princip und Wesen in» ver- borgene zu bringen, von dem Grund- und Eckstein seiner ganzen Organisation dieAufmersamkrit ab- znlenken und den G.gnern al» Angr ffSobject die Consequeuren seine» Princip», die Aeußerungea seine» Wesen» entgegenzuhalten. Er scheidet die Welt in z«:i Hälften, in die innere (höhere) und die äußere (untere Welt), erklärt jene al» sein Eigentbum und bringt so sein Princip und die Bast» seiner Operationen in Sicherheit. Diese» innerste Princip ist die Lehre von dem Urquell der unfehlbaren Erkenntniß in Sachen de» Glauben» und der Sitten. Diese« Princip in seiner Nichtigkeit hinzustellen sei die Aufgabe, nur so laste sich die ultramontane Gefahr, die Schwächung, Eorruption, üerwelschuag der Lehren de» christlichen Glauben», wirksam bekämpfen. Eine wettere Folge jener Verfälschung der neuen christlichen Lehre ist die Gründung eine» Uni» versal-Priesterreich» an Stelle der Kirche, die wesentlich „Gemeinde" ist. Hiergegen kann nicht der Staat helfen, welcher nur für die verwirrten äußeren Verhältnisse eine neue äußere Ordnung ausstellen, aber nicht die innere Vergiftung entfernen könne Die einzige dazu befähigte Macht sei der AltkatholiciSmu», welcher die altkatholisch« Sache, da» positive Weseu de» Glauben» au» seiner Verdunkelung »ud Entstellung durch den Romani»««» Hera»»- heb«, »ud wieder wirksam,» «acheu suche. Rom, d. h. der vattza, fühl« di» ih» von dieser Seite Iwojhmde Gefahr D<LiAreym»g deSMtka- WWmß t». De ul schlau» «ad der Schwerz habe ch» zur HnßgiyßWU. g»«R> S»rue« , über diese beiden Länder veranlaßt. Grund ge- j nug für alle Katholiken, welche noch nicht dem Ultramontani-ma« verfalle« sind, au» ihrer Pas sivität herau»zutreten und sich den altkatholischeu Gemeinden anzuschließen. Einen interessanten Vorschlag zur Güte finden wir in der ultramonlanen „Deutschen Reich- Zeitung" (Sonn). Wan spricht darin die Hoffnung an», daß der gegeuwärtrae Eonfllct aus dem Wege eine» Tompromtsse» bcigelegt werden würde, und daß Derjenige, welcher diesen Weg betrete, kein Geringerer sein werde, al» BiSmarck selbst. BiSmarck fei — so sagt der Artikel — wenn auch etu augenblicklich theil» durch eigene Schuld, thet'S durch höhere» Ber- häuguiß verirrter, so doch immer ein wirklicher StaatSmaau. Bou eine« solchen aber laste sich die brzctchnete Umkehr um so «ehr erwarten, al» er von Natur eouservati» äuge legt sei »ud bald merken werde, daß da» katholische vslk trotz Reiuttv», Schulte uud Döllinger nicht vom Papste und seinen Bischöfen lo»ger,ffeu werde» könne. Da» «a» in Rom de« zuvorkommende» Staat»- «arme entgegen kommen würde, sei bei de« emiueut friedlichen Eharakter der Kirche (wer lacht da?) selbstderstänMch. Da» bayrische KrtegSmiutstert»«, welche» in Bezug auf die Bewaffnung der Feldartillerie sich deo i» der vreußischeu Armee geltenden Be stimmungen bereit» aagefchloffen hat. hat ueurr- ding» die Absicht zu erkennen gegeben, diese« Anschluß auch in Bezug auf die Avjastiruag der KestuugSartillerie au-zadehneu. ES find zu diesem Zweck: seit einiger Zeit drei bayrische Hauptleute zur Artillerie-Prüfung»-Commission in Berlin commandirt worden, um au den ver suchen derselben nach der oben bezeichaeten Rich tung hin Theil zu nehmen. Der Gras TrautmannSdors, ehemaliger österreichischer Gesandter beim vrtican, hat soeben seine dort empfangenen Eindrücke unter dem Titel: „Die Geschichte de» letzten Co «eil»" veröff-ntlicht. Die authcntisch-u uud beklagen»werthen Documente, welch: er publictrt, haben den Zweck, nachzuwrisen, daß mau, nm die Zustimmung zu dem Dogma der Unfehlbarkeit de» Papste» zu erhalten, e» nicht verschmäht habe, den stärksten Zwang aus die Bischöfe aui- zuüben. Die Nuntiatur in Wien ist über diese Enthüllungen äußerst ausgebracht und hat alle Mittel versucht, um sie zu beschwör«. Jedoch selbst die Jaterventio« de» Kaiser» ist ohae Er folg geblieben. Die vervffeutltchang der Brochüre wird auf polrtischem und religiösem Gebiete eiuea außerordentliche« Eiudruck macheu. E» geht da» Gerücht, daß die italienische Regierung dem ver- fast-r mehrere bisher uugedruckte Documente zur Verfügung gestellt habe. TrautmanaSdorf habe sich durch diese Veröffentlichung für die Uazuade, i« die er gesalleu, räche» wollen. (Die Bestäti gung dieser Nachricht wird abzuwrrten sein; doch verlautete schon vor einiger Zeit Aehnlich.-S, ohne daß Widerspruch dagegen erhöbe» worden wäre) „Der Kreisianige" iu St. Gallen, Organ der liberalen Katholiken der Ostschweiz, schreibt: ,W r sind stolz auf unsere schweizerische Unabhängigkeit und aus die Unabhängigkeit unserer vaterländischen Magistratur; aber wir bekenaen un» täglich freudiger und lauter zu jener geistigen Brüderschaft mit dem Deutschen Reiche, welche die Gleichheit der sittlichen uud politischen Interessen und der Kamps gegen den gleichea und gemeinsamen Feind alle Tage mehr und dringender gebietet. Au dem geistigen uud politischen Ge deihen de» Drutschen Reiche» hängt nicht blo» ein gut Theil de» geistigen Gedeihen« unsere» eigenen Vaterlandes, sondern da» Gedeihen de» esammten europäischen Aufschwung». Zur Zeit ildet Deutschland die einzige feste Burg oer bürgerlichen Freiheit uud eine große geistige Rüst kammer gegen die Anmaßungen Rom» Da» weiß die schwarze Partei im römischen Latica«, da» wüß die ganze ultramontaue Partei aller Lander und darum gilt ihr Haß, ihr Fluch und ihre Rache vorab dem Deutschen Reiche. Darum aber ist e» auch eine große heilige Pflicht aller freien Männer, dem Deutschen Volke ihre Sym pathien zuzuwenden. Wir begrüßen deswegen an» voller Seele den jüngsten Wahlsieg der deutschen Reich»regierung." Der englische Premier Gladstone hat in Greenwich eine Ansprache an seine Wähler gehalten. Der Minister führte in derselben au», daß ihm, nachdem DiSraeli abgelehnt habe, die Regierung zu übernehmen, keine andere Wahl geblieben sei, al» da» Parlament aafzulösen, in welchem da» Ministerium nur noch eine geringe Majorität besessen habe. Gladstone suchte darauf die ihm von DiSraeli gemachten Vorwürfe über seine Haltung in der äußeren und inneren Politik zu widerlegen und hob in dieser Beziehung heroor, daß der tuneren Gesetzgebung eine größere Auf merksamkeit al» der auswärtigen Politik zuge wendet werden müsse. Er erinnerte ferner daran, daß DiSraeli in der Sitzung de» Unterhaus«» vom 1. August 1870, unter Bezugnahme aus die ge meinsam mit Rußland von England in der Wiener Coagreßacte übernommene Garautie skr die preußische Rheiuprovinz, beantragt habe, eine bewaffnete Neutralität zu beobachten. Diese Haltung, welch« voller Gefahr aewesen, Hürde jedensall« nicht die Billigung de» Lande» gefunden habe« Gladstone ww» endlich daraus hin. daß die wirklich« Frage, «m welche «» sich vor dwwLand« h»»dk pch FinanHrage sej; er verfichqzt, nachmals. daß e r alle in seiner letzten Zuschrift au fein« Wähl« L verheißenen Wahlreformeu zur Ausführung brtu» gen werde, und schloß mit einer Ermahnung zur Einigkeit an die liberale Partei, deren Führer schaft er uiederlegeu werde, wenn etwa eine gung de» Laude» nicht gefunden haben würde", ist eine Behauptung, welche wohl de» Beweise» bedarf und jedenfalls von den gegnerische» Par teien lebhaft bestritten werden wird. Eine ener gische Haltung England« gegen de, Friedensstörer würde i« Juli 1870 der damalige» politische» Situation vielleicht ein wesentlich veränderte» Gesicht verliehen habe«. Ja eine« späteren Sta dium war e» allerdings für Deutschland vo» v-rtheil daß e» fei» Geschäft allein abgemacht neuen gewichtigen Beitrag zu der Wre »ou de« eigeatlicheu Werth internationaler Garantien.) Die „Jadeveadauce" theilt den wesentlichen Inhalt eine» Rundschreiben» der neue» spani schen Regierung au die Mächte mit. L» wird darin der Ursprung und der Eharakter der neuen Regter«ng»g«walt uud da» Programm de» Ministerium» geuau dargelegt. Dasselbe erklärt, die Verfassung von 1889 uuveräad:rt ausrecht erhalten zu wolle« mit alleiuizer Ausnahme de» Artikel», drr durch die Abdankung de» letzte« König« erloschen sei. E« wolle ferner in der Organisation der Gewalten die Vorgefundene Form beibehalten. ES habe die von dem vorigen Ministerium ausgeübte Diktatur üb:rnommeu. D.» parlamentarischen Beirath» entratheud werde e» alle Mittel erschöpfen, um den Bürgerkrieg zu beenden und die gefährlichen Leidenschaften der Demagogie z« bändigen. Die öff.-ntliche Mei nung wnde alSdana, von dem Druck und der Beunruhigung befreit, welche die Rebellionen und da» J»ch der bewaffneten Masten Hervor rufen, frei die Stimme der in den Corte» ver tretenen Nation zum Ausdruck zu bringe« ver mögen. Die Regternng werde die d»rch die Abdankung de» König» entstandene Lücke au»sülleu Sie werde die in der Verfassung de» Staate» für unabänderlich erkannten Verbesserungen Vor schlägen. Sie bekeaue sich zu der glorretcheu Re- volution vou 1888 und werde deren politische Bedeutung fest «ud entschlossen aufrecht erhalten. Au» Barcelona, 27. Januar, wird gemeldet: Eia Angriff, welchenderCarlifleuführer Mabnlk» auf die Stadt Eoloma de Farme» uuteruomme» hat, ist zurückgewieseu worden. Saball» gelang e» vermittelst der Artillerie, welche er «tt sich führte, Bresche zu legen uud versuchte eine» Sturm. Derselbe wurde aber vou den Ver- theidtgern, welche Barrikaden zu ihrem Schutze errichtet hatteu, abgeschlagen uud Saball» zum Rückzüge geuöthtgt. Die «euesteu Nachrichten vou der Toldküste melden da» erste Blutvergießen auf aschan- tischem Gebiete un» die Wegnahme der ersten Waffen dasAbst. Am 6 Januar drang Ldrd Oifford bi» z» dem 12 Meilen jensett de» Prah gelegenen Dörfchen Essiaman vor, da» von nur acht Aschantt», die auf die eindrtngenden Feinde feuerten, besetzt war. Da» Feuer wurde erwidert und ein Aschaati getörtet. Die Uebrige« ent flohen mit Zurücklaflung zweier Weiber, die au»- sagten, daß die Aschantt« bereit» sehr weit land einwärts, nämlich bi» Quisah, sich zurückgezogen hätten und seit dem 2. Januar schon auf de« Rückmärsche seien Bo« Könige der Aschauti» find Gesandte in» Lager gekommen, denen da» Vorrück m der Engländer, die Ueberbrückung de« Prah «ad namentlich di« U:buugen mit de» Gatltngkanouen, welche man sie sehen oder rich tiger auch hören ließ, genaltig tmpontrten. Sm Gesandter hat sich, nachdem er die Wir kungen dieser Waffen gesehen, erschossen, «eil er Widerstand für nutzlos hielt uud doch fürchtete, wegen dieser Ansicht, welche die anderen Gesandten dem Könige mtttheilen wollten, mit Hülse der Folter getvdtet zu wncden Die Gesandten ver sprachen in ihrem Schrecken, daß t« vier Tagen eiu Bote vom Könige ankommen sollte. Möglich daß dieser Bote e» ist, der. wie der Wester« Morntng New» telcgraphtrt wird. mit Frieden»- bediuaungeu zu G r Tarnet Wolseley gekommen ist. Der König, heißt e» in diesem Telegramm, will für jeden Tag seit Beginn de» Kriegs al» Sühne 2000 L zahlen. Der General aber hat diese» Anerbieten zurückgewiesen, will indessen egen Lösegeld die Hauptstadt Eumassi schonen, inzwischen malen dre Truppen gute Fortschritte und erfreuen sich eine« nach Umständen gute« G-sundheitSzastande». Die Wege jensett» de» Prah» find bester al» man erwartete, und auch da» Klima ist erträglicher. »»- «»4 «m«. R—dri-dM» 41« >» » M» »» i». /»». I» vcut»!« »WM» >»U» 0 1.« 0.2 O.l 0.» 2.t 1.0 1, v»»w«» Ml—W>4«» » 28. - 0. — 24 — 4- OF 2I 2F -- ».7 - »F
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