Volltext Seite (XML)
Grschedtt «glich früh 6»/, Uhr. Ncdactt,, m» L«ir»Ui-» Johanni-gass« SS. Berantwottlicher Redakteur Ar. Htttuer in Reudnitz. Sprechstunde d. Redaction O»r«it>»,« „II lt—«r Uhr *»ch»>U»i« 4 —» Uhr Wmahme der für die nächst- folaende Nummer bestimmten Inserate au Wochentagen bis LUür Nachmittags, an Sonn- «d Festtagen früh bis'/,» Uhr. FiUale flr Ziseratcaauiahme: Otto Klemm. UmversitätSstr. 22, Louis L-sche. Hamstr. 21, patt. Wpltzer Ja-MM Anzeiger. Organ für Politik, Lvcalgkschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Freitag den 25. December. A»Vl«ge 1S.SLO. '' emze Belegexemplar 1 Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbesörderung 11 Mit Postbesörderung 14 H Ziferatr tgesp. vourgoi-z. 1'/,-^ Größere Schriften laut unserem PreiSvrrzeichniß. — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Lkltamea murr dem Uetacltaarjirich die Spaltzeile 3 Inserate sind stet-Z an d. Lkoröltisa zu senden. — Rabatt wird nicht egebcn. — Zahlung baar, durch Postanweisung oder Posrvorschuß 1874. Zm gefälligen Beachtung. Unsere Expedition ist morgen am zweiten Weihnachtsfeiertag nur Vormittags bis 1-9 Uhr geöffnet. LxpeiUlioi» «es Lielpslßrer Vrnßredlattes vr. Ideal. Goldhorn's Leicheu- beganguiß. D Leipzig, 24. December. In solennster Weise ward heute Vormittag ein vieljähriger hochver dienter UniversitütSbeamter, Hofrath vr. tdeol. David Johann Heinrich Goldhorn, Biblio thekar der „Paulina", unter Theilnahme nicht bloS de- RectorS und Senats und der betreffenden akademischen -reise, sondern auch zahlreicher Be kannter auS der städtischen und königlichen Be amtenwelt und vieler Privaten zur ewigen Ruhe stätte geleitet. Ehe der Sarkophag von der Münrgafle um die Promenade durch den Grim- maischen Steinweg nach dem Goldhorn'schen Erb- begräbniß in der letzten Abtheilung des alten Friedhofe« zu St. Johannis geführt und nach der Einsenkung unter Gesang eingesegnet wurde (Pastor Klotz auS Berendorsbei Annaberg), fand in der Wohnung de- Verklärten ein TrauergotleS- dienst statt, indem Pastor vr. tkeol. Ahlfeld am Sarge sprach und ein schönes Leben-brld von dem sdahtngesunkenen milden christlichen Dulder entwarf. Oberbibliothekar Professor vr. ptül. -re hl rief im Anschluß an diese Funeralrede voll Mark dem Heimgegangenen ein warm empfun dene- collegialisches Lebewohl nach, ein gliinzende- Zeugniß über all die seltenen reichen Herzens- und Gemüth-gaben au-steüend, welche den Ver- - storbenen als einen erfahrungsreichen, beinahe vierzig Jahre hindurch der „ulws, mutsr vimüsnoi«- seine Kräfte unvcrdrosien widmenden bescheidenen, durch und Lurch gemüthvollen, christlich durchge bildeten, sittlich hochstehenden, kurz sehr liebens würdigen Mann von dem Schrot und Korn de- Litern soliden, mehr als bloßen Schein selbst- l o s erstrebenden und wirklich erreichenden Leipziger Gelehrten- und Bürgerthum« im Gegensatz zur leicht- und schnelllebigen Gegenwart erscheinen lassen. — Gi»e Lhriftbescheerung für junge Müde. Leipzig, 24. December. An der Salomon straße befindet sich eine stille etwas abgelegene Billa mit Garten, letzterer von der Straße ab geschloffen durch ein aristokratisches hohe- Eisen aitter mit Pforte. Das Ganze macht auf den Beschauer den Eindruck einer gewissen ernstvor nehmen Ländlichkeit. Die gegenwärtige Bestim mung de- Gebäude- und de- Gartens wird durch die auf der Ostseite der Billa angebrachte Jn- ^ schrist erkennbar. Man liest da- Wort: „ Blin des-ErriehungS-Anstalt". In diesem durch den Opfersinn einer begeisterten Mitbürgerin zuWohlthätigkeit-zwecken großmüthig entäußerten schönen Grundstück ist in der Thal die „Biener'sche Blinden-Stistung", diese« dem Testator zu unvergänglicher Ehre gereichende, segens reich zu wirken berufene großartige Liebe-werk hochherziger Menschenfreundlichkeit und Samariter tuaend untcrgebracht. Mittwoch, den 23. d., Nachmittags, wohnte ein ziemlich zahlreiche- Publicum einer Christbe- scheerung-seier bei, welche in der Anstalt für die und durch die Zöglinge derselben ausgeführt wurde. Der gegen Norden liegende größere Raum de- Parterre der Villa war zu dieser rührenden Feier auS einem Schlaffaale iu eine Art Fest- und Concertsaal mit einem brennenden Christbaum al- einzige Decoration verwandelt worden, die nach Süvost anschließende Stube und ein zweite- Zimmer nach Nordwesten waren ebenfalls für die Feierlichkeit eingeräumt, erster«- al« Sanc- tuarium sür dir Gabentische mit den Christge schenken, letzteres als weiterer Raum sür die em- geladenen Zuhörer. Unter den zur Feier erschienenen Frbunden Förderern und Gönnern der milden Anstalt be fanden sich in erster Linie die zu der Biener'schen und der vr. Bccker'schen Blindenstiftung depu- tirten Herren Stadträthe, Vicebürgerme,ster a. D vr. Berger, Musikalienhändler Rath Seitz, Univer sttät-musikdirector vr. Langer und Andere. Die Feier enthielt nicht weniger denn acht Nummern mit Aufführungen. An dem von Herrn Rath Seitz freundlich her geliehenen Dre-dner Pianoforte spielten nach einander, zum Theil mi einander und mit dem Mufiklehrer der Anstalt drei -inder, ein Mädchen von 8, zwei -naben von 12 und von 13 Jahren. Außerdem traten zwei Zöglinge al- kleine angehend« Violinisten Ein -na' «ms. -nabe sprach ein Weihnacht-gedicht. Der Singchor der Anstalt, bestehend auS zwölf Schülern, sang da- überaus paffende bekannte ! Veihnacht-lred und am Schluffe einen Choral mit Begleitung. Die Leistungen der -inder waren gewiß sehr >rav, namentlich am Elavier. Bi- zu welchem Nrade die Ausbildung gebracht werden kann, er« annte man bei der Hauptnummer de-Programm-, öeethovenS Ls dar-Quartett Nr 16 sür Pianoforte (ein junger Blinder von dreizehn Jahren) und Streichinstrumente (die Herren -lesse, Ewald und Grabau). Die Pianosortepartie in den fänden eine- -indes, wie gesagt, kam gleichwohl in überraschender Weise zur Geltung, ein Beweis, daß man eS hier mit einem ausgesprochenen musi- älischcn Talente auf der einen und einer tüchtigen Lehrkraft (Herr -lesse) auf der anderen Seite zu thun hatte. Nach der religiös-sittlich gehaltenen Ansprache de- DirectorS der Anstalt an die Zöglinge wurden etztere in den Bescheerung-raum geführt, wo zu ihrer bald originell, echt kindlich sich äußernden, mit den Jugendfreunden, den Eltern, Geschwistern zetheilten, daher doppelten Freude Geschenke aller »rt, den verschiedenen Individualitäten angepaßt, — zumeist angeschafft von den Spenden wackerer Mitbürger unserer Stadt — ihrer harrten und ihnen Stoff zum glücklichsten, endlosen Geplauder unter sich und mit den gleichfalls anwesenden Angehörigen gab. AuS der Ansprache des DirectorS Freiherr» v. St. Marie ging hervor, daß zwei der Zög linge kommende- Ostern confirmirt und, sobald die« geschehen, aus der Anstalt entlasten werden. Der eine dieser beiden Abiturienten ist ein ge schickter Flechtkünstler und wird nach den Worten deS Redners sein Brod sicher verdienen können, der andere, ein wackerer -nabe von einnehmendem Aeußern und, wie der Direktor versicherte, ein offener Kopf, eine gutgeartete Natur, wird leider auf gewöhnliche Handarbeit hingewiesen sein. ES bedarf aber seiner Zeit wohl einfach nur einer wirksamen Kundmachung der Thatsache durch die Presse, um auch diesem unglücklichen jungen Menschen eine gute, seiner Gesittung und seinen Fähigkeiten entsprechende Unterkunft bei braven Menschen zu verschaffen. Dessen kann der junge Richard — sein Familienname ward nicht ge nannt — sicher sein. Die Feier hinterließ den wohlthuendsten, wenn auch ergreifendsten Eindruck. Neues Theater. Leipzig« 23. December. Unter allen Mozart- schen Opern beansprucht die seit dem 23. Februar 1873 nicht mehr gegebene „Zauberflöte" mit ihren 9 Frauenpartien wohl die zahlreichste, mu sikalisch zuverlässigste sowie zum Theil glänzendste Besetzung und eme der minutiösesten Vorberei tungen, wenn die 3 „Damen" und „-naben" ein da« Ohr nirgend« verletzende-, anregend natür liche- und in der bei den meisten Sopranen trocke nen Mittellage klangvolle- Ensemble bilden sollen. Um so größere- Lob verdienen daher Frl. Stür mer, Mablknecht und -eller, sowie Frl. Gutschbach, Räder und Steinhäuser für die ungestört genußreiche Erfüllung dieser An sprüche, und ist mit dem die „Damen" m»t treff licher Routine und Frische anführenden Frl Stürmer, besonder- wenn sie ihrer Zunge ge lenkigeren Consvnantenwechsel abgewinnt, hiermit unserer Bühne überhaupt ein neue- sehr wohl verwendbares und stimmlich begabte- Mitglied einverleibt worden, gleich Frl. Rosenfeld sehr geeignet, unseren ersten Sängerinnen zuweilen mehr Erholung al- bisher zu ermöglichen. Bei bestimmter Abgrenzung der beiderseitigen Fächer ist daher hinreichende Beschäftigung beider Sän gerinnen zu wünschen, besonder-, da Frl. Rosen- seld als Pamina ihrer wohlthuend gleichmäßigen Tonentfaltung heute in die Augen fallend« mi mische Fortschritte in abrundenderem Zusammen halten der Bewegungen zugesellte und überhaupt wärmere Aufmunterung verdient hätte. Entfer nung mancher zu dramatischer Accente und der nicht glücklichen CadenzauSschmückung der Arie werden ihre sonst loben-werthe Charakteristrung dieser echt lyrischen Partie noch heben. Die -ö- nigin der Nacht, die mit ihren beiden hal-brechend an strengenden Arien so schwer zu besetzen, daß sich u. A. die Berliner Hofoper eine ganze Zeit lang mit einer bloß gesprochenen König» Kreisen mußte, ist eine jener von Frau Peschka mit so spielender Leichtigkeit beherrschte» Glanzrollen, daß sich höchsten- stürmische Hervorruse und bestechende merra voes - Wirkungen von Neuem constatiren lasten. Ebenso zählt Hr. Reß, über besten letzte Leistung al- Walter Fürst ich noch ein au«- zeichnende« Wort nachzutragen verpflichtet bin, den Sarastro zu seinen prächtigsten, echt künstle risch durchgearbeitetsten Rollen, wie auch der sehr lebhafte Beifall oder Hervorruf nach seinen beiden Arien bewies. Hr. Pielke al- Tamino hatte, nach dem noch nicht überall ruhigen Beherrschen der Stimme und zu häufigem Wechsel der Ton- ärbung in der ersten Arie zu schließen, gewiß wieder mit stärkerer Aufregung zu kämpfen, wog die- jedock an vielen anderen Stellen durch frische-, zuversichtlichere- Erfassen de- Ton- und ebenfalls lehr sorgfältige Ausarbeitung so erfreulich auf, daß der ihm gezollte Beifall ein wohlverdienter war. Sehr Danken-werthe- boten die HH Ehrke, Gura, Rebling, Ernst und Ul brich, recht gut war auch Frl. Dähne als Papagena, und d-gl. verdienen unter Hrn. CapeUmeister Schmidt'- sorgsamer Leitung ehrende Erwäh nung Orchester und Chor, besonder- der Manner chor wegen erwärmend elegisch weicher Färbung Kurz die Aufführung war durchweg eine jeder Bühne zur Ehre gereichende und bleibt nur theil« lebhaftere theilß größere Auffassung mancher etwas gleichförmiger Tempi wÜnschenSwerth. — Im Ganzen war die frühere, am Schluß über raschend schöne und glänzende, Jnscenirung bei- bchalten worden, in Einzelheiten aber zeigten sich Fortschritte in einigen feineren Zügen, z. B. in der ungezwungeneren Bewegung der 3 Damen und -naben, m der mimischen wie musikalischen Darstellung der genialen Ehoralfiauration im 2. Finale, die nur noch der „Geharnischten Ritter" harrt. Sollte endliche Neuinscenirung diese« hochbeliebten Meisterwerkes beschlossen werden, so böte sie überhaupt ein reiche« Feld für Reformen im Interesse einheitlicherer Wahr scheinlichkeit. Schikaneder selbst nennt in der ersten Auflage der Zauberflöte vom Jahre 1795 den Tamino einen japanesischen Prinzen und läßt ihn „in einem prächtigen japani schen Jagdkleide von einem Felsen herunter kommen." Schon aus diesem Grunde war Graf Brühl keineswegs berechtigt, dem Cultus von „Ist« und Osiris" zu Liebe das Stück nach Egypten zu verbannen, denn dieser CultuS war einst weit über Egypten hinaus bis in die zu jener Zeit noch »»entdeckten fabelhaften Gebiete Asien- verbreitet. Aus diesen Gründen ist das Ganze richtiger überhaupt in das Gebiet des Märchens, und zwar des deutschen Märchens zu verlegen, zu welchem eS besonders der deutsche Mozart mit seiner Begeisterung für den Frei maurerorden gemacht hat. Die mit dem Werke verknüpften maurerischen Andeutungen sollten überhaupt bei jeder neuen Jnscenirung in erster Reihe berücksichtigt werden und deshalb u. A. am Schluffe schwebende Genien vielleicht nicht miterlaffen, den Sonnentempel aus „maurerischen Bausteinen" al- „Tempel de« Lichts" zusammen zusetzen. Sarastro (Schikaneder soll bei diesem Namen an Zoroaster gedacht haben) ist ein Fürst, ein Weiser, der mit besonderen Naturkrästen in Verbindung steht und die höchste Tugend und Seelenreinheit anstrebt. Er steht im kräftigsten ManneSalter. Ihm verbinden sich gleichgesinnte Männer, die theil« wissend, theil- forschend da- gleiche Ziel verfolgen. Diese Gesellschaft lebt vereint, überläßt sich einem sinnvollen, selbst heiteren Leben-genufle, wie z. B. der Jagd, und bedient sich der priesterlichen altägyptischen Formen bloS al- Symbol bei ihren mysteriösen Zu sammenkünften (Logen). Dem Streben Sarastro'- entgegen steht eine gespenstische Königin der Nacht als böse- Princip Wie dort da- Weltliche, Deutsche, in fantastischer Märchenform mit der symbolischen Umhüllung de- Altägyptischen, so zeigt sich hier da- Gespenstische und Spukhafte in seiner vollsten Kraft. Diese beiden Elemente müssen einander grell gegenübertreten. Ebensowenig, wie bei Sarastro'- Jaadgefolge oder anstatt der geharnischten Männer sich Priester zeigen dürfen, ebenso wird die Königin.der Nacht als Fürstin der Finsterniß wie der -lüste und Grüfte wohl am Richtigsten mit deren Attributen, Gnomen, Kobolden, Fledermäusen rc. zu umgeben sein. Papageno ist ein Bewohner de- schmaten Wüsten- striche-, der Sarastro'- Reich vom Zauberreick der Königin der Finsterniß trennt. Prinz Tamino aeräth von der andern Grenze, wo Sarastro's Rcich an da- eine- andern Fürsten stößt, einem Jagdabenteuer folgend, in Sarastro « Revier. Hier lernt er Papageno kennen, die Frauen der Königin suchen ihn zur Rache an Sarastro auf- zustackeln, sie selbst erscheint ihm im Glanz ihrer zauberhaften Fruchtbarkeit rc. (Schikaneder selbst trug al« Papageno einen kleinen Schweif von Federn, den er vermittelst eine- Zuge- in die Höhe richten und damit wedeln konnte, so oft die Damen erschienen. Eine Abbildung diese« Costüm- brachte da- damalige „Journal de- LuruS und der Mode" sowie von einer Art mituioes, Handschuhe ohne Finger, wie sie Frl. Gottlieb al- Pamina trug und die m der Moden welt al- Pamina Handschuhe sehr er» voxas kamen.) Die« Alle« paßt keinenfalls nach Aegypten. Um in diesen Wirrwarr, der seit Graf Brühl'« Ver legung der Handlung dorthin nach und nach in der „Zauberflöte" eingeriffen, Ordnung zu bringen, erscheint e- vor Allem nölhig, die Schemen zu greifbaren Menschen zu machen und ihnen einen festeren Wohnsitz anzuweisen, al» den Wilden in der „Asrikanerin". Es ist gewiß eine dank barere Aufgabe für Regisseure, Maler und CostÜmiers, das Werk nach einzelnen solcher An deutungen au-zustatten al« da- starre, einförmige ägyptische Wesen festzuhalten, welche« der Phantasie Fesseln anlegt, unserem Gcschmacke wenig zusagt und nur dann zu imponiren im Stande ist, wo man es wahrhaft großartig be handelt. Die unvergängliche Schönheit der Mozart'schen Musik wird dann iu den bedeutungs vollen Momenten nur in um so überzeugenderer Wahrheit strahlen. — vr. Hrm. Zopfs. Verschiedenes. * Altenburg, 23. December. Schon mehrfach sind in neuerer Zeit im Leipziger Tageblatt, welches sich hier einer großer Leserzahl erfreut, Mitteilungen über Altenburg erschienen, welche augenscheinlich nach Inhalt und Ton von anderen als dem bisherigen Correspondenten eingesendet worden sind und weder den Verhältnissen noch den Thatsacken völlig entsprechen. Die im Mitt wochs-Blatte ersichtliche, mehr animoS al-würdig gehaltene Mittheilung über unser Hofthcater hat einen um so unangenehmeren Eindruck hervorgc- bracht, al- der Gründer und eifrige Beförderer unser- KunstinstitutS, der regierende Herzog, da mit in Verbindung gebracht wird. Möge ein in Nr. 12 de« Altenburger Sonntag-blatte- ver öffentlichter Bericht der Deutsch-Oesterrcichischen Theater-Zeitung die Veranlassung zu der ge dachten Expcctoration sein, oder uebelwollen sie dem Einsender in die Feder dictirt haben; möge unser Theater in mannichfacher Beziehung noch Manche- zu wünschen übrig lassen, so kann dennock, abgesehen von überall vorkommenden Mißgriffen, ein Vorwärtsschreiten im Streben das Mögliche zu bieten und in der Wahl besserer -räste nicht verkannt werden. Einsender steht der Kritik fern, kann aber einem Theile des Theaterpersonals den Borwurf allzu großer Empfindlichkeit nicht ersparen. Der hier wohl- bekannte Einsender des oben berührten Artikels in die Deutsch-Oesterr. Theaterzeitung ist hier — und zwar mit vollstem Rechte nur ein Mal ge tadelt worden, genug, um sofort von summarischer Abdankung zu phantasiren und die Zeitungen der Halbheit und deS Dilettantismus zu ve- sichtigen. Solcher krankhaften Reizbarkeit gegen über kann allerdings selbst eine so überzayme Kritik nicht auskommen, wie sie mit wenigen Ausnahmen in dieser Saison geübt worden «st. Mit dieser leicht verletzbaren Stimmung sind selbst diejenigen Kräfte behaftet, welche sich der offenbaren Gunst deS PublicumS erfreuen, denn auch der leiseste Tadel läßt sie alle Theilnahme vergessen, die ihnen so oft entgegen gebracht w«rd. Wir ehren die Kunst und die Künstler, aber die Ueberhebung ist kein Attribut derselben, und wenn Fürsten und Staatsmänner es sich gefallen lasten müssen, der öffentlichen Meinung unterzogen zu werden, dürften die Künstler keine Berechtigung haben, die Forderung einer Ausnahmestellung zu prätcndiren. Ernste aber humane Beurtheilung der Verhältnisse wird nicht allein sicherer zum Ziele kommen, sondern auch die Vorwürfe un liebsamer Kritik ruhig zu ertragen verstehn. L 6. kockolf llloriso, Annoncen-Vurea« »rnmn. Str. 2,1. DaS bekannte echte Kl»oltiivr'8eliv Lüster, mit Stempel: dl. LUVSLIZLA.LVI' auf der Schach tel, ärztlich geprüft und empfohlen gegen Gicht, Reißen, Drüsen. Flechten, Hühneraugen. Frostballen, erfrorene und aufgesprungene Glieder, alle offene, aufzuarhende, zertheilende, verbrannte Leiden rc., ist zu beziehen t Schachtel 2'/, Ngr. in allen Apotheken Leipzig« und ganzer Umgegend. Fabrik in bei Leipzig, Sifeubahnstruße Nr. 18. ,»pk»dl«u SsdrüSsr SsiwIZLs, »NtlRIdrllr - -»»«»-»«»»».