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Wahrscheinlicher wirr diese Bestimmung noch durch die in der bereits erwähnten Caspar Weinreichschen Chronik ange gebenen Zeit, in welcher das Bild (wie inan wohl voraus- sctzen kan», bald nach seiner Vollendung, also in der Lebensperiode Memlings, im 15. Jahrhundert) nach Danzig gekommen. Memlings Geburt wird etwa in das Jahr 1435 gelegt, sein Todesjahr ist unbekannt. Die lange unentschieden gebliebene Frage: welchen Färb enstoff das Bild enthalte, ist in neuerer Zeit von allen Kennern mit Bestimmtheit dahin beantwortct worden, daß derselbe au» Oelsarben bestehe; denselben sind wahrscheinlich Ingredienzien bcigcmischt, welche man heute nicht specicll kennt. Einzelne Stellen lassen, weil die Farben ausserordentlich dünn ausgetragen sind, sogar die Konturen durchschimmern. „Es besteht dieses Gemälde ans einem Mittclbilde und zwei Flügelbildcrn. In der Mitte sitzt auf einem Regenbogen Christus als Richter, seine Füße ruhen auf einer schwebenden goldenen Kugel, in welcher sich die nächsten Gegenstände spiegeln; ein rother Mantel dient ihm als Gewand. Bier Engel mit den Leidenswcrkzeugen schweben über, drei Engel mit den Posaunen des Gerichts unter ihm. Rechts von Christo kniet Maria als Für- bitterin, links Johannes der Täufer; zu beiden Seiten folgen die Apostel, welche mit bewundcrnswerther Vollen dung gemalt sind. Unten steht der Erzengel Michael in von 'Autoritäten auf dem Gebiete der Kunstforschuug entschieden widersprochen. Mehr geneigt sind diese neuerdings, — nament lich gilt dies von t)r. E. Förster in München, (Vr. Schnaase, Geh. Rath Bartels u. A. negiren ebenfalls die Autorschaft Memlings) geneigt, Rogier van der Wehden, dem Lehrer Memlings, den Hauptantheil an der Schöpfung unseres „Jüngsten Gerichts" zuzuschrciben. Allein, so lange dafür nicht ein abso luter Beweis geführt werden kann, werden wir vorläufig noch immer bei Memling, dessen authentische Arbeiten indirecten Anhalt darbieten, stehen bleiben müssen.