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* pp »,1^ «««» früh Lrtar«!«» »ut Ssskti^ea <^V»tgüfle 33. B«raia»-rtlichcr Slkdacteur Lr vßtt»er in «eudintz. " »rÄstunde d. Nkdacrion 'Aiüm.,» »rn II-,, Ub, M»ch«u»«1» »«» 4 — b Uh». Amnhme der für die nächst- ^»mde Rümmer bestimmten Anenttr an Wochentagen bi» ?:Uhr Rachmittaa». an Sann- und Kestwgkn früh bi» ft»S Uhr. LMle flr Zisnatkna»„Imu: Ott, »iemm. Uawrrfitätdftr. 22. L«»f» Lösche. Hainstr. 2t. patt. UchMr.Tageblatt Anzeiger. Organ für PnlM, Localgeschichtr, Haadklr- und Sts-iMakr-r. NafiLge L2,i -httnafmr»,«Pkri» viettelt. lucl. Vnngrllshii lft, H, Ied« rullklur Kummer 2'/, -Hi» Vclrgrrrmplar 1 gebühren für Extrabeilagen ahne Postbefvrderimg 11 H> mit Postbestrderung 14 ^ Zastrate «aesp.Vourgvi«z. Größe» Schriften laut unsrem PreiSaerlrichniß—Tabellarischer Satz nach bähe rem Tarif. Netto»,» „trr de« NedactIo«Fkrtch bi« SpaUzeil« 1 Jnferare find stet« an b. Sevedttio» »U sende». — Rabatt wird nicht »«geben — Zahlung haar, durch Popanweisung oder Postvorschutz. ^ 305» Somrtag den 1. November. 1874. Bekanntmachung. Der am I. November d. I. fällige vierte Termin der Grundsteuer ist nach der i^ul Gesetz vom 25. Juni d. I. erlassenen Ausführungsverordnung vom 29. dess. Monat» mit Zwei ipfennigen ordentlicher Grundsteuer von jeder Steuereinheit entrichten, und werden die hiesigen Steuerpflichtigen hierdurch aufgefordert, ihr« Steuer- heiträge «ehst den städtische« Gefälle« an 1,375 Pf von jeder Steuereinheit von diese» Tage ab btS spätesten» IT Tage «ach demselben an die Stadt Steuer-Ein- uahme allhier (Ritterstraße 15. Gcorgenhalle, 1 Treppe recht«) zu bezahl«, da nach Ablauf der Frist die gesetzlich« Maßregeln gegen die Säumigen emtreten müssen. Leipzig, deu 29. Octobcr 1874. Der Math der Stadt Leipzig. vr. Koch. Taube. Bekanntmachung. Dem bisher „Kleine Gaffe" benannt« Straßentracte ist von un- die Benennung „SeitenstraHe" gegeben worden. Leipzig, am 27. October 1874. Der Math der Stadt Leipzig. vr. Koch. vr. Reichel. Städtische gewerbliche Fortbildungsschule. Montag den 9. Novbr. d. I. beginn« für die Dauer de» Winterhalbjahre» einzelne Unter» richtScurse sür solche Gewerbtreibende, den« der Schulbesuch während der Sommermonite inckit möglich war. Anmeldungen zu denselben nimmt der Unterzeichnete an den Wochentagen, Abend« zwischen 7 und 8ft, Uhr und Sonntags Vormittag» von 10 bi» 1v/, Uhr entgegen und eS müssen solckw bis spätesten» Sonntag, den 8. Novbr. geschehen. Beizubringen ist da» letzte Schulzeuqniß. Dir. Jnltu» «nirekHardt. Bekanntmachung. Diejemg« Gewerken, welche Bauarbeiten re. für den Rath der Stadt Leipzig auSgesührt haben, -erden hierdurch aufgesordert, ihre Rechnung« sofort an da« Raths-Bauamt gelang« zu lasten. Leipzig, am 28. October 1874. Der Math der Stadt Leipzig. Vom Nrichslage. * Berlin, 3V. October. Seit gestern sind so viele Abgeordnete eingetroffen, daß der Reichstag nunmehr beschlußfähig ist. ES ist somit durch die gestrige Beschlußunsähigkeit ncch keine Zeit ver loren worden, da die Präsidentenwahl doch nicht rxr Sonnabend hätte vorgenommen werden tonnen. WaS diese Wählende trifft, so kommt nur dre Wahl deS ersten Lice - Präsidenten an Stelle deS zum deutschen Botschafter in Paris ernannten Abgeordneten, Fürsten Hohenlohe-Schilling»« für st, in Frage, sür den von Anfang an der Akg. Freiherr v. Staufsenberg auSerschen war. Dieser hat sich nunmehr zur Annahme der Wahl bereit erilärt, und seine Wahl ist deshalb un zweifelhaft. Da» Präsidium wird danach auS den Abgg. v Forckenbeck, Freiherr v. Stauffen- bcrg und vr. Hänel zusammengesetzt werden. Die llltramontanen werden natürlich wieder gegen Freiherr« ». Staufsenberg und sür den Avg. Freiherr« v. Aretin stimmen. Beim Reichstage sind bereit- 70 Petitionen nngeaaugen. — Heute Abend findet auf Anregung >e» Aba. v. Denzin bereit» die erste parlamen- iarische Vereinigung im Foyer des Reichstags statt. Ueber den in der Session von 1872 dem Reichs rage vorgelegten Gesetz-Entwurf, betr. die Ein richtung und die Befugnisse de» Rech- naagthofeS, ist natürlich eine Verständigung nicht erzielt worden. Die Ausgleichung der da mals obwaltenden Meinungsverschiedenheiten wurde namentlich dadurch erschwert, daß eS an einem Gesetz Über die Verwaltung der Einnahmen und Lu-gaben de» Reich-, welches die Grundlage für r»e gesammte Thätigkeit de- Rechnungshöfe- zu bilden geeignet wäre, noch fehlte und die bezüg lichen sür die Preußische Ober-Rechnung-kammer l» ihrer Controle deS Staatshaushalts geltenden Vorschriften, durch welche jene Grundlage vorläufig ersetzt werden sollte, über die Abgrenzung desjenigen Material-, welches den Gegenstand der dem BnndeSrath« und dem Reichstage mit deu Rech nungen vorzulegenden Bemerkungen dcs RechnungS- » h«se»fi»u bilden hat, zu mannichsachcn Zweifeln Veranlassung gab. Die verbündeten Negierungen halten eS daher sür richtig, dem Reichstage, gleich zeitig mit einem neuen Entwürfe eine- Gesetze» übcr den Rechnungshof, den Entwurf eine» Ge setze» vorzulegen, welche» die, Verwaltung der Emuahmen und Ausgaben de- Reichs zu regeln bestimmt ist. Dieser 30 Paragraphen umfassende Entwurf stellt sich vieAusyabe den legislativen In halt der Instruction sür d« preuß OberrcchnungS- kammer vom 18. Dec. 1824 mit den durch die ver» bliltmste der Reich»-Kioanzverwaltung bedingenden Modifikationen zum Reichsgesetz zu erbeb« und ans diese« Wege di« Verwaltung der Ein nahm« und Ausgaben de» Reich» auf der Grundlage von Bestimmung« gesetzlich z» regeln, welche sich dnrch die seitherige Erfahrung bewährt und durch lang- ,ähnge Snw«nd«m m» «MW «onseanmten Dy. «me durchmöft^hMe». Wir beschränk« vn» ans diese, den Motiv« zu dem Enammse «1- einleitenden Sätze. Da» dem Reichstage vorgeleate Gesetz über den Landsturm besaht au» 6 Paragrapp« und lautet: tz. 1. „Da» Aufgebot de- Landsturm» erfolgt durch kaiserllche Verordnung, in welcher zugleich der Umfang de» Aufgebot» bestimmt wird." 4 2 „Nachdem da» Aufgebot ergangen ist, find« »ns die von demselben betroffenen Landstnrm- pstichtigen die für die Landwehr geltend« Vor schriften Anwendung. Insbesondere find die Auf geboten« den MilitairsKafgesetzen und der DiS- crpliaar-Ordnung unterworfen " tz. 3. „Der Landsturm erhält bei Verwendung gegen den Feind militairische, auf Schußweite erkenn bare Abzeichen und wird in der Regel in bc- »ondern Ablheilung« sormirt. In Fällen außer- ordentlich« Bedarf», oder wenn eS an geeignet, n Führern sür besondere Formationen fehlt, kann jedoch auch die Landwehr au» dem Landsturm er gänzt werden." tz. 4. „Die Auflösung de» Land sturms wird vom Kaiser angevrdnet. Mit der Auflösung der betreffenden Formation k ört da» Militairverhältniß der Landsturmpflichtigen aus.' tz. 5. „Die zur Ausführung diese- Gesetzes er forderlich« Bestimmungen erläßt der Kaiser." tz. 6. „Gegenwärtiges Gesetz kommt in Bauern nach näherer Bestimmung deS BündnißvertrageS vom 23. November 1870 unter III, tz. 5 zur Anwendung." Der Tunnelbau bei der St. Gotthardt bahn ist vom 1. Oktober 1873 bis zum 30. Sept. 1874 nur um 1654 Meter vorgeschritten, während nach dem Voranschläge 2000 M. vollendet werden sollten. Die GesammtauSführungen betragen demnach 2456 Meter anstatt der veranschlagten 3985 M. — Der BundeSrath tritt morgen zu einer Plmar-Sltzung zusammen. Tagesgeschichtliche Vebrrlicht. Der diesjährige ReichShauSbaltetat iveist im Departement deS auswärtigen Amtes wiederum ein« Posten sür den deutschen Gesandten beim päpstlichen Stuhle auf. In jeder Ses sion de» Reichstage- hat der Abgeordnete vr. Loewe dm Antrag erhob«, dies« Post« einfach al» künftig wegfallend zu streichen; auS politisch« Beweggründen und aus Ansuchen de» Reichs kanzler- lehnte daSPlenum mit geringer Majorität den Antrag Loewe ab. Man erinnert sich noch der eingehend« DiScussion, welche bei der letzten Berathung des Etat» im Jahre 1873 über diesen Post« gepflogen wurde, al» eS sich um die Er nennung des Cardinal» Fürsten Hohenlohe zum Gesandt« beim Batican handelte. In dieser Session wird die national-lib«ale Partei jeden falls beantrag«, dies« Gesandtschaft-Posten al» unnöthig zu streichen, und in ihrer Motivirung daraus Hinweisen, daß die englische Regierung auch ihr« Geschäftsträger von Rom abberusen hat. Vor Kurzem durchlief die Presse oie Nach richt, dtß gegen die in Gnadau versammelten Geistlichen wegen der von ihn« ausgesproche nen Absicht, einzeln« Bestimmungen deS Civil ehegesetzeS entgegentreten zu «ollen, DiScipll- naruntersuchung eiugeleitet worden sei. Die in Gnadau versammelten Pastor« halt« durch NamenSunterschrist erklärt, da» sie geschiedene Person«, auch wenn sie schon vor dem'Standes beamten eine neue Ehe eingegangen, nicht kirch lich trau« könnt«, wmn ihre erste Ehe auS schristwidriaen Gründen getrennt worden sei. Die Geistlich« stütze» sich dabei auf eine CabinelS- ordre an» dem Jahre 1846, welche ihnen nicht »umuthet, Geschiedene zu trau«, der« erste Ehe schriftwidrig getrennt wurde. Diese Annahme würde eine berechtigte sein, wenn nach wie vor die kirchliche Trauung allein die Ehe zu einer gütigen machte. Da Die» nicht der Fall ist, Mt auch die Schlußfolgerung weg. Die Geistlichen » Gnadau verlangt« aber auch ein Traufor mular, welche» deutlich «»»sprechen sollte, daß der Civilact noch keine wirkliche Ehe begründe. Damit stehen diese Herren ganz auf den, Stand punkte der katholisch« Bischöfe. Wie soll die große Masse de» Volk» au» diesem Widerstreit einen LuSwea sind«, wenn die Geistlichen der herrschend« Kirchen offen gesetzliche Acte sür un- giltig erklär«'? Eine offene und deutliche Er klärung der zuständigen Behörden Über die wahre Bedeutung der bürgerlichen Eheschließung wird immer mehr zur Rothwendigkeit. Die im „ New - '))»rk»Herald " und mehreren andern Blättern vom Grafen Arnim ver- LffentlichtenBriese zwischen ihm unddemStaatS- secretair von Bülow werden in, Ganzen kein« andern Eindruck hinterlasien als die vor einigen Tagen schon mitgetheilten Thatsacben über die Borstadien deS ProceffeS, wenn sie jene erste Dar stellung auch in einzelnen Nein« Puncten be richtig« Augenscheinlich legt Graf Arnim Werth darauf, sein verhält,nß zu Herrn v. Bülow aller Welt klar vor Augen zu stellen, weil in demselben unverkennbar ein Hauptmotiv seine- Handelns liegt. Der Graf hat die Veröffentlichung de» erwähnten Briefwechsels nicht gescheut, obwohl in demselben u. A. auch ein sehr deutlicher Hin weis aus die Stelle enthalten ist, an welche der frühere Botschafter^sich zur Durchsetzung seiner Pläne vorzugsweise gern wandte. „Eine den. Kaiser verwandtschaftlich so nahe als möglich stehende Person", sind die Worte, mit welch« jene Stelle bezeichnet wird, und wenn ein fran zösische« Blatt vor einigen Tagen wissen wollte, daß die vom Grafen zurückverlangten Schriftstücke bereit« in den Händen de» Kaisers seien, so ver- muthet man in gewissen Kreisen, vielleicht nicht mit Unrecht, daß diese Nachricht durch einen Druckfehler entstellt und anstatt „Kaiser" VaS Wort „Kaiserin" zu setzen sei. Für die Beur- theilung des Falles selbst wirb »venig neue» Material durch die Briese beigebracht und auch die» Wenige dürste nicht dazu dienen, die Lage deS Angeschuldigten zu verbessern. Die Gerichtsverhandlung gegen Aullmann ist schnell abgeschlossen worden. Die über die selbe veröffentlicht« Berichte entbehren alle- sen sationellen GeprägeS, lass« aber eben darum nicht den mindesten Zweifel daran einmal, daß der Mordversuch ein lange vorbereiteter und wohl überlegter gewesen, und daß anderer seits der Mörder seinen Erftschluß unter d« Eindrücken gereift hat, welche er m dem katho lischen Gesellenverein zu Salzwedel empfan- gen hat. Die Anschuldigung, daß vie Verbindung Vieser beiden Thatsachen eine leviglrch zur Ver dächtigung der ultramontanen Partei und ihrer Propaganda gemachte Erfindung sei, hat ln Würz burg durch die glaubwürdigsten Zeugenaussagen eine geradezu authentische Widerlegung erfahren. Die „Times" sucht Deutschland gegen die namentlich in Frankreich verbreitet« Gerüchte über seine angeblichen AngrisfSqe lüste zu ver- theidlgen. Vor Allem tadelt sie eS, daß man in Paris alle derartigen Sensationsnachrichten vom AuSlandc und besonder« au« Börsenkreisen erhalt« zu haben vorgebe, während sie dock in Frankreich allein sabricirt würden. Selbst die in der aus wärtigen Presse verbreiteten Gerüchte kämen meist aus sranzüsischer Quelle. Deutschland habe ein zu großes Interesse am Frieden, als daß es irgend einen Krieg veranlassen ,verde, durch den es nur verlieren könne. Eine große Bürgschaft für den Fried« sei seine Freundschaft n»t Rußland; so lange man diese aufrecht erhalte, iverde der Friede Europa's in keinem Falle gestört iverden. Die „Time»" bespricht auch die Thronrede de» Deutschen Kaiser». Der Artikel hebt hervor, daß da» Gestirn Deutschland« jetzt sichtlich inl Steigen begriffen sei, nachdem der auswärtige Feind besiegt, die Gegner im Innern überwältigt und die Macht de» KleruS gebrochen sei. Dte friedlichen Versicherungen der Thronrede seien geeignet, allen kriegerisch« Gerücht« ein Ende zu machen. Auch «e große Anzahl der dem Reichstage vorgelqgten gesetzgeberischen Arbeiten lasse den Fried« al» nothwrndig erschein«. Ei,» Ration, welche so beschäftigt sei, Wune nicht den Wunsch hegen, andere Völker mit Krieg zu überziehen. .Ketzerei der Neuzeit, nicht an. Man dürfe sich daher nicht mit der Kirche Rom» selbst, sondern nur mit denjenigen Nation« vereinigen, >velche mit der römisch« Kirche in Verbindung ständen. An, Schluffe seiner Rede fordert der Kaplan zu einem Gebete für den Erfolg der altkatholischcn Bewegung aus. Ein Bericht au» Madrid vom 27. Oktober meldet: AuS den Provinz« Catalonien und Valencia sind der republikanischen Sach« gün stige Nachrichten eingelaus«. Bei Santa Coloima de Farne» hat ei« Treffen mit dm von Casel- la» y Pujol befehligt« Carlisten stattgesunden, in welchem die letzteren geschlagen und zum Mck- zuge gezwungen worden sind. Zu CalaSparva m Valencia dringt man alle Tage Gefangene ein und Soldat« wie Officiere von der zersprengten Band« Lozano'S zeig« täglich ihre Unterwerfung an. Der Cabecilla selbst befindet sich in Albacete, wo ein Kriegsgericht da» llrtheil über ihn fäll« Wird. Die Untersuchung gegen ihn wird mit der größten Strenge und in de» Schrank« der pein lichsten Gesetzlichkeit geführt Von all« Seit» geh« Vor Regierung Bittgesuche weg« Begna digung Lozano'S zu. Unter Denjenigen, welche sich zu seinen Gunsten verwenden, zeichnet sich durch besondere Theilnahme der Generalzolldirector Don Lope Gilbert au», ein allgemein ge achteter und von der Regierung hochgeschätzter Beamter. Er erinnert in feinem Gesuche daran, daß Lozano einmal neun Mann der Bürger garde, welche zum Tode de- Erschieß«« ver urteilt worden warm, gerettet habe, abgesehen von anderen ehrenwerthen Thal« deS Cabecilla. Im Ministerium selbst neig« sich einige Stim men der Begnadigung desselben zu. Die Regie rung ist aber entschlossen, der Gerechtigkeit ihr« Laus zu lassen; sie hält e« mit Recht für noth- wendig, den Carlisten gegenüber vollen Ernst zu zeigen, die nicht aufhören, die unbewaffnet« Be völkerung so lange zu reiz«, bi» sie zu den Waffen greift. So ist neuerding- eine carliftuche Colonne unter dem Befehle Don Manuel'» del Praont in Pola de Siero, Provinz Oviedo, cin- gedrunacn und hat die sofortige Zahlung von 5000 DuroS verlangt. Da der arme Ort da» nicht zahl« konnte, führte man die neun wohl habendsten Personen al» Geißeln davon und gab sie nicht eher wieder heran», alS hi» 30,000 Rea len gezahlt Word« waren. — Die „Gacera" veröffentlicht ein ministerielle» Decret, in »-ei chen, sür alle bi» zum 23. Oktober gegen die Wahlgesetze begangen« Verbrechen Amnestie verkündiat wird. ES scheint die» eine Art Ab schlagszahlung ans die von c«stit»tio„ellcr und ogresfiftiscber schn zu sM« Seite an-Achfieochen« Wüasche Schon seit längerer ^ eia Streben nach ki rs Tage Ganz im Gege ' werden die zu diesem sammlunqm nicht von tritt in England ichen Reformen zu zu Deutschland »her abgehaltenen V«r- sondern von meist hochgestellten Mitgliedern de, englischen Kirche veranlaßt. Demgemäß ist auch der Charakter der Reformen ein ganz anderer. Während das deutsche Volk in seiner Mehrheit bestrebt ist, sich von veralteten Dogmen zu befreien, sucht der englische Klerus nur den Anschluß au eine ältere Kirche, durch welche er neue Kraft schöpfen und für da- baufällige Gebäude überlebter Formen eine Stütze finden kann. Da» Papstthum wäre dem größten Theile der englisch« Geistlichkeit schon recht, wenn nur die Insallibilität nicht wäre, welche die Freiheit der Bischöfe aushebt. Diese Ansicht hat vr. M«hrick, Stift-Herr und Kaplan de« Bischof» von Lincoln, in einer jüngst London abgeyalteneu Versammlung beut in l,ch ausgesprochen. Die UnionSconferenz in Bonn hat bei dem Stift-Herrn, genau so wie bei dem Bischof von Winchester, den Wunsch nach einer Bereinigung mit einer anderen Kirche wach- gerufcn. Der AltkatholiciOmuS biete Alles. waS man wünschen könne, denn er sei katholisch ge blieben, erlvnne aber die Insallibilität, die größte Ae» R»t»*rsttEt Eeiyjtg »«» Go— »e» L87S hi» «Stüter »87H/7S. In dem Zeitraum« vom 1 April 187 < di» zu« 30. September 1874, also in den letzt« anderthalb Jahr« sind an der tziefig« Uaivecsttät im Ganz« 212 Doctorpromotioum vorgawmm« worden. Im erst« Halbjahre dieser Periode wurden 72 Eaodidat« promovirt, im Winter halbjahr auf 1874 weitere 58, im letzt« Sommer endlich 82. Die theologisch« Kacultät creirte rm erst« die ser Halbjahre keinen einzigen, im zweit« n«en Doctor (ein« amerikanischen Geistlich« in New- Aork, Ruperti), im dritten kein«. Der juristische Doctorgrad, der nicht? mehr aus da« männliche Geschlecht beschränkt ist, wurde im Sommer 1873 an 11 Person«, darunter donorig «Luss-t an Staat-minister und Reich»- kanzleramtSpräsident Delbrück und Rechtsan walt LaSker in Berlin, im Wintersemester 1873,74 an 10 Individuen, darunter boiinris eriU88a ObcrappellationSrath Siegmann in Dresden, im letzt« Sommer endlich an die dop pelte Zahl, an 20 Bewerber ertheilt.fi Der eiust sür jeden Mediciner zur Ausübung seine» Berufs erforderliche Doetortitel ist jetzt nicht mehr unerläßlich. — Gleichwohl erwarten