394 Geologie und Chemie. scheinung sein, die den Fortschritt wahrer Erkenntniss nicht dauernd beirrt. Auch daraus wird Niemand Bischof einen begründeten Vorwurf machen können, dass seine eigenen geologischen An sichten sich seit dem Abschluss der wichtigen Untersuchungen über die Erd wärme, die wir ihm verdanken, und selbst noch seit der Herausgabe des ersten Bandes seiner Geologie in erster Auflage wesentlich geändert, ja total umgestaltet haben; im Gegentheil, es kann das mit Recht von seinen Anhängern als ein Beweis für die Macht der Gründe bezeichnet werden, die auf ihn eindrangen. Aber auf die Polemik Bischofs ist dieser Vorgang doch von bemerkenswerthem Einfluss gewesen; es scheint nämlich fast so, als wenn er jetzt ganz vorherrschend nur diejenigen Ansichten kritisire, die er selbst in früherer Zeit theilte, ohne hinreichend zu berücksichtigen, dass auch die anderen Geologen seitdem nicht auf demselben Standpunkte stehen geblieben sind. Nach diesen allgemeinen Bemerkungen Uber G. Bischofs Versuch einer totalen und plötzlichen Umgestaltung der Geo logie, unterschreibe ich jedoch in vollster Uebereinstimmung dessen Worte: „Immer mehr kommt man zur Erkenntniss, dass sich genetische Verhältnisse nur dann ergründen lassen, wenn Chemie, Mineralogie und Geognosie Hand in Hand gehen“.