System und Terminologie. 385 breitung durch ihre Priorität erworben, da man vorher noch gar keine bestimmten Bezeichnungen für Ablagerungen dieser Zeiträume hatte. Indessen stellt sich doch durch dergleichen Conflicte immer dringender das Bedürfniss heraus, für die geo logischen Perioden Benennungen zu haben, welche von den Producten derselben, z. B. von den local ungleichen Ablage rungen, möglichst unabhängig sind. Die sehr alten Eintheilun- gen in Primär, Secundär, Tertiär und Quartär, oder in Paläozoisch, Mesozoisch und Kainozoisch, genügen zwar als allgemeine Abtheilungen, aber man vermisst noch speciellere unabhängige Unterabtheilungen der Zeiträume. Für die tertiäre Periode hat Lyell die allgemein ange nommenen Unterabtheilungen Eocän, Miocän und P1 iocän eingeführt, überdies hat man zwischen Eocän und Miocän noch ein Oligocän eingeschoben, und Naumann vereinigte dann Eocän und Oligocän zu Paläogen, wie die Wiener Geo logen schon früher Miocän und Pliocän zu Neogen verbunden hatten. Für die älteren Zeiträume fehlen dagegen solche Unterabtheilungen, die keinen localen Charakter an sich tragen, noch gänzlich; sie vorzuschlagen ist jedoch etwas gewagt, und ein Erfolg solcher Vorschläge überhaupt nur dann mög lich, wenn sie in einem Lehrbuch geschehen, welches sich auch durch seine übrigen Eigenschaften allgemeine Geltung verschafft; so wird man sich wohl noch lange mit den auf localen Formationen beruhenden Benennungen Kreide-, Jura-, Trias - Periode u. s. w. begnügen, und wenn man da bei das Missverständniss der Formationsübereinstimmung aus- schliesst, wird das auch keinen Nachtheil haben. Daraus ergiebt sich etwa folgende Zeiteintheilung für die Entwickclungsgcschichte der Erde, in welcher allerdings die primäre Periode ganz unverhältnissmässig Viel umfasst, wahrscheinlich viel mehr Zeit als alle anderen Perioden zu sammen.