184 Die besonderen Lagerstätten. einen blossen Niveauunterschied der Bildung zurückführen lassen. Da aber neben den Niveauunterschieden jedenfalls die Zeitunterschiede fortbestehen, — d. h. da jedenfalls in den verschiedensten geologischen Perioden auch in den ungleichsten Niveaus solche Bildungen stattgefunden haben, so werden sich nothwendig die Wirkungen beider Ursachen mischen, und es wird nicht immer leicht sein, die Resultate scharf zu unterscheiden, zumal natürlich jene ungleichen Bildungs niveaus sicherlich in keiner Weise scharf begrenzte waren oder sind. Von selbst versteht es sich, dass nicht nur unterirdische Bildungen durch locale Hebung und Abschwemmung freigelegt werden konnten, sondern dass auch an der Oberfläche oder in deren Nähe entstandene Ablagerungen durch Senkung und Ueberlagerung in ein tieferes Niveau hinabgerückt werden konnten. In diesem Falle sind dieselben dann in der Regel mehr oder weniger verändert worden, so dass, wo sie nach träglich aufs Neue an die Oberfläche gelangten, sie nicht mehr genau den ursprünglichen Oberflächenbildungen entsprechen. Es erscheint das besonders bei manchen Eisenerzen sehr auf fallend, und gleicht in gewissem Grade den Umwandlungen der gewöhnlichen sedimentären Gesteine durch starke Bedeckung. Dass solche Niveauschwankungen zu verschiedenen Zeiten fast alle Erdgegenden betroffen haben, ist ja eine feststehende Thatsache. Alle diese Erfahrungen, Regeln, Theorien und Hypothesen sind nicht der Art, dass sie schon jetzt dem Bergbau als eine sichere Grundlage dienen könnten, aber sie haben doch einen sehr wesentlichen Fortschritt angebahnt, und sie sind auch bereits geeignet, bei bergmännischem Betriebe das Wahrschein lichere vom Unwahrscheinlicheren zu unterscheiden, vor allzu sicheren Voraussetzungen oder Hoffnungen — und darauf be gründeten gewagten Unternehmungen — zu warnen, überhaupt aber dem Grubenbetrieb wissenschaftlich wahrscheinliche, also rationelle Ziele zu stecken, was immerhin besser sein wird als ein blosses Arbeiten auf gut Glück.