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ABONNEMENT-CONCERT Gleich mir der Wittwe Trauerkleid ; Doch kehrt ihr Gatte treu zurück, lieber des Eichwalds Wogende Wipfel Hin und wieder Fluthet das Mondlicht, Fluthet die Sehnsucht! Selig denk’ ich stets der Tage, Da dies Lieben aufgeblüht; Durch der Weser grüne Hage War der Frühling hohl erglüht. Irr geflogen war mein Sperber, Ach, Armin bracht’ ihn zurück; Brachte mir, der kühne Werber, Neuer Schmerzen neues Glück. Werd’ ich ihn jemals Wieder erschauen ? Trägt ihn der Liebe Muthige Schwungkraft Ueber den Hass der Beiden Geschlechter Sieghaft zu mir { Komm, o Geliebter! im Saale des Gewandhauses zu Leipzig Donnerstag, den 10. October 1878. Erster Theil. Symphonie (Ddur, Nr. 5 der Breitkopf & Härtel’schen Ausgabe) von W. A. Mozart. Arie mit obligater Violine aus „Samson“ v. Händel, gesungen v. Frau Schuch- Proska, Königl. Sachs. Hofopernsängerin aus Dresden; die obligate Violine vorgetragen von Herrn Concertineister Röntgen. Verlassen weilt in Einsamkeit Und klagt die Taube sauft ihr Leid. Sie trägt, entwöhnt der Lust und Freud’, Entflammt sie jauchzend neu in Glück. Concert (Dmoll) für Pianoforte von Rubinstein, vorgetragen von Herrn Ernst Löwenberg aus Wien. Arie aus „Armin“ von Heinrich Hofmann, gesungen v. Frau Schuch-Proska. () wie oft im Grün der Eichen Barg sich scheu das sel’ge Paar, Götter-Äthern fühlt’ ich wehen Durch die Wipfel wunderbar. Der du dein Volk zu Retten gelobt hast, Willst die Geliebte Lassen verzagen? Komm, o•Geliebter! Bald doch bringen die Götter die Stunde, Da er befreit sein Weib, sein Land, Da er Thusnelden zum ew’gen Bunde Reicht die rettende Sieger-Hand. Fort aus diesen hemmenden Schranken, Fort aus schnöder Umwerbung Zwang, Zu dem Geliebten zieh’n die Gedanken, Zieht der Sehnsucht starker Drang. Ja, bald bringen die Götter die Stunde, Da er befreit sein Weib, sein Land, Da er Thusnelden zum ew’gen Bunde Reicht die rettende Sieger-Hand. Felix Dahn.