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Ouvertüre zum Märchen von der schönen Melusine. Ave Maria, Winzerchor und Finale aus der unvollendeten Oper Loreley“. Das Sopran-Solo gesungen von Frau Sachse-Hofmeister. Ave Maria. Chor. Horch ! der Abendglocke Ton! Ave Maria. Im Nachen kniet der Schiffer schon, Ave Maria. Durchs Spätroth hallt es weit und breit', GegTiisset seist du, reine Maid! Ave Maria. Lenore. Die du thronst in Wolkenglut, Ave Maria, Nimm unsre Lieb’ in deine Hut, Ave Maria! O lass, wie dieses Abends Schein, Sie heiter und voll Frieden sein! Ave Maria! Winzer-Chor. Wir han geschnitzt das lange Jahr An Dauben und an Stäben, Und als das Fass gezimmert war, Da pressten wir die Reben. Nun griiss’ dich Gott, du edler Wein, Du edler Herzenstrost vom Rhein, Viel Freud’ sollst du uns geben. Du machst das Blut gesund und leicht Durch unsre Adern springen, Und wo ein Mund in Sorgen schweigt, Du lehrst ihn wieder singen. Du bist der Preis der Rebenau, Du bist der ächte Himmelsthau, So mag’s dir wohl gelingen. Finale. Chor der Luft- und Wassergeister vom Rhein und Bodensee. Chor. Woher, woher, am dunklen Rhein ? Vom Drachenfels, vom Wolkenstein! Und ihr, woher? Vom Bodensee, Sopr. yy| r s j n( j noc h kühl vom Gletscher- Alt. Wollen uns wärmen [schnee! In luftigen Schwärmen, Im flüchtigen Lauf; Die dort unten wecken wir auf. Rheingeschlecht! Herauf! Herauf! Ten. (In des Stromes Felsennischen Bass. (Ruhn wir an krystallnen Tischen. X * und lasst den Strudel zischen ! Ten. Bass.Hin der Abend, hin sein Frieden, Fels muss donnern, Fluth muss sieden. Sopr. Alt. Rheingeschlecht! Herauf! Herauf! AUgem. Chor. Auf feuchten Flügeln Ziehn wir daher, Brausen auf, brausen ab Ueber Land und Meer. Dareissen die Segel,dieEichenzerschell’n, Denn der Wind und der Sturm sind wilde In Stromes Tiefen, [Gesell’n. In funkelnder Pracht, Bei dem blutigen Hort Wir halten die Wacht. Wir locken den Schiffer mit Saitenspiel Und zieh’n in den Wirbel den berstenden Kiel! Doch bei Nacht, doch bei Nacht, ohne Mond, ohne Stern, Da führen mitsammendenReigenwir gern. Wie sausen die Lüfte, wie sprudelt der Gischt, Wenn Wolk’ und Wind und Welle sich mischt! Horch? wer naht? ein Menschenbild, Dem vom Aug’ die Thräne quillt!