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Lieder mit Pianoforte, gesungen von Fräulein Haering. a) „Er, der Herrlichste“ von Robert Schumann. 1 b) „0 lass dich halten“ von Adolph Jensen c) Der Schelm von Carl Reinecke. der Thür und lacht? a B ’ne Maid am Fenster sass und spann, Da ritt des Wegs ein Reitersmann. Er sah sie an so wonniglich. Das fuhr in’s Herz ihr, dass sie erblich. ,,Um Gott! was war dir, Tochter mein?“ Mütterlein, schick’ dich drein! Nun wird sie dir verloren sein. f I | st | i I l | 1 I I I i | 1 i I t i l i I Er, der Herrlichste von Allen, Wie so milde, wie so gut! Holde Lippen, klares Auge, Heller Sinn und fester Muth. So wie dort in blauer Tiefe Hell und herrlich jener Stern, Also er an meinem Himmel Hell und herrlich, hehr und fern. Wandle, wandle deine Bahnen! Nur betrachten deinen Schein, Nur in Demuth ihn betrachten, Selig nur und traurig sein! I i I | I i Es geht ein Schelm durch alle Land’, Der ist bei Alt und Jung bekannt, Ein Knabe ist’s mit Aeuglein klar, Mit Schelmengrübchen und Lockenhaar, Er schaut so fromm unschuldig drein; Jungfräulein, hüt’ dich fein, Sonst wird dein Herz verloren sein. O lass dich halten, gold’ne Stunde, Die nie so schön sich wieder beut! Schau’, wie die Mondnacht in die Runde All’ ihre weissen Rosen streut. Des Tages Stimmen fern verhallten, Nicht Worte stören, nicht Gesang, Des stillsten Glückes innig Walten, Nach dem die ganze Seele drang: So Brust an Brust, so ganz mein eigen, So halt’ ich dich, geliebtes Bild! Es rauscht dieNacht, dieLippen schweigen, Und Seele tief in Seele quillt. Ich bin dein Glück, du meine Wonne, Ich bin dein Leben, du mein Licht: Was soll uns Tag, was soll uns Sonne ? Du schöne Nacht, entflieh’ uns nicht! O. Roguette. Höre nicht mein stilles Beten, Deinem Glücke nur geweiht. Darfst mich nied’re Magd nicht kennen, Hoher Stern der Herrlichkeit. Nur die Würdigste von Allen Darf beglücken deine Wahl, Und ich will die Hohe segnen, Viele, viele tausend Mal. Will mich freuen dann und weinen, Selig, selig bin ich dann: Sollte mir das Herz auch brechen — Brich, o Herz! was liegt daran? A. von Chamisso. I i Wer steht dort in Das ist der Schelm, der das vollbracht; Er traf die Maid, er traf den Mann, Hat seine Herzensfreude dran. So treibt er seine Schelmerei’n, Klug und fein, Jahr aus, Jahr ein, Kein Mensch mag vor ihm sicher sein. Victor Blüthgen.