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Lockruf und Legende aus der Oper »Lakme« von Delibes, gesungen von Frau Dr. Peschka-Leutner. Zweiter Theil. Symphonie (Cdur) von Franz Schubert. Einlass 6 Uhr. Anfang des Concertes 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr. Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig. des Paria Tochter wo ist ihr Ziel, Das Mädchen fürchtet nicht, dass Unter gang ihr winkt, Sie hält in der Hand das Stöckchen, Mit dem das Zauberglöckchen Hell erklingt. Wie der Fremde sie betrachtet, vor dem Glanze sie wanket, Der schönste Mann steht vor ihr da ! Wohl fühlt’ er Scham, wüsst’ er, dass er verdanket Nur sein Leben dem Kind des Paria! Er senkt einen Traum auf sie nieder, Erst im Himmel seh’n sie sich wieder, Er spricht zu ihr: hier ist dein Lohn! Denn Wischnu war’s, des Brahma Sohn. Seit diesem Tag im dunkeln Wald Dem Wandersmann manchmal erschallt Das leichte Geräusch vom Stöckchen, Mit dem das Zauberglöckchen Hell erklingt. Billets für Sperrsitze werden zum Preise von 5 Mark, für Stehplätze zum Preise von 3 Mark in dem Bureau des Alten Gewandhauses, soweit der Raum es gestattet, verkauft. Seht ihr Eilend ? Wenn der Mond mit seinen Strahlen In den Blumen treibt sein Spiel? Seht, sie läuft mit scheuem Blicke, Dass sie sich kaum entsinnt, Wie übr’all man stösst zurücke Des Paria armes Kind. Zwischen Lorbeerbäumen Mag von Märchen sie träumen, Ah! und so schreitet sie sacht, Lacht hinein in die Nacht! Und dort, im tiefen Wald, dem dunkeln, Ein Wandrer einsam sich bewegt. Von sich nicht weit, sieht er Augen, die funkeln; Doch treibt’s ihn weiter, ruhelos auf geregt. Die wilden Thiere, sie brüllen Vor Lust, ihre Blutgier zu stillen. Solostücke für Violoncell, vorgetragen von Herrn Klengel. a) Nocturne, b) Gavotte, c) Polonaise von J. Klengel.