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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 14.07.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050714028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905071402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905071402
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-07
- Tag 1905-07-14
-
Monat
1905-07
-
Jahr
1905
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Än- tünd>„,ngkn aus der vrivakiette «eil« »Ni, : die »ivaltige Seile aus Tert- seile « v>, . al» ikingeiandt Zeile Sv Ps,. In Nummern nach »an», und »eiert»,en l «völlige «ruudteile so Via . aus Vrtvatieite «o Psg . rlvaitige Zeile aus Terileit« und al» ikingelaiidlsoDsg. Auswärtige ilus- trage nur gegen vorau»de»adlung. Beiegdiätter werd«» mit t»Ds^ berechnet. »ernsdrechanichluh: »«1I Nr. U und «r. »0»» «r.ISL. tzilikikl: Neueste Drahtberichte Dresdner Liedertafel Hosnachrichten, Mg. Hausbesitzerverein. Massenerkranknnacn in Leipzig. Rnss.-sapan. Krieg, l c>,a v Z ^,»I i 1'TdFb^ , Kirchenkonzert in Leuvnid-Nenostra, Eine Gnnghvser-Eplsode. Jrrtiiincr im „Meinhold" I » kllUis, v»»dd Z.NV«-» Neueste Drahtmeldnnzen vom 13. Juli. Sur Lage in Rußland. Erlaß des Zaren an de» neuen Marineminister. "" Petersburg. Der Kaiser richtete an Birilew «inen Erlaß, worin er an die ununterbrochenen Niederlagen der Flotte erinnert, die sie der Möglichkeit beraubten, der Landarmee die Aufgaben zu erleichtern und einen Erfolg herbeizusüliren. Es sei Pflicht gegen das Vaterland, daß alle Seeleute nach Kräften an der Erneuerung der Seestreitkräftc, die für Rußland unentbehrlich fei, Mitarbeiten. Die Tätigkeit Birilews bei der Entsendung des zweiten und dritten Geschwaders nach Ostasien gewährleiste dem Kaiser, daß er den rechten Mann ge funden habe. Der Kaiser erwähnt die Ereignisse im Schwarzen Meere und sagt, es sei die erste Pflicht Biri lews, den Geist der militärischen Ordnung wiederherzustellen. Der Kaiser weist auf die Notwendigkeit eines technisch gut durch gebildeten und gut disziplinierten Flottenpcrsonals, sowie auf die Notwendigkeit hin, die neuznbauenden Schiffe der Jetztzeit gemäß auszurüsten. Bezüglich der Neuorganisation der Flotte verlangt der Kaiser, zuerst die Sicherung der Küstenverteidigung und darnach Schritt für Schritt die Schlacht- flotte wiederherzustcllen. Zwickau. Heute mittag in der 12. Stunde entgleisten zwischen Stein und Niederschlema von einem Güterzuge mehrere Wagen. Dabei wurde der Schaffner Lorenz aus Zwickau ge tötet, «in Oberschaffner und ein anderer Schaffner verletzt. Paris. Von nationalistischer Seite wird gemeldet, Ministerpräsident Rouvier habe entgegen der Entscheidung des Kriegsministers angeordnet, daß in Limoges während der Tage des Nationalfestes die übliche Truppenparade stattfinden soll, da man eine Demütigung der Armee vor den Revolutionären unmöglich dulden könne. Paris. Heute nachmittag wird die Amnestievor- laae in der Dcvutiertenkammer beraten werden und dürfte entsprechend dem Kommissionsantrage in der vom Senat geneh migten Form angenommen werden. Die von den Sozialisten Sembat und Pressensö beantragten Zusätze, nach welchen sich die Amnestie auch auf die nach dem Anarchistengesetz zu ahndende» Verbrechen und Vergehen, sowie auf daS Attentat gegen den König von Spanien erstrecken soll, sind von der Kommission ab- gele-nt worden. Paris. Die Kommission der Chirurgischen Gesellschaft hat das angebliche Antikrebsserum des Dr. Doyen für vollständig wirkungslos erklärt. Paris. Der Ausstand der Angestellten der Pariser Südtramway-Gesellschast ist beendet. OertlicheS unv Sächsisches. Dresden, 13. Juli. —* Se. Majestät der König begab sich heute früh von Wachwitz aus zur Rehbockpirsch in die Dresdner Heide. Im Lause des Vormittags kam er zu Pferde ins Residenzschloß und empfing hier die Königlichen Staatsminister und den König lichen Kabinettssekretär zu Vorträgen. Gegen 1 Uhr kehrte der Monarch nach Wachwitz zurück. —* Se. Majestät der König gedenkt mit den Prinzen- Söhnen im August von Moritzburg aus das Husaren-Regiment in Großenhain und anschließend das Sommerbad an der Augustus-Allee, wo Schwimmvorführungeir stattsinden sollen, zu besuchen. —* Herr Staatsminister v. Metzsch ist gestern abend aus Berlin hier wieder eingetroffen. —* Eine Konferenz von Delegierten und Vorständen sächsischer Mietervcreinc findet am 30. Juli im British Hotel hier statt. Aus dieser Konferenz soll Stellung zu den Forderungen der Hausbesitzer an die Landtagskaudidaten und zur Gemeindesteuer-Reform gcnonunen werden. —* Heute ist für die Elbschifsahrt ein trüber Er- erunastag, denn vor einem Jahre sahen sich die Fracht- und , leppschifsahrts-Gesellschaften infolge des niedrigen Wasser standes genötigt, den Betrieb einzustellen. Die Elbe hatte voriges Jahr am 13. Juli einen Stand von 198 Zentimeter unter Null am Pegel der hiesigen Augustusbrücke, ein Tief stand, der bis dahin, soweit die lange zurückreichenden statistr- scheu Aufzeichnungen gehen, noch nicht verzeichnet worden war und doch weit überholt werden sollte, da die Elbe bekanntlich, nach- dem am 2. August bei einem Wasscrstand von — 222 Zentimeter auch die Personendampfjchlfsahrt batte eingestellt werden müssen, stj noch bis auf 231 Zentimeter unter Null am rcsdner Pegel zurückaing. Heute beträgt der Pegelstand hier 181 Zentimeter unter Null, und auch diese Wasserhöh« gehört bereits zu den größten Seltenheiten. Der Frachtverkehr auf der Elbe hat, gezwungen durch den stachen Wassersland, schon seit '" eduktionen aisterleaen müssen, da die tiesgehe llcr L' T langem sic Kähne nicht mehr mit voll Ladung oa die tiefgehenden fahren können. Wenn die gegenwärtige Wassertiefe auch weit vom normalen Verhält nis entfernt ist, so ist doch zurzeit noch keine Berechtigung dafür vorhanden, zu sagen, daß wir der gleichen Katastrophe wie im Vorjahre entgegengehen, denn der Witterungscharakter ist im allgemeinen bei uns doch wesentlich verschieden von dem der gleichen Zeit des Vorjahres, wo schon längere Zeit nahezu alle Niederschläge fehlten. Vom Oberläufe der Elbe und Moldau kommen die Zuflüsse allerdings auch etwas spärlicher, ein Grund zu so ernsten Befürchtungen wie im vergangenen Jahre ist aber letzt noch nicht gegeben. — Verhaltungsmaßregeln beim Gewitter. Am vorteilhaftesten ist es, sich während eines Gewitters in der Mitte des Zimmers aufzuhalten. Wird man von einem Gewitter im Freien überrascht, so schreite man in gleich mäßigem Tempo weiter. Schnelles Laufen und noch mehr Stehenbleiben erhöht di« Gefahr. Zu vermeiden ist der Auf enthalt auf Hügeln und an Gewässern. Bekannt ist die War nung, unter Baumen einen Unterschlupf zu suchen. Vereinzelt stehende Bäume sind besonders gefährlich. Die Blitzgcfähr schwankt übrigens für die verschiedenen Baumarten sehr be trächtlich. Am ges ahrdetsten find die Eichen. Bezeichnet man die Blitzgeiahr für die Buchen mit 1. fo ist für die Nadel hölzer die Zahl 9, für die Rüstern. Linden und Platanen 12 und für die Eichen die Zahl 34 anzusctzen. Der Grund hierfür liegt in der Verschiedenartiokeit der inneren Struktur der BL«««. Jif «S auSsührbar, so soll pran sich Ms 5 bis K Meter von den äußersten Zweigen der Baume halten. Auch einige allgemeine Erwägungen find geeignet, die Gewitterangst zu min dern und zu verscheuchen. Obgleich in den letzten Jahren die Zähl der Blitzschläge nachweislich zugenommen hat, so werden von der Gesamtbevolkerung Deutschlands jährlich doch nur 200 bis 300 Personen getroffen und davon 50 bis 100 Personen ge tötet. Auf 1 Million Gebäude werden jährlich in Deutschland je nach den Gegenden nur 271 bis 404 durch Blitze geschädigt. ES ist also höchst unwahrscheinlich, von einem Butze getroffen zu werden. Blitze, von denen man nur den Donner Hort, braucht man überhaupt nicht zu fürchten, da der Blitz längst seinen Weg zurückgelegt hat, eh« die Schallwellen an unser Ohr gelangen Aber auch alle Blitze, die man sieht, sind ungefähr lich. Denn da sich das Licht mit einer Geschwindigkeit von 304 000 Kilometern in der Sekunde svrtbewegt, so muß der Blitz auch in demselben Augenblick, wo er einem Beobachter sichtbar wird, den Weg bis zu diesem durchlaufen haben, falls er die Richtung zu ihm «inschlägt. Ein jeder Blitz, den man sieht, hat daher bereits ein anderes Ziel erreicht. Schließlich gewährt es eine gewisse Beruhigung, zu wissen, in welcher Ent- ernung die Witzschläge niedergehen. Die Berechnung ist ein fach: denn da. wie bemerkt die Geschwindigkeit des Lichtes 304 000 Kilometer in der Sekunde, diejenige des Schalles in derselben Zeit aber nur ungefähr 340 Meter beträgt, so braucht man nur die Zahl der Sekunden, die zwischen dem Aufleuchten des Blitzes und dem Erschallen des Donners verfließen, mit der Fortpflanzungsgeschwindigkeit des Schalles, also mit der Zahl 340, zu vervielfachen, um in Metern die Entfernung zu smden, in der der Blitz niedersuhr. Einfacher ist rS noch, wenn man auf je 3 Sekunden, die nach der Beobachtung des Witzes vergehen, etwa 1 Kilometer rechnet. Auch in denjenigen Fällen, bemerkt wurden wo Blitz wird sich gewöhnlich noch eine beträchtliche Strecke entfernt war. — Benutzung der Briefkästen. ES kommt noch immer häufig vor, daß das Publikum beim Fehlen der erforder und Donner scheinbar ^ . „ - ergeben, daß die Bahn des Blitzes doch me Gelde ebenfalls in den Kasten einwirst. Nicht selten wird sogar der Frankobetrag erst in den Briefkasten eingelegt, nach dem die Sendungen bereits abgeholt sind, weil der Absender zu fällig erst später bemerkt, daß er die abaesandten Briese und Postkarten zu frankieren vergessen hatte. Ganz abgesehen davon, daß die betreffenden Sendungen den Vermerk „frei" gar nicht tragen, ist diese Art der Frankierung meistens eine verfehlte: denn sehr oft liegen mehrere unfrankierte Sendungen vor, sodaß die Post gar nicht in der Lage ist, mit Sicherheit festzustellen, für welche Sendung das bare Geld bestimmt ist. Unter dielen Um- ständen kann es Vorkommen, daß der eingeworsene Geldbetrag zur Frankierung einer Sendung benutzt wird, die dem Enrp- länger unfrankiert zugestellt werden sollte, während die zum Frankobetrag gehörige Sendung mit Porto belastet wird. Die jenigen baren Geldbeträge, zu denen unfrankierte Sendungen nicht vorgefunden werden, behandelt die Post als Fundgegen stände. Kann der Eigentümer innerhalb 6 Wochen nicht ermittelt werden, so wird das Geld zur Postkasse verrechnet. Aus diesem Anlaß wird aus die von der Postverwaltung in so großer Zahl bei Privaten — offene Ladengeschäfte, Restaurateure usw. — eingerichteten amtlichen Verkaufsstellen für Post- wertzeichen hingewiesen, die cs ermöglichen, Postwertzeichen in möglichster Nähe und selbst noch nach Schluß ber Postanstalten einzukaufen. Aeußerlich sind diese Verkaufsstellen durch ein ent sprechendes Schild kenntlich gemacht. In Dresden ist übrigens bis 12 Uhr nachts auch beim Telegraphenamt Gelegenheit zum Einkauf von Postwertzeichen geboten. Die daselbst im Erd geschoß befindliche Annahmestelle für Telegramme gibt, soweit hierdurch Verzögerungen in der Abfertigung der Telegrcnma- Auflieferer nicht entstehen, in beschränkter Weise Postwert zeichen ab. —* Gestern fand im Linckeschen Bade das Sommerfest des Allgemeinen Hausbesitzervereiu- statt. Herr Stadtrat Leutemann machte die Honneurs und empfing die geladenen Ehrengäste, für die eine Reihe Tische reserviert war. Das Fest erfreute' sich außerordentlich starken Besuche-. Den musikalischen Teil hatte die Kapelle deS 177. Infanterie-Regi ments unter Leitung des Könial. Musikdirektor- Herr» Röpenack übernommen. Unter den allgemeinen Darbietungen wurde die große Warenlotterie ganz besonders bevorzugt: der Hauptgewinn bestand in einer großen Familien-Nähmoschine: außer weiteren etwa 100 hocheleganten und wertvollen Ge winnen kamen noch 800 nützliche und praktische Haushcrltungs- gegenstände zur Verlosung. Neben der Lotterie waren noch ein Blumenverkauf, eine PsefferkuchenMiirfelbude, eine Schießbude usw. etabliert. Von nachmittags 5 Uhr an spielte eine Bauern kapelle zum Tanz aus, dem aus der großen Tanzbühne im Park fleißig gehuldigt wurde. Für die Kinderwelt wurden aller hand Spiele unter Leitung geprüfter Kindergärtnerinnen ver- anstaltet, an die sich bei eintretender Dunkelheit ein Lampion- umzug anschloß. Um 9 Uhr abends begann der bis 3 Uhr währende und das Fest beschließende Sommernachtsball, der trotz der hochsommerliche» Temperatur nicht verfehlte, die tanzlustige Jugend in unermüdlicher Bewegung zu erhalten. Ter Verlauf des Festes war ein in jeder Beziehung hochbesricdigender und hielt die Teilnehmer von der ersten bis zur letzten Minute in fröhlichster und heiterster Stimmung vereint. — Die Ortsgruppe Dresden des Alldeutschen Ver bandes versendet folgende Zuschrift: Die Zeit der Schul- ferien steht vor der Tür, und mancher wird sich noch nicht klar sein, wohin er seine Schritte lenkt. Do ist es Zeit, darauf aufmerksam zu machen, daß man mit der Erreichung der Er- . ls viele Deutsche besuchen «Seen oder die norwegische e Seebäder oder die italienischen üste, die Insel Wight oder die tnsel brucker wir den ollen, so mponierend Kunst und Wissenschaft. Äsirck ^»iriäkv,»«?«»* ber „Dresdner !! der „Dresdner Lieder- nns- . . Leim zusammcnfassen en wir nicht zu" viel, wenn wir ihn als geradezu ezeichnen. Ein Männerchor von solcher Ausgeglichen heit des Stimmenmaterials und solcher Einheitlichkeit der Smg- weise, von solcher Treffsicherheit und infolgedessen auch absoluter Reinheit der Tongebung muß unumwunden als vorbildlich bezeich net werden, setzt freilich auch voraus, daß sämtliche Mitwirkcnde musikalisch gut geschulte Sänger sind und daß, was eben nur in großen Städten möglich ist, bei der Aufnahme neuer Mitglieder rn den Verein sehr mählensch vorgegangen werde. Es setzt aber endlich auch voraus, daß auch in der Wahl des CbormeisterS wählerisch vorgegangen werden könne; und daß Herr Karl Pem- baur tatsächlich ein scharfer, aus die stimmliche Schulung seiner stattlichen Schar mit größtem Ernst bedachter und endlich — wo bei seinem künstlerischen Werte eig gentlich selbstverständlich ist — .. ..... - einem künstlerischen Werte „ , . . musikalisch tief ausschöpfender und reich gestaltender Sangesleiter ist, darüber kann bei allen Besuchern des Konzertes nur eine Stimme sein. Man darf ihn und die Dresdner Liedertafel gegen seitig zu einander beglückwünschen. Besonders wirksam waren die beiden Balladen für Männcrchor „Der Fahlmann" von W. Sturm lmd „Rudolf von Werdendem" von Fr. Heaar, welch' letztere an geradezu souveräner Uederwinoung schwierigster Schallfolgen, sowie . . ... . ... den ge rn des . wurde nicht, um nur eins herauszugreifen, in der Stelle „Zur Schlacht! Zum Sturme, Ritter, mir nach den Berg hinan!" erzielt! Aber noch mehr verblüffte uns das lange Ausilingen der Schlußstropbe. Pianissimo von so verhauchender Zartheit und dabei so gesät er Tonreichheit ist in Innsbruck unserer Erinnemng . rt worden/' — Mit gleich begeistertem " ' ollsten des Konzerts, die Herren NVl werden f* Lenbnitz-Nenoftr«. Vor überfülltem Hause fand das erste Konzert in unserer Kirche mit Benutzung der neuen Orgel statt, die sich bei dieser Gelegenheit glänzend bewährt hat. Die Intonation und die Reinheit, der WMklana und die Fülle der Stimmen überraschten und entzückten die Hörer: nur eine Stimme des Lobes und der Anerkennung war zu vernehmen. Die Herren Kantor Loewe und Organist Zschaler waren bemüht gewesen, zu diesem Weihekonzert ein ganz vorzügliches Programm zusammenznstellcn. Die beiden Herren erösineren die Vortrags reihe mit einer Fantasie für Orgel zu 4 Händen, der sie später noch das Allegro aus der Preissonate für Orgel v. Merkel (vier händig) folgen ließen. In der Begleitung zweier Violinsoli (Sarabande für Violine von Bach und dem Hänvelschen Largo — mit warmer Empfindung und Tonbeseelung gespielt von Herrn Locwe —) wurde Gelegenheit geboten, das neue Orgelwerk in seinen intimsten, wie in urkräftlösten Regungen zu belauschen und alle seine Vorzüge, vereint nn lieblichen Wechselspiel seiner Stimmen und Register, im Vorspiel zum Choral .Nun ruhen alle" von Pfretzschner, wie auch in den beiden gemeinsamen Ge sängen, mit denen die Gemeinde das festliche Ereignis feierte: .Dir sei mein ganzes Leben" und „Ordne unsem Gang, Jesu, lebenslang" genicgen zu können. Solistisch beteiligten sich an der Interpretation des Programm- Frau Konzertsängerin Kober aus Dresden und Herr Schuldirektor Lorenz von Leubnitz-Neuostra. Jene fang daS „Gebet" von Hiller und „Mache mich selig" von Ä. Becker, während dieser mit dem Schurigschen Sonntagsliede für Bariton erfreute. Den Herren Loewe, Zschaler und Lorenz, sowie allen Mitwirkenden gebührt wärmster Dank für den der Gemeinde gebotenen Genuß, die nach diesem Konzert auf ihre neue Orgel mit Recht stol, ist. Das von den Herren Hoforgelbcm- meistern Gebrüder Jebmlich in Dresden erbaute Instrument ist ein zweimanualig-pneumanscheS Werk von hervorragender Schönheit mit W klingenden Stimmen und allen für eine großzügig angelegte Orgel nötigen KombinationS»Regiftem. auch einer Crescendo- Mechanik tmd einem Schwellschranke von ausgezeichneter Wir kung. Die erprobtesten und neuesten orgelbautechnischen Hilfs mittel kamen bei diesem Werke in Verwendung, an dem nach dem Urteil« von Sachverständigen auch das verarbeitete Material und die Einzelau-fübrungen als hervorragend zu bezeichnen sind. f* Eine Ganghoser-Episode, erzählt von dem Wiener Chroniqueur Cbiavacci, wird aus Anlaß von des Dichters 60. Ge burtstag, den die deutsche Leserwelt in Viesen Tagen feiem konnte, wieder nufgefrischt. Der Wiener Plauderer berichtet darüber: „Im Herbst 188l war Ganghofer von Franz Jauner als Drama turg an das Wiener Ringtbcatcr berufen worden. Der „Herrgott- schnitzer" hatte auch hier einen großen Erfolg. Unter den Künst lern des Ringtheatcrs befand sich auch Katinla Engel, seine nach malige Frau. Die beiden jungen Menschen hatten bald eine tiefe Neigung zu einander gefaßt: aber es kam zu keiner Aussprache. Erst der furchtbare 8. Dezember, die Tchreckensnacht in Flammen und Rauch, sollte den Herzensbund besiegeln. Gegen 7 Uhr abends machte sich Ganghofer aus den Weg ins Theater. Äre er zum Schottentor kommt, sieht er eine Rauchwolke über dem Dache des Ringtheaters, eine Flammengarbe schlägt in die Luft, das. Theater brennt. In diesein furchtbaren Schreck durchzuckt ihn eine qualvolle Sorge: Katinka hatte die Absicht ausgesprochen, der Vorstellung am Abend bcizuwohnen. Ganghofer will in ven Znschanerraum eindringen — Polizisten und Feuerwehrleute ver sperren ihm den Weg: es wäre niemand mehr im Hause — alles gerettet! Er stürzt zum Bühneneingänge. Schauspieler in den Kostümen des Abends und Bühnenarbeiter fliehen über die Treppen herunter, niemand gibt ihm Antwort auf die Frage, ob Katmka Engel im Hause wäre. Er eilt hinaus zu den Garde roben. findet sechs Menschen, die in ihrem Entsetzen wie blind umherrennen, findet in einer Garderobe eine Schauspielerin im Hemd, gelähmt und besinnungslos vor Schreck. Ganghofer hüllt die Zitternde in seine» Winterrock und will die sieben Rattosen führen. Die eiserne Bühncntür, glühend geworden, bricht aus den Pfosten heraus, die ganze Bühne ist ein Flammenmeer, besten strahlende Hitze die Haut, die Haare und die Kleider versengt. Es gelingt ihm, die kleine Schar zu retten. Unten hat man schon die ersten Leichen geborgen; im Korridor der Galerie liegt noch ein ganzer Wall von Leichen. Ganghofer erwischt einen Wagen und jagt in die Nibelungengasse, wo Katinka im Hause ihre- Bruders wohnt. Sie hatte die Vorstellung besuchen wollen, «wer ein Söhnchen ihres Bruders war erkrankt und hatte die Tante Tinka gebeten, bei ihm zu bleiben und Märchen zu erzählen. Dieser Liebesdienst batte rhr das Leben gerettet und «in imigeS Glück beschirmt. Wäbrend sie am Bettaüm de- KindeS scht.
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