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sich stehend Drei und Drei und «'er tn tan ladrnen Gäste, Ich,, Monreyt'zur Front Reverenz und liehe» nahen sich in Reihen zu ncjnandergeschlosse» die ge- datisch, im entscheidenden ge — und nun angfin Zuge dicht an . ht«gken, ganz ioldati! . t ei», erweisen ihre „Cour" durch eine tiefe nz Ufid jtehen ,ur anderen Seite de« Saale«, wie sie ge- wieder hinaus, früher wurde während dieser Cour in Wirklichkeit gespielt. jetzt aber sind vom Spiel nur »och der Name — und die. Tische gebliede». Origineller noch und höchst wahr- schrinlich, auch yiel älteren Ursprung« ist der Fackel tanz. der ja oft in Port und Bild geschildert wurde. Bei Beschreibung der 1700 tn Oranienburg gefeierten Hochzeit des Erbprinzen Friedrich von Hessen-Hassel mit der Prinzess», Luise von Brandenburg er zählt der bekannte Hofpoet Johann von Besser u. a.: „Nach auf gehobener Tafel verfugten sich die fürstlichen Personell in da« Gemach ddr Frau Landgräfin, und sobald sie sich zusammen indem unterdessen ganz neu erleuchteten große» Saal wieder eingcsunden, ward der Brauttanz mit den brennenden Fackel» gehalten, so ein alter Gebrauch ist. den entweder die Römer von den viel älteren Teutschen, oder die Teutschen von den Römern genommen, als die unter andern Namen, so sie dem Hvchzeitsscste bcigelegtc, solche- auch von de» Tssäi» oder Kühnsackeln benennet, die sic ihren Hochzeitern, wie man weiß. Vorträgen liehen." Dieser historische Zusammenhang existierte freilich vielleicht nur i» der Phantasie des Hospoeten, immerhin aber wäre cs wohl schwierig, srstzustellen, wann der Jackeltanz zum erstenmal in Ausnahme kam. Uebrigens wurde er im Jahre 1706 auch in Hannover getanzt, als dort die Prinzessin Sophie Dorothea durch Stellvertretung dem preußischen Kronprinzen. späteren Honig Friedrich Wilhelm 1., an getraut wurde. Der Bruder der Braut, der Kurprinz, spielte hierbei die Rolle de« abwesende» Bräutigams, und hannoversche Minister. Generale nnd Kammerherren waren cs, die nachher mit zwölf Fackeln den Tanz aussübrten, Ob er nur aus Rücksicht ans die Tradition des preußischen Hoses an diesem Abend in das Fest programm ausgenommen war oder auch in Hannover znm fest stehenden Zeremoniell gehörte, mag hier unentschiede» bleiben, doch ist wohl euer das rrstere anznnehmcn. Auch diesmal wird in den zeitgenössischen Schilderungen der Tanz aber eine „alte Gewohn heit" genannt. Daß der Fackcltanz kein richtiger Tanz in unselem heutigen Sinne, kein Walzer und keine Polka ist. braucht wohl nicht erst gesagt zu werde». Und die eigentliche» Tänzer sind zu dem gar nicht die Fackelträger selbst, sondern diese geben den Tanzenden vielmehr nur das Geleit. Der Hergang ist der folgende. Nach aufgehobener Festtafel, die sich an die Cpielevur schließt, be gibt sich der Hof mit seinen Gästen in den Weißen.Saal zurück und der Kaiser erteilt dem Oberst-Marschall das Zeichen znm Beginn des Tanzes. Der Obersl-Marschall tritt nun an die Spitze der paarweis geordnet schon bcrcitstehenden Minister — die jüngsten gehen voran —, denen Pagen große Wachssackcln gereicht haben, und unter seine», und ihrem Bortritte beginnen nun die vorgeschricbenen „Umgänge", — nämlich erst die der Braut mit den« Kaiser und den königlichen Prinzen, nachher die des Bräutigams mit der Kaiserin und de» Prinzessinnen. Znm Schluß formieren sich alle Anwesenden in der gleichen Ordnung, wie sic den Saal betraten, und die fackeltragendeii Minister leuchten, wenn der Zug sich aufgelöst hat, auch noch den Neuvermählten bis an die Schwelle ihrer Gemächer voran. Weniger zartfühlend als wir empfindsamen modernen Menschen umgab man früher auch »och den letzte» Teil der Hochzcitsscier mit allerhand Zeremonie», die heutzutage fast ein wenig grotesk anmuten, von denen sich aber sogar ein kleiner, wenn auch nur shmbolischer Nest, bis auf den heutigen Tag erhalten hat. Es war die Regel, daß nicht nur die Eltern und sonstigen Verwandten des Paares, sondern auch die höchsten Würdenträger ihm das Geleit bis ins Brantgemach hinein gaben. Dabei vollzog sich auch hier alles nach peinlichster Etikette. Die Männer führten den jungen Ehemann erst in ei» besonderes Zimmer, halfen ihm beim Auskleiden und beim Anlegen einer besonders geschmackvollen Nachttoilette, die sich meist aus einem weißen Kamisol mit Spitzen, Schlasrock, Pantoffeln und Schlafhaube zusainmensetzte, und das zuerst genannte, intimste Kleidungsstück überreichte ihm — eine hohe Ehre! — der vor nehmste der Anwesenden, so 1700 bei der oben erwähnten Hochzeit in Oranienburg der Kurfürst von Brandenburg seinem Schwieger söhne, dem Kasselschen Erbprinzen. Daraus ward der Bräutigam ebenso feierlich ins Bräutgemach zurückgebracht Tort hatten in zwischen die Frauen seiner pingen Gemahlin die gleichen Dienste verrichtet und erst, als nun beide vereint vor aller Blicken ruhten, entfernte sich der Hof. Znm Abschied aber übergab die junge Frau ihrem Vater zuvor ihr Strumpfband oder verteilte dessen einzelne Stücke auch wohl an ihre männlichen Verwandten. Diese wanden sie um ihre Degen und wiesen sie nach ihrer Rückkehr zur Festgesellschast alS Zeichen, daß der Tag sein vorgeschriebcncs Ende erreicht. Von diesem ein wenig derben Herkommen ist nun eine verfeinerte Spur bis heute übriageblieben. Jetzt nämlich verteilt die Oberhofmeisterin, sowie die Neuvermählten sich zurückgezogen habe», an die Eingeladcnen ein Erinnerungszeichen, das immer noch „das Strumpfband" genannt wird, aber nur ein kleines Seiden- oder Samtbändchen ist, das die Chiffre der Braut init Krone und das Datum des Tages in goldenen Lettern trügt Eine vollständige Sammlung solcher Strumpfbänder aller in Berlin vermählten preußischen Prinzessinnen besitzt das Archiv des Königlichen Hausmrnisterrums. ... So werden alter Brauch und alte «sitie der Vorfahren nun auch zur Krvnprinzcnhochzeit im kommenden Juni wieder neu erstehen. ** Ein neuer Fall von G e n i ckst a rre ist in Rixdorf fest- gestellt worden. Dort erkrankte die 9jährige Tochter des in der ivasanstalt in der Gitschiner Straße beschäftigten Arbeiters Oberbeck. Prinz Handjerystraße 44/45. unter genickstarre- verdächtigen Erscheinungen. Das. Kind wurde mittels Kranken- Wagens nach dem städtischen Sicchenhansc am Mariendvrser Wege gebracht, wo der hinzugerufene Kreisarzt Dr. Dietrich >.m Nachmittag bei dem Mädchen die epidemische Genickstarre scststellte. Das Kind mußte, da die Isolierbaracken des ztzranken- bauses Britz überfüllt waren, nach der Charitee gebracht werde». Irgend «in Grund zur Befürchtung für das Publikum liegt wegen des neuen Falles nicht vor, da die angestellten amtlichen Ermittlungen ergeben haben, daß ein Zusammenhang mit wen Erkrankungen in Oberichlesien oder mit dem Todesfälle der Hebamme Schulz nicht vorlieat. Alle erforderlichen und vor- geschriebenen Maßregeln sind sofort ergriffen worden, um eine weitere Verbreitung der Krankheit zu verhindern. * EinT a s ch endieb in Frauenkleidcrn wurde in der Leipziger Straße in Berlin sestgenommen. Ein Kriminal beamter beobachtete zwei Frauen, von denen ihm die eine ver dächtig vorkam. An dem Augenblick, als sich beide in das Waren haus Wertheim begeben wollten, trat der Kriminalschuhmonn den Verdächtigen entgegen. Er erkannte in der jüngeren Person «nen Hausdiener B.. der, bereits wegen Taschendiebstahls und Stodtbähnsledderei vorbestraft, von der Polizei wieder seit kurzem gesucht wurde. Die Begleiterin des Verbrechers war eine Waschfrau aus Köpenick, deren Bekanntschaft B. auf der Stadt bahn gemacht hatte Ter Bursche hatte sich der Frau gegenüber als ein junges Mädchen aus Köpenick vorgcstellt, welches, in Berlin fremd, nicht den Weg nach dem Warenhause wisse, und die gefällige Wäscherin war gern bereit, der Unbekannten zu helfen und den richtigen Weg zu zeige». Durch die rechtzeitige Verhaftung des Burschen ist die Begleiterin jedenfalls vor grö ßerem Schaden bewahrt worden. * EineBraut von 96 Jahren. Eine Hochzeit, bei der die beiden Eheschließenden zusammen 182 Jahre alt waren, wurde gm Sonntag in Pcnzance, Eornwallis, gefeiert. Der 86jährige Bräutigam, Mr. Francis Russell Binccnl, reiste vor kurzer Zeit in das Dörfchen Ludgvan, um seine Kinder zu be suchen. Dort lernte er eine muntere Witwe von 96 Jahren, Mrs. Annie Harvev, kennen. Beide verliebten sich ineinander, und nach kurzem Brautstand sollte am Mittwoch die Hochzeit stattfinden: ater die Zeremonie mußte wegen einiger noch nicht erledigter Formalitäten aufgehoben .werden. Da erschienen jedoch einige Dorfbewohner, die über diese Heirat entrüstet waren, mit Konservenbüchsen bewaffnet und veranstalteten eine solenne Katzenmusik vor dem Hause des Bräutigams. Der alte Herr war sehr ärgerlich darüber, aber es bestärkte ihn nur in seinem Entschluß, sich wieder zu verheiraten. Sonntag früh begab sich daS Paar in der Morgendämmerung zu der einsamen Straße außerhalb deS Dorfes, wo ein Wagen sie erwartete, unb nun fuhren sie nach Penzance, wo der Standesbeamte die Trauung vollzog. Die Tochter und die Enkelin VincentS waren die Braut jungfern. Die Braut trug ein schlvarzes Kleid »nd einen schwarzen Mantel: nur eine heliotropforbene Schleife am Hut qab ihrem Anzug« etwas Bräutliches. Mr. Vincent war gleich, fall» schwarz gekleidet und trug einen altmodischen Zylinder. Ms «die Zeremonie beendet war, sagte der Standesbeamte: „Ich kann Ihnen kein langes Leben wünschen, denn das haben Sie Fortsetzung peh« nächste Seite, <r»il kiitÜKt li Dresden. Hoiöl vLä Errnä NssiLllrsLt tt Isiiirion8ti'N886 1 8/20. Die renovierten 11116 <ter scdöne Mü eroiknet 11116 dielen aMnedMen Luientdnll. Lorülimtv Vsterrolelilseliv Lüolio. A 6i'088v Ait1.ir?8- uiul ^dviulkrirty. 8ML61 krebse Hcdieien koreiien Anibovie. kilMl' lll Wl!. UlLtmi'SiiielsWl'Lle Simplex. klolaebrste I1an»IIiaI»«>>zr. Krönst« IHockuIatlou. L.e1k1»ta«ter I»v«1nlt> >11. Mk. 100V, 8»Ivii - 8!niplvx Mk 850 V VI liilirunz; j«»1err«tt. Bedingungen für Erleichterung beim Ankauf von Apparaten und des Notenwechsels zu erfragen bei General-Vertreter der Simplcz-bo.» l»I«8,>0»- Keeslri»88e I, II. Melilig M »rmfi'Mii. »k! Backet selbst mit in Pulver^ form. 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