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a) „Dein Auge“ von L. Prochäzka. Erin! dein Auge so innig beseelt, Drinnen sich Lächeln der Thräne vermählt. Glänzt wie der Dogen, der luftig das All umspannt, Schimmert die Sonne durch Kegen in’s Land. Erin! die Thräne nie trockne sie je! Erin, dein Lächeln nie schwind’ es in Weh! Lass gleich dem Bogen am Himmel den süssen Schein Lieblichen Boten des Friedens uns sein. Liebliches Leuchten, so leid voll als süss dein Glück, Wonne im Herzen und Thränen im Blick! b) „Besorgnis»“ von L. Prochäzka. Dächt’ ich nicht: lieb’ Vater schilt mich aus, Kückt’ ich mit der Sprache schon heraus, Wär’ sein Zorn nicht gar ein schlimmes Ding : Sagt’ ich’s, wer mit mir zur Schenke ging! Wie’s auch wohl mag werden : Eins ist klar, Dass ich mit dem Liebsten gestern -war. Väterchen, wenn’s mit sich reden liess’, Dies und jen’s noch sagt’ ich ihm gewiss! Wenn lieb’ Vater nur nicht brummt und schilt: Sag’ ich auch, was ich vom Schatz erhielt. Gucket nur lieb’ Vater! denkt nur, denkt, Gestern ward ein Küsschen mir geschenkt. Mein süss’ Lieb versprach mir's auf die Hand, Dazu gleich sein Mund den meinen fand. Als er von mir schied versprach er’s mir: Sicher bald ein Pärchen werden wir. Kommt das Korn zur Blüte, dann, fürwahr! Von euch fort mich führt er zum Altar! Kind zur Nacht“ von H. Schmidt. Sonne und Regen Müssen ja sein, Sollen zum Segen c) „Dem Blümlein wohl thauet, Dunkelt die Nacht, Weil es nicht schauet Sonne zur Wacht. Dir aber scheinen Sonnen gar zwei 1 Du darfst nicht weinen, Eia, popei! Mutteraug’s Sonnen, Hell strahlt ihr Licht! Nacht ist zerronnen. Wo es anbricht! Wölkt auch die reinen Leid mancherlei, Du darfst nicht weinen, Eia, popei! Saaten gedeih’n. Beides in einem Blick ich dir weih’, Du darfst nicht weinen Eia, popei! H. Schmidt. Die Pianoforte-Begleitung hat Herr Willy Rehberg übernommen. Einlass lO’/z Uhr. Anfang 11 Uhr. Ende 1 Uhr. Die Concert-Direction LEIPZIG, BREITKOPF <k HÄRTEL.