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An kündlaungen aus der Privatleitc Heile Ls Mg.; die itlvaltioeHelle aulTerl ieile so Pia,, als iiinoeiandt Zeile so Pia. An Slummern nach «io»», und llleteetagen r ivaltige Grundzelle so Via., aus Nrivatieite 40 Ps>,. rwaltlge Heile aus Tertlelte und als timgelaudl so Pfg. Auswärtige Aul- trüge nur gegen VorauSbezalilung. »Leiegblauer werden mit tü Psg. berechnet. kernivrechanlchlub: Amt 1 Sir. » und Sir. 2096. kMiÄmim - HmIiImleilM blulLoxtrallt Lor LILttor ckor Läolliastaiilo unrt Oai tonli>>inlan. Lrowst. Lsueddustöllpükster, «o > V«r»»»ch »»»I» »ua^ttrt». DM" -dltelotn« Itllechorla»^: LSiürl. LolspMsLs. vresäen. keoreovtor. Lronlouvklvr ----- kür La», pvtroisum unll Ksrrsn. ««r- I'rnrrer 11. ^ Kmplloklt IN 8>ö»»«tvr ^usnnlil: U ß »v Ovti n unil ^ D IlttUH-, liiitllun- Nlttl 1.nn<lgirt)i(lu>t't>>-ki'0l!i<0. f- D.—I HV^IitrvI»en«l8<« ^»ttnnlel In MV*» M «n,l voi iK-Iini^tox »Ämlll I8IH65 l.6li6I^Wä^6l1. kidrilielir- Illill liiM-lsilei'mcsii. ^ÜVll AlAlVk Ullemiiröli-SpsrjZ-Lercfigi; V. Vvvaiitlvr, »et««- tIKvI. !L<i Ktin»««e :«r. Nr. 27V. I. Der deutsche Liiiksliberalisniiis Pcrwnentaritrcform, Innere Mission, l. Englisch-japanisches Bündnis, Marokko, Verein für Sozialpolitik. R isterichlsve'handl. Richard Gntzscybach. NLWN.1 Kreit,,. ÄV.Lepienivcr ISVK. Der deutsche Linksliveralisiims. Die beiden Hauptbestandteile des deutschen Linksliberalis mus leben nicht in allzu dicker Freundschaft. Selbst zu einem gemeinsamen Parteitage vermögen sic sich nicht aufznschwingen: die Freisinnige Volkspartei und die Deutsche Volkspartci, die nur in Süddeutschland zuhause ist, haben am vergangenen Sonntag liire Tagungen abgehalten, jene in Wiesbaden, diese in Frankfurt am Main. Jedoch haben sie sich, voller Sehnsucht nach einander, mit Depeschen begrüßt.Die Freisinnigen sandten den demokratischen Freunden einen kurzen herzlichen Gruß, auf den der demokratische Parteitag mit dem Ausdrucke der Hoffnung antwortete, daß die Zusammenfassung aller wirklich liberalen Elemente erreich bar sein werde. Daß diese Hoffnung nach wie vor eitel ist, lehrt ein auch nur flüchtiger Blick auf die Vorgänge in Wies baden und Frankfurt a. M. Die Freisinnige Volkspartei faßte folgenden Beschluß: „Ter Parteitag erachtet es für geboten, das bestehende gute Einvernehmen mit der ssüd-j deutschen Volkspartei in jeder Weise zu fördern. Ter Parteitag ist ferner der Uebcrzeugung, daß ein sreundnachbar- liches Verhältnis zur Freisinnigen Vereinigung wie zu anderen liberalen Parteigruppen im Interesse des Gesamt- liberolismuS zu unterstützen ist. Der Parteitag hält aber ein Zusammenwirken mit nationalsozialen Elementen für eine politische Unmöglichkeit, gleichviel, welcher poli tischen Gruppe sie sich anschließen. Der Parteitag ersucht den GeschästSführenden Ausschuß, nach wie vor, insbesondere bei den Wahlen, in diesem Sinne zu verfahren." Dieser Beschluß oerschnupfte in Frankfurt a. M. sehr stark. Hier berichtete Zandtags-Abgeordnetcr Ocser über die Einigungs-Bestrebungen des Linksliberalismus. Er stand unter dem Eindrücke des eben angeführten Beschlusses, den der Wiesbadener Parteitag der Freisinnigen Volkspartei gefaßt hat, und der ein Zusammen gehen mit den Nationalsozialen ablehnt, während der Frank furter Parteitag noch kurz vorher in seinem Begrüßungstele- gramm versöhnlich einznwirken versucht halte. Oeser meinte, cs sei zu bedauern, daß der tolerante Geist des Telegramms eine solche Erwiderung gefunden habe: durch den Wiesbadener Beschluß sei die demokratische Volkspgrici wieder um alle Er folge gebracht, aber sie habe warten gelernt. Inzwischen werde die Volkspartei die Sozialdemokratie ohne Rücksicht auf Gegenleistung gegen die Reaktion unterstützen, aber ihr bei ihrem notorischen Größenwahn nicht nachlaufen. Payer meinte, auch ihm sei der Wiesbadener Beschluß nicht sympathisch, aber er enthalte durchaus einen Fortschritt, da der Demokratie nahestehende Politiker dafür gestimmt hätten. In der Politik sei das nichts wert, was rasch gehe; darum: Nicht zu viel sprechen, sondern handeln! Man staunt über so viel Weisheit, kann sich aber nur um so mehr wundern, daß insgemein die Demokraten so un endlich viel sprechen und so merkwürdig wenig handeln. Angesichts dieser inneren Gegensätze erscheint die ersehnte Einigung dcS Liberalismus in nebelbafte Ferne gerückt, was auch von den linksstehenden Blättern ohne weiteres, wenn auch mit wehen Empfindungen zugegeben wird. Auf der einen Seite suhlt man die Nationalsozialen, die sich der Freisinnigen Vereinigung angeschlossen haben, als Störenfriede, denen man nicht trauen dürfe; auf der anderen begrüßt man sie als schätzenswerten Zuwachs an Wahlstimmen. Der Rückgang der linksliberalen Wähler für den Reichstag ist ja allerdings ein sehr beträchtlicher: der Liberalismus, der vor zchn Jahren noch über mebr als eine Million Stimmen verfügte, hat cs 1909 kaum auf 800000 Wähler gebracht und entsendet nur 96 Abgc- ordnete zum Reichstag. Es sind eben keine guten Zeiten für die Entwicklung des doktrinären Liberalismus, dessen Mangel an nationalem Empfinden ihm je länger, je mehr weite Kreise des Volkes entfremdet. -'Die Volksparteiler entbehren noch immer des Verständnisses für die Notwendigkeit einer deutschen Kolonialpolitik und einer aus- reichenden militärischen Rüstung zn Lande und zu Wasser, während die Wadenstrümpfler in dieser Hinsicht zwar vernünftiger sind, dagegen jedes Verständnis für den ziclbcwnßten Kampf gegen die Sozialdemokratie vermissen lassen. Auf seiten der freisinnigen Volkspartei befürchtet man deswegen, daß die Richtung Barth-Nanmami-Gerlach innerhalb der Frei sinnigen Vereinigung dicht vor dem Abschwenken zur Srzialbewokratie steht und hält jedenfalls das Liebes- werben der Barth und Naumann um die Gunst der Sozialdemokraten nach deren überaus gehässigen Angriffe» auf Bürgertum und Liberalismus für etwas, was sich mit Selbst achtung und einer vernünftigen politischen Taktik nicht ver einigen läßt. Daß dagegen die Freisinnige Vereinigung nicht daran denkt, ihre Verbindung mit den Nationalsozialen zu lösen, geht a»S einem Schreiben des Vorsitzenden des Wahlvcrcins der Liberalen, Abgeordneten Schräder, an Dr. Naumann hervor, in dem eS mit Bezug auf die oben zitierte Wiesbadener Resolu tion heißt: „Ein solcher Beschluß ist mir ganz unverständlich, nachdem die nationalsoziale Partei sich vor jetzt zwei Jahren mtfgilöst hat, und ihre Vereins- und Einzelmitglieder nahezu voltzähiig dem Wahlverem der Liberalen bcigctreten sind. Seit dieser Zeit haben Sie selbst und Ihre vormaligen Parlei- genossen loyal und treu im Rahmen unserer Organisation an den Aufgaben des entschiedenen Liberalismus tätigen Ante»! genommen und eine so enge Arbciisgcmeinschast herbeisührcn Helsen, daß bereits aus der letzten Generalversammlung des Wahl- vcreins der Liberalen ein Unterschied zwischen altliberalen und ehemals nationalsozialen Mitgliedern in allen sachlichen Fragen nicht mehr z» erkennen war. Bei dieser Lage halte ich es für ausgeschlossen, daß der Beschluß der Wiesbadener Versammlung eine Störung unserer Geistes- und Arbeitsgemeinschaft bewirken könnte. Wir werden vielmehr in Zukunst wie seither allen An griffen gemeinsam cntgegentreten und durch die Tat beweisen, daß wir keinen Unterschied zwischen alllibcralen und ehemaligen nalionalsozialen Mitgliedern des Wahlvcreins der Liberalen machen." So klasst vorläufig im Liberalismus ein unüberbrück barer Riß. dessen Beseitigung vorderhand kaum gelingen dürfte. Das ist das Hauptergebnis der Tagungen: Tic Einignngs- bestrebnugen im Liberalismus sind wieder zu schänden geworden! Was sonst verhandelt und geredet worden ist in Frankfurt und Wiesbaden, ist kaum der Rede wert. An Einzelheiten sei er- wähnt, daß man sich in Wiesbaden nicht auf die innere Politik beschränkt hat. Man suhlte sich bemüßigt, einen geharnischten, aber ziemlich überflüssigen Protest gegen Autokratie und Chauvinismus loszulassen, in dem es heißt: „Aufgabe der Frei sinnigen Volkspartei ist es, der Ausbildung einer Autokratie in jeder Weise entgegen zu wirken. Die Autokratie ist unvereinbar mit dcni konstitutionellen Versassungsleben in Reich und Staat. Sie gefährdet die gleichmäßige Fürsorge für die einzelnen Staatszwecke, indem sie, je nach der Vorliebe für das eine oder andere Ressort, Aufwendungen, beispielsweise für die M 0 rin c, das Heer und die Kolonien, mit sich bringt, die über deren Bedeutung für das Staatsganzc hinausgchcn und ge eignet sind, trotz wachsender Anspannung der Ttcucrkraft eine zunehmende Verschuldung herbcizusührcn." — Bezüglich des Verhältnisses von England zn Teutschland stellt der Parteitag an die Fraktionen des deutschen Reichstages und der einzelnen Landtage das Ersuchen, „den für die Kullurwclt gefährlichen Treibereien des Chauvinismus mit aller Energie entgcgcnzutretcn und alle Bestrebungen zu unterstützen, die dahin gehen, im Interesse des Friedens eine gegenseitige Annäherung der Völker hcrbeizusühren und zn stärken". Ter Pferdefuß gegen den verhaßten Militarismus lngt hier trotz aller phraseo logischen Verhüllung deutlich hervor! Ter Parteitag der Frei sinnigen Volkspanei hat «8 auch für nötig befunden, seiner .Kolonialfeindlichkeit Ausdruck zu geben und folgende Ent schließung anzunehmen: „Angesichts der von unserer Partei be fürchteten Mißerfolge, die sich nicht nur in ungeheuren Geld- opfern, sondern auch in schweren und schmerzlichen Verlusten an Menschenleben äußern, spricht sich der Parteitag gegen die Fortsetzung und Erweiterung des bisherigen Systems der Kolonialpolitik aus. Er erachtet es auch nicht als die Aufgabe des Reiches, durch Subventionen oder Garantien in den Schutz gebieten Eisenbahnbauten zu ermöglichen, für welche die wirtschaftlichen Voraussetzungen noch nicht vorhanden sind." Die Herren können cs scheinbar noch immer nicht begreifen, daß, wer ernten will, erst säen muß und daß gerade Kolonialbahncn ein wirtschaftliches Ausblühen in unseren Schutzgebieten ermöglichen. Was sonst in Wiesbaden über Schulkompromiß, Steuerpläne, Eiscnbahntarifresorm, Wahlrecht, Sozialpolitik usw. gesprochen wurde, bewegte sich in alten, be kannten Gleisen und im Rahmen des Eisenacher Programms, so daß jedes nähere Eingehen überflüssig ist. Ebenso ist die Ausbeute der Frankfurter Tagung im einzelnen sehr gering. Tie Hauptarbeit, auf die die süddeutsche Demokratie ihre Kräfte „konzentriert" hatte, die Einigung, siel durch die ablehnende Haltung der Nichtcrschcn Partei ins Wasser; das geplante Koimniinalprograinm ist ebenfalls nicht zu stände gekommen: bleiben nur einige Resolutionen und die Paycrschc Rede, die sozusagen das Hauptstück war, obwohl sie so gut wie nichts Neues bot. Ter Reichstag — so führte Payer u. a. m. aus — könne nicht leben und auch nicht sterben, weil der Widerstand gegen Diäten die gesunde Entwicklung des Parlaments unterbinde. T-a sei weiter die „Fleischnot", das „sorgliche Ding", das nnznsriedcne Staatsbürger schasse. Dann zog Payer gegen unsere Mißerfolge in den Kolonien los und meinte dabei, auch die „militärische Leitung" dort sei von jo zweifelhafter Güte, daß man nur mi» Besorgnis einem euro päischen Konflikt eiitgegensehen könnte. Billige Witze gegen die verhaßten „Agrarier" würzten seine Rede. Bei Besprechung der auswärtigen Politik tat Payer einige orakelhaft-dunkle Aus sprüche, die sich nicht gilt zusammenrcimen lassen. Einmal meinte er: «Mehr Lust und Licht, weniger Geheimniskrämerei!", dann ober: „Auf hoher Warte klingen sonst unbedeutende Worte oft hart und scharf, daher weniger öffentliche Beredsamkeit!" Schließlich berauschte sich der Redner an der Einbildung, die „innere Wahrheit des demokratischen Programms" trete immer deutlicher zutage, dem demokratischen Programm gehöre die Zukunft. Man soll den Menschen ihren Glauben und ihre Hoffnungen nicht rauben, aber angesichts der traurigen Gcgc >: wart für den LinkslibcralismuS ist selbst bei dem größten Optimisten eine derartige Hossnungssrcudigkcit für die Zukunft beinahe unverständlich. hicsiaen Blättern übermittelt: Die „Nowoie Wremia" schre engllkch-iapaiisiche Vertrag wird auf alle Staaten, die irgend welche Interessen in Asien habe», niederdrückcnd wirken. Dieser nieder^ drückende Zustand wird erst dann behoben werden, wenn diesem Bunde eine neue politische Kombination der Mächte als Gegen gewicht gegcnüberstcht. Wann und ans welchen Elementen sic geschasst Neueste Truhtmeldunlien rem 28. Septbr. Koloniales. Berlin. kPriv.-Tel.) Gras Götze» telegraphiert aus Tar- cs-Salaain, daß Naclirichlcii über eine weitere Ausbreitung dcs AufstandeS nicht vorliegcir und daß das Bezirksamt Liudr ein Abflauen derBewegn n g melde!. In de» Mnluinbibcrgeu dauert der Kleinkrieg noch au, dagegen liefern im Bezirke Mohoro unterworfene Aufständische zahlreiche Gewehre ab, Langenburg erscheint nicht uumittclbar^gesährdet, da Leuttrant Klinkhardt von dort mit 50 Mann nach Songca marschiert ist, Marinedetach» nicnts besetzte» Liwalc. das .Hinterland von Lindi, die Matunibi- berge, Mohoro und Mwgoro, Ciiiigimo in dev Marokkosrage. Paris, Dr. Rosen und Mvvil hatten heute vormittag eine letzte Zusammenkunft. Taruach Unterzeichneten Minister präsident No »vier und Botschafter Fürst Nadolin das Marokko - Abko m m e n. Paris. Tie Unterzeichnung des Marokko-Ab« k o m m ens fand im Kabinett Rvnviers im Ministerium des Acitßerc» statt. An die Unterzeichnung schloß sich eine herzliche Unterredung zwischen dem Ministerpräsidenten und dem Fürsten Nadolin, iir der beide sich zn dem Abschlüsse der Verhandlungen beglückwünschten. Berlin. lPriv.-Tel.j Die Verhandlungen zwischen Deutschland und Frankreich über den Programm-Entwurf für die M a r o kk o - K o n f e r e nz sind soeben abgeschlossen wor den. Das Programm, über das sich beide Regierungen ge einigt haben, umfaßt die Einrichtung der Polizei, Regelung der Uebcrwachiing und Unterdrückung des Waffenschmuggels, die Finanzrefori», die besonders in der Errichtung einer Staats bank. der Steigerung der Steuer-Erträge und der Erschließung neuer Einnahmequellen bestehen soll, endlich die Festsetzung ge wisser Grundlinien zur Sicherung der wirtschaftlichen Freiheit, Für das algerisch-marokkanische Grenzgebiet soll die Pokizei- -Organisation, wie bisher, unmittelbar und ausschließlich zwischen Frankreich und dem Sultan geregelt werden. Dasselbe soll für dieses Gebiet gelten in bezug aus die Anwendung der allge meinen Vorschriften über den Watfenschmuggel. Nach dem Uebereinkommc» werden fernerbeideRegicrungen Spanien um seine Zustimmung dazu angehen, daß die Stadt AlgcciraS als Versamm lungsort der Konferenz gewählt wird Der Programm-Ent wurf und der Vorschlag wegen des Versammlungsortes der Konferenz sind ohne Verzug von den beiden Regierungen dem Sultan und denjenigen Mächten zur Annahme zu unterbreiten, die das Abkommen von Madrid unterzeichnet oder ihm zugc- stimmt haben. Sobald die Vorschläge über das Programm und den Versammlungsort der Konferenz dem Sultan zugeaangcn sind, werden die beiden Missionen Fez verlassen, um nach Tanger zurückzukehren. Zur Ckioleragesahr. Berlin, sPriiv.-Tcl,) Vom 27. bis 2S. September mittags sind in Preußen zwei choleraverdächtige Erkrankungen und sechs Bazillenträger amtlich neu gemeldet worden. Tie Erkrankungen betreffen die Kreiste Westhavelland und Wirsitz: von den Bazillenträgern befindet sich einer in Berlin ldic Frau des an Cholera verstorbenen Schissers), und fünf in Adolssdors im Kreise Wirsitz lfchon in Beobachtung befindliche Angehörige Cholcraerkrankter), Die Gesamtzahl der Cholera- sällc beträgt bis jetzt 256 Erkrankungen, von denen 87 tödlich verliefen. Eberswalde. Wie aus Steinfurth am Finwkanal ge meldet wird, ist bei dem Ziegeleiarbeiter Becker amtlich Cholera als Todesursache scstgeslellt worden. Seine Frau und seine drei Söhne, die gleichfalls erkrankt sind, sind zu BeobachtungSzwcckcn isoliert worden. Kijchinew. (Prio.-Tcl.) .Hier sind acht Cholera- fälle mit tödlichem Ausgange zur Anzeige gelangt. Die ungarische Krisis. Wien. (Priv.-Tel.) Der Kailer soll Fcjervartf schon gestern erklärt hoben, er wolle mit der Koalition in keine weiteren Verhandlungen eintreten und habe die bestimmte Absicht, ihr in keinem Falle mehr die Regierung zn übertragen. Wien. lPriv.-Tel.) Der Vizepräsident der ungarischen Ilnabbängicikeiispartei Geza Polonyi ließ sich dcchin ans, daß der Widerstand des Kaisers Franz Joseph gegen die unga rischen A r m e c f o r d e r n ng e n auf rcichsdcutsche Ein flüsse znrückzusühren sei und droht mit einem Anschluß der Ungarn an das Slawentum. P c st. lPrw.-Tel.) Bei dem gestrigen S t r a ß c n t u in u I t vor dem Klub der IlnabhänUgkeitspartei sind 40 Personen ver letzt worden, darunter 8 schwer Unter den Verwundeten befinden sich einige Sozialisten, die übrigen sind Bürger und Univcrsitälshörcr. Tic Sozialisten und Studenten waren mit Messern und Stöcke» auseinander losgcgnngcn. Die Straße »vor mit Hüten, Siöckcn und zerrissenen Kleidringsstücken besät. Erst gegen 10 Uhr, als berittene Polizei sehr energisch cim'chrit!, wobei neuerdings zahlreiche Verletzungen rorkamcn, wurde die Ruhe wicderhcrgcslellt. ISnglisch-savanischer Vertrag. Berlin. (Prib.-Tcl.) Folgende Auslassungen russischer Blätter über den e» glif ch -ja panis ch cn Vertrag werden ' : Die „Nowoje Wremia" schreibt: Der 2- L1lk>--r