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01-Vorabendblatt Dresdner Nachrichten : 04.04.1922
- Titel
- 01-Vorabendblatt
- Erscheinungsdatum
- 1922-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19220404013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1922040401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1922040401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-04
- Tag 1922-04-04
-
Monat
1922-04
-
Jahr
1922
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Dresöner Nachrichten 4 Nr. kein schlecht«» Gewissen dabei. So tritt sie heut« a« die Bahre de» toten Kaiser», an dessen politischem und persSn^ Nchcm Unglück sie sich schuldlv» wcttz. und legt dort, ohne dadurch ihre Steilung im neuen Staat irgend etwas zu ver- geben. Sen Trancrkranz teilnahmsvoller Erinnerung nieder. Die finanzielle« Sorgen -es verstorbene« Kaisers. Wieu» 3. Avril. Bon einer Persönlichkeit, die bei der Familie Habsburg in Funchal weilte, wird der „'Reuen Freien Presse" mitgeteilt, das? dort ein zieartich be- »chränkler Haushalt habe geführt werden müssen. Dein Kaiser soll besonders die Trennung ooa sriner Mutier Maria Josephs und seinem Bruder Mar. die beide seht in Bauern weilen, nahe gegangen sein. Tos inan ihm sein Privatvcrmögen vvrenthiell, soll ihn ebenfalls schwer mißgestimmt haben. Er sagte zu seiner Umgebung. Auch den Orleans habe man den früher weggenvmmenen Besitz -pater jnrückgegeben. Mil den Habsburger,, werde man nicht anders verfahren dürfen. Als er nach Funchal kam, besäst er kaum mehr als l«»«v Franken. Die Behandlung in Funchal durch die Behörden war sehr zuvor, kommend. aver Karl stand dort unter einer groben Ge niiUsdepression. Besonders bedrückt war er fett der An tunst der Kinder, deren Unterbringung grobe Schriciig , eilen verursachte Die finanziellen Sorg e n sollen immer gröber geioordcn lein. zumal di" Kamille sie.iina über keinen nennenswerte» Besitz verfügte. Demokratischer Ostsachsenlaq in Bautzen. Der Wahlkreis Ostiachsen der Deutschen Deniokraiischen Partei hielt am Lounabend in Bautzen einen Ostlächfeiuag ad. dem auch der Vorsitzende der Demokratische» Reichs- partes Scnalor Tr. P eterie n beiwohnte. Am Bvrmii.ag 'and eine Parlamentarier Tagung statt, in der Landtag», 'vgeordneiei Ministerialdirektor Geh. Rar Dr. Dehne. ? resden. über L a « d e s p o t i t > k sprach. Auf Grund der Weimarer Berse.ssung würden heute die groben politischen -Jagen zentral vom bleiche gelöst. Der Negierung nrd dem ','andmgc obliege metir die Ansftiliritng dieser Beschlüsse. Leider -ei die Demokratische Partei die einzige, die als bürgerliche den deinokrenschen und republiccmischeu Ge- danlän verfolge Bon der Negierung 'ei sie ansgefthlossel'. Die «ei in die Opposition g.drang!. Tech seile man ans rbrem ebiiavinienoel!eu mir der Nervten nicht falsche Lchlüüc eben, Aul,in zu: Ovoosiftoi: gaben oft Wirucliails-, Dteuer. Kultus- und Perioncilsragen. Für die Demo- . atifchr Panel, welche die Individuaftv!>l!lha''l vertritt, werde es immer Ilckecenengeii'l'ftüchasl m>> den Rechko- oarteien geben. In einer naeii verirariücher e'lusiprache an zenonnnenen Enüchliehnng lourde die 'tzolitit der > rakti 0 n g ebitligt und ihr «ür ilsre Llrveic im Land- :agc Dank ausgeivrvche'i. - .Krau Avg. Sulinger sprach e'ber F r a u e u ' r a g e n l m > a ch - > l ch e n L a n d tage -nd initerilruh die Roln. ndigkeii der 'Ritarbeft der Frau in gesebgeberi'cheu Kragen. Sencnoi P eiersen liielr einen Bvrirag über N e i üi s- b 0 l i c i k. wozu er u. a. anslüline: Unter aiitzenpvtiiischcs Lünen mniuc mit Ser Niederlage zuiamiueuvreliwn. weil er- mit der " dnüriellen, win'cha'ilicnen und technischen Ent wicktuug nicht Sänin gehauen hatie. Die Demokratie war .irr Retcung berufen, denn sie trat vermittel.nd zwischen die Eit-eme von rechts und links. Die vertrat auch den Stand- rurnk-. dah d.r tzft'lickiewisnius durch den MenfthcwismnS überwunden werden kannte. So konnten wir ans dem surchtbaeben etaiammenbench rrreiiei iverdeu. "Nur io ge lang es. Rune. Orsnnng. Dicherlieik und Diiziplin wiedcr- tierzuiieiten. Iür die ausnartigc Politik gilt es, S lweres in Kauf zu nehmen, uin Schwereres zu verhüten. Einmal raub nch die Erkenntnis durchsetzen, dab der S.urz Deutsch- laiids e'nen Stur; der ganzen 'Dielt bedeuten mutz. Noch besteh: Frankreich auf seine»'. VernichtungswIIlen. aber iLlbst Fom erinnert mit warnender Stimme an das Schicksal Aavoieoas. d e. Preußens Fall zum 'Verhängnis wurde. Eugiaud Ameci'i und Italien erklären sich immer den;- lich ns 'tzeanr, >er 'ranzösischen Gewalrooluik. und auch die Skimninne. der rralen ist ein, andere geiv- 'den. Wenn in, Drage der R'vision des Fric0-'»',>verlr.ft'.es aus- geioorsen iverde. mug „nier Re-n in eine Alino'phär' fallen, die ein Emo c>er Bermrust und nickit der 'Gewalt ans!Vst. Nach d;r>v7 mi. demonstrativem 'Beifall ausgenommenen N nde gelangte -'ine Entschließung znr Annahme, in der der P a ' l e i ! e i t u n g u n e i u g e i cb e ä » k l ' -« B ertr a u e n ansgrir-ochei: und die "iftnim d r üieichsmgssratrivn ge- villig' >v eo. 'Dbert'ü ege ruieister Dr. K ui., .'.iuau. rese- rierk.' über den Eniwur« einer sächsische» Gemeinde, verstauung und stellte eine bleibe von Nichtlinicn auf. — Am Ave ns 'brach Senator Pelersen vor einer tausendköpsigen Menge ',b' r d-e poliiticin' Vage. orrüich« M SLchsisches. vr««»«n 2 Apetl «ausbesitz und «eichsgesetzgebuug. In einer sibersüllten Versammlung in, Veretneihau». saal protestierte am Sonntag der Dresdner Hausbesitz gegen die Berivirtltchung der in den letzten Wochen ve. schlossenen ober geplanten NetchSgesetze zur Regelung dr» Wohnungswesen». Direktor D i e f k e - Berlin, der nach den Begrützung». Worten de» Vorsitzenden des Allgemeinen Hausbesitzer- verein» zu Dresden. Baurat Paul, zu der Versammlung sprach, unterzog zunächst da» Reichsmietengesetz einer eingehenden Beurteilung. Dns Gesetz schasse eine neue Rechtsgrundlage für dir Mielpreisbllduun, es hebe damit aber auch die Bertragssrelhetl de» HauSvesitzes aus absehbare Beil, nämlich bis IbAi. auf. Wenn man zugebe. das, die Bcrhällnisse eine Iortsetzung der Zwangswirt schaft lm 'Wohnungswesen noch erforderten, so müsse man von einem Gesetz zur Regelung dieser Wirtschaft wentg- slens die Gewähr für die aiiskömmltctie Gestaltung der Mlele» verlangen. Das Reichsmietengesetz lasse diese Ge währ vermissen: daher stelle sich der Hanübesitz dagegen. Sache der V a n d esregier u n g c n sei es nun, E-rläute- rungen uird Abänderungen zu dem Gesetz abzurassen. Man werde dabei das bisher geübte Verfahre» der Mietprets- regelung ans seine Schwächen und Vorzüge zu prüfen haben. Die Deckung der Bedürfnisse des Hausbesitzes an öffentlichen Abgaben. Insiandhallrrngskosten usw. sei letzt allgemein unzureichend. Das liege nicht zum wenigsten daran, dab die bisberigen Vorschriften unter politischen Einwirkungen enlsiandei, seien. Der Redner untersuchte nun die beiden Möglichkeiten znr Herausgabe neuer Be stimmungen: eine generelle Regelung der Mietenvildung über daS ggn e Land hin oder eine individuelle nach den be sonderen örtlichen Verhältnissen. Ein Vorteil de» neuen Reichsge'etze.» sei die Anfliehnng der langfristigen Mietver träge Eine Kündigung zum Zwecke der Steigerung, wie sic nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch bislang notig war, gebe es tu Znknnst nicht mehr. Die Steigerungssrist sei ein Vierteljahr, bei n vnaMcher Mielzabckung ein Monat. Die gesetzlichen Mieten werden am l. Oktober zum erste» Male >1 zahlen sein. Man werde nun allgemein erteirnen, das? es nicht der Hauswirt gewele» sei. der die Mieten heraus- lebte, 'ondern die allgemeine Wirtschaftslage. Die Ein- uihrnng von Mieterräre» würde den ersten Schrill zur Dozialisiernng des Hausriesitzcs bedeuten. Im zweiten Dell seiner ausgedclnilen Ausführungen erörterte Direktor Diefte das Micterschntzgeictz. wie es im Einwurse vorliegl. Das Gesetz werde dein Neichsnuetengesetz, zu dem es eine Ergänzung darstelle, mit Beschleunigung wlgen. es lei aber das ungeheuerlichste, was dem Hansvcsitz liislier geboten worden iei. Ein »tün- dignilgsrecht gelbe es danach für den Verwirrer nicht melir, nicht einmal gegenüber dem Erben, falls der Mieter selbst sterbe. Das wichtigste Recht werde alw aus dein Mietver trag heransgesch'.iiiten. llnerträglich seien die Bestimmun gen für die wenigen szäüe, wo wenigstens das »tlagever fahre« die Entfernung des Mieters erwarten lasse, z. B., loenn er znieiwal aiiseinander die ivkietc schuldig bleibe. Praktisch werde hier ermöglicht, das; ein Mieter seine Miele, statt >, i.-rieljuMlicb, iauner erst »ach einem halben Jahre frühestens begleiche. Es gelte, die ganze Kraft des Haiis- besitzes zliin Kaivpfe gegen dieses Gcictz zu sammeln. Eine Enkichlieimng im Sinne der Rede fand unter lautem Bet- fall einmütige Annahme. Abschied vom Lehramts. Am «st n m n a s i n m zum heiligen Kreuz fand am Freitag zugleich mit der Versetzungsfcler die feierliche Verurbschiel uug des Oüerstndienrats Pros. Zimmer- m an u slatr, der in den Ruhestand Übertritt. Seit G N hat er, selbst Krenzschüler, dem Krenzgnmnasium gedient »nd in Treue und eiserner Pflichtensüüriiig unter nier 'Ilettoren sich dem Di niste an der Jugend gewidmet. Bemerlensivert ist auch, dab er sich schon zu iner Zeit der körperlichn> Aus bildung der Jugend besonders annahm, wo dieser Teil der Erziehung noch nicht von allen Seiten als dringende Not wendigkeit erkannt war. Auw in der allgemeinen Talig keil hat er sich grobe Verdienste erworben. Am Ireitag erfolgte vor Lehrern. Schülern und Brr treten, der Eilerntchaft in der Turnhalle der I. katho lischen Volksschule, Grüne Srrabe l, die feierliche Verabfchiednng des Leiters der Schule, Direktors ,'z.an.z Anders, der nach säjaliriger segensreicher Tätigkeit im Lchramte in den Ruhestand versetzt worden ist. Läintliche LWftsHNi »»P Äettecr dsr -teslae» ,! schulen, sowie Vertreter de- kMolw BöM' ^ ^geistliche»- Kon- Nstörinm», de» Pfarramtes der kathoktschcn Hotttrche »nt> dr« vormaligen katholischen Schulvorstande» ,rahmen an der erhellenden Ieier teU und wtümetLn dem bewährten Sckulmanne herzliche Danke», und AbschievSwo.te für seine nimmermüde und pflichttreue Lehr- und Erziel,nugüa>;vett. Leit Oktober 1ü(A stand Direktor Ander- an der Spitze der l. katholischen Volksschule. —* Adschiedsseier«. Oberiusttzrat Amtsgerihlsütrektor Dr. tur. Ludwig Eduard Gt » sberg ist am ül. März tn den Ruhestand getreten. Die Abteilung für Strafsachen de» hiesigen Amtsgericht» hatte es sich nicht nehmen lassen, ihm am ril. März noch eine überaus stimmungsvolle Ab- schieddskier zu bereiten In einem der VcrhandtnngSsälc hatten sich die Richter und Erpeditionsbeamlen der Abtei lung vollzählig versammelt. Landgerichtsrat Dr. Acker mann ehrte ihn durch warinempsundene Worte und Bureaubirektor Glab sprach tn besonderer W.'tse für die Erpcdtttvnsbeamten. Dabet wurde» ihm köstliche Vlumen und, seiner besonderen Liebe für Mozart und Hessen Knnst Rechnung tragend, ein herrliches Mozarlwerk überreicht. Obersustizrat Dr. Gtnsberg gelivrtc her Abteilung für Strafsachen nahezu 1l Jahre an. Gleichzeitig mit ihm wurde Iusttziuspektor Bernstein, der lange Jahre als Gerichtsschreiber dieser Abteilung angrhörtr. unter ehren- den Worten der Beamtrnschaft entlassen. -* Der Landesverband der sächsischen Presse hielt am Sonnabend und Sonntag seine Hauptversammlung im Ausstellungspalast ad. die einen guten Besuch au» dem Lande anfwies. ll. a waren auch WirischastSmintster »Velltich und Landtagsabgeordneter Hrblein erschienen. Au» dem Jahresbericht gehl hervor, dab zurzeit Redakteure und Schriftsteller dem Landesuerbande angeliören, der da mit nahezu ,sinnliche Schristketicr de» Lande» bi» aus wenige Ausnahmen nm.iasil. Rach Erstattung und Nichtig sprcHiliig des Geschäfts und Kassenbericht« wurde als erster Puntl der Tagesordnung der Erwerb eines Pre.sss E r I, 0 l ll n g s !> c i m s tn Ohbin bei Zittau beschlossen, das noch in diesem Sommer den Mitgliedern des Landes- und des Retchsverbandcs der deutschen Presse, und soweit möa- lich, auch anderen Erholungsuchenden zugänglich gemacht werden soll. In der ausgedehnten Ausipraltic über Tarif- a n g e l c g e » h e i t e n ergab sich, dab die Redakteure und Schriftsteller heute etwa mit dem neun- ins süntzetmsachen iz-riedenseinkominen besoldet werde», während die Ver gleiche mit anderen Bernssgrnppen Erhöhungen um das Zwanzig- bis Drcibigsache ergehen. Verschiedene Anträge znr Tarisirngc wurden angenomiiien, u. a. ein Antrag aus Anwendung der Tarisiätzc ans die 'Redakteure der Rach- richienbureaus. Weiter protestierte der Landesverband in der Rachmfttagsiitznng gegen die gewaltsame Herausholung eines Redattenrs in Löban ans der Rcdakiivn durch deinon- strierendc Eilenbahner. Ein Antrag ans Veranstaltuiig der nächstjährigen Tagung des Reichsncrbandes der deutschen Presse in Leipzig wurde angenommen. Zum nächsten Tagungsort des Landesverbandes wurde Bad Elster be stimmt. Die Wahl oes Vorstandes des Laiidesveiwanhes erg"b als 1. Vorsitzenden Georg Irrgang-D resven. L. Vorsitzenden Dr. Güntlier-Leipzig, ll Vorsitzenden Tr. Blanck Dresden, l. Schatzmeister Graefe, 2. Schatz meister Waldheim, l. Schristsührer Dr Pnrlitz nnd ». Schriiliührrr ll!. Alben, sämtlich in Dresden. Der vor- gelegte Entwurf einer lliejci>sarheftsgenici»'chast wurde ab gelehnt, dagegen die Schanung des Ianrnalisiengrsetzes "erlangt. Daraus ivurde die bereits milgereUle Ent- schliebung zur Rot u» .Ieicungsgewerbe angenommen. — * Eine weitere Erhöhung des Bestattnngstariss. bc dingt durct» die bedeutend erhöhten Ausgaben, ist vom Rat genehmigt worden. Der neue Tarif lieg» im Sftiötischen Bc siattnngsamte lSiadlhaus, Am Sec 2, Erdg.i und bei den hiesigen Privalbcerdigungsanstallen zur Eiiisichrnabmc ans. — * 'Rene Bierprcisc. Die genauen Ausschankpreiic sind nunmehr von den Gasiwirlsorganisaiionen festgesetzt worden und werde» deren Mitglieder» in schnellster Zeit zugehen. -- :>!egil»ents:ag ltzLer. 'Alle Angehörigen des einstigen Sächsischen I n , a n I e r i e R c g i mente s ll! r. l 8 2 „Ireilierr von Ha nie»" lverdcn ausgernfen, sich ,n einem am 22., 2ll. uird 2-i. Juli dici.s Jahres in ihrer alten Gar- nisvnstadi Ircilierg siausindenden Regimentstagc vollzählig einftiiden zu wollen. Auskunft crieilt 'Alfred Scaräber, Mtili>weg öll. — Der Verein KindcrpoUklinik in der Inbannsiadi hielt 'eine H a u p i v e r s a ni m l u n g ab'. Der erste Vorsitzende G.'he'mrcu 2L e l tz danklc den 'Acrzlen, besonders dem leitenden Arzt Dr. I lachs, für ihre erfolgreiche Tätigkeit. Der Rcchnungslierichi des Schatzmeisters Kommerzienrat Kun>; und Wifsensklmsi. Mitieilnuaen der Staatstdeater. O v e r n n a n s. Rargeu, Tienscag ist.8»: .Salome" mit Vogelstrom, ckrm.a Ternani Eva Plaichke-ri. d. Osten, 'Burg, Wilshage». Musik-,ft'che Zeitung. S:riegler, Svielleilniig. Harimann. Sa: a u i v i e l h a u s. Morgen, Tienslng l7>, die KomüLic ..'Am Teetllch" von Karl Lloboda mit Alice Bergen, Melmert und Wieith, TvicUeitnng: Niehnert. SS t'cu'.rLl-Tnea'er. Lonnaüclio. den 5. '.'lvril. findet tlc ".'istanslu'nni'.a de, Pverette »R i r «l> e n" von Tr A. At. Llllluer und iliudvlf Tencirciclicr. Munk von Oscar 2 l r a II b, 'lull. i"!« Liicrarischer Lscrcin. 'lllorgen, Tceils!.!,, ft>.. »hr, ini 4ün>tleri>aus: D r c » l> n e r T i ch ! c r i n n c n - ,l l> e n b. An ' ch! i >'! eud Haur> tucrsamm« ung, i"«' Opernhaus. In Bann und Ackt ist Iriedrich Tel- lomund. nie.il — er gestern in der Münsierszcne im -Lohe agrin" einen unmöglichen Strich machte. „Ten >on im Glanz ich vor mir sehe, den klage ich des Zaubers au" - S.rich — „Rach Ramen, Stand und Ehren frag' ich ihn lau> vor aller Welt!" Ernsthaft: So unendlich halten mir uns geireni, unseren Plaschke wieder als Telrarnund ;n gören, und nach dem uver alle Begrifft prächtig ge- vngenen ersten Akt jagten wir uns. dag so euwis aus deut schen Bühnen vielleicht kein zweites Mal da se>. Und nun diese kalte Touche! 'Wen» i'chvn au der Stimme etwas nicht in Ordnung war, wovon man üb Egens nicht das geringste merkte, io Natten sich die zwei Dutzend Takle doch durch Markieren bewältigen lassen, Jedenfalls, solche Striche können nicht durchgehen 'Auch dab das Ensemble „In wildem Brüten", nachdem cs einmal notgedrungen wegsiel, nun ständiger Strich bleibt, muss «charf bemängelt werden. Es ür mn mtlsikeilftches Kleinod nno bezeichnet austerdcm Enen Wendepunkt im Drama. Tab durch den Strich eine ganz vcrslirt falsche Harmoniesolge berauskommt. labt sich so nebenbei auch nicht überhören. Mehr Ehrfurcht vor dem Kunstwerk! Iritz Busch möge in diesen Dingen Ordnung schassen: das ist eine der ersten I-orderunacu. die wir an hn stellen Euimandsreie, künstlerisch gehobene Wagner- Abende sind an einem deutschen Opernhaus heule daS höchste Gebot der Stunde, Rnr drei Werke der gelanucn Ovcrn- tireratur können noch ähnliche Bedeutung für uns bean- '»ruchcn: „Zauüerslöw". „I-idelto" und ,Ireis<l>üh". Natür lich kann und soll der Svielvlan nicht mit diesen vierzehn Werken allein bestritten werden. Wertvolles R.ues. be cheiden gutes Aeltcrcs und vor allem die wirklichen Meisterwerke fremdvölkischer Herkunft müssen ihnen zur Leite stehen. Aber mindestens eine von den vierzehn Grund säulen mub stets in greifbarer Rähe sein. Ter 'Abstand vom ,estrigen Lonnrags-„Lohcngrin" bis zum „Freischutz" am Montag nächster Woche ist schon zu grob. Im ganzen ergab übrigens oer „Lohengrin" doch einen rech! schönen Eindruck. Vor allem freute man sich, dah Bogel ström wieder da ist: ihm wurde nach Schlub der Ausführung auch eine ganz besond-ns heizzliche. l»- ae währende B'tsallsb'grünnng zu< reft. Sein Gralsheld ist nno bleibt ein künstlerisches Er lebnis ersten Ranges an Stilgefühl, an Innerlichkeit, an Musikalität. Auch die Elsa Elisa Siüuz » erS ist einzig in ihrer Art. Die verkörperte Poesie! Zoitmayr und Schmalnaue r als König »nd Heerrnscr sehr würdig. Lrtruö ein Airshilfsgast! nicht ans Eharlottcnburg, sondern aus Chemnitz. Unser Wunsch. Eugenie Burck Hardt nach der Probe in der „Toten Stadl" bald in anderer Aut- aabe wiederzufthen. hat sich durch Zufall rasch erfüllt. Die Ortruü vcstäligtc den Eindruck von den guten Mitteln der anscheinend noch jungen 'Sängerin. Darstellung und Spiel blieben freilich auch diesmal noch recht besangen, und wenn manche junge Ortrud sieh im ersten Akt. berühmte Vorbilder miroersteheud, mit stummem Spiel gar nicht genug run kann, machte diese Ortrud überhaupt last nichts. Liber die Stimme ist ein grober und schöner dramalischer Sopran, und da die Künstlerin veranlagt genug erscheint, um allcs ihr noch Fehlende zu körnen, könnte man sie gegebenenfalls sehr wohl in unser Ensemble eintrelen lassen, um die Lücke auszusüllen. die durch Maria Keuschnigs Abgang nach München Ent steht. - - s* Ein Roman ans dem hen-igen Damaskus kann auf allgemeines Inleresse rechnen, wenn er io deutlich Selbst- gesehenes und Erlebtes schildert, wie das Fritz Pen zoldt in seinem Roman „Im Osten dos Licht" tut. «'Verlegt bei R'chard Eckstein Rachs. in Leipzig.> Die Ge schichte eines deutschen Arztes wird darin erzählt, der durch Verwandtschaft mir einem cinslubrcichen Engländer in Damaskus nach dem Kriege lebt und mit deutschem Idealis »ins inmftien einer gcwinngierigcn europäischen und orien talischen Menschheit nur seinem hohen Berufe leben will. Durch die Freundschaft Mit einem schweizerischen Abenteurer, der phantastische Hoisnnngen auf die Reinigung der Wel: durch das Licht aus dem Osten, den Buddhismus, setzt, wird er wider Willen in das verworrene politische Treiben hin- eingczogen und fällt als schuldloses Opfer. Ein farben- nnd sigurcnreichcs Gemälde der wunderbaren Stadl am Wüstenrand ist der H nterarnnd ticsgrabender Erörterun gen über die Schäden der europäischen Zivilisation im Orient. Engländer. Franzosen, Araber stehen in politisch erregten Wirren gegeneinander, und grausige und tückische Geiclzcliniste ergeben eine wilöbeivegle Handlung. Mit einem farbensunlelnöen Impreisionismus ist diese fremdartige Welt geschildert; der ganze sinnverwirrende Lärm der orien talischen Stadt lebt darin. In Idee und künstleriichcr Fvtw ein lebensprühendes, unterhaltsames Buch. lft 2. f* Tanzabend Hilde Klemm. Ein niedliches Persönchen. Schlank und rank. Mil geschmackvollen lostümen nach eigenen Entwürfen. Rcinhvld Krctdewcih soll, wie ivtr hörten, ihr Lehrmeister sein. Aber sic steckt »och in der Ent wicklung und stellte sich — nach unserem Empfinden - zu früh in die Ocsfentlichkeit. Talent ist vorhanden. Sie sucht Einheitlichkeit in Form und Linie zu wahren und steigert aus der Grundtdce heraus ganz geschickt. In den Bewegungen herrscht knappe Sparsamkeit. Allein es fehlt der „Last, der eilig trunken macht" — daS Temperamcnt. ->e» Ani>,i'» »j»sied man über drüssig, wenn nicht einmal ein Schutz Hölle zwischendurch spukt. Humoreske, Grotesfe und Puppenkanz gefielen der Zuhörerschaft, die den Künstlerhaussaal ziemlich reichlich k 'sftc. am besten Es wurden Zugaben verlangt. Möchten jedoch der auftnnnkernde B isall. die >'.v ni nnd An gebinde die angehende Künsilcrin nicht vor,eilig stolz machen! Paul Aron schenkte zuoerläsnge ni.d t'mi'erameni'i-'llc innokaliiwe Bft"ilk>'. ll. ÄUS Beethovens persönlichen Anfze chnunnen. In der Berliuer Bibliothek wrrs mit üLvr RacklaK Beethovens auch das sog. Fisch Hoffsche Manusk.ivt bewahrt, in dem ein Unbekannter aus den ihm vorliegenden Kalendern nnd Tagebüchern Beethovens aus den Jahren 1812 bis >818 'Abschriften ausgezeichnet hat. Diese Notizen, die einen ergreifenden Einlitick in das innerste Wesen des grossen Meisters gewähren, sind wohl schon von der Beet hoven-Forschung benutzt »nd auch in einzelnen Teilen ncr- ösfentlicht worden; sie werien aber jetzt zum ersten Male zillamnicnhänacnü wiedergegebeu in dem soeben tm Insel- Verlag z» Leipzig erschienenen, von Albert Lritzmarr.it hcrausgegebciren Wert „Ludwig van Beethoven. Berichte der Zeitgenossen. Briefe nnd ocrsönltche Auszeichnungen". Aus diesen Aufzeichnungen seien hier einige uiitgelcilt. Ne gerade durch die Mischung von Erhabenstem »nd Alltäglich stem ihren erschlftterudeii Secicntlang erhalten, Ans dem Jahre I8l2 stammen die Roftzen: „Ergehenheft, innigste Ergebenheit in das Schicksal! Rur diele kann Dir die Opfer zu dem Dieustgeschäst geben. O harter Kamps! Alles anmcndcn, was noch zu tun ist, um das 'Nötige zu der weiten Reise tdie nach England gevlam wart zu eirtwersen- Alles muht Tu siirden, was Dein seligster Wunsch gewährt: io muht Du es doch abtrvtzen, absolut die stete «Kestmiuirg beobachten." — ..Tn darfst nicht Mensch sein, sür Dich kickst, -nur für andere: für Dich gibt eS kein Glück mehr als tu Dir .selbst, in Deiner Kunst. O Gottl Gib mir Kraft, mich zu besiegen! Mich dark ja nichts an das Leben jesieln." — „Tic genaue Ziliammelihalftlng mehrerer Stimmen hindert im Grohen das Fortichreiten einer zur anderil." Am Sckilnh des Jahres I8l.'I findet sich die Eintragung: „ feige mir die Lansbahn. wo an dem fernen Ziel die Palme liebt! Meinen erhabensten Gedanken leihe-Hoheit, führe imoen Wahrheiten hinzu, die cs ewig bleiben!" l8tj finden sich nebeneinander die Sätze: ..Schuhbürsten zum Abputzen, wenn jemand tvinmt." „Bestimmung der Aerztc über mein Leben. Ist keine Rettung mehr, so muh ich brauchen?:'? Es ge hört nur noch geschwinder zu vollenden, was früher nn- möglich." Dann heißt es weiter: „Beim Quartier de» alten Ösen wegrällmen, an« den Roden tragen." — „Vieles ist ans Erden zu tun, tue es bald!" — „Nicht mein jetziges Alltagsleben fvrtft'hcn! Die Kunst fordert auch dieses Opfer. In der Zerstreuung ruhen, um desto kräftiger in der Kunst zu wirten," und dann das Homer Zitat: .Tenn "^'nlt' ""cn Mut verlieh den Menschen das Schicksal." Andere Eintragungen aus demselben Jahre sind: „Keine
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