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Siebentes ABONNEMENT-CONCEBT im Saale des Gewandhauses zu Leipzig Donnerstag, den 28. November 1878. Erster Theil. Liebesnovelle. Ein Idyll in vier Sätzen für Streich-Orchester und Harfe von Arnold Krug. (Zum ersten Male.) Begegnung. — Liebeswerben. — Geständnis«. — Epilog (Trennung). Und was in des Tages Flucht und Lärmen Schattenartig nur und sparsam Meine durst’ge Seele streifte, Monolog des Simon Dach aus der Oper »Aennchen von Tharau« von Hein rich Hofmann, gesungen von Herrn Paul Bulss, Königl. Sachs. Hofopernsänger aus Dresden. (Zum ersten Male.) Simon sitzt in der Morgendämmerung, in Sinnen versunken, an einem Tische, die Feder in der Hand , Hcil’ge Nacht! In deiner Stille Fühle ich mich still beglückt. Ahnungsvolles, süsses Dämmern Senkt sich auf den müden Geist, Schlummerladend wohl, u. doch beglückend In dem heil’gen Dunkel, Meine Seele mit des Traumes Das mich traut umgibt, Lockenden Gestalten. Gewinnet es Gestaltung — holdes Leben. Fantasie ! Gewalt’ge Schöpferin des Schönen ! Lass mich deinen Träumen lauschen! Was in süssem Halbschlaf Du als Bild in meine Seele drückest, Will ich — selbst halb schlummernd — In des Wortes theures Weib! Roderich Fels. mein Gut, Blut.« Holde Formen kleiden. »Aennchen von Tharau ist, die mir gefällt: Sie ist mein Leben, mein Gut und mein Geld. Aennchen von Tharau, mein Reichthum, Du meine Seele, mehr Fleisch und mein Mein Fleisch und mein Blut? Wahrlich nicht zu viel gesagt! nicht Mehr, als ich es hier lebendig fühle. Und doch — der Ausdruck klingt, Als ob mein Weib sie wäre! Mein Weib? Entzückend Bild, mein »Ich will dir folgen durch Wähler und Meer, Eisen, Kerker und feindliches Heer, Aennchen von Tharau, meine Sonne, mein Licht, Aennchen von Tharau, du schönstes Gedicht!« Nun ward es Tag, Indess ich mich so süss bemüht. Du holde Plag’, Du wurdest so zum Morgenlied!. s. 1