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Doch wie nun im Osten die Sonne erwacht, Verlöschen die schönen Gebilde der Nacht. Es scharret das Maulthier bei Tages Beginn, Fort ziehn die Gestalten, wer sagt. Dir, wohin? (®cibtl.) III. TH EIL. 8. Rolands Schwanenlied, Ballade, für Bass-Solo, Chor, Horn von L. Meiuardiis, Op. 22. No. 1. König Karl der hielt ein Mahl mit Schall Im Schlosse von Paris Als auf der Jagd von Ronceval Roland sein Leben liess. „Mir ist als hört ich Roland’s Horn Das fern um Hülfe rief. Am Ebro kämpft mein werther Pair Der Ritter von Anglant, Und wenn er dort erschlagen wär’ So sei mir Gott zu Hand.“ Und leise Stille brach herein Von wetterschwüler Art, Herr Karl in Angst und banger Pein Biss seinen Silberbart. Da klang es herüber zum zweiten mal Es klang nicht leis und lind Es schmettert durch den Königssaal Wie tosender Wirbelwind. Und als zum Dritten das Horn erscholl, und Pianoforte, (Neu, zum ersten Male.) Da barsten Gewölb und Wand, Da sank der Humpen Weines voll Dem Kaiser aus der Hand. Und wie der Ruf durch Hall und Thurm Zum drittenmal gegellt, Da hatte des Ritters Athemsturm Das goldene Horn zerschellt. Und wie der Klang nun himmelwärts Als Todesröcheln verbraust, Da hob Herr Karl in tiefem Schmerz Die stahlbeschwerte Faust. „Heut ist gefallen ein theurer Held, Das sei dem Himmel geklagt, Ihn haben die Heiden mit List umstellt, Mit List zu Tode gejagt!“ Das war Herrn Roland’s letzter Schrei, Er kam aus fernem Süd, Wohl singt sich nimmer ein Ritter frei Solch donnerndes Schwanenlied. 9. Andante, für zwei Pianoforte, von C. Thern. (Manuscript, zum ersten Male.) 10. Brautlied, für Solo, Chor, zwei Hörner und Pianoforte, von Ad. Jensen. (Neu, zum ersten Male.) Das Haus benedei’ ich und preis es laut, Das empfangen hat eine liebliche Braut; Zum Garten muss es erblühen! Aus dem Brautgemach tritteine herrliche Sonn’; Wie Nachtigalln locket die Flöte, Die Tische wuchern wie Beete, Und es springet des Weines goldener Bronn’! Die Frauen erglühn Zu Lilien und Rosen; Wie die Lüfte, die losen, Die durch Blumen ziehen, Rauschet das Küssen und Kosen. Das Haus benedei’ ich und preis es laut, Das empfangen hat eine liebliche Braut; Zum Garten muss es erblühen! (iiljliuib.) Preise der Plätze: Sperrsitz ä 1 Thlr., u «gesperrt 25 Ngr. Billets sind zu haben in der Musikalienhandlung des Herrn Fr. Kistner und am Concertabend an der Gasse. Einlass halb 7 Uhr, Anfang pünktlich 7 Uhr, Ende 9 Uhr. Leipzig, Druck von Müller & Wagner.