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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 11.03.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-03-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050311021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905031102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905031102
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-03
- Tag 1905-03-11
-
Monat
1905-03
-
Jahr
1905
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An- kunlnguiigen aus derPrwatltit» Zeile iL P!« : die 2 wattige Zeile aus Lert. seile üv Ptg. als Einaeiandi Zeile M Pig In Nummer« «ach Soim- und Neieitagen rlvalnge Grundzeile so Pia. aui PrioaiieNe ao Via . Lwaü'gc Zeile aus Tcrliciie und al« Emaesandi so Lls Auswärtige Aus. träge nur gegen Vorausbezahluna. Belegdlälier weroen in» lo Psg. derechnel. Serntvrechanschlud: «ml t Nr. U und Nr. 2«»«. Nr. 70. ^ Nuss.-jap. Krieg. Neueste Trahtdelichte. Hoinachrlchten, Saoli >ti»l)er und Miiilärvetbot, Gerichlsve>handl»iigeu. A: König! Konservotoiii»». Beilincr Leben Linmlillelld, N.März 100S. Der russisch-japanische Krieg. Dem „Dalli, Telegraph" wird aus Tokio gemeldet: Man alaudt liier, das r u l i i s ch e Z e» t r » m lei umzi» geIi wor den. Später wurde das diesbezügliche Geiuchl dnuh eine Dcpc'chc bestätigt, nach der 200000 Rnste» von dielem Schickl»! be troffen sein sollen. (Die endgültige Bestätigung dieser Meldung bleibt trotzdem noch nbznwnitenst Der Koirespondent des Reutcrlchen BnreanS bei der Armee deS Generals Oku meldet: Die linke japanische Arinee hat die Eisenbahn zwischen Mulden und Tieliug abgeschnit - ten und zerstört. Einzeihetteu moren nicht zu erhalte,!. Die Russen ziehen sich aus den nördlichen Strogen zninck. Die linke Kolonne der genannten Annee halte bei Lttamvn, 7 Meilen nörd lich vom Hmttw und 5 Meile» westlich von dci Eisenbahn, ein heiliges Gesecht mit einer dreifach slöileie» Anzahl des Feindes. Die Verluste der Russen betragen 10000 Manu. Das Zentrum der Russen zieht sich in großer Velwmnug zurück. lieber die Bedeutung der Schlacht beiMukdeu schreibt die Wiener ..diene Fr. Pr.": Es kann darüber kein Streit mehr seoi, das; Rußland dem javanischen Gegner mttilcusicli nicht gewachsen ist. Die Berufung aus die mangelnde Kriegs vorberrikung, die noch dis vor lechs Monaieu eine Berechtigung hatte, sogar damals noch, als Knrapatkin in einem tönenden Armeebesehl die Offensive anlnndigte. zu der wenige Tage ioäter die Riederlage einen so traurige» Kontrast bildete, hat keinen Sinn mehr: sie wüide selbst in Rußland »nd bei allen, die am ausdauerndsten in dem Respekt vor der Macht Russlands besangen waren, nur einem »nglcindigeii Achselzucken begegnen. Wachend der lange» Wintervause ist die Armee Kiirooatlms nnnnteidrochen verstärkt worden, die Eisenbahn tat ihre SchiOdigkeit in der Be sörderung von Truppen. Ve chnizen und Mun tlon »ach dem Kriegsschauplätze, auch die Beizögeoing am Baikabee ivac durch die Herstellung der Baikalringvatm deseiligk und noch während der letzlen Tage dieser Mulben-Schlackst langten neue Elitelrnvpen aus dem europäischen Runland ans dein Schlachliclde an, d,e >o fort dem Feinde entgegcngewottc» wurden. Von einer zahlen mäßigen Ueberlegeiidcit der Japaner kann diesmal nicht mehi die Rede lein: sie ist vielmehr vom Beginn der L-chlachl ans der russischen Seite gewesen. So wird »nch diele Hnuvilchlacht von Mukdea wieder die Tatsache bestätigen und besiegeln, daß die Russe» gegen die militärische Ueberlegeuhrit der Javaner nicht auskonniien können. . Es ist die gewaltigste Anstren gung aufgebolen worden, um in Ostasie» das K,iegsgl»>k z» wenden, die beiten Truppen sind aus dem eurvoäocde» Rußland über 10 00V Kiwmeter in die Mandichniei befördert wvideii, »in die Armee Knrovalkins zu velstärken. dem furchtbaren unterirdiichen Dioduen der Reoolution wlirden die Obren verschlossen, nur um im Kriege mit den Japaner», gegen den sich die öffentliche Mel ming in Rußland anslehnt, einen Waffcneiiolg zu erzwingen. Und nun ? Die Armee stellt im Beguff eine neue Niederlage, die schwerste des ganzen tstsbeugcn Krieges, zu erleiden, sie be ginnt, Mukden im Stiche zu lassen und de» Rückzug »ach Tieliug onzutteieu, sofern ihr deoelbr nicht schon veiiverit Ot. Dir W>lt glauiil nicht mehr an die Möglichkeit eines rnlsischcii Sieges in diesem ostasigiijchcn Kriege und bald wird man an sie auch i» Rußland leibst nicht mehr glanbeu. Darum k»il» trotz allciii de. Tag des Friedenslcblnsies nicbl mehr ier» sein Wenn Knropattm nach dieser Haupochlacht den Rückzug antlitt, so wild es wir sein nla» auch in Pclerstnirg sich itiänbc» mag. ei» Rückzug zum Frieden sein. Verwicue Schlachten in unnnterbiocheuei ckreiheli- folac, endlose Opfer von Gm und Blut und Autorität sind Arg» mente, denen ans die Dauer auch das hartnäckigste Wide>st>el>ea nicht stand halten kann Die Grabstätten der alten Mandschn- Dhiiastie werden „ach menschlichem Eimeffen wohl auch das Grab der Hoffnungen sein, mit welchen die Russe» so siegesgcwiß und wie sich zeigt, so siegesoh,,mächtig in den Krieg gezogen sind. Die neuesten Meldungen lauten: Köln. (Priv.-Tel.j Der Petersburger Korrespondent der „Köln. Ztg." berichtet über die S ch l z ch i beiMukden, dop der Kamps gm Montage am heftigste» lobte. An diesem Tage hatte die Gcfcchlslinie eine Bogcnsorm von 30 Kilometer Länge und 10 Kilometer Breite. Einzelne Regimenter befanden sich sechs Tage mit wechselvollem Glucke in »ncinfhörlichem Kample. Selbst Verwundete blieben in der Front und kämpsten wie Löwen. Bei der russischen Westfront mussten japanische Offiziere ans einzelne Leiste senern, um sie zum Vorgehen zu zwingen. Ver zweifelt Marsen die Soldaten ihre Gewehre fort und stürzten wehrlos in die russischen Schützengräben, die sich alsbald mit Leichen süllien. Tokio. Tic Japaner Halen Tita eingen om ni e n. Die Russen halten und vcrieidigen mit alle» Kräften die Befestigungen nördlich vom Hunho. Slaubstürme wirken störend auf die Operationen ein. Hamburg. Die kaufte an die Fir „a E Wächter u. Eo. in Petersburg ihre beiden Dampfer „Palatin" und „Phönizia". Dieselbe Gesell schaft verl andest auch über den Verkauf mehrerer anderer Schiffe sowohl in Hamburg, wie in Londr.» und Havre. Welches oon den Angeboten Len Verzug erhalten wird, ist noch uncntlchicden. a^n bu r g -A»i e r i ka linie v e r- Ncncste TriihtllteldillljM vom 10. März. Wehrpflicht- und Kricdcnsvräscnz-ttlcseste. Berlin. iPrio.-Tel.s Die B u d g e t k o m m i ss i o n des Reichstages nahm in fortgesetzter Äcrcilniig des Gesetz entwurfs ober die Aenderunq der Wehrpflicht ein stimmig folgenden Antrag an: „Die Jeit für Hebungen der Personen des Beurlanblcnsi.andcs ist. unter mönlicher Berück' sichtiguiig der Jnlercsscn der bürgerlichen Bcruiskreije, nament lich der Eritieverhällnissc, in de» einzelnen Uebungsbczirken fcsl- zusteilen." Hierauf wurde der Nest des Gesetzes angenommen. Die Kor.iwiiiion ging dann über zur 'Besprechung der Ueber- ficht des iiberschlägstchen Elcldbevar's für die in den Jahren I!M> bis 1009 dnrchzusührendcn Ansgleichs-Maitnahme» ans An laß der Diirchffchruitg der zweijährigen Dieisttzeii bei den Fnß- iruppcn ujw. lunler Anrechnung der in Aussicht eenommenen Absetzungen und Ersoarnisscj. Ter Referent, Abg. v. Eiern skons.j, teilte mtt. daß cs sich um eine Vermehrung von 1858 Unter offizieren handle. Dazu müßten gerechnet werden die schon im vorigen Jahre mit Rücksicht ans die zweijährige Dienstzeit be willigten 7l9 Unteroffiziere. Im ganzen sei eine Vermehrung von 2790 Unteroffizieren vorgesehen, w daß die Vermehrung 3HH Prozent betrage. Tie Gejamtzahl aller Unteroffiziere be- trage sonach 76 796. Auf drei Kompagnien kämen zwei Unter offiziere mehr. Zur Vermehrung der Handwciffcn-Mnnstion für das gefechtsmäßige Schießen teilte General Sixt v. Arnim mit. das, beabsichtigt werde, jedem Mann 30 Patronen mehr zu liefern für die bessere Ausbildung zum acscchtsmcißigen Schießen. Zn der Erhöhung des Ansatzes zu Hebungen des Benrlanbien- standcs bemerkte General Sixt v. Arnim, daß die Tauer der Hebungen aus 14 Tage und nur ausnahmsweise aus längere Zeit bcmcsscn werden solle. Die Kommission kcbrte alsdann zu dem Entwurf über die F r i? d e n s p r ä s c n z si ü r k c des deut schen Heeres zurück. Dazu lag folgender vom Zentrum eingcbrach- ter Antrag vor: l. von der Friedensstärke 2000 Ockonomie- Handwerker zu streichen, die bis zum 31. März 1910 durch Zivil- Handwerker zu ersetzen sind: 2. die Zäh! der vorhandenen For mationen bei der Infanterie auf 633 Bataillone, der Kavallerie auf 510 Eskadrons, bei der Feldartillerie 574 Batterien^ bei der Fußartillcrie auf 40 Bataillone, bei den Pionieren auf 29, bei den Ncrkehrsiruppen auf 12 und beim Drain auf 23 Bataillone in der Weise zu erhöhen, daß^bei der Kavallerie 10 Eskadrons vom 1. April 1910 bis zum Schluß^des Rechnungsjahres 1912. die iibriccn Formationen bis zum Schluß des Rechnungsjahres 1909 gebildet werden. Wester beantractt das Zentrum, daß die finanziellen Wirkungen des Gesetzes erst vom Etat des Jahres 1907 ab zum Ausdruck gelangen sollen. Dieser Antrag veran lagte die Kommission, die Verhandlung über den Enlwurf bis Dienstag zu Verlage». Hierauf wurde die Beratung des Militär-Clals fortgesetzt. Berlin. (Priv.-Tel.l Die R c i ch st a g s k o in m i s s i o n für den Gesetzentwurf betreffend die Freiheit der Religion- Übung /T o l e r a n z a n l r a gj begann heute die Verhank- stuige» über 8 2, der bestimmt: „Für die Bestimmung des religiösen Bekenntnisses, in dem ein Kind erzogen werden soll, ist die Vereinbarung der Estern maßgebend, die jederzeit ooc oder nach Eingehung der Ehe getroffen werden kann. Die Ver einbarung ist auch nach dem Tode des einen oder beider Estcru- leilc zu befolgen." Von 8 2 ivnrde Satz 1 angenommen, der zweite Satz aber gestrichen. 8 jsi der in Ermanrluna einer Ver einbarung der Ellern die Vorffhritlcn des 'Bürgerlichen Gesetz buches über die Sorge für die Perion des Kindes auch für die Bestimmung des religiösen Bekenntnisses gellen lassen will, wurde angenommen, ebeiffo ein 'Antrag Schräder Oreii. Bcreinig.s, wo- nach gegen den Willen des Erziehungsbcrechligten ein Kind nickst zur Teilnahme an einem NcstgionSmücrrichl oder Gotteslffcusi angehalicn werden darf. Ko bürg. Das Befinden des Herzogs Karl Eduard hat sich derartig gebessert, daß die Rückreise von GlückSburg nach Potsdam für dic nächsten Tage in Aussicht ge nommen ist. Bern. Tie Zollkommiffion des Naiionalraies bat der Bundesversammlung dic Genehmigung des Handelsver trages mit Deutschland empfohlen. Wilhelmshaven., Der Kaiser verblieb heute morgen auf dem Linienschiff „Kaffer Wilhelm II." und besichtigte ein an Bord desselben vorgcnommenes Torpcdo-Ererziercn. Berlin. iPrio.-Tel.) Dem Reichstage ist eine, die Zeit bis Ende 1901 nmsaßende Ziffainmeifflelliing betreffend die Anwendung der in den Bllndesllaalen für die bedingte Be gnadigung geltenden Vorschriften zugegaiigeiu LertlicheS nnd Sächsisches. Dresden. 10 März. —* Se. Majestät der König empfing heute die Herr.» Siaatsminister und den Königlichen Kabinettsiekrelär zu Vor trägen. —* König Friedrich August ist durch die ihm bei seiner Reise durch den Planenschen Grund seitens der Bcvöllc rung auf die mannigfachste Weise lebhaft kundgegebencn unzwei dcutigcn Beweise treuer Anhänglichkeit und Liebe herzlich erfreu, worden und hat Herrn Kreishauptmann Schmiedel beauftragt, seinen königlichen Dank hierfür zur allgemeinen Kennt nis zu bringen. Besondere Befriedigung hat es dem Monarchen gewährt, daß fein Besuch für Einzelne sowohl, wie für Gemein den uno für die Vertreter gewerblicher Unternehmungen be wegender Anlaß geworden ist zur Betätigung ihrer patriotischen Gesinnung durch namhafte Stiftungen und Spenden für ge^ meinnützige, namentlich auch der Wohlfahrt der Arbeiter dienende Zwecke. —* Ai» 6. März gab der König der Belgier zu Ehren Jörn Majestät der K ö n l g i n - W i t w e von Sachsen in Brussel ein größeres Diner im Schlosse, zu dem außer den Mitglieder des Königlichen Hauses der Ministerpräsident Gras de Sine! de Nacner und der Minister der auswärtigen Angelegenheiten Baron de Favereau mi. Gemahlinnen, sowie die Mitglieder der deutschen Gesandtschaft mit ihren Damen eingeladen waren. .Heute nahm Ihre Majestät am Nachmittagstee in der deutschen Gesandtschaft beim Grasen v. Watlwitz teil. Außer den übrigen Mitgliedern der Gesanvischcffl waren hierzu noch eingcladeu der österreichisch-ungarische Gewndte Graf Elarn nnv der italie nische Gesandte Graf Bomn-Lonqare mit Gemahlinnen. Von Brüisel aus gedenkt sich die Königin, wie bereits erwähnt, auf mehrere Wochen nach England zu begeben. —* In dem gestrigen Bericht über den Besuch des Königs i in Plouenichcn Grunde har sich insofern ein Fehler eingeschlichcn. als nach Verlassen des Sleinkohlcnwcrkcs in Zauckerode die Weitersahrt nach Döhlen erfolgte, wo der König die Tenkmalshallc besichtigte. Eine sinnige Dekoration hatte am Eingänge zur Königl. Kammcr- gutsbrauerci Herr Amtsvcrwcckler Oskar Gerlach in Form einer Faßpnramidc errichten lassen, an der der König nach Verlassen der Kirche den Wage» besteigen musste. Ein als Page gcklcidc ter Knabe überreichte dort dein König einen Becher Dohlcner Nittcrbräu. ans welchem der hohe .Herr einen kräftigen Schsiick tat. — Ferner sei noch eines kleinen Zwischenfalls gedacht, der sich in Döhlen ereianctc. Der Monarch wnr-de in der Guß- Kllnst und Wissenschaft. s* Mitteilung aus dem Bureau der Königl. Hof- theatrr. Ta auch Herr Rens von eine» Jnkffsposilion belasten worden ist, bat für die Montag, den 13. Man. m> Schantpiel- lianse slatlfindcnde Auffichrang von Goethes „Elavigo" Hen Dettmer die Titeliolle übeinommen f* Das Königl. Konservatorium führte in seiner sechsten P r u s u n g s-A u i s ü h r u n g lMuseistxiusj eine Anzahl von Schülern und Schülerinnen vor, deren Darbietungen vor allem für die Gediegenheit eines ernsten, künstlerisch rationellen Unter richts sprachen. Man lernte hierbei zwar keine hervorragenden Talente kennen, aber bemerkenswert begabte junge Damen und -Herren, die, sorgfältig nnd seriös gebildet, in ihren Vorträgen ehrenvoll bestanden. In diesem Sinne bewährte sich in erster Linie Herr Hugo Weis, ein Schüler Professor Petris, in zwei Sätzen des Wicniawskischen I>-mnII-Kviizer1cs, die er verständ nisvoll, technisch meist vortrefflich »nd von gutem künstlerischen Geschmack getragen, spielte. Am besten gelang ihm die Romanze. Wenn er mit der weiteren Vervollkommnung der Technik die Ausbildung einer kräfffgeren Tongebung zum Ziele seiner Studien macht, dürfte ihn' die Zukunft eines gediegenen Geigers gesichert sein. Nächst ihm hielt sich Frl. Traill i» einem technisch schwierigen Stück von Richard Strauß, Burleske, aus ansehnlicher künstlerischer Höhe. Sic l>at sich in der Schule ihrer berühmten Lehrerin, Frau Professor Rappoldi-Kahrcr, die Tech nik im höheren Sinne des Wortes bereits angccignet und ver fügt über Intelligenz der Aussassnng und Oieschmack im Vorträge. Unter ähnlichen Vorzügen ließ sich eine Schülerin Vetters be urteilen, Frl. Groß mann, dic, von ihrem Lehrer aus dein zweiten Klavier begleitet, ein Rondo Gp. 56> von .Hummel, technisch glatt und sauber vortriig. Jedenfalls sprach auch diese Leistung für dic niffchätzbare Wohltat .'incs künstlerisch ernst oevslcglen Unterrichts. Von den jungen Sängerinnen zeichnete sich als musikalisch begabt am meisten Frl. Praetorius (Klasse Frl. Branitrothj im Vorträge der Szene und des Walzers aus Gonnods „Margarethe" aus. Sie sang mit Verständnis und feinsinnigem Geichmack und bewährle sich namentlich in der Wiedergabe der 'Ballade. Tie Mittel sind allerdings vorläufig noch ziemlich durstig, wenig Iragsähig und zunächst nur geeignet, in kleinen Nanmvcrhäliniffeil einigermaßen zur Geltung zu l 1 , Abends, Frl. Seltmann (Klaffe Frl. Gastet,erj und Frl. Friedrich (Klasse Frau Söhlc-Bcracjf liefen im Licder- vortragc liebenswürdige Begabung und gute Schule erkennen, aber auch die Notwendigkeit einer weiteren sorgfältigen Pflege des Stndffims. Zu den besten und sichersten Leistungen war schließlich der Vortrag des Herrn Bruno Uhlmann (Klaffe Meiscls zu zählen, der ein Konzert für Posaune von Gräfe technisch trefflich beherrschte und sich damit das Zeugnis eines angehenden Virtuosen seines Jnsiriimcnts ansitellic. Sämtliche Begleitungen am Klavier wurden von Schülern und Schülerinnen der Anstalt lobenswert ansgesührt. Zstr Verwendung, auch für die Solisten, kamen anöschlicßlich Blnthner-Flügel. 8. 8t. 4 Meners ros, eS K c> nv crs at > o ns - L erik o n. Ein Nack schlagcwerk des allgemeinen Wilsens. Leckste, gämlick ne»b,arbeitete und vermeinte Auslage. Mel» als 11-i OW Artikel nnd Acrmeiiunaen ans über in2ic» Seite» Tczt mit inet» als Ilona Abbildungen. Karte» nnd Planen im Text und anf über 1400 JltustrationStasetn (darunter etwa 100 Farben- drucklascln und 300 selbständige tlartendeilagenl sowie l.'lO Tertbeilagen. 20 Bande in Ealble er gebunden zu je 10 Mark. (Perlag des Bibliogra- vlwcken InttilnlS in Leipzig und Wien.) Von McncrS Grohein .tlonvcr iattons-Lenkon ist soeben der neunte Band erschienen, der wiederum eine große Fülle des Interessante» birgt. Zwar ciubäll dieser Band, wie dies die Natur einer alpbabettschc» Anordnung ergibt, (einen größeren mono- graplnich bebandclten Staatengrickcl, dessen Abfassung stets besonderes ffiNcressc erweckt, dock werde» wir durch de» Ncicktnm an kleineren Dar- Ikgunacn reichlich entschädigt, zumal sic einige besonder» gklncllc Fragen bc- rülnen. So werden allen dic beiden Artikel ...Ecrero" »nd „.Eotieiitollen" sei» willkommen sein, »m sich über unsere Feinde in Snbwestasrika aenaucr zu orientiere». Dic Kriegsgeschichte dieser Kolonie ist bis in dic jüngste Zeit klgrgelegt und eine ausgezeichnete Karte Sndweßasrikav, mit Nartonv von Wtndlnik »nd Swakovuinnd, gibt »ns nicbt nur über die Lage der .gampsvläbe. sondern auch Uber die Züge unserer Drnppensülucr, über die Wasserstellen »nd die .ffanptlagcr der Herero nnd Hottentotten, die Missionsstalionen :c. ein genaueres Bild. Auch die Karte von „Hnncrmdien" ist snr die Kriegslage im Osten von großem In tcrcsse, desgleichen der Artikel „Himalaja" für die .slciNnis der Sil-nion an der indischen Nordgrenze, die bei der tibetanischen Frage eine .Nolle lvielt. Größere gcogrgvbischc Artikel geben die Stichwörter ...Hessin", „Holstein", teilweise durch Kgrlcn vergnschgiNickl. lieber die Ennvickgmg des Heer weke>'S belebrrn die Artikel „Heer" und „Iiisgnleric", die Genealogie un ter« Kniserbcmlcs lernen wir aus einer sebr übrrlüblffchen Beilage 11, in die äußerste,! Zweige leimen. Sebr interesigiü für die Kenntnis der ümcrn Entwickelung unkcr» Landes lind die Artikel „InnereKolonisation' ffveüell für die LstNigrkcnsraget. „Innere Mission", ..Invglidiiälsvcrsichenmg".! „Innungen". „Hiliokaiien". »Heimat". „Hypothek", W«r kick über Hofwelcn t und Elikeiieinragk» belehren will, erhalt in ocn Artikeln „Hos" und „Hof rangordnnna" einen übersichtlichen Bescheid. — Eine große Anzahl von Biographien an» Literatur. .Kunst und Wislenichast bietet auch dic'er Band. W,r nennen nur Namen wie „H -nier", „Horatins", „Hebel", „Hebbel", ...Heine". „Holbcrg", ...Herder", „Hcrwcgh", ...Hoffmann", „Heisie". „P. Hugo". „Wen": scrncr „Hegel". „Hnmc". „Humboldt". „Helmholtz". Dcni HumgnivimiS ist ein besonders inslnikiiver 'Artikel gewidmet. Großes Interesse snr jedermann hoben die Artikel..Insellionskrnnklieiten", „Homöo palbie". „Imeiimg", ..Hcilghmnastik". „Hgutkrgnkbeiten", „Herz" nnd „Htr- kegnkbriten", ...Hudranlücke Presse", „Hebel", ...Heiznngsanlagcn". „Hoch' Wasser". „Hobe Hänier". teilweise durch treffliche Illustrationen ergänzt. Meisterbait ist dic bildliche Dgrsietlniig der Hunde, aus der Hand des bei vorragenden Tiermglers Sperling, und Hübner, Taseln. wie wir sic so voitreffltch »nd anschgnlicb nie zuvor gesehen haben. — Der nennte Band mit seinen 48 Takeln nnd k> Karle» ist eine ganz vorwefflickie Fonscßuvg der schönen Neide, durch den das Werk immer mehr zu einem Kapilalwert deutschen 'Fleißes gestempelt wird. Berliner Leben. L. Berlin. ?. März. Pastor Friedrich v. Bodelschwingh, der ptenßffchc Landlcios- obgcordn-.'lc, der durch seine seltsam valriarchcilffche. in ein modernes Parlament so c,ar nickst hineinvaisenae Redeweise, mehr aber noch durch seine werktätige Sozialpolitik, namentlich als erster Begründer der gcacnwäriig in allen preußischen Prooinzen nnd dcnti hen Ländern verbreitete» Arbeiterkoloinen weithin rühm lich bekannt cpstoordcn js,, „„„ oncki selbst in Berlin eine Probe <i>ff sein Ereinpel machen. Er hatte vor einiger Zeit das große Berliner A spl f n r O b d a ch lose nnd andere stlrdti- iche Wobisiffsttseinrichliingen besucht nnd war davon des Lobes voll. Aber mit Reckst bctzagle er cs. daß alle diese acmeinnnhiaen Anstalten lediglich daiani äng-.leist seien, der augciivlicklichen Not abznbelfcn, daß darin aber nirgends auch nur ein Ansatz dazu gemacht werde, den gescheiterten Enstenzcn. die sich aus eigener Kraft nicht mehr emoarznatbetten vermögen, dauernd oufzu- bclfen. Ties ist nach seine, bcwghrlen Ansicht nur möglich, wenn man ihnen keine eigentliche Wohlig! erweist, iondcrn ihnen viel mehr die Gelcamgeil oets.janl. das. was ihnen an Ilittcrhalt geboten wird., entsprechend avanarbeitcu. Mit jener bedingungs- ioien Wahlläligk"' zielst man^nacb 'cum!' E>'ahrnuaen nur arbcils- ichcue Vagabunden gron. ?.ine Methode dagegen crzichi auch in den meisten Fällen diejenigen, die schon nahe daran lvave». dem Vagabundcnleben zu verfallen zu arbeitsamen, steitzzM«
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