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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 25.08.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050825021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905082502
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905082502
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-08
- Tag 1905-08-25
-
Monat
1905-08
-
Jahr
1905
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KtaakSrigirruna zu richten. — An der letzten Stad sitzung in Solinaen sland e»n Antrag von 10 neten betreffend Matznahmen geaen die zunehmenl Stadtverordneten- , ,.n 10 Stadtverortz- «nd Maßnahmen geae» die zunehmende Fleischver teuerung inr Beratung. In der Pebalte wurde u. a. ausaesührt, daß vrreli» vlrhrere dortige Metzger das Schlachten einstellen mutzten, weil sie für da» teure Fleisch keine Abnehmer fanden, und anderen Metzgern könnt« e» bald genau so gehen. Gerade Solinaen. so Wirte der nationalliberale Fabrikant WereS ans, mit seiner Erportindustrie habe ein großes Interesse daran, datz dir tzleischprrlse normal und fiir die dortige Aabclterichaft nicht teurer seien, als in denjenigen Ländern, die mit Solingen kon kurrieren. Hohe Fleischpreise könnten hier weitere Lohnerhöhun gen zur Folge haben, die nicht von der dortigen Industrie ge tragen werden könnten. Der Antrag, den Reichskanzler zu er suchen. di, Grenze für di« Einfuhr ausländischen Viehes zu öffnen, wurde einstimmig angenommen. - Auch der Magistrat und da« Ttadtverordneten-Kollegium in Altona haben die Ber- anstaltung einer Enquete über die Flcischvreist in den letzten drei Jahren beschlossen. Fall» von einer Fleischnot wirklich die R«de sein kann, wollen beide Körperschaften bei der Negierung wegen Oeffnung der Grenzen für ausländisches Viel, vorstellig werden. X Die Schlächtermeister des Bezirks Hamburg. Altona - Wand-beck - Harburg - Cuxhaven beschlossen, eine Audienz beim Kaiser in Sachen der Fleischnot nachzilslichen. » - V Deutsche» Reich. Ter Kaiser weilte, wie bereits kurz aemeldrt, am Mittwoch aus dem Truppenübungsplatz Sen ne lag er, um den Kavallerie-Exerzitien beizuwohnen. Der Kaiser trug die Uniform seines ba »rischen Ulanen- Regiment». Im Gefolge befanden sich Hosmarschall Graf von Zedlitz-Trützschler, General der Infanterie von Plessen, General leutnant von Scholl, Chef des MilitärkabinellS Gencrollcntnant Gras von Hülsen-Häselcr, Generalmajor Gras von Hohenau, Flügeladjutant Major von Nemnann-Evscl, Leibarzt Dr. Ried- ner. Oberstallmeister Freiherr von Reischach. Die Kavallerie. Division L, bestehend aus der 25. und 28. Kavallerie-Brigade, und der 4. bäurischen Kavallerie-Brigade stand unter dem Kommando des Generalleutnants von Natzmer. An dte Exerzitien schloß sich eine Gefechtsübung unter Verwcn- düng von Artillerie und einer Maschinengewehr-Abteilung an. Hierauf nahm der Kaiser die Parade über die beteiligten Re- gimenter ab, setzte sich an die spitze seines bayrischen Ulanen- RegimentS und ritt zum Lager, um im Lssizicrskasino a» der Frühstückstafcl teilzunehmen. Sodann begab sich der Kaiser ju Wagen nach dem Bahnhof: die bayrischen Ulanen bildeten Spalier, und eine sehr zahlreiche Volksmenge brachte dem Kaiser stürmische Ovationen dar. Um 2^ Uhr ging der Sonderzug nach WilhelmShöhe ab. Nachmittags gegen 5 Uhr traf der Kaiser auf dem Bahnhofe in W i I h e l m s h ö h e ein. Die Kaiserin war mit der Prinzessin Viktoria Luise und dem Prin zen August Wilhelm im Automobil aus dem Bahnhofe er schienen und begaben sich zu, kurzem Aufenthalte in den Salon wagen de» Kaisers. Dieser fuhr kurz nach 5 Uhr nach Cronberg weiter, wo er gestern abend Uhr mit Ge folge eintraf. Zum Empfang waren auf dem Bahnhöfe anwesend: Ter Prinz und die Prinzeisin Friedrich Karl von Hessen, der Kronprinz und die Kronprinzessin von Griechcniano, der Prasi- dent der Negierung von Wiesbaden, der Landrat des Ober- taunuSkreiseS und der Bürgermeister. Die Fahrt ging von Cronberg per Automobil durch die festlich beleuchtete Stadl nach S ch l o tz F r i ed r i ch sh o s. In der Stadt hatten die Ver- eine mit Fackeln Ausstcllnna genommen. X Ter Kaiser hat nunmehr dem Lbervräjidentcn der Rhein- Provinz, Wirklichen Geheimen Rat Tr Nasse, den erbetenen Abschied erteilt und ihn gleichzeitig durch Verleihung des erb lichen' Adelstitels ausgezeichnet. Dr. Nasse verabschiedete sich von der Bevölkerung der Rheiupropin; mit einer Bekannt- machung, in der er allen rheinischen Männern und Kranen, die ihn treulich unterstützt haben, ieinen Tank anSsprichi. Zugleich wird jetzt die Ernennung des ObcrpräsidialratS a. T. Dr inr. Freiherrn v. Schorlemer auf Liesen a. d. Mosel zum Lber- präsidenten der Rbeinvrovinz amtlich publiziert. X Die im Reichsschatzanite ansgcarbeiteten Steuer- pläne unterliegen zurzeit der Beruiung der Bundesregierun gen, und es läßt sich vis jetzt noch nicht voraussehen, auf welche Vorschläge der Bundesrat sich einigen wird. Bis Ende Sep tember wird jedeisialls die Entscheidung getroffen sein. Ter Staatssekretär v. Stengel wird vis spätestens Mitte September aus seinem Urlaube zurückerwartet. X Ter gestrigen dritten öffentlichen Versammlung des Katholikentages in Stratzbnrg i. Eis. wohnten anher den Bischöfen Fritzen, Benzler und Wciybischof Zorn vo» Bulach auch der päpstliche Nuntius in Mü » ch e n , Monsig nore Caputo und die Bischöfe von Speyer und Luxemburg bei. Sie wurden beim Erscheinen ft-ürmisch begrützt. Ter NnntiuS richtete eine Ansprache an die Versammlung, in der er die Organisation und Tätigkeit der deutschen Katholiken als Vor bild für die Katholiken der gesamten Welt bezeichnete. Er erteilte zum Schlüsse den apostolischen Segen. In der Ver sammlung sprach u. a. Neichstagsabgeordneter Noeren über den Kampf gegen die Nnsittlichkeit. Inzwischen war folgendes A n t w o r t t e lc g r a in m des Papstes eingelausen: „Der 52. Generalversammlung der Katholiken Deutschlands, aus deren Bcltrebungen und Arbeiten der heilige Vater den rechten Nutzen für die Kirche zuversichtlich erhostt, spricht er seinen Dank ans für die übersandten Grütze und spendet ihr zum Zeugnis seines herzlichsten Wohlwollens von ganzem Herzen seinen apostolischen Segen." X Rutztand. Ter russische Landrat und Kreischef Baron Maydell, dessen Güter in Livland durch Bauern nieder gebrannt sind und der ans Rußland nach Teutschland geflohen eil ihn ist, weil ein anarchistisches Komitee zum Tode verurteilt Während die ernsten Berliner Theater noch ihre Pläne und Entwürfe hin und her bedenken, müssen die zahlreichen Berliner B a r i et e - B üh n e n , für die die Spielzeit mit dem 15. August einsetzt, bereits fix und fertig auf dem heißen Kampfplatze er scheinen. Für sie bedeutet das neue Programm, das meist bis Neujahr Vorhalten mutz, oft genug Sein oder Nichtsein. Eine r, die ciiiichlägt, bedeutet für die Besitzer ein gramm, das versagt, kann bei den fabelhaft hier bezahlt werden müssen, einen Mann oder vielmehr ein Konsortium — denn ein einzelner kann kaum noch ein Berliner BariStS führe,, — zu Grunde richte». So- weit man bis jetzt sehen kann, ist es den Herrschaften diesmal mit den „Sensationen^ nur mäßig gelungen. Selbst das Passage Yen. Die angebliche Exgemahlin des närrischen Pariser JacqueS Lebaudv. von eigenen Gnaden „Kaiser der Sahara", hatte vorher den Berliner Reportern ihren Lebcnsromcin anver traut, den sie getreulich weiterverbreitet hatten. Sie erzählte ihnen, ein wie glückliches Leben sie mit ihrem kaiserlichen Jacques geführt, wie liebevoll er sie behandelt habe und wie vernünftig Se. saharische Majestät sei bis ans die fixe Idee, da» Kaiserreich der Sahara zu gründe». Hieran ist auch das schöne Verhältnis verkracht. Denn Jacques 1. zwang seine Gemahlin, mit ihm die Reise durch die Welt ans Kanieicn zu machen, für einen Herrn der Sahara eigentlich ein ganz be- rechtste» Verlangen. Mer Madame konnte das Schaukeln auf dem Schiff der Wüste nicht recht vertrage» und streikte. Der liebe Jacques suchte ihr aber de» Geschmack an diesem Beförde rungsmittel erst mit der Reitpeitsche, dann (er Ist wirklich „liebevoller Gatte", wie man bringen, ein ganz « nicht vertragen kann, gewesen zu sein. Denn sie lieh den lockenden Kaiserlüron schnöde ,m Stich und ging bei Nacht und Nebel davon, geradeswcgs aufs Brettl, das die Halbwelt bedeutet. Ter Roman ist gewiß schön, die Exkaiserin ist es leider weniger, nnb am wenigsten schön ist ihr sogenannter Gesang. So kann cs nicht wnnder- nehmen, datz die frivolen Berliner die „Kaiserin der Sahara" samt ihrem schönen Noma» auslachcn und diese „Sensation" anderen ein , wie man sieht! mit dem Revolver beizu- eigenartiges Verfahren, das die Zehnte n, und Madame scheint gerade seine Zehnte ziemlich wirkungslos verpufft. Vielleicht gelingt cs einem cindcre, Bariätä, Se. Majestät Jacques I. selbst zum Auftreten zu be we^en. ^stser größte Narr Europas würde möhlicherwritz _ ur . namentlich während der nächsten möglicherweise Faschingszeit, l >( Aus gerne der Aus» and in Warschau gestern mittag aufgehoben Die Abendblätter erschienen. Heute beginnt die Fabrikarbeit wieder. Dagegen beschloß eine S t u d e n t e n v e.r s crm m - luna einstimmig, auch weiterhin kein«,Borlesungen'zu belegen. X Aus Kattowitz wird gemeldet: Kosaken wollte» in Dliiiow bei Lodz eine Arveiterversammlung aus- cinandertreibeil. Die Arbeiter gaben Schüsse ab, worauf die Soldaten durch zwei Salven drei Personen tüteten und mehrere verletzten, lieber 400 Arbeiter wurden verhaftet. In Radom wurde der Polizeimeister auf offener Straße durch einen Schutz getötet. Vermischtes. ** Unter der Anklage dreier vollendeter und süns versuchter Bekngsvcrgehen sowie eines DicbstahlS stand der einstmalige wnrtte,»belgische U l n n c n l e» t n a n t Robert Freiherr v. Pagen- hardt, geboren 1883 in Stuttgart, vor der Fcriciislraflniniiier. Seine Mutter Ist die in den letzten Jahre» vielgenannte Prinzessin Meiibllrg-Bndingc», die bis vor drei Jahren das Gut Meringerau bei Augsburg befaß und zeitweilig auch dort wohnte. Ter Sohn folgte ihr dahin, als er wegen unerlaubter Entfernung vom Heere mit drei Monaten Festungshaft bestraft und dann »nt schlichtem Abschied entlassen worden war. Die Mutter ist inzwischen finanziell ruiniert worden, und v. Pagcnhardt stand min völlig veriiwgcnSloü da. Nach einem Erwerb mochte er sich nicht »Ni schen, aber auch von seinen Passionen nicht lassen, »nd so ist der junge Mensch zu», Betrüger und Dieb geworden. Mit Hilfe eines suilier bei ihn, bedicnstcte» Verwalters, des jetzige» Reisende» Kiiinnich von Jchenhansen, bat er in drei Augsburger Geschäften ohne Geld ein Fahrrad und zwei Motorräder erhalten, die er sofort versetze» lieh. Er gab sich dabei für einen in Ulm garnsto- nierenden Offizier ans, dem der reiche Vater »nr augenblicklich nicht das nötige Geld geben könne. In einer Münchner Anto- mobilliandlnng lauste v Pagenhnrdt am 2. Juni einen Motor wagen für 0000 Mark, gegen Wechsel. Ter Bcrkänscr lieh jedoch in Ulin Nachfragen und hielt den Käufer mit der Ansrede hin, datz noch kleine Aendcrnngcn vorgenommcn werde» müßte». Am 6. Juni wntzte dieser sich das Fahrzeug doch zu verschaffen, um es in Augsburg nach eigenem Geständnis sofort zu veräußern. In Hofhegncnbcrg wurde er aber von der drahtlich verständigten Gen darmerie nngehalten »nd verhaftet. Der Angeklagte war im all gemeinen geständig. Das Urteil lautete auf 1 Jahr 2 Monate Gefängnis; Kimnnch erhielt wegen Beihilfe 1 Woche Gefängnis. ** Dem „Petit Parisien" wird unter dem 9. August aus Buenos AyreS geschrieben: Der Tod des Barons Arnim von Ende, eines Bruders der verwitweten Frau Krupp, bildet hier den Gegenstand aller Unterhaltungen und gibt wegen der noch nicht genügend aufgeklärten Umstände, unter denen er erfolgt ist, zu den verschiedensten Äommantaren Anlatz. Als Hauplmaim im 7. preußischen Grenadier-Regiment wurde Baron v. Ende gezwungen, seinen Abschied zu nehmen. In Buenos Ayres, wo er sich nrcdcrlietz, tras er den Doktor Lehmus, den er schon von der Universität Jena her kannte. Seine Schwester hatte ihm eine Jahresrente von 100000 Mark ausgesetzt. Im Jahre 1901 erwarb er eine Besitzung im Werte von 200 000 Mark. Er Unterzeichnete vier Wechsel von je 50 000 Mark. Der erste sollte ihm am 2. August twrgclcgt werden. Letzthin ver lor der Baron, der als großer Spieler bekannt war, eine sehr hohe Summe: da er sie innerhalb 24 Stunden nicht zahlen konnte, xnterzeiclMte er neue Wechsel ' Anfälle " oft Mit .... Der ehemalige Offizier hatte von Melancholie und trug sich i» solchen Stunden Selbstmordgedanke». Sein gröhter Kummer war^ daß er eine Schwester nicht nach Deutschland zurückkehrc» konnte, hatte nämlich die Unterstützungen, die sie igm zu reu werven netz, von der Bedingung abhängig gemacht, daß er nicht mehr nach Europa konunen dürfe. Diele Bedingung soll sie jedoch in der letzten Zeit vreisgegeben haben und damit einverstanden ,zcwcsei> sei», das; der Bruder sich in Berlin niedcrlasse. Letzten Sonntag, fand der Diener des Barons seinen Herrn im Arbeits zimmer tot auf der Erde liegen. Die rechte Schläfe des Toten war von einer Kugel durchbohrt: eine zweite Schußwunde fand man an der linken Seite der Brust. Frau Krupp, die tele- graphisch von dem Tode Ihres Bruders in Kenntnis gesetzt wurde, bat de» deutschen Gesandten in Buenos Ayres, eine Untersuchung zu eröffne». Zwei Aerzte, die mit der Leichenschau betraut wurden, erklärten, daß sie nicht begreifen könnten, wie v. Ende die Kraft gehabt haben sollte, sich eine zweite Kugel in die Brust zu schießen, nachdem er sich die erste, die nach ihrer Ansicht sofort den Tod herbcigefnhrt haben mußte, in den Kops gejagt hatte. Außerdem wurde festgestellt, daß der bec der Leiche gefundene Revolver niemals Eigentum des Ver- bereitete und Herrn Lehmus ersucht hatte, ihm eine bestimmte Geldsumme zur Verfügung zu stellen. Bis jetzt kann man sich über die Art, wie der Baron den Tod gefunden haben könnte, nur in Vermutungen ergehen. ** Die König!. Eisenoahndirektion Köln gibt bekannt: Durch die öffentlichen Blätter ging unterm 15. August die Mitteilung, cs sei aus der Strecke Köln—Aachen bei Station Langerwehe ein Personenzug nach Köln dadurch gefährdet worden, daß er einem von Köln fälligen Personenzug entgegengefahren sei. Diese Nachricht ist unzutreffend. Der Sachverhalt ist viel mehr folgender: Personenzug 28 Aachen—Köln mutzte wegen Um- baucs der Weichen am westlichen Bahnhossflügel in Eschwciler das falsche Gleis von Stolberg nach Eschwciler befahren und sollte innerhalb des B'ahnhoss Eschwciler wieder in das richtige Gleis übcrgeführt werden. Zu diesem Zwecke mutzte der Zug 23 bis vor die nächste Weichenverbindung in der Richtung Langer wehe vorgezogcn werden und zurücksetzen, wahrend der Pcrsonen- zug 22 a»S der Richtung Killn—Langerwche—Eschweiler vor dem A b s ch l u tz s i g n a l hielt. Diese Nangierbewegung war durch Dienstanweisung der Berriebsinwektion geregelt und voll zogen unter persönlicher Leitung des Stationsvorstehers. Eine Znggefährdung war völlig ausgcschlossen. ** Ein Bankbeamter stahl in einem größeren Bank hause in Halle a. S. für 12 000 Mark Bergwerkskuxe, verkaufte sie in .Hannover und flüchtete ins Ausland. ** Tie Gemahlin des Erzherzog-Thronfolgers Franz Ferdi nand von Oesterreich, Fürstin von Hohenberg geb. Gräfin Chotek, hat dem öffentlichen Krankenha»sc in Bciicschan (Böhmen) zwei Flaschen „ Wunderwnsser" gespendet, die sie von ihrer Wallfahrt nach Lourdes mitbrachte. Die Aerzte habe» das „kostbare" Geschenk mit untertänigem Danke entgcgeiigcnominen! Datz eine katholische Frau ihre besondere» Ansichten über die Wirkung des Lvurdeswassers hat, ist nicht verwunderlich: neu gierig darf man aber wohl sein, waS die Aerzte damit anfangen. ** In der Nacht zum 23. d. M. wurde das Gut und See bad „F nlge n" bei Brunshaupten in Mecklenburg ein Rau b der Flam in e n. Das Gut ist gänzlich eingeäschert. Sang liches Vieh und Erntevorräte sind ln den Flammen nmge- kommen. Die noch dort weilenden Sommergäste konnten ihre Habseligkciten retten, mutzten aber die Nacht aus freiem Felde verbringen. """ Ein Sielarbeiter kgm Mvntgg i»it seiner Braut und zwei Zcngen zu dem Pastor in Eimsbüttel-Hamburg, in» sich trauen zu la s s e n. Alle vier waren angctrunke n. Der Geistliche merkte das sofort, machte ihnen Vorhaltungen und weigerte sich, die heilige Handlung vorzunehmen. Das war dem Brautpaar und den Zeugen aber nicht recht: sie wurden iinnier ungebühr licher. Der eine schrie den Pastor an: „Wir sind nicht gekommen, in» Vorhaltungen zu hören; wir wollen das Wort Gotte? (!) hören!" Unter beleidigenden Aciitzeruiigen berlangtcn sie noch mals vom Pastor, datz ei^ die Training vornehme. Jetzt for derte aber verlassen. her »nd p .. , . , mißhandelt. Nicht besser erging es dem Küster, dem der Geist liche zuricf, er solle die Polizei holen. Ter Küster wurde von den frechen Leuten ergriffen und ebenfalls durchgepriigelt. In zwischen hatten andere Hausbewohner Polizei hcrhcigeholt. Brautpaar und Trauzeuge» mnßten nun den Weg zur Wache nn- treteir. Gegen sie ist ein Strafverfahren wegen gemeinschaftlicher Mißhandlung und Hausfriedensbruchs eingclcitet worden * M>- «,»» Rest gemeldet wird, «lster "" Pastor, datz er die Training vornehme Jetzt sor tier Geistliche die Trunkenen ans, sofort sein Hans zu Kaum hatte er dies gesagt, da sielen die vier über ihn irrigestcn ihn durch. Der Pastor wurde schwer Wie aus Husaren-Rittm hatte der bekannte Fedor Zubovic». der Erfinder der sogenannten Laudtorpcdos, kürzlich wieder eine Affäre, welHe grotze» Aufsehen erregte, Zubovics der gegenwärtig in Veröde bei Wachen wohnt, wollte sich abends mit dem Zug nach .Haust begeben. In Pest hatte er eine Anzahl Melonen eingetausl, die er in einem Coupö 2. Klasse auf einen unbesetzten Platz legte. Als ein fünfter Passagier im Coups erschien und sein Geväck auf das Paket mit den Melonen legte, herrschte ihy Zubovics an, er möge das Gepäck wieder wcgnehmen. Im wei teren Verlaus des Wortwechsels warf Zubovics, der ein sehr starker Mann ist, den Passagier samt Gepäck aus den Perron. Die Polizei machte der rohen Szene ein Ende, »nd der Zug konnte cm mit einer Verwätung von 5 Minuten abgeben Gegen Zubovics ist das gerichtliche Verfahren eingeleitet worden. ** Die Eröffnung der Bahn nach Ga ft ein. Die Arbeite» a»s ver Teilstrecke Schwarzach—St. Veit—Bad- gnstcin sind so weit gediehen, datz die Eröffnung dieser Linie aus Dienstag, 5. September, aiiaesehi wurde Den Verkehr aus der Gasteiner Strecke werden vorläufig vier Pcrsonciniige und ein ge iniscbter Zug bewerkstelligen. Die -IO Kilometer^ lange Linie wird mit oe» Persviieiiziigeii eine Fahrtdauer von l Stunde 15 Minuten in Anspruch »ehinen. Mit dem Eröffnungstage nehmen sämtliche Schnell und Perionenziige der Äisclabahn i» Schwarzach- St. Veit Aufenthalt. ** Wie Lloyds aus Buenos Aires unterm gestrigen Datum vom Observatorium auf New-Near-Island berichtet wird, k e n t e r l e die englische Bark „Bidstonhill", die von Ham burg nach San Francisco bestimmt war, in ocr Nähe des Kap Fournaux. Ter zweite Offizier und 17 Mann der Besatzung ertranken: ein Teil der Mannschaft wurde gerettet und wird mit dem argentinischen Dampfer „Guardia Ncicional" in London erwartet. SchiffSbeweilHiMi». Norddeutscher L l o » d. tMItqeleilt von Fr Bremern,ann. General.Aae,Nur, Pruaer Strohe 4!I.» „Aachen" 23. Aus. in Bremerhaven angek. „Schlcswia" LS. Aua. von Marseille abaeq. „Prtnz Eitel Fried- rich" LS. Aug. in Schanghai angek. „Erlangen" LS. Aug. von Santos ab- acg. „Borlum" 23. Aug. von Mlagarcia abgcg. «Kaiser Wilhelm der Grohe" LS. A»g. vo» Cherbourg abgeg. „Karlsruhe" 2«. Aug. von Neapel abgeg. „Marburg" LS. Aug. in Antwerpen angck. „Frankfurt" 23. Aug Sci'.l» pasi. „Cassel" 23. Aug. in Baltimore ungek. L> a ni b u r g - A m e r i k a - L t n r e „Ecvitla", nach den, La Plala. 22. Aug. von Lissabon abgeg. „Senegambia", nach Oltasien. 22. Aug. von Cuxhaven abgea. „Abeisinia", von Baltimore, 2S. Aug. auf der Elbe an gek. „Trom" 22. Aug. von Para über Lissabon, Leiroes und Havre nach Hamburg abgeg. „Aciira", von Oltasie». 22. Aug. von Penang nach Co lombo abgeg. „Scandia" und „Saxonia" 22. Aug. in Äokobama angek. „Meteor" 22. Aug. in Molde angek. „Prinz Waldemar" 22. Aug. in Nio de Janeiro angek. „Prinzessin Victoria Luise" 22. Aug. in Bangor anget U n i o n - C a It l c - L i n i e. „Armabale Castle" 23. Aug. auf Auo reise in Madeira angek. „Goorkha" 2S. Aug. aus Heimreise in South nmpton angek. „GcNkn" 23. Ang. auf Ausreise in Kapstadt angek. 1kvit«rr«>e»''«1»t oe» Ikqt. Säcdt. Meieoroloq. Jiiititnis ln Dresden vom 2t August 8 lldr nwlgc»« (Temperatur nach CelsmSi. Psti'eiiagr -i, Eurvvn »ni 21. August 8 llbr früh: s« Stavon», Name u. LtSrte Wetter' Lp. deSWittdes Tlornow 7„0 leicht heiter -z- V Mal Headj og .ljktcv ich», haidded sis ührisiianld 5a stlKO miil»!w°isia I 16 0 )»par»»d.! 03 O mäbig hedecki kude«»a«> 5,1 X mi>h,g heiter Stockholm 57 OXO »ich! Regen 5» 8IV Irych wolkig 57 cv Ir,ich heiter 58 8iV »Whig heiter 51 >8 trgch hedeckt 58 !cv8IV i,e,I Rege» .üopenhog > Memel Lwtnem. Lkagen Sy» .tzombg. I 58 86VV irisch molkig Heider x 8 a , 15 S *:« > 7 15! 8 z I8> i , 5 i >5 18 sie. ,i »i« i 315 7 «toiio»,- Nicht,,»- Nom- 2 ' ". Stärk, des Windes Weiter! Scillh !7S8!8<» mich, bedeckt 3 15 — Aachen 4 ! 62 IttVV michtq heiter -j INI O Berlin 6'. Ü1V schwach wölken! -j I lj 2 Karlsruhes 64 <d.'VV leicht dedeckl 4 0 -anks.M-! <A Ae-6 ! 64 t-i Saris 16 ^ 63 i88<) »tünchen 8 64 180 rre-den 7 63 8>V Floren- Nom Nizza 62 62 >r§ 60 > leicht wölken! 0 letchr heiter -z. n o leicht wolkia -1 11! v sriich bedeck» ^13 0 leicht heiter -Z inj v leicht wollen! -s 22' 0 leicht halbded,^ 10 1) Still Gedeckt v 58 !cv mäßig bedeckt Die Depression, die gestern vor der Mündung der Elbe lagerte, bat sich wenia nordwärts bewegt und hat sich dabei vertieft. Trotzdem befindet sich Sachsen bereits in deren Bereich, denn zur Zeit wehen hier westliche Winde. Der Eintritt von Niederschlag ist noch im Lause dcS Tages, vor wiegend unter Gewiltererschernung zu erwarten. Aushcrterung lieht aber alsbald wieder in Aussicht, auch dürste die Temperatur »ach Durchzpg des Minimum erneut zunehmen. Wittern», sverlqiif tu Sachten am 23. August. - See- Stalton höh« Lemp. Wind Dresden Letnztg Zschadras Bau-e» Mtau S-rmnt» U5 24.9 I «n ! 24 0 220 23.6 1b 4 13 :i 16 7 1b.9 -rvv ' 26.4 2L8 2S 5 !14 1 j8() Oil 22.6 13 4,80 's««. T-Mp. «lotion ! höh, u, , ^ sin» eiderg 585 ichneeberg t>5 «ist» ! 500 »llend-i, 751 ,»-i°-»hai» 772 .Zickiletdero liw 23 0 15 8 23.7 11.8 22« », 22 5 >5 3 21.2 II.0 15 o s: Jm Lause des Vormittags des 23. August trat von Westen her leichter Niederschlag ein. Von mehrere» Stationen wird Gewitter gemeldet Der Niederschlag war unbedeutend. Dte Temperatur blieb rnrverändert. Das Barometer war gefasten und stand durchschnittlich 3 Millimeter unter dem Normalwert. M. v. F.: Starker Tau, glänzender Sonnenuntergang. Hin»»elLfärbung gelb, glänzender Sonnenaufgang, Morgenrot. Wetterprognose sür den SS. Nugust: ' Zunehmende BewSlkung; Temperatur: Normal: Wind- Ursprung : Nordost: Lustdruck: Tief Wasserstand der Elve und Moldau. BudwelS Prag Pardubitz Melnik Letimerttz Avista Dresden 23. August - 11 fehlt — 31 — 70 — bS - 27 — 170 24. August - 1« fehlt — 32 — 81 — S8 — 32 — 1S5 kamiliennackricdlen. Vermählt: E. I. T. Wankell, Kausm. m. C. T. T. Grohnert; G. O. Eberlein, Bäcker in. M. G. Gerber; K. E. A. Möser, Altwarcnhdlr. m. H. I. Fiebiaer: G. P. Leon- : K. M. sträii Hardt, Architekt m. A. M. Berger: K. M. Strämel. Anstreicher in. A. H. verw. Pollmcr geb. Günzel; I. Röllig. Mcrrkthelfcr i». A. M. Bachmann: H. K. O. Söhne!, Schriftsetzer in. A. E. Mclzer: M. H. G. Fritzsche, Tischler in. O. M. H. Kriebel: W. G. Nietzsche!, Fleischer m. I. P. Weigel: -H. G. Genemi- chcr, Tapezier m. T. H. Reichmcister: G. H. Hedelt, Bohrer m. A. C. E. verw. Kreibig geb. Junger: H. A. Lchrciver, Te!cgr.-Arb. m. A. M. verw. Wunderlich geb. Haast: H- Heller, Schlosser m. M. A. Kleint; K. A. Nosjat, Emballage-Zuschneider m. I. Kerzel; H. Gevpcrt, Bäcker m M. Loose: Ä. Ä. Söhaar, Streckcnarv. in. A. P. Hübner: E. K. Kunaih, Burcouhilssarb. m. L. F. Lindemann: I. F. E. Dämmrich. ÄetriebSsekretär in. B. R. Eichlcr; K. G. Kubitza, Eisendreher in. A. L. Trojanski: A. R. Strauß, Kutscher m. I, E. Wolf; P. M. Jacob, Händler m. L. A. Böttcher: I. A. M. Wcttcngel, Steinschleifer in. A. M. I. Plischkc: M. E. Lehmann, Bureauches u. Kassierer in. M. H. Starke: A. Fröhlich, Schuhm. m. A. A. Wetzold: A. W. Bauer, Schlosser m. I. K. verw. Langer aeb. Döring: F. I. Dambock, Schühm. in. M. L. Bock: R. M. Fischer, Heizungs- ivärlcr m. M. Wenzel; E. G. Piesold, Bahnarb. in. A. M. Drechsler; E. M. Gönncrt, Kaufm. ni. F. A. Schönseld: K. A. Zeun, Eisendrehcr i». L. P. vcriv. Wiloe geb. Schilder: O. B. B. Nagel. Marklhelfcr m. M. Spillcr, — sämtlich in Dres den. — Gilstav Freiinark m. Anna Kirmtze, Wurzen: Max Fichtner in. Johanna Deumcr, Meisten: H. M. Lcvin. Uhr- macher, Pirna m. F. O, Unger, Dresden: K. G. Andrich, Markthelstr, Dresden m. A A. Silbermann, Lübau: M. R. Zimmermann, Doktor-Jnacn., Chemiker, Göggingen m. E. K. I. Doracrloh. Dresden; A. A. Lehmann, Kanfm., Möckern ni. M. T. Rcincrt, Dresden: V. R. Hempel, approbierter Apocheker, Eisenach in. E. Ä. V. Mitzlack, Dresden: A. O. W. Weber, Trompeter-Sergeant, Riesa m. M. Fisthcr, Dresden: L. A. L. Schreck, Uhrmacher, Möhringen i. Württemberg m. E. P. Ludivig, Dresden: G. H. E. Zöllner, Hutarb., Dresden m. A. P. Berndl, Blasewitz, P. L. Löwe, Unterosfizier-HiWoboist, stratzburg m. I. W. Fendt, Dresden; K. Ä. A. Schubert, Referendar, Chemnitz m. E. F. E. M. Gaudich, Dresdens E. l. A. Lüipmann. Ministerialsekr., Dresden m. H. K. Lauterbach geb. v. Röder. Tharandt; A. R. Schuster. Bergarb., Potschappc! m. A. M. Berger: Ovesdnev Aschvichten. Freitag. -iS. Augoft IVOS «r. «SS
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