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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.01.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050120016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905012001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905012001
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-01
- Tag 1905-01-20
-
Monat
1905-01
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.01.1905
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s r» emp'icblt Redner ein rascheres Tempo in der Errichtung von Postanstalten aller Art. Die in der Zeiltrumsresolution ver langte Etulchläiiluug der Paketannahme an den Vorabende» von Sonn- und Felitaaen gebe über das »vtwrndme hinaus. — Staatssekretär Kratke erklärt, es sei sein stetes Bestreben, die Dienstiieudigkeil seiner Beamten zu heben. To» Anlagekapital seiner Berwaliung betrage 652 Millionen, davon entfallen aus die Pakt 230 Millionen. Telegraphie 143 Millionen und Telephonie 2.9:Nillionen. Man höre ost. die Postverwaltnng sei eigentlich eine Zuichukivertvaltuna und man verwcne da auf >10 Millionen, die die Eisenbahn lür die Post umsonst leiste. Demgegenüber weile ec hin ans die vielen unenigelllichen Leistungen der Polt, r. bis 16 Millionen Portofrelbeit und 4>s Millionen für soziale Versicherungszwecke. — Abgeordneter Blell ifreis. Vvlksp.l viiiet, die schuld nicht den Geschäftsleuten zujinchrriben. oenn sicl> abends die Hauptaufgabe zu sehr Hause. Biele Ge- ichäitSleute könnte» nicht anders wegen zu kleinen Personals. Kür Pvsiaiiweisunaskuverts besiehe durchaus ein Bedürfnis, event. wlle man einen Portoaufichlag von 5 Pig. erheben. Redner er- orierl dann noch die Krage der Agcntenbriefe. — Staatssekretär Kruelke verweist ans das Reichsgerichtsurteil, das die be kannte Usance mit den Agentenbrieseu bedingt zulatsc. Ein von de», Vorredner geäußerter Wunsch wegen Verausgabung von Postkarten, die auch auf der Vorderseite noch mit Mit teilungen versehen werden können, werde versuchsweise am 1. April Erfüllung finden. — Schluß der Sitzung 6' i Uhr. — Morgen ! Uör: Interpellation betreffend den Bergarbciteranssland an der Ruhr. Berlin. (Priv.-Tel.) Dem Reichstage ist die D e n k - I ch litt über die E n t w i ckl u n g des 1kia »ts ch vngebiets zngegangeii. Der Verkehr mit den chinesischen Bebenden. >v heißt es darin, hielt sich in ftenndlicheu Keninen und gab Zeugnis von dem Veitrauen der Chinesen zu dem Vorgehen der Deulichen im Schutzgebiet und m günitigen Rückwi>ku»gen aui die Pivvinzen. Aus Ernicben des P>oviii;gonve>nearS Ivnidc für das nenbegrün- detc chinesiichc K>an!enha»s in Tsinani» ei» deutscher Marinen.zt nr Veesüanug geüellk. Ebinesiichc Polizisten wurden demVvlizei- nmtc in Tsingtau zur Ausbildung üveiwiese». deulscheForslbeamke zur lacbmaniiinhen Beurteilung chinesiichec Peviekte emgelade». Tie gksundbeitliehen Iiilereiien haben eine weitere Besier»ng eiiaheen. Tie konnnänniichen Knleicffen irnrbe» von der Ve>- roalinng niöglichif gesöedeik Tas Badelcben entwickelt sich. Unlec den Badegästen des Strandhoieis waten 260 E»ülä»der. Prcirsrnckier Landtag. Berlin. iPriv.-Tet.) Das A d g e v rdn c t e» h a u 8 '.chcle die zweite Lesung des Ansfühningsgentzes zum Reichs- 3 euchengeietz zu Ende und nahm die einzelnen Paiagiaphen desselben nul mehriachen, von der Regierung veanstandclen z'ld- ndcrungen liinffchtffch der Koitcniiage an. edcnlo eilte ffieiotnlion, ivonach die Regierung HOMO Mark für die diust, das Gesetz velroffenen Lkislnngsniifähigen bc>eilsteUen soll Pcorgru fällt die Sitzung ans. Am Sonnabend ivllen die Hidernia-Voilage und drr Anirag betreffend Httseleislnng für die durch die Sturmflut an der Ostsee Betroffenen beraten werden. Am Montag oder Dienstag übernächster Woche soll die zweite Leiung der Kanal- Vorlage statisinden. Berlin. iPriv.-Tel.) Tie B u dg e t k o m m i s s i o n des Abgeordnetenhauses begann heute die Beratung des Etats der landwirtschaftlichen Verwaltung. In bezua aui die General- komuiission erklärte die Regierung, das; ein neues Gesetz in Vorbereitung ffi. cben'o belrei'S der Ent'cl;i>idiiiig des Grnnd- besitze-s. Tie Besitzer würden sich einer Vericbuldiingsgrenzc unterwerfen müssen, und zwar würde unterschieden zwilchen der gesetzmäßigen und der vertragsmäßigen VerschuldnngSzrenze. Tic Inanspruchnahme öffentlicher Mittel rür die Entschuldung werde nicht zu umgehen sein. Ter landwirischasilichc Wetterdienst wir ausgedehnt werden. Bcrgarbeiterbcwegung. Berlin. sPriv.-Tel.) Ter „Staatsanzeiger" gibt be kannt: Tie für Sieiiikolüei!, Tleinkonleuaiche, Sieinkvgcenloks, Sleinkohlenkokschche und Tleliikoistenbrikeiis. ferner iur Braun kohlen, Braunkohlen - Koks, Braunkohlen - Briketts, Sendun gen von mindestens zehn Tonnen geilenden Aus- nahmetarrse, dis aus dein Titelblatt des gemeinsamen Heftes II» der StaatSbahn-Gütertarffe bezeichnet find, werden vom 20. Januar d. I. ab aus den Bewandt nach Amtlichen Sta tionen der ^rentziich-bes'ischen Staatsbabnen. der grogiierzoglich oldenburgischen Slaaisbahnen und der MifftuwEffenbaiinen aus gedehnt. Tie Kracht wird für die neu hinzurrerenden Empfangs stationen nach den in den Güienarffen angegebenen Entfernungen >u den Sätzen des Ausnaltmelarffs ll iRobitofftariiei berechnet. Daneben wird die aus den Ver andtstanoncii zu erfahrende An» ichluü'racht für das Abbolen der Wagen von den Am'chlui;alei'e>r erhoben. Kür die ovil den oberffhicsffctien und niederichtestS,:» Grubenstationeu zu berechnenden Krachten tritt, den Entfernun gen der Amchlunttaiioneit eniwrechend. die in oe» Koblcntarffen enthaltene Zuschlaasemsernnng hinzu. 'Außerdem wird die übliche Verschieber,ebühr berechnet. Essen sRubrj. Von den 18 Bergreoieren des Ober- vergamrsbezirks Tortiimnö sehiteu bei der heutigen Morgen- chichr unleriaae: von 190 706 ORann 175 57? Mann, übertage: ton 15 710 Mann 20 296. Tie Gesamtzahl der Ans tändigen bei der heutigen Morgenschicht betrug also <> -76 Mann gegen 175 523 Mann bei der «estrigen Moraen- chichr. Eisen. sPriv. Tel.l Tas ktzeneralkommando des 7. Aruleckorps at aui Antrag des Obervrändenten die benachbarten Trnpven- :eile angewiesen, sich zum Ausrücker! bereit zu halten. Am Ber ingen der Zioilbehörüen erfolgt sofort Ser Äusmarsch. Vor läufig ick noch alles ruhig. Krnvv hat noch nir iünf Wochen : ohlen. und der Bezug englischer Kobie ick gesichert. Schlimmer neht cs mit der Eiseucr elektrischen Straßenbahn, die nur einen Vorrat nir zehn Tage bat. Bochum. lPriv.-Tel.) Aus dem Bergbaulichen Ver- ine nahestehenden .Kreisen wird versichert, daß man die Be- ttrebungen der Regierung, eine Vcrmittl n n g zwischen VII beiden Gegnern hcrbeizuiühre». sehr hoch einichätzt, anoerer- icits aber den definitiven Frieden solange für ausgeschlossen hält, als die Arbeiterschaft ihren prinziviellen Standpunkt nicht aiff- gibt. Wahrend einerseits als erste Vorbedingung für eine friedliche Beilegung des Generalaussrandes die bedingungslose Zurücknahme ver Proklamation gefordert wird, macht man an drerseits unter dem Eindrücke der vermittelnden Tätigkeit der Regierung Konzessionen an die Arbeiterschaft durch Zurücknahme der angckündigten Lohnabzüge und der Aufkündigung der Wohnungen. Tortmnnd. Bei der heutigen nochmaligen Konferenz zwischen dem Oberbergamte und dem Ausschüsse der vier Berg- rbeiteroerbände in Dortmund, der u. a. der Oberbergbanptmann v. Velisn, sowie Geb. Sberbergrat Meißner und Aeh. Berg rat Reuß beiwohnten, legten die Arbeitervertrctcr wieder die Beschwerden der Bergarbeiter dar. Die Vertreter der Staats- regierung erklärten, daß die'c Beschwerden noch einmal schrift lich dem Lberbergamtc itiiierbreilek werden möchten, worauf die Untersuchungskommission wirklich vorhandene Mißstände fest- itellcn und die betreffenden Zechenverwaltungen um Abstellung derselben ersuchen solle. Dortmund. lPriv.-Tel.s Ter Hörder Verein konnte die ruhenden Betriebe wieder au such men, da fremde Kohle anlangte. H a m b u r g. Tas Hamburger Gewerkschaftskartell beschloß die Herausgabe allgemeiner Sammellisten zur U n t e r st ü tz u n g der ffre > kcnden Bergarbeiter. Tic Hamburger orga nisierten Metallarbeiter sandten bereits 5000 Mark ab. Hamm. Die weit sä lisch? Dra!>t Industrie legte heute abend den Walzwerkbeffleb wegen Kohlenmanaels still, damit sind, ein'cbließlicv der im Buddelbetriebe bislang beschäf tigten Leute, etwa 1- bis MO beschäftigungslos gcwoiden. Osnabrück. Die „Georg-Marien Hütte" ist größtenteils stillgelegt. Damit sind zahlreiche Arbeiter be- schäiffgunaSlos geworden. In den StaakSgrnben werden Keler- 'chicbten eingelegt. Bei weiterem Kohlenmangrl wird die Arbcits- lvsigleit lehr bald einen iebr bedenklichen Umsang annebmen. Hannover. Rncbdem in den größeren Zement- iabriken zu Misburg bei Hannover schon seit dem Beginn der Woche mit Einschränkungen gearbeitet wurde, wird henke der mechanische Betrieb ganz eingestellt. Man bofft wegen der größeren Vorräte an Ringiff»ickol,!en den eingeschränkten Ose»- betrteb noch einige Tage ivrffütnen zu können. Kohlen sind zwar zu haben, aber der starke Verbrauch der Kohlen in den Zement werken und dir Mehrsvidernng von 50 Mark pro Doppel-Ladung kann bei den heutige» Zemrntpreilen von den Fabriken nicht ge tragen werden. Brüssel. lPriv.-Tel.) Seit Montag verlieben 43 Sonder- znge, mit Koks und Kohlen belade», zu je 40 WaaavnS. das Borinage-Bassin rn der Richtung nach Deutschland. Samt- liche Bahnangestellte vom Chef bis -um Arbeiter sind dort durchschnittlich 30 Stunden im Dienst. Für den Bahnhos MonS allein wurden von Brüssel 30 Zugführer für weitere Kohlenjüae nach Deutschland telegraphisch verlangt. Wenn der deutsche Ansstand noch acht Tage anhält, sind sämtliche Kohlenvorräte Belgiens ausgezehrt. Russisch-javanischer Krieg. Tokio. Tie Japaner haben gestern in der Tschuschima- Ztraße den englischen Dampfer „Oakley" ausge- bracht, der am 17. d. Mts. Eardrfs verlassd» hatte und mit 5900 Tonnen Kuhlen an Bord nach Wladiwostok unterwegs lvar. Ter Dampfer wurde nach Saseho gebracht. Petersburg. sPriv.-Tel.) Die Klagen Rußlands wegen der Verletzung der Neutralität durch China sind in einem Memorandum zusammengefabt und gestern den Mächten zugestellt worden. Das Memorandum enthält folgend« 7 Punkte: 1. die Errichtung einer Marinebasis seitens der Japaner aus der Insel Miao: 2. Transport von Kriegsmaterial und Pro- vrant aus der Niutschwang-Eisenbahu: 8. Lieferung von Kriegs- material an Japan seitens chinesischer Werke in Hankau: 4. Eln- rechung chinesifcher Soldaten in die japanische Armee: k. die Bcfchliaaiig chinesischer Truppen a» der Grenze durch von China angeftellte latrani'che Offiziere: 6. Organisation von Chunchusen- banden zur Beteiligung am Kampfe gegen die Russen' 7. Be- icblcwnahme eines rus»ichen Torpedobootszcrstörcrs, der nach Tscliifu geflüchtet war, durch die Japaner. I» japanischen Kreisen erklärt man, die Regierung Hobe aus die Note noch nicht ge antwortet und überlegte, ob überhaupt eine Beantwortung er folgen solle. Berlin. Der Blindesrat stimmte dem Entwürfe des LandeShanshalts-Etatö für Elsaß-Lothringen für 1905 zu. Berlin. lPriv.-Tcl.l Der Kaiser verlieh dem säch sischen Obersnnarichall Grafen Vitzthum v. Eckstädt das Großkrenz des Diolen Adlerordens. Berlin, l Priv.-Tel.s Der Unfall des Kron prinzen ist glücklicherweise ohne schlimme Folgen geblieben. Ter Kronprinz konnte von der Unfallstelle aus einen Besuch wachen und begab sich dann zum Ichlitffchuhlausen auf die Eis bahn. von der er l UHr nachmittags znrückkehrte. Berlin. lPriv.-Tel.) Die vom Äbg. Büsina. unterstützt von anderen Mitgliedern der nativnalliberalen Partei elnge- brachte Interpellation betreffend ein« Mecklenburg!- i che Verfassung lautet: „Will der Herr Reichskanzler nicht den vom Bundesrat in seiner Sitzung vom 26. Oktober 1875 ge- faßten Beschlüssen: „Tie Erivartung anszusprechen. es werde den großherzoglich mecklenburgischen Reaierunecn gelingen, eine Aenderuug der bestehenden mecklenbnrgismen Verfassung mit dem mecklenburgische» Landtage zu vereinbaren", im Wege bundes- kreundlicher Verhandlungen eine weitere F,olge geben, da die großherzoglich mecklenburgischen Regierungen seit länger als 21 Jahren keinen Versuch mehr gemacht haben, der vom Bundes rat ausgesprochenen und von ihm ausdrücklich gebilligten Er wartung zu entsprechen?" Kiel. lPriv.-Tcl.l Das deutsche Segelschiff „Emma Katharina". daS Ende November von Südschweden hierher ab gegangen ist, ist verschollen. Vermutlich ist das Schiff mit der gancen Besatzung nntergegangen. Ha m bürg. «Priv Tel.) Der Slomare-Dampfer „Marseille" rettete an der aiiikoniscdcn Küste Mannschaften und Passagiere des lnennrnden scanzösischen Dampfers „Loire". Die Zahl der Geleiteten beträgt 21. Bremen. sPriv.-Tel.) Trotz des schweren Eis- ganges in der Verkehr aus der Unlertveser nicht behindert, aui der Oberweier dagegen eingestellt. Stettin. iPrckm Tel.) Das Schauspiel „D er Noland von Berlin" nach dem Roman von Willibald Meris sollte am Geburtstage des Kaisers im hiesigen Bellevue-Theater zur Aufführung kommen. DaS Stück ist aber von der Zensur ver- boten worden. Weimar. Zu den am Sonnabend stattsindenden Bei setz u n g s s e i c r 11 ch ke i t e n haben bis fetzt folgende Fürst lichkeiten ihr Erscheinen zugesagt: der Kaiser, der König von Sachsen, die Großherzöge von Baden und Oldenburg. Herzog Ernst Günther von Schleswig-Holstein, der Herzog von Sachsen- Koburg und Gotha, der Erbprinz von Reuß j. L-, Prinz Hein rich der Niederlande und Prinz Wilhelm von Sachsen-Weimar. W eimar. Anläßlich des Ablebens der Großherzogin Karoline gingen von den meisten in- und ausländischen Höfen Beileidstelegramme ein. Ter Kaiser sandte in Ge- ineiiffchaff mit der Kai'crin folgendes Telegramm: „Tief er- 'chüttert sprechen wir Dir unser von Herzen kommendes Beileid aus. Gott stehe Dir bei in dem schweren Kummer. Wilhelm. Viktoria." Gloga u. Vor dem hiesigen Landgericht stand heute geaen den Grasen P ü ekler Termin wegen Nötigung an. Der GrE war nicht erschienen: er hatte sich mit völliger Nerven- zerrüttung entickmldigcn lassen, wofür er ein ärztliches Zeugnis beibringen wollte. "Ans eine televboniiche Anfrage erklärte das Berliner Polizeioräsidium, Graf Pücklcr habe gestern abend einer öffentlichen Versammlung beigewohnt, habe aber nicht gesprochen. Ter Gerichtshof beschloß, einen neuen Termin anztiocraumen, und den Grafen vorführen zu lassen. Petersburg. Das Kaiserpaar wohnte heute der Feier der Wasserwcihe bei. Petersburg. Während der Zeremonie der Wasserwerhe durchbohrten gleichzeitig mit dem zweiten Salutschüsse mehrere K a r t ä l s ch c n k ii g c l n die Fenster des Nikolai-Saales des W i ii r e r - P a la i s. deren Richtung als vom Börsen- gebäudc ausgehend angegeben wird. An der Börse waren die zum Salut bestimmten Artillerie-Geschütze auf- gelahren. Der Unfall ist bisher unaufgeklärt. Es verlautet, ein Polizist sei getötet. — Das „Ncutcrsche Bureau" meldet über den Vorfall: Gerade als der Kanonendonner heute morgen das Ende der Wasscrweihe ankündigte, wurde durch ein Zensier der Nikolai-Halle des Winter-Palais ge- schossen. Es wurde niemand verletzt. Die Kugeln zerschmet terten die elektrische Lampe auf der anderen Seite der Halle. sTas Feit der Wasscrweihe oder JordanSfest wird in der griechischen Kirche am Hohneujahrstage zum Andenken an Jesu Taufe im Jordan begangen. Hierbei zieht die Geistlichkeit in feierlicher Prozession an Flüsse und Seen und weiht die Kruzffixe durch Eintauchen inS Wasser. Auch werden die Um stehenden mit dem geweihten Wasser besprengt. In Petersburg wird vor dem Wiiffer-Palais auf dem Eise der Newa ein Holz- tempelchen errichtet, in dem die ganze kaiserliche Familie dem feierlichen Akte beizuwohnen pflegt. Dos Fest wird mit großem Pomp begangen. Starke Truppenabteilungen sperren den Platz ab. Eine ungezählte Menge versammelt fich auf beiden Ufern des Stromes, um Zeuge der Feierlichkeit zu sein.) B » dape st. lPriv.-Tel.) In Veecs ist es zwischen Liberalen und Anhängern Kosfuths zu einem blutigen Zusammen stöße gekommen, wobei 2 Personen lebensgefährlich und 43 schwer verletzt wurden. Paris. Präsident Loubct konferierte heute mit dem Vorsitzenden der republikanischen Fraktion des Senats. Heute nachmittag hatte der Präsident Bejprechungen mit den Führern der republikanischen Frakiionen der Deputiertenkammer. Paris. lPriv.-Tel.) Der Staatsanwalt der Republik beendete gestern die Erhebungen in der S Y v e t o n-A fs ä r e. Er wird die Einstellung des Verfabrens beschließen auf Grund des Nichtvorhaudcniciiis von Beweisen. Par is. lPriv.-Tel.) „Petit Parisicn" berichtet aus Peters burg: Morgen werden wahrscheinlich 100 000 Arbeiter aus- ständig sei». Die Behörden haben alle Maßregeln getroffen. Die Truppen bleiben konsigniert. Tie Polizei hat besondere Maßnahmen für die Sicherheit des kaiserlichen Palastes getroffen, in dem sich die kaiie»liche Familie angesichts der bevorstehenden kirchlichen Feste aushäll. Vier große Werkstätten, in denen Tag und Nacht Munition und Waffen hcrgestellt wurden, liegen in folge des Ausstandes still. Auch zwei Spinnereien haben ge schlossen: morgen werden weitere folge». Die Arbeiter ver fügen über genügende Streikgelder, um den AuSstand vier Wochen ausl,alten zu können. M adrid. lPriv.-Tel.) KönlgAlsan« verlädt Madrid am 28. April und ivird zwei Monate lang von feiner Hauptstadt abivcieud sein. In Paris bleibt er 14 Tage. Bon doA begibt er sich nach Berlin, wv er an der Frübiahrsvarade teiluchmei, wird. Dann stattet er dem König Eduard in London «inen Be- such ab. und auf der Rückkehr wird er auch die Höfe in Brüssel und dem Haag berühren. Petersburg. Ter Streik in den Putilowscheu Fabriken dauert fort und hat noch größere Ausdehnung ange nommen. Die großen Newskischen Spinnereien ont 8000 Ar- beitern streike» ebenfalls, ferner teilweise die russilch-amerita- nische Gummisabrik. Moskau. lBriv.-Tel.) Das Jubiläum der Universität wird nicht abgehalten, da die Universität für dieses Jahr geschlossen bleibt. K o » st a ii t i n o p et. Die Botschafter der Ententemächte haben heute der Pforte ein Promemoria überreicht. Sie ver- langen die Annahme und Durchführung dev von ihnen dem Promemoria iin Entwürfe beigcfüssten Reglements, betreffend die künftige F i » a » z ge ba r u n g in den makedonischen Bilajets im Sinne des Reforinprogramms vom Februar 1903, das bisher nur zum geringsten Teile ausgeftthrt wurde, mit dem nächsten, aui 14. März beginnenden Finanzjahre. (RackitS etnaedcnve Drvct«1>en befinden Alb Gelte 4.) NranNiir« ». ». («chlut.f tlirdll LI«.-. »>.?». Vr««l>ner Bank t.i»7.c. Liliaiödahn —eombard-n . L»urat»tttl« —. Ml-a». Sold - Pormaum» Kt n> Mrkenlot» —. Schwächer. Vu>>«. Mir »a«»»Ilag. ÜI»NI, UI »»>/.. H>,II,n,r lvr KI. S,,„er le.Dj Mue rwri»Lt«>tn «>t 72>, rürfrtttunUIc. «»>«»>,«> 88 k». l8S 88. Önomün, v»rt«. Pro»»«»»,»»,«. W„,«I> I>er .Zanuar ru «d »»r Mär,-Juni «.KO, I,„ l>«> Zauuln «8 7». p«r Mai-August ««es. dkh. Mdvl »er Januar «r.dti. »rr Mat-August «S.bu. malt Ütmlieraaui. Produkt«» Vrricht. weit«» »er Dewmder —, per Januar — Roggen per Dezember per Januar . SelchiMlo». Lcrlliches und Sächsisches. — Se. Maiestät der König hat der aus dem Hofstaate der Prin zessin Malhildc misscheidknden Hofdame Gräfin Vitzthum v. Eckitävt Rang und Titel einer Palastvumc verliehe». -- Es verlautet, der Geheime Kommerzienrat Hahn habe an den König ein Gnadengesuch gerichtet. Hahn soll sehr leidend sei». — Dem Gemelndevoistande Wünsch in Neustadt bei Chemnitz ist das Albrechistteuj veiliehe» woiden. -- Das Finanzministerium hat den beteiligten Gemeinden die Bedingungen übermittelt, unter welchen die elektrische Straßenbahn Cot ta—Cossebaude gebaut werden kann. — Was Intelligenz. ArbeitSfreudigkeit und Ausdauer ver- mögen, das besagt ein über 100 Druckseite» starker, mit Zeich. nungen versehener Bericht des LandtagSabgcordneten Gemeinde. Vorstands Nudelt-Teuoen über die Entstellung und Ent wicklung des Elektrizitätswerkes für den Plaue nschen Grund. Nach vier Jahre langen Vor verhandlungen wurde im Jahre 1895 mit dem Baue des Werkes begonnen, nachdem die Gemeinden Denbeu, Potschappcl, Hains berg, Nicderhäclich und Rabenau zu diesem Zwecke zu einem Verbände vereinigt worden waren. Tas Werk hat eine sehr wcscii.liche Kregucnz zu verzeichnen, denn die abgegebene Elek trizität betrug im Jahre l897 : 59-2 680 Kilowattstunden, im Jahre 1903 dagegen 1 982 063 Kilowattstunden, das ist ein Steigen um 334 Prozent in sechs Jahre». Dieses Werk leistet dev heimischen Industrien vortreffliche Dienste, indem mittels 125 Elektromotoren mit zusammen 580 k8. Kraftüber tragungen in Gewerbesläitcn aus Arbeitsmaschineu erfolgten. An Kraffstrom wurden im Jahre 1897 112 358 Kilowattstunden, 190.3 dagegen 445 977 Kilowattstunden abgegeben, das ist eine Steiguna von rund 400 Prozent. Elektrischen Strom zu Bc- leuchtungszivccken b cziehen 2916 Familien. InfRge des un gemein billigen Strompreises ser beträgt bei Rabattgetvähr etwa 215 Pig. pro Kilowattstunde, das ist die Hälfte deS Dresdner Preises) hat sich das Werk zu einem Gemeingute der Bevölke rung gestaltet. Auch minderbemittelte Familien, und zwar 153. zahlen nicht über 5 Mk. und 734 nicht über 10 Mi jährlich mittels sogenannter Paiffchalsähs für elektrische Beleuchtung ihrer Wohnstätten. Ten -stärksten Anschluß von den Verbandsaemein- den hat Deiiben zu verzeichnen, denn es sind von sämtlichen be stehenden Häuiera 77 Prozent mit elektrischer Beleuchtung ver- sehen.. Ans jedes vorhandene Gebäude berechnet sich dort im Turcknchnilt eine elektrische Beleuchtung von 243 Normalkerzen. Die Bedeutung des Werkes erhellt aus der Größe seiner An läge, bestehend ans 7 Dampfkesseln mit zusammen 612 Quadrat meter feuerbcrührtcr Fläche, 4 Damvfdynamos mit zusammen 1680 I'8. Leistung, außer den Straßenbahnstromerzeugern und einer Akkumulatorenbatterie mit 558 Arnpörestunden Kapazität. Die Länge der im Stromversorgungsgebiete verlegten Leitungen beträgt etwa 436 Kilometer, das ist annähernd gleich der Bahnstrecke Breslau-Dresden—Hos. Das Werk hat einen Kostenaufwand non l 669 000 Mk. erfordert. Abgeschrieben sind gegen 89 000 Mk.. sodaß cs noch mit unaesähr 1600 000 Mk. zu Buche steht. Aus die aufgenommenen Darlehen in Höhe von 1 560 000 Mk. sind bis jetzt 93 000 Mk. wieder abgestoßen worden, und ist cs außerdem möglich geworden, außer einem Super- reservcsonds von 80 OM Mk. einen Nettogewinn an 158 900 Mk. zu erzielen, der als Reservefonds angelegt ist. — Auf Entladung des gefchästssührcnden Ausschusses der Freien Vereinigung Kaiilvsq^cnossenvon1870/71 hatte» sich am Mittwoch abend im S-aale der „Zentralhalle" am Fisch hofplatz zahlreiche Veteranen mit ihren Angehörigen zu einer ErinnernngSfeier an die Wicdcraufrichtung des Deutschen Reiches eingefnnden: u. a. waren Kombattanten auch aus Riesa und Dohna erschienen. Lingelcitct wurde der Abend mit einem patriotischen Festkonzert von der Kapelle des Hauses. Ent sprechend dem Charakter der Festlichkeit gelangten meist nur Soldalenslückc zum Vortrag, die unter den Kampfgenossen manch tchöiie Erinnerung ans Deuffchlands großer Zeit wieder aullebci, und die ordensgeschmückte Brust der tapferen Veteranen höher schlagen ließen. Tie Festansprache hielt der Vorsteher der Ver einigung, Kamvshenosse Lorenz. Er knüvste an die denkwürdigen Stunden der Kaiserproklamation in Versailles an, gedachte derer, die mitgewirkt haben an der Wiedererrichtung des neuen Deutsche!! Reiches und erinnerte cm die Leiden und Freuden jener großen Zeit. Mil König Georg verlor die Freie Vereinigung den letzten fürstlichen Kampigcnoffen: ebenfalls verstarb im vorigen Iobre der Ehrenvorsitzende des Vereinigung, Generalleutnant z. D. von Zeschau, an dessen Stelle Herr General z. D Hingst das Ehrenpräsidium übernommen hat. Diese Mitteilung wurde frendia begrüßt. Redner schloß mit einem dreifachen Hoch . _ ^ „Liederkreis-Harmonic", unter der trefflichen Leitung des Herrn Kantors Borrmann. Am Schlüsse des mit großem Beifall aus- genommenen Konzerts würdigte Kampfgenosse Kern in längerer Ansprache die Verdienste des Vorstehers, Herrn Lorenz, um das Aufblühen der Vereinigung. Das Fest, daS einen echt kamerad schaftlichen »Verlaus nahm, endete mit einem frohbelcbten Ball. — Unter den nachträglich noch bekannt gewordenen Ehrun gen, die aus Anlaß des vierzigjährigen Scnriftsteller-Juoiläums unserem Professor H e r r m a n n Starcke zu teil wurden, sind als bewnders bemerkenswert noch zu erwähnen: die künst lerisch ansgeführte Glückwunsch-Adresse des Verbandes Deutscher Musikdirektoren >Sitz Leipzig), die Herr Musikdirektor Yfaade überreichte, und eine große Bronzeaedenk- münze mit cingegosscner Widmung von der „Deutschen Reichst» ünz-Zeitung", überreicht von Herrn Richard Diller. — Montag, den 13., nnd Dienstag, den 14. Februar, findet In Chemnitz die Hgiiptkonserenz der sogenannten -Chem nitzer Konferenz", verbunden mit der Geneialverfammlung des Eva » gelIkch - l»thertschen GotteskastenS. statt. icVe' ' - - - Die Versammlungen weiden sämtlich Im „Carola-Hotel am Bahn- boi abgehalten. Ans dem Pwarainm lei folgendes erwähnt: Montng, 13. Februar, voimillags V,t1 Ubr: Sitzmia der Kommission für die Statisten, sowie der Koinnstssion in Suchen der sozialen Frage Rack,mittags 5 Uhr: Sitzung der Vertrauens männer licz. der Ausschüsse des GottrökastenS. Abends 8 Ubr: „Die bleibende Bedenlnua des lutherischen KalechiSmnS für unsere
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