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- u» - '-"-"rr im Morde» de, breitet« La» wird Euch beiden de» schwer*, Augenblick erleichtern und sie Arme« Madcl^n. aber lei nur nicht zu cuwsllich, sonder, benimm D»q ltua and vori»«tz> tia, so wird alle« diel besser gehen. wie Du denkst." „Ja. Tante." sagt« «oja u»d sirk müde über dir schneebedeckte Gegend hin. durch welche der Zug brauste. Wittelsberg wurde nach drei Stationen erreicht. Die Stadt lem, von einer Hügelkette umsadt, die den Laus der Wild« begleitete. Nach Sül sie sich in« Flachland au«, jetzt häßlicheund schinuckto«, mit rauchend und einem Gewirr von Dächern, Baugerüsten. Holzstapetplätzra unl Sommer war da« Llle« schr lieblich anzuseyen, da die Alleen und stc alles in Grün bullten und ein prachtvoller, jetzt kahler Laubwald di« Hügel krönte. Die Fahrt im Wagen durch die Stadt verlies wieder sehr schweigsam. Rose war müde und hatte Kopfschmerzen, und die Tunte konnte e« kaum erivarlen, dir Wohnung zu sehen ja sie nahm sich vor. sie gründlich zu besichtige», um sodann Elisen genau Bericht er. slattea zu können. An dem wohlbekannten Exerzierplatz, an der Kaserne tomen sie vorbei, dann ging'« bergan und da oben, mit dem Blick über di« Stadt, aus holder Höh« de« Hügel« lag eine Billa, welche, neu yergerichlet, es an Weibe mit dem Schnee ringsum aufnechm. Der Wagen hielt. Fräulein Ulrrke steckte den Kopf aus dem Fenster und ri« scher, I kö ...ps . Mischer zm aus sie warten, bis sie wiederkäme. Aus dem und ein Mädchen. Sie hoben das Gepäck vom Wagen und sagten, die Herrschaft würde in einer Stunde »it dem Eilzug erwartet. „Es pahl gut, sagte dir Tante, „ich habe gerade Zeit, einen keinen Nundgang durchs Haus zu machen, denn natürlich wird Laute Hilde genau wissen wollen, wie Du hier untergebracht bist." Rose konnte sich nicht recht vorstellen, dab das für Tante Mechthild wissenswert sei. aber das Stubenmädchen war außerordentlich bereit, der allen „Gnädigen Grob mama" das Haus zu zeigen, und so gingen sie sogleich durch alle Räume. Um offen zu sein — Fräulein Ulrike war fast ein wenig enttäuscht, nichts von protzenhaster Pracht und ausdringlicher Geschmacklosigkeit war zu finden. Sicherlich Halle Oberst Backen bei der Einrlchlung ein Wort mitgeredet. Es war alles hell, freundlich, in lichten Farben gehalten, die Borhängc und Möbelsiofse schön und gediegen, aber das Haus unterschied lich in nichts von jeder anderen wohldabenden Prwatwohnung, auber, dab sie einen be haglicheren. eigenartigeren Eindruck machte, wie das wohlhabende Durchschnittsquarlier. Die gute Tante fand, dab eine gründliche Umschau sich eigentlich nicht lohne, nahm ge- rührten Abschied von der Kleinen, flüsterte ihr zu. daß sie ,n jeder Bedrängnis ein« Zu flucht in den stille» Gemächern ihrer alten Tonte Ulrike finden würde, und stieg dann wieder in den Wogen. Rose blieb allein. Bange und beklommen stand sie am Fenster deS Salon« und sah dem bergabrollenden Wagen nach. Sie wunderte sich, dag ihr nicht noch verein samter zu Mute war — aber >,e war Herzenseinsamkeit zu gewohnt. Und die unbestimmte Furcht vor der jungen, lebenslustigen Stiefmutter, die sic sich unwillkürlich vorslellte wie Oberinspektor Weidendachs aulgeputzle städtische Schwiegertochter mit der schonen, lauten Berliner Stimme und dem unangenehmen Dialekt — die' " ^ noch leichier zu tragen wie Tante Mechthilds Gegenwart, nicht so schlimm. TaS Stubenmädchen kam wieder und brachte eine Lass« Schokolade und Biskuits. Das tat gut nach der kalten Fahrt. Tann fragte sie. ob sie dem gnädigen Fräulein nicht ihr Zimmer zeigen dürfe. Das gnädige Fräulein sei ja noch in Hut und Jacke. Richtig, ich soll mich ja umziehen, dachte Rose. Sie ging mit und dachte dabei unwillkürlich an das dunkle H,nterzimmer in des Vaters bisheriger Wohnung mitten in der Stadt. Sie sah ihre Gouvernante wieder jo deutlich am Schultisch sitzen und sah sich selbst, ein kleines Dm«, aul dem Fensterbrett hocken und in den engen Hof herabiehen, der immer voll Stroh und leerer Kisten lag, denn ein Materiallwarenhänoler hatte da unten seine Lager räume und der Geruch frischgebrannten. minderwertigen Kaffees oder entleerter HeringStounen drang bis in das grobe, sonnenlose Kinderzimmer heraus. »Hier. gnädiges Fräulein," sagte das Mädchen und öffnete eine Tür. Ein köst- Hauje I zlen, die ries dem kamen ein Diener licher Duft frischer Beilchen war das erste, was Rose wie ein Willkommen entaeaentrat. Sie blieb ganz verwirrt stehen, fast geblendet. Der Raum war so licht, so lieb. Die weiße Tapete mit Vergißmeinnichtsträußchen bemalt, lichtblau und weißqestreist die Fenstervorhänge, weißlackiert die in einem tiefen Alkoven stshendc Bettstelle und licht blau und seidig schimmernd die darnbergebreitete Steppdecke. Lichtblau, mit Lilien ^urchwebl das Muster der mit Glanzkattun bezogenen Möbel, das kleine Sofa, die zwei Sessel, die Ruhebank. An den Wänden allerlei hübsche Bilder, Zierat. Bücherbrettchen, «in Schreibtisch in diesem, ein zierliches Nähtischchen am anderen Fenster und aus beiden der Bl'ick über beschneite Garienanlagen auf die Stadt herab. Viel Himmel, viel Licht und Lchst. Ein runder Blumentisch war mit blühenden Azaleen gefüllt, darüber hing ein vergoldetes Bauer, in welchem e,n Vogel trillerte, an der Wand tickte eine Uhr. Rose s>ah sich um und um. Es erschien ihr alles zauberhaft, und sie konnte noch nicht recht glattben. daß das alles ihr eigen sein sollte. Ans dem Schreibtisch stand ei» diese Furcht war immerhin Vielleicht ist sie auch gar Bild. wesche» ihr« Blick« zuerst aus sich Zog. E« mr, «im tu Waster§«st«u «mck «ch. aouhrl« Kopie de« Brustbtlde« ihrer schonen Mutter. Da« Original hing in Lebe»«, grübe über de» Schreibtisch de« Vater«, wie oft Halle sie sich da tztneingeschuchr». »» B - - ejgea! - Eie ' e»r« Ach davor tia onzubltcken — und nun stand e« hier, ihr eigenl — Sir i Stuhl, sab e« unverwandt an und saltet« di» schmalen Häad« über der Bru »üsse sie da drinnen etwa« zurückdämaien. «in Schluchzen, «i, Klops«, de« Herzutt ahnung-volle, ungläubig« Erwartung kommender Ding«. Lange dauerte dies« Ungewißheit nlcht. Ga« plötzlich, ahu, daß sich l« Haust »stl «regt hätte. tlanpZm Korridor «ine klare, weiche, freudig» Stimme: „P^,l Nsti» »rudk Maina Lotti ist n» schon da!" Di« Sdie da« rief, war gleichsam durchdrunG« D K -W. von der Gewiß l^it. daß "eit wurde die Tür geö o». ' schrickt glückbringend wirke» müsse. Fakt zu astiüü« . ^ net. leise, aber rasch, und ein« Frau in tangdeimbsollind«« . cisemantel. grob, dunkeläugig, ein violett«« »apollehülchcn über scht,cht^sck«i»«lt,». welligem Stirnhaar, trat «in. Sie war weder schön noch hablich. hatte «ine sehr «eih«. klar« Stirn, warme gütige Augen und einen groben, srischroten Mund, dessen Lledel» Io natürlich, so herzensgut und dabei so voll Humor war. Saum hatte sich Nos« erhob«», da suhlte sie sich schon von mütterlichen Armen umschlossen, die weiche» Lippen küßten sie wieder und wieder, die Finger glitten liebevoll über ihr kurze« Haar. Hlch, Du Kleuwl Du Kleine!" ries di« junge Frau. „Du Nein«», blasse«, magere», traurige« Wurm — wart' Du nur. wa« böse Menicken auch mit Dir gemacht haben, nun bist Du bei Ma«u Lotti und dir wird Dich froh und rund und frisch machen! Kind! Sind! Ich Hab« mich ja so rasend aus Dich gesreut. Und Tu?" — sie letzt« sich, warf Hut. Muss und Hand schuhe beiseite, zog das. Mädchen aus ihr« Knie und nahm chr Gesicht in beide Hände — „hast Du Dich denn gesreut, oder hast Du Angst gehabt vor der bösen Stiesmama? Du Armes, könnte Dir'« ja so nachsühlen, aber will es nicht hassen! — Lieb mußt Du «ich haben, Rose, eine klein« Gegengabe für mein« große Liebe zu Dir. Nun?" Rose brach in Tränen aus. aber in diesen Tränen war weder Furcht «och Schmerz. Ihr war zu Mute. atS rege ihre kranke Seele von neuem die malten Schwinge» und stiege empor ou« der grauen Tämn»erung der Verlassenheit in eine Regio» o«S Lichtes und der Wärme. „Liebe Mama." schluchzt« sie. „liebe, lieb« Ddamasi' 'Ja, Role, wir werden einander sehr nötig haben," sagte Frau Lotti, „denn wie sollt« ich e» denn ohne Elfi und Nini aushalten, wenn ich Dich nicht hält«? —La. ja, Du sollst nicht viel zu fragen haben. Elsi und Nini -sind meine beiden kleinen Schwestern, st» find u» Deinem Aller. Ach, Herzchen. Du weißt noch nicht, wie viele wir sind, »nd wie wir alle aneinarder hängen — wie die Kletten! — Alles werde ick Dir er, ,len und hin werde ich Dich bringen in unseren groben Sonnenschein und lachen sollst Du mir da noch lernen! — Wie gern hätte ich Dir geschrieben, lange Briefe, alle Tage, von de« Tage an. da ich wußte, daß Du mein werden würdest, aber ich mußte mich gedulden, denn mein armes Kind war ja so lang« krank. Aber das ist nun alle« vorbei und wir sind zusammen." So sprach und flüsterte sie. trocknete der Weinenden die Augen, hielt sie stütz««d umsobr und snh endlich ein aufstrahlendes Lächeln im blassen Gesicht. ^Jch bin so glück- lich." stammelte Rose — „aber Du wirst Geduld mit mir haben müssen, ich bin so dumm." ,.Lieb von Dir," lachte Frau Lotti. „Elsi ist auch ein Dummchen und gerade sie liebe ich besonders! — Nun komm zum Vater Er wird schon hungrig und ungeduldig sein." Oberst Buche» ging mit knarrenden Schritten in seinem Zimmer umher, ol» die beiden hereinkamen. Sein rotes, wetterfrisches Gesicht, sein auswärtSgesträudter grauer Schnauzbart, das dicke, grau«, kurzgeschnittene Haar, olles an ihm schien noch vergnügter, forscher, sorgloser wie sonst. ^Na, kleine Krabbe, da bist Tu ja! Jawohl, küb mir nmc die Hand, bedanke Dick bei mir, daß ick Dir eine so annehmbare Stiesmama mitgebracht Habel — Schon gut, Lotti, ich sag' das Wort nicht wieder. Aber wie das Kind aussieht. Jämmerlich. Schauderhaft! Die müssen wir aber aussüttern. was? Bomben und Granaten! Wirst wohl denken. Lotti. ich hätte geflunkert, als ich von einem MairöSchen oder solch poetischem Zeug sprach." Mit komisch wirkender lBelrübnis sah er auf die Tochter herab, die junge Fra« aber versetzte zuversichtlich: „Die Ros« wird schon wieder blühen, paß mal aus! Das Füttern rnt's aber nickt — ihr hat nur die Sonne gefehlt und die Wärme, das sehe ich schon." „Schon gut. gut. gut!" — polterte dir Oberst, er war gerührt und da« war ihm bäckst unbequem. .„Kinder da fällt mir ein — jemand sagte so was — eS soll ja noch eine Tante im Hause stecken ^ Währ? Deine Tante — meine Tante? Her mit der Tante, und sann: Nechtsumkehrt, zu Tisch. Einen Mordshunger habe ich!" Er stapft« voraus aus dem Zimmer, laut und etwas lärmend, wie das seine Art war, und Frau Lotti sah chm lächelnd nach. In diesem Lächeln log viel. Eine gewisse gelassene Nach- sicht. Zuneigung und Belustigung und eine über ihr« siebenundzwanzig Jahre gehend« Sicherheit. Sie wird ihn schon zu nehmen wissen. Ihr ist gar nicht bange vor der selbst- gewählten Lebensaufgabe, denn sie bringt derielben Klugheit und Herzensgute entgegen Zu den „Unverstandenen" wird diese Frau nicht gehören. Sortletzuni lolgtT §r§xLrm3 500 Io §s§sv elsktr. LoZsvUeLt! kstros-?iö8sliedt, §rw2 xsfLÜrlos für I^hrLsit, 'WerkbMisL, LrlulMs, ULksL, klLtrs. ksksrsnrsv. lls.2 verlass kroLxskk. 300 Lsrrvll 2 ?k. psr Ltuväo. 700 », 4 » » „ 1500 ,, 6 ^ „ ljilllvx-Utlit ii. äMrstedü»- (!«!>eIlKliilst w. b. ü. ». AI. Soävllperlv kt kürLsimsröitz eilm'86k0liwrfürkLrksWkQU.ILüv1övL. »slcds sicot wllbvlo» clis llöclon txrcicso. doll, hngtixsttnrynä, xsvuncl uoä dsi« ds»5»Ui»dtwu nnen>l>slni1>i<'k erkstt. L» »,»>,«»« Im »II?n et„,et>ILzrI»r?m Ltmue-IiilN«». l ekvm d »dr Ic ti u « k «i». einer großen Paitle Gegenstände zum Vrevnsn, Lvrd»ob»i1rv», INnIon au- Holz. Vatentvnstve, Metall, Leder rc . al«: Nahm«», Tritt«, kästen, BordS. Wavierkitrbe n v. ae. woraus di? DM" «IO H Nmol,!««« "MG gemäbren. DckU" Günstige Gelrgenlieit für z» arbeitende Weid»achlS«ejchenke. "MG ILmi,i»iI»I,vl1», Wtii seit Hst lisstra sie W. Pt. u. l. Et. vrlilläsr.8lLsd»Is.",7L."7^°'«-L' lliiltclnisk» Im» Int»n->l»sn ktlmal»- I-Mlntuso lohne jede Beschädig.) besonder« bei verdeckten nnzu- gänallchenSrelleuv. kTÜDeln, Itaemonlmn»» x Verkauf »nr an Vermittler. Gebrüder Eberstein: malchinrtle Brlriete mit abuedmdarem ged»«. Mundstücks i l all GrsckrSlt d Musikdranch, sowie teckrn.» elektroteest«.VrdarfSartik.« Handlunar« in 7 veuchtcd, «>-ßen erhästl. Oanau a M ltt lein: L. Harnavv, Elsenwareuhandlnng: Lanerbruy S Koftur», Pvllerlirabe 21; St. Siuarwald, Ärunarr Straße IL l vurekdarät L Lisslvr, lall. I^aal Llv«Ive L Niet». «eiit»ua» ILase1liiloiifLl)rUr. ztMlune v 81^LI^l.r'4VMLL1'L0rs nioUvruvr 6«gr. 187V. 0»rr.^lS78. sclieklieiir-lliilrSiie rurp»r»oa«n- unck Rk»funb»füril«r«>> — ktir zeäv» Antrieb uoä zecls 8touorunG»nrt. kübrerloso vlsbtr. kersoosn-AokrüLS. DM" 8l, t>, et»«lt»-d»n, loNtanzr««, «r«««u Ballt»«, MV vslclls in itirsr iri>»»88»'ei«n ä" keliüistliotw» vorsolirsttvu Üdertiellvo. 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