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Dresdner Nachrichten : 25.02.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188202252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820225
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-02
- Tag 1882-02-25
-
Monat
1882-02
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.02.1882
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Kr «« — Dr«»K»«r SM» » — Soruutdovä. cksa SS. k'odnu» 1882 lein wenn er ^ ...„., seinen Wein nicht in dt« Sbuhe, alle! chrn nicht verschmäht, so weiß er doch Maß zu halten, hingegen, der sonst ein tüchtiger Arbeiter, nt, tnnkt wacker S, wenn sich Gelegenheit bietet, und di« Gelegenheit bieibt i.u sagen pflegt, ein Gläschen Seraphin daraus los, , , „ selten aus.' Verflossenen Montag hatte er aus dem Märkte zulhun, und da trank er denn wieder nach Herzenslust bis in den Abend hinein. Aus dem Wege nach dem Hause wurde aber leider sein Kons so schwer und seine Beine so schwach, daßdas Gier Kops so schwer und seine «eine so schwacv, vap vas «Lien in die Brüche ging und unser kühner Zecher am Rande deS i tnsank und feit etnschlief. Zwei Arbeiter der Eisenbahn, die des Wege» daher kamen, fanden ihn dort liegen, und weil es schon dunkel war, konnten sie die Züge des Schläfers nicht schars unter« scheiden. „GS ist der Nazi", jagten sie, „den können wir doch nicht liegen lassen." Und von Mitleid bewegt, fassen die barmherzigen Samariter den Schläfer unter die Arme und rufen-. „He, Nazi, waL ist daS I Steh auf, wir «vollen dich nach Hause führen I" «o ging «S nun der Hrimatk zu, mühsam natürlich und strauchelnd. Nazi'S Frau lag bereits in« Schlafe. Auf einmal geht die Thür auf und mit dem Ruse: „Da bringen wir Eueren Man»", schassen die beiden Führer den vermeintlichen Nazi in die dunkle Stube. „Was!" schreit die erboste Ehehälfte» „so kommt mir der Kerl nach Hause t Na, warte nur, morgen sollst du eine Suppe kriegen!" und dreht sich der Wand zu. Die beiden Männer wollen ihr gutes Werk vollenden und helfen nun den Seligen auLklciden, schassen ibn inS Bett und gehen von dannen. Seraphin seinerseits bedenkt sich nicht weiter und schläft schnarchend ein. Er hätte ganz sicher bis zum andern Morgen geschlafen, denn seine Nachbarin regte kein Glied. Aber «mit des Geschickes Mächler» ist kein ewger Bund zu steckten l" Nach Verlaus einer Halden Stunde kommt der wirkliche Nazi heim. Er «var nüchtern wie eine stabe, denn er hatte den ganzen Tag auswärts gearbeitet und nur Wasser getrunken. Er ..»achte Licht an und fällt beinahe in Ohnmacht, als er den Seraphin, seinen Doppelgänger, in seinem Ehebette erblickt! Mit einem Satze hat er den Schnarcher erfaßt und schreit mit Donnerstimme: .Mensch, Ich erwürge Dich!" Jetzt dreht sich auch die Ehehälfte um, und nun erkennt auch sie den Frrthum. Ihr Nazi, der rechte 'Nazi, steht vor dem Bette, und neben ihr liegt ein Fremder, ein mlicher Nazi, der Seraphin nämlich, der sortschnarcht, daß die Fenster klirren I Nun entsteht ein Heidenlärm; die Frau schreit, der Nazi tobt, und da aehts über den Seraplnn her mit Faust« schlügen, wie Hagel so dicht. Solch unzarter Behandlung vermochte der serapl,mische Rausch nicht zu widerstehen. Der schlagende Beweis brachte ihn etwas zur Besinnung, und halb gehend, halb getragen iah er sich plötzlich an die Lust gesetzt. Unsere braven Eheleute aber waren froh, den frechen Eindringling los zu sein und lachend nahm Nazi das warme Plätzchen ein, das ihn« ein Unhold für eine kurze Zeit streitig gemacht Hane. In Hirsch dera in Schlesien ist am 21. Febr., an demselben Tage, als hier ein Ntorder zum Tode verurtheilt und ein Selbst mord lonstatirt wurde, abermals ein Mord entdeckt worden. Zwischen ErdmannSdors, Stonsdors und Scidorf liegt die soge nannte „dürre Fichte", mit Resiauratioslokal zum „Grünen Baum". Ter Besitzer, der von seiner Frau getrennt lebte, bewohnte das HauS mit einem Unechte und mit einer Magd allein. Seit einigen Tagen «varen jedesmal Abends zwei Handwerlsburschen eingekebrt, die sich „FechtenS" halber Morgens entfernten und Abends wieder zurück- tamen. Gestern früh «varen die beiden Burschen verschwunden und lnuten den Drücker der Tbür zwilchen ibrem Schlaslokal und dem des Wirtbes mitgenommen. Als dieser nicht erwachen wollte, er brach man die Thür und fand den Wittb mit einem Tuche er drosselt im Bette liegen und einer Anzahl Wrrlhgegenständc, sowie einer Summe Geldes beraubt. Tie Tbäter sino bisher noch nicht verhaltetleider dürften sie durch einen unangenehmen Vorfall einen Tag Vorschub erlangt haben. Der stnecht des Erinordeten, der Einzige, der über die Persönlichkeiten der beiden Handwerks burschen Auskunft geben kam«, hatte gestern aus Schreck derart der Flasche jugesprochc«>,daß er an dem Tage nicht vernehmungsfähig war. Ein Verbrechen, welches lebhaft an die Thomas - Assaire in Bremen erinnert, ist von einem Agenten in Berlin in Scene gesetzt morden. Fn der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch brach »m Güterschuppen der Berlin - Stettiner Bahn Feuer aus. lieber die Enlstehungsursache ließ sich zuerst nichts seststellen. Am folgen den Morgen wurde von den Bahnbeamtrn außerhalb des Schup pens ein merkwürdiges, ziemlich großes messingnes Uhrwerk mit sehr starken Federn vorgcfundcn, das ersichtlich vom Brand geschwärzt und tlieilwrise verbogen war. Ter Fund erregte sofort Bervacht, daß eme Brandstiftung voriiegc und wurde man in dieser Annahme noch dadurch bestärkt, das ein Weichensteller angab, vor dein Aus bruch des Feuers einen stnall vernommen zu haben. Man ermit telte, daß die Kiste, in welcher das Feuer ausgebrochcn und deren Firhalt vollständig zerstört war, dem Agenten Bader, Tresdner- skraße 54 wohnhaft, gehörte, nach Stettin anfgegeben mit einem dcklariiten Inhalt, angeblich bestehend aus Sammet, Federn und Pelzwaaren, mit 8750 Mark versichert, die übrigen vom Brand un beschädigten Kollis waren alle mit nur geringen Summen ver sichert. Dieser höchst ausfällige Umstand der hoben Versicherung ließen keinen Zweifel darüber, daß das vor dem Schuppen geinii- vene Uhrwerk bei der in der stifte statlgelmbten Erplosion aus derselben geschleudert worden und daß das Uhrwct dazu gedient bat, die Erplosion lierbrizufülircn »no so für den vernichteten Inhalt der stifte die Hobe Versicherungssumme zu erlangen. Bader, von dem ferner ermittelt wurde, daß er in sehr schlechten und derangitten Vermögensverhältnissen lebt, wurde von den, Kriminal- tömnnffarius verhüttet. Das Ding ist eine sog. amerikanische Uiir, p»e zu Billardzwecken benutzt wird und 18 Stunden lang läuft. An diese irgendwo erlangte Uhr bat Bader ein zweites Rad ««»ge fügt^ durch welches der Lauf der Ubr »ach erfolgtem Ausziehen aus >2 stunden beschränkt wurde. An diesem Rade befindet sich ein Stist, der, sobald er an eine bestimmte Stelle gelangt, eine Feder ersaßt, durch welche in demselben Augenblick die Erplosion dcs da mit verbundenen c-prengstoffeS bewirlt wird. Fn dem Eomptoir des Bade« sind eine Anzahl von Zeichnungen derartiger llbriverte gefnnden worden, in welche nachträglich ein zweites Rad, gleichwie das oben erwähnte, cingezeichnet worden. Eine sensationelle Assaire, die U nterschIa g ung von Ge- nchtsakten betreffend, macht augenblicklich in Hamburg nicht ge riuges Aussehen. Die Eheleute Heinßen hatten an eine Anzahl von Beamten Darlehen gegeben und «varen wegen Uebcrlretiing des Wuchcrgesetzes zu 4 Monaten Gcsnngniß veruitheilt. Tie Genau» !> n beantragten die Revision beim Reichsgericht und gab die Staats anwaltschaft Anweisung, daß die Akte» nach Leipzig gesendet würden. Ta die Entscheidung über Gebühr lange ausbliei', hielt man Anfrage beim Reichsgericht und niußte man nun erfahren, daß dort von der ganzen Sache absolut nichts bekannt sei. Ter Beamte, welchem die Abiendling der Akten »beitragen war, stand mit den Elieleuten Heinßen in Verbindung .nid hat auch diesen gegen eine Vergütung Einsicht in die Akten gestattet. Ta der dringende Verdacht vorliegt, daß die Alten von dein in Frage kommenden Beamten untcrschlugcn sind, so wurdcn sowohl dieser, wie auch die genannten Eheleute verhaftet. Tie Lachr scheint übrigens weitere Dimensionen anzuuelmien, da auch noch ein Gerichtsschrciber und ein Amtsbotc derselben Geschichte wegen zur Haft gebracht sind. Oksterrrirft. Im Dorfe Przysietnica (Galizien» wnrdc am 21. d. der Steuecseguestrator starl Amand Brablee bei Gelcgcnheii der Einsorderimg rückständiger Steuern von einein Bauer er schlagen. Der Unglückliche hinterläßt eine Frau und vier un mündige stindrr. Ter Mörder leistete heftigen Widerstand, bevor er von den Gendarnien festgcnonimen werde,« konnte. Vorige Woche fiel ein bedeutender, de»« I nsurgent e n billiger stebcnsmiltelvorrath in die Hände der Truppen. Fnsurgenten von Grabovo ließen sich nämlich häufig aus einer gewissen Stelle des GcdirgeS sehen und traten dann mit beladenen Schultern den Rückzug an, um hinter den Bergen zu verschwinden. Eine an Ort und Steile entsandte Erpedition sand eine geräumige Hoble, wo eine große Menge von geräuchertem Fleisch, Schinken und Kartoffeln gesunden wurde. Frankrcieti. Tas weltbekannte Garten- und Balllokal ,.bal >l:ihillo" in Paris verschwindet für immer nach Ablauf der Pachlzeit. DaS stanze Material an Garten- und Saaldekorat«onen nebst allen Utensilien wird laut einer fas« wandgroßen Assiche in dielen Lagen versteigert. Das nmsang,eiche Grundstück wird zu einem prächtigen Hausbau verwandt werden. — Die großartige Fa-.ade des ..eomptoir ->'o<zeomtt!". der ganze Bo» ein Werk deü Archiiektcn Eorroncr, ist in diescn Tagen enthüllt «norden. Granit- «uiileii. goldene Moi'aitluppeln, die kolossale sitzende Statue der „stlugheil" von Millek. ein weiter Oberlichtsaal init sänlcngelrage- nen Seitenhallcn, ein den vorderen Pavillon hoch überragendes Zinkdach mit kunstreichen Thürnichrn und holländischen, Glockenspiel u. s. «v. bilden eine wahrhaft monumentale Reklaine diese- Eomptorrs. Schweiz. Ueber ein 8 isenbahnunglück bei VaumarcuS (Neuenbura) meldet der „Rbveil": Der Frükzug an« 16. Februar von Neuenburg subr in voller Geschwindigkeit in den Einschnitt, etwa 150 Meter östlich von la Raisse, als die Lokomotive aus einen Fcisbiock von mehr als zweiundeinhalb kubischen Metern stieb, wel cher sich von der nördlichen Wand deS Einschnittes losgelöst hatte und mitten aus daS Geleis gefallen war. Der Zusammenstoß war fürchterlich. Die Lokomotive dreht sich im Kreist und fällt dann, mit den Rädern in der Luft, aus die Seite, der Tender bildet einen rechten Winkel zur übrigen Maschine, der Gepäckwagen steigt aus die Lokomotive und bricht, der Personenwagen, in welchem sich übrigens nur zwei Reisende befanden, entgleist, erleidet aber keinen großen Schaden. DaS geschah kurz nach sechs Ubr. Hilsegeschrci wird vernommen, der Lokomotivführer und der Hetzer Kegen unter der Maschine. Hilfe kommt von VaumarcuS und la Reifse: Betten, Decken, Tragbahren, Lebensmittel aller Art sind bald zur Stelle. Dem Lokoniotivsüh««-, der zuerst hervorgezogen wird, «var der Schädel gespalten. Der arme Heizer, der zwischen der Erde und der brennenden Maschine lag, konnte trotz aller Anstrengungen erst nach einer Stunde befreit werden. Ein Bein war ihm ganz ab geschlagen. Die Dampsbalmen waren abgebrochen und die beiden Unglücklichen wurden jämmerlich verbrüht. Der -Heizer starb noch in der folgenden Nacht; an dem Auskommen des Lokoinotivsübrers wird gezweifelt. Der Zugführer kam mit einigen leichten Verletzungen «mV das übrige Personal und die Reisenden mit dem Schrecken davon. Italien. Aus Rom wird berichtet, daß gestern. an, letzten Earnevalstage, beiin Rennen der leiterlosen Pseroe ein sehr bedauer licher Unglückösall vorfiel. Gerade vor der Königlichen Loge wurden durch die daherstürmenden Rosse 13 Personen niedergcsioßen. von denen eine todt blieb und 0 schwer verwundet wurden. Der König besuchte später die Verwundeten im Spital. Rußland. Zu Farzewo im russischen Gouvernement Smolensk brannte kürzlich eine Baumwollspinnerei ab. Als das Feuer ausgebrochei« war, wurde anfänglich keinem der Arbeiter die Fabrik zu verlassen gestattet. Um so größer wurde daher später das Gedränge, als es nicht gelungen war, das Feuer im Entstehen zu löschen und als daS zweite und dritte Stockwerk bereits in Flammen stand. Nun wurden die Tbüren geöffnet, doch das Ge dränge an denselben war so groß geworden, daß Viele es vorzogcn, ans den Fenstern der oberen Stockwerke hcrauszusprinacn, wobei Mancher sich Arme und Beine brach. An der Ausgangsthür fand man zwei Arbeiterinnen und gegen zehn Kinder erdrückt liegen. Mehrere Arbeiter, welche Verletzungen davongetragen hatten, mußten in das Hospital gebracht werden. General Skobclefs erhielt den Befehl des Zaren zur sosor- tigen Rückkehr nach Rußland durch den Botschafter Fürst Orlofs in Paris. Auch dieser selbst muß stch jetzt nach Hause begeben, aber seine Reise hat, wie der offiziöse Telegraph der Welt weiß machen will, keinen politischen Zweck — er muß „nothivendigerweise" seinen ältesten Sohn persönlich einem Moskauer Lnccum „zur Ausnahme zusühren". Der Zar «vird sich vermuthlich diese unendiich günstige Gelegenheit »icht entgehen lassen, seinen Botschafter zu empfangen. Vielleicht findet man in Galschina, daß der Botschafter den säbel- raflelnden Gcneeal bei «einer Ankunft in Paris zur Vorsicht hätte mahnen sollen. Bosnien. Die Ortschaft Mctokia (Gacko), deren Be völkerung vor Kurzem eine Ergebenheits-Deputation an Fcldmar- schall-Lieutenant Baron Fovanovic absendete (bekanntlich wurde die letztere aus halbem Wege von Fnsurgenten überfallen und ermordet), wurde ii« der Nacht von Frertag auf Sonnabend von einer Fn- surgcntcnschaar, nach einer anderen Version von montenegrinischen Räubern übersatten und an allen vier Ecken angczündct. Die er schreckten Einwohner flüchteten halbnackt auf die Straße««, wo dann mehrere von den Räubern, die ca. 50 Mann stark waren, massacrirk wurdcn. Trotz der furchtbaren Verwirrung gelang cs der Kalt blütigkeit einiger entschlossener Männer, vor der Moschee eine kleine Schaar zu sammeln, die sich dann ans die Räuber «vars und die selben nach blutigem Kampfe auS der Ortschaft drängte. Die Ver folgten flüchteten sich mit Hinterlassung von 11 Todteil gegen Platice, der montenegrinischen Grenze zu. Vondenzmückgeblicbenen II Tobten trugen 8 montenegrinische Saidatenmützen mit der in Gold gestickten montenegrinischen Ehissre des Fürsten Nikola I. Das von den Räubern gelegte Feuer wurde, ohne größeren Schaden angcrichtet zu haben, gedämpft. Die Einwohner hatten 30 Todte, darunter 10 Weiber und 0 Kinder; überdies zählt der dort skalio nirende Gcnvarnieriepostcn 3 Todte und.2 Verwundete. Die Ein wohner beschlossen die Bildung einer Bürgerwebr und wurde die Erlanbniß hierzu telegraphisch auS Mostar erbeten und ertbcilt. Amerika. Fn einem Theile des Staates Mississippi ist in Folge großer llebcrschwemmuirgen ein Notbstand ausgebrochcn. Ein Flächenranm von 150 'Meilen lang und 40 Meilen breit steht unter Master; die Bevölkerung besteht größtcntheils ans Negern. Fn beiden Kammern beantragte Resolutionen, durch weiche der Schatz- sekrctär ersucht wird, Unterstützungen unter die Noihleidende» zu vertbcilen, winden den Kommissionen überwiesen. Acnillctou. ff Tie vorgestrige Aufführung des „Rattenfänger von Hameln", welche Oper sich Dank der interessanten und stimmherrlichen Leistung des Herrn Bulß dauernd im Repertoir behauptet und ja auch sollst Ubr hübsch gegeben wird, «var bedeutend eher zu Ende, als der Zettel angab. Gnmd deS Ausrichallewerdcns war Frl. Rößler, die, von Beginn an indisponirt, trotz aller Schonung so heiser ward, daß sic über die Verlöbnißszkne hinaus nicht mehr zu singen ver mochte und alio die qu. Tbeiistücke wcgbleibcn mußten. Thalsäch lich bat nie eine Külte von 20 Grad Minus eine solche Maffcn- verscbnupflheit erzeugt, wie dieser feuchte, windige, milde Winter. ff Wir sind in der Lage die zuverlässige Mittheilung bringen zu können, daß am 28. August Richard Wagner's „Nibe lungen " in Dresden ihre Aussubrung beginnen und am 2b». und 31. August, sowie I. September ihre Fortsetzung und ihren Ab schluß finden werden. Wegen der definitiven Bestimmung des Lo kales schweben augenblicklich die Unterhandlungen Tireikor Neu j mann's, doch ist ein günstiger Entscheid ziemlich sicher. Keines der j.Hoslbcater ist selbstverständlich in Aussicht, ebenso bat auf jede ^ Mitwirkung eines Dresdner Hcffopern- oder Kapellmitgiicdes vcr > zicbtct werden müssen, da Gras Platen nicht in der Lage war, das ! große Werk in das Hostbcater einsübrcn zu dürfen. Es findet nur , e iii CycluS, und zwar mit der vollständigen Bameulber AuS- i stattung statt, da die Gesellschaft vom Wotan Skaria bis zum Zwerg Liban Anfang September die Nibelungen in Breslau eröffnet. Die : nächsten Tage werden die Veröffentlichung weiterer Details bringe». ff Vesper in der Kreuzkircke beute, Nachmittags 2 Ubr: - N ,.O ' " ' - . - . ausschließlich städtischen Angelegenheiten widme:«; auch muß ich deute Nachmittag geichäillill, verreise,». Das Lesen des Stückes muß ich daher ablehnen!" Auch die Bitte, daß er bei dem Polizei Präsidium in Berlin telegraphisch m,fragen möge, ob die Auffüh rung von „Graf Reckenborst" daselbst verboten worden sei oder nicht, damit das Stück eventuell Abends noch ausgesülut werden könne, lehnte er ab und erklärte nur. sich schriftlich Auslunft er bitten zu «volle.. Also ohne das Stück zu leimen, aus bloßes Hörensagen bin (resumirt die „Eb. Ztg.") ein Verbot, das setze Edeninitz der Lächerlichkeit aus, man werde eö mit Sctieppen- ttcdt vergleichen rc." AndereGi'.alt sich die Sache im Kops des Herrn Reitz. Er schreibt: „Schon vor etwa 3 Wochen »heilte mir Herr Theaterdirettor Sctiönerstädt gelegentlich mii, daß ec von dem hiesigen Herrn Kulschdack, Redakteur der „Ehemnitzer Zeitung", (aba!) ReichStagSabgeoroneten, eine Tragödie „Gras RcctenhorN" mit der Bitte erhalten habe, dies Werk semeü Freundes, des Herrn Dr. Löwenthnl, -lir Ailffühiuiig zu bringen, daß er aber Be denken habe, jene», Wunsche zu willsahreu unb sich erlauben werde, daö fragliche Stück mir zurDurchücht zu übersenden. Das ist aber nicht geschehen. Mir sagte ein Herr, der sonst gut unterrichtet ist. bas Stück sei in Berlin verholen. Von verschiedenen anderen Seiten hörte ick, in dein „Grasen Reckenhorst" werde der Fürst Reichskanzler auf die Bühne gebracht. Es war dazu in gewissen Kreisen bekannt geworden, daß sich die Freunde des Dich ters in großer Anzahl im Theater emßndcir würden, um den Dich ter durch reichen Applaus zu erfreuen. während ich ebenso erfuhr, daß anders gesinnte Zuschauer die Absicht hegten, ihnen anstößig erscheinende Stellen mit Zeichen ihres Mißbehagens zu begleiten." Daraus bin sei nun das Verbot erfolgt, nachdem Herr Reitz cs atz- gelelint „in so kurzer Zeit" daS Stück erst zu lesen. ff Anna Schramm, deren Erlebnisse nunmehr nicht mehr verhüllt zu werden brauchen und die wir an anderer Stelle näch stens erörtern werden, schreibt in der „W. Pr.": „Es ist trostlos, von einem Manne in raffinirtester Art um Alles gebracht zu wer den; sogar das Vermögen der Schwester bat er bis auf den letzten Pfennig durch- oder, wie mein Geld, vielleicht bei Seite gebracht. Als ich im 'August vom Gastspiel zurückkehrte, fand ich bei mir Alles gepfändet; ihn selbst, diesen elenden Betrüger, nach Amerika entflohen! Was ich dmchgekämpst, als ich später erfuhr, daß er wegen betrügerischen Bankerotts und Urkunven- und Wcckffclfäl- schungen auch noch steckbrieflich verfolgt wird, «st kaum zu beschrei be». Wie gesagt, trauriger kann das Schicksal einer Frau wohl kaum gedacht werben; aber ich habe doch auch wieder viele Beweise warmer Snnipathien aus allen Schichten der Gesellschaft bis hinauf in die höchsten Kreise." ff Die „Wiener Mg. Ztg." schreibt: „Herr Fischer von Dresden verabschiedete sich von Wien als Kaspar im „Freischütz". Seine Fndisposition war noch nicht ganz geschwunden und im Spiel produzirtc^er uns den. gcmüthiickstcn Kaspar, den wir noch gesehen habe». Die Vorstellung war überhaupt wenig crguickiich; Herr Walter hatte atzsagcn lassen und Herr Labatt mußte den Mar über nehmen. Frau Kupscr (Agathe) begnügte sich damit, manchmal hübsch zu singen, womit sic dann einigen Beifall weckte. Vortreff lich hielt sich Fräulein Riegl (Aeinichen). Am besten bei Stimme war der Souffleur." ff.In Paris bat in Sachen Lohengrin-Neumai>n-Lamou- reur ein Termin siattgcsuuden. Vor Gericht wies Herr Ncumann durch seinen Vertreter nach, daß Richard Wagner ihm durch einen »cm Bayreuth. 15. November 18Z1, datirten Vertrag das ausschlicß« iiche Recht der Aufführung des Lohengrin und Tannhänscr in deut scher, sranzch'ischcr oder italienischer Sprache für ganz Frankreich überlassen habe. Herr Lamoureur legte jedoch ein anderes Schrift stück vor, durch daS Wagner 1801 in Paris seinen Verlegern Flar- land und Durand das Anssühningsrechl derselben Opern abtra'l. Der Richter urtheilte vorläufig, daß Herr Lamoureux die Wieder holung des Lohengrin von statten gehen lassen tonne; über die Rechlsgilligkeit der von beiden Parlcien vorgclegten Bcsitztitel erfolgt das Erkenntnis! in acht Tage». Nicht unrichtig bemerkt ein Korrespondent der „Ä. A. Z.": „Unangenehm wird man durch den gestempelten Protest berührt, mit weichem der Tondichter da gegen Einsprnch erhob, daß jemand Anderer als Angela Reumann den Parisern die Bekanntschaft des Lohengrin verschaffe. Von takt- und verstandeswegen Härte er nach Paris einen Dankbrief senden sollen, er sowohl ivie der Fmpreiario; denn jedes Vorarbeiten von französischer Seite erleichtert Beiden ihre Aufgabe und müßte Beiden willkommen sein. ff Fn der von der „Wiener Allgemeinen Ztg." ausgeschriebenen Eoncurrenz für die besten Fellillctonartikel wurde unter Vorsitz Laube's der erste Preis dem Feuilleton „Es" von Baron Roberts in Ersurt, der zweite dem Feuilleton „Zwei Tbräncn" von Eduard Keyserling und der dritte dem Feuilleton „Apoikis" von Laßwitz in Gotha zucrkannt. ff Fm Wiener Stadttbcatcr ist ain Sonnabcyd Zola's „L'Assommoir" unter dem Titel „Der Todtschläger" in Scene ge gangen. Tie Wiener Blätter find einstimmig in der Kmistatirliiig der ilngchciicrlichteit dieses Sveitakelsttickes von Wilhelm Vusnach und Oetaue Ganincari, einer Aneinanderreihung greller Scenen. ff Ter halbe deutsche Theater krach inNcw-Äork, dein vermeintlichen Eldorado des deutschen Schauspielers, dürfte jetzt manchem Jünger Thalicns, welcher vor wenigen Monaten voll der kühnsten Erwartungen die Heimatb verlies und in das Land der Dollars und reichen NankecS hinübcrwanderte, die Wahrheit dcs deutschcn Sprichwort- in Erinnerung rufen: Bleibe im Lande und näbre dich redlich." Die neuesten New-Borker Blatter^ sowohl die deutschen wie die englische!«, enthalten ausführliche Details über die Katastrophe am Germnniatheater in NewRjork. Kürzlich erhiel ten verschiedene Mitglieder und Gäste (darunter auch Hnase und die Ellmenreich) des Gennaniatbeaters von -Herrn Direktor Neuen dorff schriftliche Miltbeiluiigen, in denen Letzterer ankündigte, er sei infolge des schlechten Geschäftsganges außer Stande, den mit ihnen Angegangenen loiitraktliche» Verpflichtungen serncr nachzukommcn. Er sei bereit, ihnen die rückständige Gage ausznzahlen und auch, falls sie nach Deutschland zurücktebren wollten, für freie Uebcrfahrt zu sorgen: mehr könne er aber nicht tbnn, da nur die äußerste Ein schränkung ihn in dxn Stand setzen werde, mit dem Rest des Per sonals dieSaison zuEnde zu führen. TerNew-;t)olier „Figaro" bemerkt hierbei, daß!' ° nicht unerwartet nimmt sich, hart Betroffenen rücktzattioö a» ; sic , vor dem allzu raschen Abschließen mit amerikanische» Tbeatcr-Dire!- toren und hält tS für eine Ehrensache des Publikums, deutsche Künstler in der Fremde nicht freund- uns beistandslos zu lasten. ff Für Klavierspieler von feinerem Geschmack. legt die rcnom- mitte Verlagühn»dtti»g Breitkopf u. Hätte! in Leipzig zwei.Hefte Neuheiten vor, die ähnlich fein ausgestattet sind, wie B. eveiissts Hefte heilerer Kiavleriiiiisit. Ein i l-Har lmann, der Däne, ist Le Frage. Es sollte in, Siadttheater am 21. Febr. „Graf Reckenhorst" von Löwenibal «Berlin» erstmals gegeben werden, daS Drama wurde aber in letzter Stunde stadträthlickerseits verboten.^ Man . kann, io lange bas Stück nicht bekannt ist, nicht recht wissen, wo 'die Schuld des Vorkommnisses zu siichen sein mag. die Blätter ! ergreifen natürlich Pattci. Die „Ebemn. Ztg." schreibt an ihrer Spitze einen geharnischte» Artikel, in dein es beißt: Man habe der Premiere inil Spannung geharrt, Herr Löwenthal war aus ! Berlin schon da. „Da erschien kurz vor Deendiglmg der letzten Probe, der Vorsitzende der auS Mitgliedern deS Stadlraths- und - . i ^tadtverordileteneolleginitts gebildeten ^.healerdeputation.HerrStadt-! rat!» Reitz und erklärte den verdutzte» Schauspielern, daß das Stück * Eine angc n e l» nie i nickt gegeben werde» dürfe. Alles ' was der Grund zu diesem sonderbaren ! hielt auch nickt mit seiner Motivirung hinter dem Berge. „Fch i kann die Austiihnmg deü Stückes nickt gestatten", sagte er. roll, vor Zorn, „wie ich höre, soll dasselbe in Berlin polizeilich verboten i worden sein und waS in Berlin untersagt ist, tann auch hier nicht lie A ntivort erhielten jüngst «uns Sänger elcber sie für ein Theater in Südamcrüa engagirt balle, als ste ans dem Schiffe entdeckten, daß sie alle fün, Tenore waren, und den Monn, der sic conlractticii in-Händen batte, fragten, weshalb er »»r suns Tenore^engagirt. „Nrllie, meine -Herren", sctzrie sie der nn, „ich brauche Sie alle Fünf. Sie werden seben, vier von Flmcn sterben drüben, sobald Sie das Land betrete» haben, am gelben Fieber — der Fünfte bekommt die Stelle!" Einzelne italienische Infanterie Regimenter «ollen sich bereits seit einiger Zeit der Veloeipeds bedienen, um bei Feldütziingen den rdoimanzdienst zu erleichtern. Der Mailänder Veloripediffeii-Eltih > unter vcrschie- >eS S ' bat jetzt eine«-UnterrichlsttnsnS Mr Militärs eröffnet, an dem charen Verhol sD^ u v Herr Re l Leitung des Dr. Marco --ermann, r.,»ziere und Soldaten v «Lna hinter ' " ^ § >..« Fnsa,tte>>ere„i.„e.llci rheilnelnnen. . i Fi„gtt',irllcs ttnd BolköwirllMift. »,«»»>««» v«»rke. ' . em !"> n > «-.'> >»«>,'« »:, d>-, «-wv .... . , riittzli-dnl-klikiee i ''v a- ':'.-. '.«.:i-t>c>!i-k!!i!l,yri'a-. : erlaubt werden." Auf den Eiinvand, daß die Behauptung, die M. snc!itue>eu>,»!>. :; > :>» «siich«! r>e>i.:>-i» «i» Aufführung des Stückes sei in Berlin verboten worden, absolut unwahr sei, daß der Herr Stadtrath den Inhalt des Stückes gar nicht einmal kenne, und daß er sich daher durch Lesen deS Stüct- Z von der Ungesährlichleit desselben überzeugen solle, erwiderte er: „Fch hin linbesvldctcr Stadtrath und kann daher nicht meine Zeit l ! I, M>nk , vr)1l d.lsr'.i e A I nun mit 420. '-estr' Vartü (Produkten August 29.^», welt-:'rnd. ' Zed'-imr .'.'.'.n >.l Hlmstcrvnm <P'.. duNcrN. 2t. 'rciLikAd. L'iai iens.ediinde.Uft-.c'«' > ..'.>7-' M. :m V»'". "z >'i. birus 2'' l eb'ci:. ^'.il 2in..e .1 Wci.;cn Hcbruar i: '.-ler'chnn ,c>.u .25. Mo, ii. Nübvl rrn-.r. i2cl,'.nc.' 2.c:zcrl MurZ '»>> ociche:;»-.
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