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Dresdner Nachrichten : 25.11.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189811256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18981125
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18981125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-11
- Tag 1898-11-25
-
Monat
1898-11
-
Jahr
1898
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.11.1898
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VvesSnev rraeyeichten« -ir. 32». Seite 2.»» Freitag. 2». Novbr Lbi Gcldinarkt erregt ivcitcr ernste Besorgnisse, man befurchtet, daß i zweiten — bedacht, der zun, ersten Male als Konkurrent auf diesem der Monaiswechscl seitens der Industrie, des Handels und der Gebiete erscheint. Ganz reizend ist von ihm der Entwurf mit der Lundwirthichast noch bemerkenSwcrthe Ansprüche an den Geldmarkt " ' "' - - - - - Nellen wird. Auch die immer drohender werdende Konkurrenz Nordamerikas am deutschen Etlenmarkt verstimmte. In der zweiten stunde ging man namentlich in Bergwerken mit grosseren Reali sationen vor. woraus die Nurse weiter abbröckelten. Banken mit wenig Ausnahmen niedriger, Deutsche Bank behauvtel. Bon Eisenbahnen Eanada-Pacisie, Norlhern-Pacisie und Schiveizerische Bahnen anziehend. Bergwerke nngebolcu und niedriger, nament lich Bochumcr, ivälnend Laurahiitte verhältiiißiiiäßig gut beachtet wai. dienten gcschästslos, Italiener nachaebcud, heimische Fonds l'ehanvlet. Prrvatdistont 5'/», Ultimogeld 5V» bis 0 Prozent. Am «Piritus-Martt besrand für Locowaare einige Kansinst, ans tvelche Itiii die Preise anzichen tonulen. ES wurde bezahlt sür 7ocr Spiritus 38,ti, sür über 58 Mark. Termine auf Deckungen anziehend. Im Getreide-Verkehr war die Haltung gut vc- banptet, die Kaustnst, die am Frühmartt hervorgctreten war, erhielt lirh auch im NtittagSverlehr. Die Zusuhr war nach wie vor Nein, während die Nachfrage recht beachtenSwerth ist. Weizen konnte sich in» ea. 0.75, Roggen um I Mark bessern, Hafer still. Wie verlautet, wurde bezahlt für Weizen 105,50 bis 100 Mart Dezcm- bcrlieserinig, 101,75 bis 102.25 Mailiescrnug: für Roggen I l!1 bis 110,50 bezw. 111.75 bis 11.5 Mark. Nach Ermittelung der Eentral- »otirnngSsletle der vrenßischen LandiviithschastSknmmern winden bezahlt in Berlin: Weizen 171.50, Roggen 153, Haser 152 Mark: Stettin-Stadt: Weizen 101, ilioggen 110, Hafer 133 Mart. — Wetter: nasskalt, Oslwind. n. M. (Lchlutz.) Kredit 208,26, DiSconto 122,20. Dresdner Bank —, . StarU'sbahn —. ^olnbarden Vl-'/.. Laural-lltte 207,00. Ungar. Gvld PorLualcsen 21.00. Still. Paris. (2 Uhr Nachmittags.) Rente 102,27. Italiener 94.60. Svamer 42.37. Dortligiosen 23.30. TNrkcn 22,30. Lürkenlovse 110,70. Ottomanbank 645,00. Staats- bahn 760,00. riombarden —. Fest. Paris. Produktenmarkt. Weizen per November 22.16, per Januar-April 21,40. t'chanplcl. Mböl per November 43'/^, per Mat-August 43>/,, ruhig. Spiritus per November ül'/z, per Mai-August 52>/,, ruhig. Amsterdam. Produkten - Bericht. Weizen per November —, per März 163, per Min —. Roggen per März 143, per Mm 138. per Juli —. LcrtltcheS uns Sächsisches. - An der gestrigen Tafel bei Ihrer Maiei?kit der König! u in Strahle» nahmen Ihre Königl. Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg und die Prinzessin Malhilde mit Gefolge Tuest. — Ihre Königl. Hoheiten Prinz und Prinzess Johann Georg beehrte» gestern das Magazin feiner Lederwaaren des Hoflieferanten Bernhard Schäfer, Pmgerslroßc 0, mit ihrem Be suche, nm Einkäusc zu machen. - - Se. Durchlaucht Prinz Friedrich von S cl> ö n b nrg- Waldenbnrg traf liier ein inid stieg im .Hotel du Nord ab. — Se. Dnrchlancht der Erbprinz von Reich nahm am AI. d. M., ciner Einladung des Jägcr-Osfizierkorps in Wurzen folgend, an einem n» Kasino veranstaiteten Mahle Theil. Nach demsciben fuhr Se. Dnrchlancht »ach Thallwitz zurück, >nn von dort ans am nächsten Tage den Püchauer Jagden beiznwohnen. — Im Aufträge Sr. Maicstät des Königs wohnte vorgestern Abend der Flügclaojntant Major v Larisch dem Stiftungsfeste des Mititärvcrcins „Königl. Sachs. Grenadiere" im Gewerbe- Hause bei. — Das Ehrenzeichen sür Treue in der Arbeit ist dem Hjiegel- brenner Rosenkranz in Wachau bei Nadeberg, dem «chilsS- mietcr K in v ch in Wasewitz und dein Kunslgärtner Kießling in Blasewitz verliehen worden. — In Ergänzung der Mittheilung über die Stellungnahme der nationalliberatcn Parteileitung zu den Quertreibereien der lniksliberalcn Elemente gegen Erneuerung des nationalliberal- konservativen Kartells für die Landtagswahicn hat die vorgestern im Bereinshausc hier abgchallene äichervrdentiiche Olencral- Bcrsammlunzt deS konservativen La n d esvercin s für das Königreich wachsen den Beschluß gefasst, durch den Borstand des Vereins die nationale Parieileilnug m» Abgabe einer p räzise n Erklärung in dieser Richtung zu ersuchen, rnn auch seitens des konservativen LandcSvereins die geeignete» Maßnahmen veranlassen zu können, welche ein weiteres Z>l>nin»ic»gehen der konservativen Partei mit der »ationalliberalcn im Sinne des Kartells anbahnen. In Erwägung des großen IKntzens. welchen das Kartell bisher den ftaatserhaltenocu Parteien im Kampse gegen die linislnrzvarieieii gebracht hat, erhob Re Versannnlurtg nach eingehender Beraihiing einen diesbezüglicheil Antrag einstimmig zm» Besrhlrisse n»d legte den Vorsitzenden des LandcsveccinS ein möglichst bcschleinligics Borgehcn an'S Herz. In der gestrigen Stadtverorductensitzuug verlas Nachdem ich 15 Jahre lang als Stadtverordneter und als Direk- torialniitgiied thätig gewesen bi», bitte ich zu gestatten, das; ich mit Ende dieses Jahres die in Rede stehenden Funktionen anigebe und ganz auS dem Kollegium ausschcide. Ein ärztliches Zengniß beiznbringe» bin ich, wenn cs verlangt wird, bereit. Hoch achtungsvoll ic." Hiera» knüpfte der Herr Vorsitzende Rechtsanwalt , Tr. Stöckel etwa folgende Bemerkungen: Der Herr Borsteher sei! erwarteten Resultaten führen wird, 31 Jahre lang der Vorsitzende des Kollegiums gewesen. Es sei ' dies ein langer Zeitraum im städtischen Dienste. In einer Zeit, wo Viele von uns noch nicht geboren waren, sei er bereits in dem Vorstände des Kollegiums gewesen. Er sei in einem Aller, welches gewts; Biele im Kollegium nicht erreichen werden, Vorsteher geworden und habe das Vorsteher-Amt geführt bis zu dieser Zeit, ivie der Jüngsten Einer. Vor allen Dingen sei hervorznhcben seine Unparteilichkeit in der Leitung der Verhandlungen und die über den in jeder parlamentarischen Korpcrsclrast anstretenden Meinungs verschiedenheiten schwebende ruhige Objektivität, das Ergebnis langjähriger Erfahrungen parlamentarischer Thätigkeit und im Lause der Jahre gewonnener abgeklärter Lebensanschauungen. Der ' R> - - - - ih Dampsjchiff-Abfahrtstelle. Zwei erste Preise hat auch 01. Koller erhalten. der mit werlhvvllen Lithographien und Radiruiiaeii von Kunstreisen her noch in bester Erinnerung ist: besonders sein Ent wurf mit der Ansicht vom Zwingerwall hat uns gefallen. Bon den beiden Arbeiten Glvckner's möchte man der mit dem zweiten Preis ausgezeichneten — sie zeigt Dohna — fast den Bor zug geben. Bo» den übrigen Einsendungen sind zwölf mit je einem Preis bedacht, womit man sich in den meisten Fällen ein verstanden erklären kann. Besonders in der Erinnerung sind uns von diesen Entwürfen „Schloß Schwarzenberg im Winter" — von Richard Heinmann in Dresden — und eine sehr hübsche Bedutc der Umgebung der Leipziger Nikolaikirche von Walter Zcising in Leipzig, Nicht minder sesselnd wie die Besichtigung der preis gekrönten Entwürfe ist auch ein Durchmustern der zur engeren Wahl gestellten Eiiv'cndnngen: darunter befindet sich wirtlich noch so viel Gnies, ia Vortreffliches, daß man nur wünschen kann, eS möchten von privater Seite ans recht viele dieser fleißigen Arbeiten angetanst werden. Wie hübsch ist z. B- von den Dresdner Ansichtskarten die mit dem Ncptiinsbrilililcn (im Garten des städtischen Kranlenhanscss, der leider viel zu wenig bekannt ist, ferner die Abendslnnmung mit der Pserdcschwcmme an der AngustnSbrücke, die mit dem alten, ehrenfesten Droschkenkutscher Motto: Nr. 3) re. Flott in der Technik und schön in der Stimmung nehmen sich die Entwürfe von Meißen (Motto: Aoe Maria), von Bürcnslein (Motto: Müglitzthals mit der Herbst färbung des Waldes und vom Onbin (Motto: Birke) neben inauchcn anderen wohlgellnigenen Einsendungen ans. Sehr apart mnthct anch die ganz in Blau gehaltene Ansicht von Kamen; an. Mehr von PvltSthümlichem Charakter, aber für Postkartenzwecke fast zu fein im Detail sind die Wiedergaben einer Oberlansitzer Webstiibe «Motto: Lnsatia) und einer Lausitzer Weberslube (Molto: Zufriedenheit-. Feinen Farbensinn verrüth auch der Entwurf „Mein Heim, mein Stolz", der ein sächsisches Bauern haus ans der Gegend von Ullersdorf bringt. Die im Vorstehen de» gegebene Liste des Erwühnenswcrthcn soll und will nicht vollständig sein: sie wird beliebig von jedem Besucher der Aus stellung ergänzt werden können. "Daß das Königl. Ministerium mit diesen Preisausschreiben allenthalben ans volle Spmpalhien stößt, beweist nicht nur die starke Betbeiligniig der Künstler, sondern noch mehr der außerordentlich zahlreiche Besuch der Ans- stellnng, die übrigens nur noch kurze Zeit (bis mit Mittwoch den 30. Novembcr) geöffnet bleiben kann. — Unter der Ucbcrichrnt „D i e U msatz stcncr und ihre K o »seanenzc n" ergreift minmehr die gestern genannte Ver einigung anaeiehener Dresdner kcnifmäinincher Firmen in einer AUitelierie das Wart. I» der Erörterung dieser Steuervorlage stoßen die großen Gegensätze im Wirihschasts- und Geichäftsleben hart auseinander und es ist nur zu wünschen, daß ans beiden Seiten die Ruhe des Urtheils gewahrt bleibe, nm jede Verbitter ung zu vermelden. ES ist in erster Linie zu bedenken, daß mit der Vorlage einmal ein Mittel gewonnen werden soll, um einem wnthschaftlich stark bedrängten Erwcrbsstande die langersehnte Hilfe zu bringen, daß andererseits aber dieses Mittel nicht nn- bedentlich als eine lies einschneidende Maßregel erscheint, welche einer bedenlcndc» Anzahl unserer tüchtigsten und fleißigsten GcichästSleute die Früchte jahrelanger Mühen zu rauben droht und mit deren geschäftlichem Gedeihen anch das Wohlbefinden einer sehr großen Anzahl kleinerer Existenzen auf's Engste verknüpft ist. — In dem ersten Artikel, welcher von der Bereinigung der Grvß- kanstcute ansgeht, heißt eS: „Der schwerwiegende Beschluß, welchen die Repräsentanten unserer Bürgerschaft in der Sitzung vom 6. Oktober d. I. gefaßt haben, rechtfertigt eine nach allen Richtungen hin eingehende Belcnchttnig der wichtige» sozial politischen Frage, sur welche er die Lösung zu bringen bestimmt ist. Selbst diejenigen unter den Anhängern der nenbefthlvsscneii Umsatzsteuer, welche über die Materie vvrurlhcilslos Nachdenken, müssen zuaeben, daß sie eine Maßregel von unberechenbarer Trag weite beschlossen haben, eine Maßregel, deren sorgfältige Prüfung auf ihre Berechtigung und ihre Folge» hi» ihnen, bevor sie Gesetz wird, ebenso am Herzen liegen muß als den Gegnern. Bor Allem zivei Fragen sind bei Weitem nicht »ach ihrer hohen Bedeutung gewürdigt worden. Erstens: Wird die beschlossene Umsatzsteuer wirklich zu den erwarteten Resultaten sichren? Zwestens: Wird der Schade», den sie nnrichtct. den Nutzen, den sie stiftet oder vielmehr den Nutzen, den man sich von ihr versvricht, nicht bei Westen, übersteigen? — Es ist unnütz, diese» Frage» noch die- lenigc hinzuznsttgeii, ob die Umsatzsteuer rechtlich haltbar sei. — Obgleich cs ei» sächsischer Minister war, welcher die Forderung einer Steuer ans die große» Vermögen mit den Worten zurück- gewiesen hat, „daß eine Steuer über 5 Prozent (und die Umsatz steuer entspricht bekanntlich einer Einkommensteuer von wenigstens 50 Prozent) einer Vemiögeiiskvnsiskativn gleich zu erachten sei", hat es den Urhebern des Gedankens der Umsatzsteuer doch gefallen, sich über alle rechtlichen Bedenken hiinvegnisetzen. Sie wollen lediglich „praktische Politik" treiben, und so wollen denn anch wir die Frage in erster Linie nur nach ihren „praktischen" Kvnse- aueiizen würdigen, und selbst die moralischen nur insoweit hcrbci- ziehen, als sie sich vo» den „praktischen" nicht trennen lassen. — WaS zuerst die Frage nnlangt, ob die Unöatzstciicr wirklich zu den Resultaten führen wird, so ist cs bei deren Erwägung ! nützlich, die bisherigen „Erfolge" auf gleichen Gebieten zu betrachten. Was hat man sich nicht Alles von dem Gesetz gegen den inilantcren Wettbewerb versprochen? So sehr an sich der installiere Wettbewerb vcrdammenswcith und jede gute Bestimmung dagegen nützlich und prciseiiswcrth ist, so zeigt sich doch praktisch die Ohnmacht der Gesetzgeber. Der Mittelstand verspürt nicht den kleinsten Nutzen von dem Gesetz. Die Erklärung hierfür liegt einfach in der alten Wahrheit, daß sich das Rad der Zeit nicht künstlich znrückdrehen läßt. Was iir Wahrheit getrosten werden müßte, ist der hochentwickelte moderne Verkehr mit seinen großartigen Hilfsmitteln und Institutionen, und dieser kann gar nicht getroffen werden, mindestens nicht so, daß Diejenigen, welche ihn zu treffen beabsichtigen, davon persön lichen Vortlicil haben. Er ist eine Konseauenz des Fortschritts der Zeit, der vervollkommneten Technik, der großartigen Verkelirs- cinrichtnngen, der erleichterten Produktion, der Elektrizität, des Dampses, kurz aller Errungenschaften der Wissenschaft und Kunst! Will man ibm wirklich den Garaus machen, so muß man Alles anö der Welt schaffen, was ihn geboren hat -- die Dampfschiffe, die Eisenbahnen, die Telegraphen, das Telephon, die Maschinen. Er selbst ist nur eine Wirkung, keine Ursache! Eine Wirkung ist aber nicht angreifbar, losem man nicht die Ursache beseitigt! Schlägt man ihm deshalb anch einen Kops ab. so wachst auf der Stelle dafür ein neuer empor. Und die Ursache selbst ist nicht mein zu beseitigen, sofern man nicht den Organismus der ganzen Gesellschaft zerstöre» will. ES soll nicht geleugnet werden, daß der Einzelne hierdurch oft in eine bctrübcnswerthe Lage verletzt wird. Wenn er aber klug ist, wird er alle seine Intelligenz ansbieten, nm auch nnlcr den ncucir Verhältnissen Mittel und Wege zu finden, lein Recht ans Eristeirz nicht nur zu behaupten, sondern womöglich von den neuen Einrichtungen noch Bortheiie zu ziehen. Auch mit der Umsatzsteuer wird man dieser tieferen Ursache der Verhältnisse nicht entgegenwirlen, und aus diesem Grunde wird — nein m u tz,auch alle günstige Rückwirkung auf die intellektuelle» Urheber der Lteuer selb» ansblciben. Die Bedingungen für die von ihnen bekämpfte Art des Verkehrs sind einmal gegeben, daher sozialpolitische Charakter geht vollständig verloren. ^llle» ... ... _ . ^ da sie. die In« teressenlcn, leer ausgehen; eS bleibt Alles in Allem nur eine Einnabmc sür die Stadt, ei» Nutzen, der jedoch durch die all gemeinen Nachthcile, welche dem Dresdner Berkehr erwachsen, reichlich wieder aufgehoben wird, und eine — wenigstens vor läufige — Schädigung von Geichästsinhabern, deren ganzes Äer- brecben darin besteht, daß sie im allgemeinen Wettbewerb etwas erfolgreicher gewesen sind, als ihre Konkurrenten!" — Ein der Tollwut h verdächtiger H u n r> ist vor Kurzem der Thierarzneischule von der Besitzerin des Hundes zugefuhrt worden und dort verendet. Die Sektion ergab die sicheren Be weise der Wuthkrankhcit. Gleichwohl hat der Stadtrath von der Verhängung einer neuen Hundesperrc absehe» können, weil die amtlichen Untc»ucb>nigen ergeben haben, daß der wuth- kranke Hund (ein männlicher weißer «Pitzbast ud) nicht frei uniher- gelanseii und nicht mit anderen Hunden in Berührung gekommen ist. Wahrscheinlich hat dieser Spiübasiard die Wnthkrankheit durch Ansteckung von einem Dachshunde erhalten. Beide Hunde sind nämlich Anfang dieses Monats eines Abends auf der Pirnacr Landstraße zusainiiiengckoiinnen. haben miteinander gespielt; beide sind dabei mit Beißkörbe» versehen gewesen und von ihren Herrinnen an Leinen geführt worden. Der Spitzbastard ist teil dem nicht mit anderen Hunden i» Berührung gekommen. Es wäre nun sehr werthvvll. den Dachshund, der wahrscheinlich den anderen Hund angesteckt hat. zu ermitteln. Es ist gewiß in Hohem Maße erwünscht, daß die Quälerei einer neuen Hundesperre erspart bleibt: andererseits ist es aber um so mehr Pflicht aller Hnndebesitzer, ihren Hunden die größte Aufmerksamkeit zuzuwenden und bei dein geringsten Anzeichen eines veränderten Verhaltens des Hundes davon der Thierarzneischule Mittheilung zu machen. Ueorigens werden von jetzt ab alle Hunde, die ohne Maulkorb oder Marke betroffen und eingetiesert werden, von der Abdeckerei nicht sofort den sich meldenden Besitzern zurückgegeben, sondern daselbst vier Wochen beobachtet. — Mit der Beilegung der Kasse» und BureauS der Bank- sirma Günther u. Rudolph in das neue Bankgebäude. Altmarkt kO, wird am 28. ds. M. auch die der Firma unterstellte Filiale der A l l g e m e i n e u deutschen Kreditanstalt dahin verlegt. Anch das britische Konsulat befindet sich von diesem Tage ab daselbst. — Tie sin Oktober in Dresden verstorbene Mitbesitzerin der Rittergüter in Flößbcrg, Ihre Exeellenz Iran bcrw. General- Leutnant v. Zeich an geb. v. Schiieben, hat der Gemeinde Flöß- bcrg ein Vermächtnis; von 10M Nit. vermacht. Die Zinsen dieses Kapitals sollen alljäbrlich zu Weihnachten an fünf bedürftige und würdige Einwohner Flößbccgs gleichmäßig verthcilt werden. Tnsir-Ssicschichtc. Deutsches Reich. Der Kauer und .^err Geheime Rath verstand die Rechte der Geincindevertretniig gegenüber dem Rath muthvoll und mannhaft z» vertreten und zwar inanchmal gewiß unter recht schwierigen Verhältnissen, («ehr richtig.) Selbstverständlich habe er seine Gegner gcbabt und An feindungen erdulden müssen, aber er, Redner, sei fest überzeugt, daß Biele, wen» sie ihm näher gestanden hätten, ihr iirtheil in mancher Beziehung abaeündert haben würden. Der .Herr Vor titzende forderte hierauf das Kollegium aus, sich zu Ehren deS Herrn Geheimen Ralli von den Sitzen zu erbeben, was ciimiüthig geschab Ohne Debatte beschloß man hierauf, ein ärztliches Zeug nis; nicht eiiizufordern, vielmehr nach 8 17 b in Verbindung mit 8 00 der Städtevrdmnig dem Gesuche stattzngebcn und zu gc- geiiebmigcn, daß der Herr Vorsteher Geh. Rath Dr. Ackermann mit Ende des Jahres seine Funktion als Vorsitzender nicdcrlcge und ans dem Kollegium ausscheide. — Hieraus wurde in die Tagesordnung eingctreten. - Im K u » stge >verbemuse n m findet augenblicklich die A ussleliun g von Entwürfen zu 2t n s i ch t s Postkarte n. die aus das zweite Konkiirrenzausschreiven des Königl. Ministeriums des Innern eingegangcn sind, einen Zuspruch nnd eine Tl'cilnabme, die wohl selbst die kühnsten Erwartungen überlreffen. Tic Mode mag das Ibrige bierbci thun, aber auch sonst ist in mehr als einer Hinsicht ein Gang durch die Ausstellung interessant : man lernt w Mancherlei, und namentlich die Inhaber nnicrer großen Knnskdruckcrcien sollten nicht verichlcii, in diesen Tagen den ^ wird er auch Mittel und Wege rinden, Parterrerauiillichkciten des Kunstgewerbemuseums einen längeren Tie Kor' ^... , Besuch abznslatien. WaS znnäcbst nnd am meisten bei der Zusammen- ^ er ihnen stcllung der selbstverständlich wieder nach Hunderten zählenden Ent-' Nicmani würfe anssäüt, ist das höbere künstleröche Niveau, aus dem sic durch- > ihren An'vrüchen nicht genügen, und zu Preisen, welche sie nicht schnitllich gehalten sind, gegenüber den ans das erste Preisausschreiben befriedigen ! Doknmentirt nicht die Umsatzsteuer ihre völlige Halt- oingesandten Skizzen. Freilich die ganz aru'cliaen Arbeiten sind! und Wirkiinaslonakeit schon alle!» dadurch, daß sie lcdia- übcrhaupt nicht ^ Iurn, der keineswegs bare Ausgabe " ' der Ocsscntll gekrönte» ist er hat im Gan. Sic sind wohlverdient: ^lediglich der Abwechselung und der originellen Belebung der Serie wegen, die eben iväler sinn Karlen vvn der gleichen Handschiist enthalten wird, wären uns vielleicht drei andersartig arbeitende Künstler bei der Prämiining neben werden ihre Bedürfnisse auswärts decken und dabei noch billiger zwei Entwürfen von Nölher lieber gewesen. Eins hat Nöthcr vor wegkommen. als wenn sie in der Stadt kauften. Zweitens: Tic - r-- den fraglichen Zweck Fremden, welche dann noch allein übrig bleiben, werden ihre > er auch Mittel und Wege finden, ihnen gerecht zu werden. Konsumenten werden sich das Reckt auf die Vorlheile, welche hnen bietck. nicht nehmen lassen: die Konsumenten aber kann id zwingen, ihre Waaren in Geschäften einzukaufen, die Freilich die ganz gruseligen Arbeiten sind I und Wirkungslosigkeit schon 'allein dadurch, daß sie" ledig dem Publikum dargebolen worden, sie hat die i lick die einheimischen, alio^ die stcuerzahlenden und, an der Ent- ., „ . Geschäftsleute, sondern die großen auswärtigen Versandtgeschäfte einbennsen. — Man ziehe aus dem Getagten die Komeauenzen: Erstens: Tic bemittelten Koitlumenren werden sich der Steuer nicht fügen: sie werden ibre Bedürfnisse auswärts decke: all' seinen Rivalen voraus: das ist die rür nöthige Technik: der Kunstlci scheint in der Cbromolitkogrävhie genauen Bescheid ;n wissen. Im Sti! ähneln seine Kärtchen den dann noch allein Einkäufe nickt mehr in Dresden decken, "wenn ihnen dieses die . . ^ — Lortbeile nicht mehr dorbietet, welche sie von der Großstadt er- Eulwürfcn des hochbegabten Kien, der für die au? dem Gebiete der warten und mit Rücksicht deren sie ganz allein sich veranlaßt ^ .L-.-.. «—während ihres Aufenthalts zu laufen. Jacit: Was bleibt hiernach noch für ein Nutzen von der Maßregel sür Lic- icnigen übrig, welche dieselbe hercmibeschworen Häven? Ter Ansichtsvosttartcn bahnbrechend tbälige Kunstonstalt von Velten in Lüveldors ''ciiic besten Arbeiten geliefert hat. Nach ihnen ist Richard Hage in Dresden am reichsten mit Preisen - einem ersten und zwei > tneicli. '«er Kaiser und die Kaiserin trafen gestern Mittag > I2 Uhr in München ein. Der Bahnhof war festlich dekorirl nnd der Bahnsteig in seiner ganzen Länge ans das Reichste mit Blattpflanzen geschmückt. Zur Begrüßung waren er schienen: der Priiiz-Regciit mit seiner Schwester Erzherzogin Adelgunde, Prinz Ludwig mit Gemahlin, Prinz Leopold mit Ge mahlin, Prinzessin Therese, sowie alle übrige» Prinzen und Priu zessinucu des Königshauses, welche zur Zeit in Mnnche» weilen, ferner die Hcrzöge Ludwig, Siegfried und Christoph, sämmtlichc Minister, der preußische Gesandte Gras Monts mit den Herren der preußischen Gesandtschaft, die übrigen Gesandten der deutschen Bundesstaaten und der österreschisch-uiigarische Gesandte, außerdem die obersten Hofchargen und die Spitze» der Behörde». Der Prinz-Regent trug die Uniform seines preußischen Artillerie-Regi ments (Magdeburg dir. 1). Nachdem unter den Hochrufen des Publilums der Zug in die Halle cingclaufcn war, begrüßten der Kaiser, welcher Admirals-Uniform trug, und die Kaiserin den Regenten und die übrigen Fürstlichkeiten auf's herzlichste. Hierauf bot der Prinz-Regent der Kaiserin, und der Kaiser der Erzherzogin Adelgunde den Arm, und die Herrschaften begaben sich in den Köuigssalo» des Bahnhofes, wo ein gemeinsames Frühstück ein genommen wurde. Während der Tasel spielte die Kapelle des Leib-Infanterie-Regiments verschiedene Weisen, darunter mich eine vom Musikdirektor Hoegg tvmpvnirle „Erinnerung an Konstanti- nopel". Bei dein Dejeuner im Köuigssalvn des Eentralbahnhofes gab der Prinz-Regent seiner Freude über das Wiedersehen des Kaisers und der Kaiserin Ausdruck und brachte ein Hoch auf die Majestäten ans. Ter Kaiser erwiderte mit Worten des Tankes sür den festlichen Empfang und mit einem Hoch aus den Prinz- Regenten nnd das Haus Wittelsbach. Nachdem die Tafel aus- gehoben war, ließ der Prinz-Regent der Kaiserin ein Rosenbouqllct überreichen. Um 1 Uhr setzte» die Majestäten die Reise fort, nachdem sie sich von dem Prinz-Regenten und von den übrigen Fürstlichkeiten sowie den Ministern und den übrigen Erschienenen aus's Herzlichste verabschiedet hatten. — Eine Viertelstunde später, um >/<2 Uhr, trat der Prinz-Regent mit den Prinzen Ludwig und Leopold den Jagdanssing nach dem Spessart an. Der Bmidcsrath genehmigte in seiner gestrigen Sitzung die Ansschußberichtc übel die Entwürfe der Etats für den Reichs kanzler und die Reichskanzlei, für das RcichSamt des Innern, für das RcichSschatzamt, für das Rcichseisenbahnamt und für den Rechnimgshof deS Deutschen Reiches nnd ertheiltc dem mündlichen Bericht über die Vorlage wegen Abänderung der Ausführungs- vorschriften zu dem Gesetz vom 10. Mai 1892, betreffend die Unter stützung von Familien der zu Fricdensübungcn einberufenen Mann schaften, die Zustimmung. Der württembergnche Ministerpräsident von Mittnacht erhielt anläßlich seines 25iährigcn Jubiläums als Minister des Aus wärtigen und Minister des Königlichen. Hauses eine Menge Glück- wnnschbeiilche, Schreiben lind Telegramme vieler auswärtigen Fürstlichtcitcn, Staatsmänner und Korporationen. DerKviiig kam zu persönlicher Gratulation ans Bebcuhaiisen nach Stuttgart. Die Königin ließ dem Jubilar ein prachtvolles Bltltnen-Arrangcincnt znstellcn. Es verlautet, daß der Geletzciitwurf, best, den Schutz der Arbeitswilligen, doch die Zuchthausstrafe enthalte, jedoch nur sür sehr schwere Bedrohungen der Freiheit, die selten oder gar nicht vorkämeii. Die konservative Partei wird nach der „Dtlch. Tgsztg." nicht umhin können, im preußischen Abgeoidnetenhausc euren Antrag aus Erlaß des Schächtvcibvts einzubringcn. Der in Weimar, wie schon gemcldek, verstorbene Viccadmiral z. D. Ferdinand Bätsch war einer der hervorragendsten Offiziere linserct Marine, der anch nach seinem Uebertntt m den Ruhestand durch fleißige schriftstellerische Thätigkeit sein Interesse für die Marine bekundete. Im Jahre 1878 befehligte er das Geschwader. § das bei Folkestoue den Verlust des „Grogcn Kurfürsten" erlitt. ! Bätsch ivurde unter der Anschuldigung, die vorgeschricbene Distanz nicht eingehalten zu haben, vo> ein Kriegsgericht gestellt, aber freigelsirochen, jedoch nach Kaffirnng des Urtheils durch den Kaiser von einem zweiten Kriegsgericht zu sechs Monaten Festungshaft vernrtheiit. Ais er zwei Wochen in Magdeburg verbüßt hatte, wurde er begnadigt. lieber die dritte Denkschrift über die Entwickelung der Frage der bedingten Bernrtheilung wird der „Natt. Korr." geschrieben: „Zum ersten Male dürfte die Denkschrift anch aus die Erfahrungen Bezug nehmen, welche in Deutschland selbst mit jener Form der bedingten Verurtheilniia gemacht sind, welche bei uns zur An wendung gelangt, mit oer bedingten Begnadigung. Mit Preußen, wo die bedingte Begnadigung durch einen Allerhöchsten Erlaß vom 23. Oktober 1895 eingeführt wurde, haben bekanntlich auch die anderen Bundesstaaten diese Institution übernommen, die sich von den in sreniden Staaten gehandhabten Einrichtungen gleicher Art grundsätzlich dadurch untericheidet, daß sie direkt an das Be gnadigungsrecht der Krone anknüpst und die Strafaussetzung nicht dem richterlichen Ermessen, sondern der Entscheidung der obersten Stelle der Justizverwaltung bczw. der Krone anhennstelll. Tic Wahl dieser Form erfolgt unter Anderem in Rücksicht darauf, daß die Erfahrungen, die bis dahin im Auslände mit der bedingten Bernrtheilung gemacht waren, nicht ausrcichten, nm in Deutsch land eine reichsgesetzliche Aktion in dem gedachten Sinne in'S Weck zu setze», «citcns der Anhänger der bedingten Venirtheiltnig wird an der bedingten Begnadigung vor Allem der bnreniikratilcke Charakter des Verfahrens bemängelt; der entscheidende Einslnß. der der Staatsanwaltschaft und der Jllstizvcrwastiina clngcräumt i ist, hat dazu die moralische Wirkung der bedingte» Begnadigung ^ beeinträchtigt. Wester hat sich die schriftliche Berichterstattung, welche Platz greisen mußte, als unzulänglich erwiesen, da sie un möglich die lebendigen Eindrücke ersetzen koimlc. die den Richtern ! aus der mündlichen Verhandlung des Einzelsalles werden. So hat der Grundgedanke der bedingten Bernrtheilniig offenbar an Svmvathie gewonnen und damit deren einheitliche reichsaesetzliche , Regelung. Das Neichsiustizaint hat sich einer solchen auch keines wegs ablehnend gegenüber gestellt. Staatssekretär Dr, Niebcrding > hat ani 38. November IM die jetzige Einrichtung nur uls einen
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