Zweiter Theil. Ouvertüre zu Shakespeare’s „Richard III.“ von Robert Volkmann. (Zum ersten Male.) Lieder mit Pianoforte, gesungen von Fräulein Hämisch. a) „Willst du dein Herz mir schenken“, gedichtet und componirt von Joh. Seb. Bach. Willst du dein Herz mir schenken, So fang’ es heimlich an, Dass unser Beider Denken Niemand errathen kann. Die Liebe muss bei Beiden Allzeit verschwiegen sein. Drum schliess’ die grössten Freuden In deinem Herzen ein. Zu frei sein, sich ergeben, Hat oft Gefahr gebracht, Man muss sich wohl verstehen, Weil ein falsch Auge wacht. Du musst den Spruch bedenken, Den ich vorher gethan: Willst du dein Herz mir schenken, So fang’ es heimlich an. b) Im Freien, von Franz Schubert. Draussen in der weiten Nacht Steh’ ich wieder nun, Ihre helle Sternenpracht Lässt mein Herz nicht ruh’n. Tausend Arme winken mir Süss begehrend zu, Tausend Stimmen rufen .hier: Grüss dich, Trauter du! O ich weiss auch, was mich zieht, Weiss auch, was mich ruft, Was wie Freundes Gruss und Lied Locket durch die Luft. Siehst du dort das Haus am Bach, Das der Mond bescheint? Unter seinem trauten Dach Schläft mein liebster Freund. Siehst du jenen Baum, der voll Silberflocken flimmt? O, wie oft mein Busen schwoll, Froher dort gestimmt. Jedes Plätzchen das mir winkt, Ist ein theurer Platz, Und wohin ein Strahl nur sinkt, Lockt ein theurer Schatz. Siehst du dort das Hüttchen steh’n, Drauf der Mondschein ruht? Durch die blanken Scheiben sehn Augen, die mir gut. Drum auch winkt mir’s So begehrend hier, Drum auch ruft es wie Trauter Liebe mir. überall der Schall J. G. Seidl.